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Verfahren zur Herstellung von Rohren aus Faserzementschichten Die
Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von Rohren aus Schichten mit Fasern,
besonders Asbestfasern, versetzten Zementes o. dgl. nach dem sogenannten Wickelverfahren,
bei dem die FaserzementschichtinplastischemZustandmehrmals um einen Kern gewickelt
oder in mehreren Lagen aufgebracht wird.
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Zur Erhöhung der Zugfestigkeit gewickelter Zementrohre hat man bereits
vorgeschlagen, zwischen die einzelnen Zementlagen Draht einzuwinden. Ferner hat
man auch schon Zementrohre mit einem Drahtgeflecht umfaßt, das als Halte- und Preßmittel
wirkt. In all diesen Fällen kann und soll der Draht jedoch nicht mehr aus der Zementmasse
entfernt werden.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung wendet den Preßdraht an nach dem
Wickelverfahren hergestellten Faserzementrohren in solcher Weise an, daß er nach
erfolgter Verfestigung des Zementes wieder abgenommen werden kann, so daß ein gepreßtes,
aber vom Preßmittel befreites Rohr erhalten wird.
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Zu diesem Zweck wird der? Preßdraht fortlaufend ausschließlich auf
die äußerste Zementlage gewunden und nach dem Verfestigen des Zementes wieder abgehaspelt.
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Es hat sich gezeigt, daß bei zweckentsprechender Ausführung der Arbeit
(dichtes Aneinanderlegen der Drahtwindungen, gleichmäßiger Zug am Draht beim Umwinden)
das Wiederablösen des Preßdrahtes nicht nur keine Schwierigkeit macht und sich auch
maschinell ausführen läßt. Das Verfahren gemäß der Erfindung ist auf der Zeichnung
an mehreren Ausführungsbeispielen erläutert, und zwar ist Abb. i ein Querschnitt,
der eine Faserzementschicht zeigt, die in mehreren Schichten übereinander um einen
nach innen zusammenlegbaren Kern gewunden ist, um ein Rohr zu bilden; außerdem sind
die Mittel zum Anpressen der plastischen Masse an den Kern dargestellt, Abb. 2 eine
Seitenansicht zu Abb. i, zum Teil im Schnitt, Abb. 3 ein Querschnitt, der eine Faserzementschicht
in Windung um einen nichtzusammenlegbaren Kern zeigt, zur Bildung eines Rohres,
das in bekannter Weise durch Einbettung von Metalldraht, Band oder Seil, z. B. aus
Asbest, in den Zement verstärkt ist, Abb. ¢ eine Seitenansicht zu Abb. 3, teilweise
im Schnitt, Abb. 5 ein Längsschnitt durch ein fertiges Rohr gemäß Abb. 3 und q.
in kleinerem Maßstab.
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Bei Ausführung des den Gegenstand der Erfindung bildenden Verfahrens
wird eine Faserzementschicht 2, deren Fasergehalt zweckmäßig aus Asbest besteht,
im frischen plastischen Zustand nach bekannter Art um einen Kern gewickelt, der
zweckmäßig zusammenlegbar ist. Die Breite der Schicht kann mit der Länge des Rohres
oder des sonstigen herzustellenden Gegenstandes übereinstimmen oder ein wenig
größer
sein, oder man kann die Schicht in gleichfalls bekannter Weise in Form eines verhältnismäßig
schmalen Streifens verwenden, der spiralig über die ganze Länge des Kernes gewickelt
wird, wobei die Kante jeder Windung entweder diejenige der vorhergehenden Windung
überlappt oder mit ihr zusammenstößt. Jedes Rohr besteht aus einer Anzahl Windungen
der Zementschicht 2, wie aus den Abb. z und 2 ersichtlich, deren eine auf die andere
aufgebracht wird, bis die gewünschte Dicke der Rohrwand erreicht ist.
