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Aus verschiedenen Leitertypen zusammengesetztes Fernmeldekabel Häufig
enthalten Fernmeldekabel verschiedene Leitertypen, z. B. Leiter verschiedenen Durchmessers
oder Leiter, die auf verschiedene Arten verseht sind, oder Leiter verschiedener
Kapazitäten oder gleichzeitig Leiter für Vierdrahtbetrieb und solche für Zweidrahtbetrieb.
Bisher ging man bei der Herstellung solcher Kabel im allgemeinen so vor, daß man
die Adern eines Leitertyps entweder unmittelbar zu einer oder mehreren konzentrischen
Verseillagen zusammenfaßte (adrige Kabel) oder daß man zunächst je zwei, vier oder
acht Adern zu einem Verseilelement (Paare, Vierer, Achter) verdrillte und diese
Verseilelemente zu einer oder mehreren konzentrischen Verseillagen zusammenfaßte.
Die Kabelseele entsteht bei diesem Verfahren durch Aufbringen der Verseillagen in
einem oder mehreren Arbeitsgängen auf den aus einem oder mehreren Leitern bzw. Verseilelementen
bestehenden Kern.
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Eine andere Art des Aufbaues wird gemäß der Erfindung dadurch erzielt,
.daß die sämtlichen Leiter der gleichen Type nicht zu, einer gemeinsamen Verseillage,
sondern zu einem ,gemeinsamen Bündel verseilt werden. Die Herstellung der einzelnen
Bündel erfolgt also unabhängig voneinander, im Gegensatz zu der oben beschriebenen
Herstellung der Verseillagen. Die Bündel werden dann zur Kabelseele verseht. Die
Zusammenfassung der Leiter zu Bündeln sowie deren Formgebung geschieht nur unter
dem Gesichtspunkt der besten Raumausnutzung des kreisrunden Kabelquerschnitts ohne
Rücksicht auf die Symmetrien der Bündel. Es ist nicht erforderlich, daß sämtliche
Leiter gleicher Type zu einem einzigen Bündel vereinigt werden, sondern sie können
in besonderen Fällen zu zwei oder auch mehr Bündeln zus.ammengefaßt werden.
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Durch einen solchen Aufbau des Kabels erzielt man .eine erheblich
bessere Raumausnutzung des kreisrunden Gesamtquerschnitts als bei in konzentrischen
Lagen symmetrisch verseilten Kabeln, bei denen eine günstige Raumausnutzung aus
dem Grunde sehr schwierig ist, weil in den einzelnen Lagen nur eine ganz bestimmte
Anzahl von Adern untergebracht werden kann, so daß zwischen den einzelnen Sprechkreisen
häufig Lücken verbleiben, die durch blinde Adern o. dgl. ausgefüllt werden müssen.
Diese Nachteile werden ,gemäß der Erfindung auf einfache Weise dadurch beseitigt,
daß die Leiter gleicher Typen zu Bündeln zusammengefaßt werden und ihnen durch Formwalzen
o. dgl. die für die runde Form des Kabels passende, beispielsweise halbkreisförmige
oder sektorförmige Gestalt gegeben wird. Dadurch wird das Kabel dünner und durch
Ersparnis an Blei und Bewehrungsmaterial billiger, als wenn es in konzentrischen
Lagen verseht
wäre. Ein Kabel gemäß der Erfindung unterscheidet
sich auch wesentlich von solchen in konzentrischen, um einen Kern symmetrisch verseiften
Kabeln, bei denen aus je vier Vierern Gruppen höherer Ordnung gebildet sind, um
Sprechkreise höherer Ordnung bilden zu können. Denn die bei solchen Kabeln gebildeten
Gruppen höherer Ordnung können nicht, wie bei einem Kabel gemäß der Erfindung, aus
einer beliebigen Anzahl von Vierern bestehen, sondern sie müssen unbedingt aus vier
Vierern gebildet und völlig symmetrisch sein, damit die durch die Bildung von Gruppen
höherer Ordnung beabsichtigte Bildung von Sprechkreisen höherer Ordnung ermöglicht
wird.
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Eine gemäß der Erfindung aus Bündeln bestehende Kabelseele kann auch
einen Teil eines Fernmeldekabels bilden, dessen übriger Teil in bekannter Weise
aus in konzentrischen Lagen um einen inneren Kern angeordneten Leitern bzw. Leiterelementen
besteht. Hier kann das aus Bündeln bestehende Teilkabel selbst entweder den inneren
Kern oder eine darüberliegende mittlere oder auch die äußere Lage eines derartigen
kombinierten Kabels bilden.
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In den Abbildungen sind Ausführungsformen der Erfindung dargestellt.
In Abb. i ist die Seele eines Fernmeldekabels gezeichnet, das aus drei Bündeln besteht.
Das erste Bündel i setzt sich beispielsweise aus sechs DM-Vierern mit starken Leitern
zusammen. Das zweite Bündele besteht aus vier Sternvierern mit starken Leitern.
Das dritte Bün,-de13 besteht aus 15 Paaren mit schwächen. Leitern. Jedes der Bündel
kann durch Papierbandumwicklung o. dgl. zusammengehalten sein; die drei Bündel sind
alsdann untereinander verseht.
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Bei der Ausbildungsform gemäß Abb.2 sind die Leiter gleicher Type
zu je zwei Bündeln vereinigt. So sind beispielsweise die Sternvierer mit starken
Leitern zu den zwei Bündeln q. und 5, die Paare mit schwachen Leitern zu den beiden
Bündeln 6 und 7 vereinigt. Die vier Bündel sind untereinander verseilt.
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In Abb.3 ist eine Kabelseele dargestellt, bei der der innere Kern
5 durch ein aus vier Paaren bestehendes Bündel gebildet ist. Um diesen inneren Kern
sind drei Bündel, beispielsweise von ähnlicher Art wie nach Abb. i, verseift, und
um diese drei Bündel sind in üblicher Weise weitere Leiter in konzentrischen Lagen
angeordnet.