DE974295C - Oszillatorschaltung, insbesondere zur Gewinnung einer hohen Gleichspannung - Google Patents
Oszillatorschaltung, insbesondere zur Gewinnung einer hohen GleichspannungInfo
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Description
Zur Erzeugung von verhältnismäßig hohen Gleichspannungen wie z. B. die für Kathodenstrahlröhren
erforderliche Anodenspannung von etwa 2000 V oder mehr, ist es bekannt, die von einem Oszillator mit
einer rückgekoppelten Elektronenröhre erzeugten Wechselspannungen heraufzutransformieren, gleichzurichten
und zu glätten.
Bei solchen Einrichtungen werden bei geeigneter Wahl der Frequenz der erzeugten Wechselspannungen
der erforderliche Transformator und das Abflachfilter besonders klein und billig sein.
Eine bekannte Einrichtung dieser Art enthält eine Oszillatorschaltung mit einer rückgekoppelten, gittergesteuerten
Elektronenröhre, in deren Ausgangskreis ein überkritisch gekoppeltes zweikreisiges Bandfilter
liegt, dem die Rückkopplungsspannung entnommen wird und das zugleich als Transformator wirkt
(vgl. Proceedings I.R.E., April 1943, S. 158 bis 163).
Ein Nachteil dieser bekannten Schaltung ist ihr verhältnismäßig großer, scheinbarer innerer Widerstand.
Gemäß der Erfindung ist bei einer Oszillatorschaltung, insbesondere zur Gewinnung einer hohen
Gleichspannung, mit einer rückgekoppelten, gittergesteuerten Elektronenröhre und einem im Ausgangskreis
liegenden, überkritisch gekoppelten zweikreisigen Bandfilter, bei dem die Rückkopplungsspannung an
der Sekundärseite abgegriffen wird, parallel zur Sekundärseite des Bandfilters eine Phasenschieberanordnung
angeschaltet, die so bemessen ist, daß
009 642/17
am Steuergitter der Röhre die zur Rückkopplung erforderliche Spannung mit einer solchen Phasenverschiebung
gegenüber der an den Klemmen der Sekundärseite auftretenden Gesamtspannung λvirksam
ist, daß die Oszillatorfrequenz etwa der mittleren Bandfilterfrequenz entspricht.
Insbesondere bei Verwendung einer Schirmgitterröhre als Oszillatorröhre wirkt sich die erfindungsgemäße
Maßnahme vorteilhaft aus. ίο Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
ein überkritisch gekoppeltes zweikreisiges Bandfilter für die mittlere Bandfilterfrequenz invertierende
Eigenschaften hat, d. h., daß der Eingangswiderstand und damit die aufgenommene und übertragene
Leistung ansteigen, wenn der an den Ausgang angeschlossene Widerstand kleiner wird, also die
Belastung zunimmt. Bei zunehmender Strombelastung des Ausganges wird somit die übertragene Leistung
größer, so daß sich die Spannung am Ausgang nur wenig ändert. Man erhält also eine sehr flache
Belastungscharakteristik und damit eine gut konstante Ausgangsspannung.
An Hand der Zeichnung wird die Erfindung in den Fig. ι bis 4 beispielsweise näher erläutert.
Fig. ι zeigt ein Ausführungsbeispiel der Oszillatorschaltung nach der Erfindung;
Fig. 2 zeigt die Charakteristik des darin verwendeten Bandfilters;
Fig. 3 zeigt die Belastungskurven der Schaltung nach Fig. 1 ohne und mit Anwendung der Erfindung;
Fig. 4 zeigt ein detailliertes Ausführungsbeispiel der Einrichtung gemäß der Erfindung zur Erzeugung
hoher Gleichspannungen.
In der Zeichnung sind entsprechende Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
Die in Fig. 1 dargestellte Oszillatorschaltung enthält
eine rückgekoppelte Elektronenröhre 1 mit einem Steuergitter 2, einem Schirmgitter und einer Anode 3.
In den Anodenkreis der Röhre ist ein überkritisch gekoppeltes Bandfilter eingeschaltet mit einem Primär-
und einem Sekundärkreis 4 bzw. 5. Die Bandfiltercharakteristik a, bei der die an der Ausgangsseite des
Bandfilters auftretende Spannung £ bei gleichbleibendem Eingangsstrom als Funktion der Frequenz/"
dargestellt ist, ist in Fig. 2 abgebildet. Ohne Anwendung der Erfindung, bei Belastung der Schaltung
durch eine veränderliche Belastungsimpedanz 10, verläuft die Belastungskurve, wie in Fig. 3 durch die
Kurve b dargestellt ist.
Die dem Sekundärkreis 5 des Bandfilters entnommene Rückkopplungsspannung wird über einen
Trennkondensator 6 und einen hohen Widerstand 7 dem Steuergitter 2 der Röhre zugeführt. Dieses Steuergitter
ist über einen Ableitungswiderstand 8 und einen Parallelkondensator 9 mit der Kathode der Röhre
verbunden. Die verschiedenen Schaltungsteile des Rückkopplungskreises sind entsprechend der Erfindung
derart bemessen, daß zwischen seiner Eingangs- und Ausgangsspannung ein Phasenwinkel von etwa 8o°
auftritt.