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Um die plastische gewundene Schicht durch und durch gleichmäßig zu
verdichten, so daß sie als homogener Körper auf dem Kern 3 oder 3-1
liegt,
wird ein Draht, Seil oder ein anderes geeignetes biegsames Organ 6 spiralig unter
Spannung außen um den plastischen Körper gewunden und dort belassen, bis das Abbinden
des plastischen Zementes stattgefunden hat, worauf die biegsamen Preßorgane wieder
abgenommen werden. Die Steigung des biegsamen Preßdrahtes wird zweckmäßig so gewählt,
daß seine Windungen dicht nebeneinanderliegen, so daß die plastische Zementschicht
durch und durch gleichmäßig verdichtet wird.
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Wenn die so gewickelte Zementschicht abgebunden hat, kann man die
biegsamen Preßorgane leicht abwickeln und den verdichteten Rohrkörper vom Kern abnehmen
und ihn in bekannter Weise ausreifen lassen.
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Um den Rohren noch größere Festigkeit zu geben, kann man in üblicher
Weise vor Anwendung der biegsamen Preßorgane eine Verstärkung in das Rohr einbetten.
In solchem Falle wird, nachdem eine oder mehrere Windungen der plastischen Zementschicht
2 um den Kern gewickelt sind, eine Verstärkung, z. B. ein Metalldraht oder ein Band
oder ein Asbestseil 7, spiralig um den Körper gewunden, wie in Abb. 3 und q. ersichtlich.
Dann wird eine Windung oder deren mehrere der plastischen Schicht so auf den verstärkten
Körper gebracht, daß dieser vollständig zugedeckt ist, und schließlich wird auf
den so entstandenen Körper das biegsame Organ 6 unter Spannung aufgewickelt, um
den, wie beschrieben, verstärkten plastischen Körper endgültig zu verdichten. Bei
Anbringung der Verstärkung 7 unter Spannung wird die erste, d. h. innere Abteilung
der Rohrwand zunächst einmal verdichtet und wird einer weiteren Verdichtung ausgesetzt,
wenn das biegsame Preßorgan 6 außen auf die zweite, d. i. äußere Abteilung der Rohrwand
aufgewickelt wird. Die Steigung der spiraligen Verstärkung 7 ist je nach den Verhältnissen
zu wählen, doch wird man zweckmäßig darauf achten, daß ihre Windungen genügend weit
auseinanderliegen, um zu ermöglichen, daß der zwischen benachbarten Windungen der
Verstärkung befindliche Zement sich hinreichend mit ihnen verbindet.
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In den Fällen, wo die plastische Schicht 2 spiralig um den Kern 3
oder 3-1 längs desselben gewunden wird, schneidet man die Schicht zuerst in einen
Streifen geeigneter Breite und windet diesen Streifen so auf, daß die eine Kante
jeder Windung diejenige der vorhergehenden Windung entweder etwas überlappt oder
aber stumpf mit ihr zusammenstößt. Wenn die Kanten zusammenstoßen, so soll die nächste
daraufgelegte spiralige Windung die Stoßstelle überdecken. Das Ganze wird dann durch
Aufbringen des biegsamen Druckorgans 6 zusammengepreßt, wie oben beschrieben. In
solchen Fällen, wo größte Festigkeit angestrebt wird, erscheint es ratsam, die zum
Teil fertiggestellte Rohrwand oder die erst zum Teil gewickelte Schicht mit spiralig
gewundenem Draht oder Metallband 7 zu verstärken, das dann mit einer weiteren Windung
einer Schicht 2 belegt wird, worauf das Ganze schließlich mit dein biegsamen Preßorgan
6 zusammengedrückt wird. Natürlich kann man ein Rohr o. dgl. sowohl aus übereinandergelagerten
als auch aus spiralig geführten Windungen herstellen und kann die Verstärkung je
nach Wunsch in den Körper einbetten oder nicht.
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Wird ein Kern verwendet, der nicht zusamn @enlegbar ist, so wird er
zweckmäßig in bekannter Weise vor dem Umwickeln der Zementlage geölt oder eingefettet,
um das Abziehen des fertigen Stückes zu erleichtern. Im allgemeinen aber wird sich
empfehlen, einen zusammenlegbaren Kern zu verwenden.
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Nötigenfallswerdendie Oberflächen undEnden der Rohre Vollendungsarbeiten
unterworfen durch Maschinen oder Einrichtungen zum Fertigmachen.