Bei den bekannten Schaltungen dieser Art wird die Rückkopplungsspannung ohne Phasendrehung dem
Steuergitter 2 zugeführt. Hierbei stimmt die Frequenz der erzeugten Schwingungen mit der Frequenz für
einen der Scheitel der Bandfilterkurve α in Fig. 2 überein.
In der erfindungsgemäßen Schaltung dagegen wird infolge der in dem Rückkopplungskreis bewirkten
Phasendrehung die Frequenz der erzeugten Schwingungen im wesentlichen der mittleren Bandfilterfrequenz
entsprechen, für welche Frequenz die Ausgangsspannung des Bandfilters um 900 in bezug auf
den Eingangsstrom in der Phase verschoben ist. In dem Maße, wie die im Rückkopplungskreis bewirkte
Phasendrehung genauer an 900 (2700, 4500 ... usw.)
heranrückt, wird die Frequenz der erzeugten Schwingungen genauer mit der mittleren Bandfilterfrequenz
übereinstimmen, wobei der Arbeitspunkt für die Oszillatorschaltung mit dem in Fig. 2 mit P bezeichneten
Punkt übereinstimmt, und die Belastungscharakteristik einen flacheren Verlauf hat
infolge der oben geschilderten, einem invertierenden Netzwerk ähnelnden Eigenschaften des überkritisch
gekoppelten Bandfilters. In diesem Zusammenhang ist es außerdem günstig eine in hohem Maße überkritische
Kopplung zu verwenden, d. h. eine Kopplung, bei der der Kopplungsfaktor das 5- bis iofache desjenigen
für eine kritische Kopplung beträgt.
In Fig. 3 ist die mit der Schaltung nach Fig. 1 durch Anwendung der Erfindung entstandene Belastungskurve
mit c bezeichnet, die einen beträchtlich flacheren Verlauf hat als diejenige gemäß der Kurve b
ohne Anwendung der Erfindung.
Bei der Einrichtung nach Fig. 4, in der eine Abwandlung der in Fig. 1 dargestellten Oszillatorschaltung
abgebildet ist, werden die von der Oszillatorschaltung erzeugten Schwingungen dem Bandfilter 4,
5 entnommen und über einen Gleichrichter 11 und ein Abflachfilter mit einem Längswiderstand 12 und
Querkondensatoren 13, 14 einem z. B. durch eine Kathodenstrahlröhre gebildeten veränderlichen Belastungswiderstand
15 zugeführt.
Der Rückkopplungskreis der Oszillatorschaltung enthält bei diesem Ausführungsbeispiel die Reihenschaltung
eines Kondensators 16 und eines Wider-Standes 17; letzterer hat einen verhältnismäßig
geringen Wert, so daß zwischen den Spannungen über den Kreis 5 des Bandfilters und denjenigen am Widerstand
17 ein Phasenunterschied von etwa 900 auftritt.
Der Verbindungspunkt des Kondensators 16 und des Widerstandes 17 ist über einen Ableitungswiderstand
18 und einen parallel zu diesem geschalteten Kondensator 19 mit dem Steuergitter 2 der Oszillatorröhre
verbunden. Der Kondensator 19 ist derart gewählt, daß die Steuergitterspannung praktisch mit der am Widerstand
17 auftretenden Spannung in Phase ist. Es sei bemerkt, daß die in der Schaltung nach Fig. 1 und in
derjenigen nach Fig. 4 in den Rückkopplungskreisen bewirkte Phasendrehung entgegengesetzte Vorzeichen
haben.
Außer zur Erzeugung von Anodengleichspannungen kann die Oszillatorschaltung gemäß der Erfindung
selbstverständlich überall dort vorteilhaft Anwendung finden, wo eine flache Belastungscharakteristik erforderlich
ist, wie z. B. bei Anwendung von Hochfrequenzwechselspannung für medizinische Zwecke.
Claims (2)
- PATENTANSPRÜCHE:ι. Oszillatorschaltung, insbesondere zur Gewinnung einer hohen Gleichspannung, mit einer rückgekoppelten, gittergesteuerten Elektronenröhre und einem im Ausgangskreis liegenden, überkritisch gekoppelten zweikreisigen Bandfilter, bei dem die Rückkopplungsspannung an der Sekundärseite abgegriffen wird, dadurch gekennzeichnet, daß parallel zur Sekundärseite des Bandfilters eine Phasenschieberanordnung angeschaltet ist, die so bemessen ist, daß am Steuergitter der Röhre die zur Rückkopplung erforderliche Spannung mit einer solchen Phasenverschiebung gegenüber der an den Klemmen der Sekundärseite auftretenden Gesamtspannung wirksam ist, daß die Oszillatorfrequenz etwa der mittleren Bandfllterfrequenz entspricht.
- 2. Oszillatorschaltung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Oszillatorröhre mit einem Schirmgitter versehen ist.In Betracht gezogene Druckschriften:
Proc. I.R.E., 1943, April, S. 158 bis 163;
H. Barkhausen, Lehrbuch der Elektronenröhren, 3. Band »Rückkopplung«, 374. Auflage, 1935.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 009 642/17 11.60
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