DE52193C - Neuerungen in dem Verfahren, Gewebe mit Kupferoxyd-Ammoniak wasserdicht und unentflammbar zu machen - Google Patents
Neuerungen in dem Verfahren, Gewebe mit Kupferoxyd-Ammoniak wasserdicht und unentflammbar zu machenInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT.
KLASSE 8: Bleichen, Färben, Zeugdruck und Appretur.
zu machen.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 10. October 1889 ab.
Die Eigenschaft einer ammoniakalischen Kupferlösung, vegetabilische Faser aufzulösen,
ist bis jetzt von nur geringer Bedeutung für Zwecke der Appretur geblieben, weil das mit
einer solchen Lösung behandelte Gewebe, nach Verdunstung des Ammoniaks und Entfernung
des Kupferoxydhydrats, nach Angabe des Erfinders keine wesentliche Veränderung seiner
ursprünglichen textlien Eigenschaften zeigt. Auffällig ist nur seine vermehrte Aufsaugungsfähigkeit für Flüssigkeiten, selbst wenn die
sichtbaren Poren des Gewebes durch gelöste und wieder verhärtete vegetabilische Substanz,
welche in weichem Zustande durch starken Druck in die Poren geprefst wurde, geschlossen
sind.
Löst man aber vegetabilisches Pergament, und zwar eignen sich für diesen Zweck
Abfälle aus Pergamentfabriken, in Kupferoxyd-Ammoniak und imprägnirt das Gewebe mit
dieser Lösung, so besitzt, es, sobald das Ammoniak verdunstet ist, alle charakteristischen
Eigenschaften des Pergaments. Es läfst vor allem Flüssigkeiten nur vermöge Dialyse hindurchtreten.
Zu diesem Zwecke löst man so viel Kupferoxydhydrat in Ammoniakflüssigkeit vom specifischen
Gewicht 0,91, dafs 1 1 der Lösung 30 g Kupfer enthält, und setzt zu derselben 15 g
vegetabilischen Pergaments. Aus dem mit einem Rührwerk versehenen Gefäfse A7 in
welchem die Mischung vorgenommen -wird, gelangt die Lösung in den Imprägnirkasten B
mit den Führungswalzen w für das Gewebe. Durch eine Pumpe mit besonderer Rohrleitung
kann die Flüssigkeit behufs Verstärkung von B nach A zurückgeschafft werden. Aus B
werden die getränkten Gewebe, welche mit einer Schicht gelösten Pergaments bedeckt und
aufserdem an ihrer ursprünglichen Oberfläche durch das Jiupferoxyd-Ammoniak erweicht sind,
in die Trockenkammer C gezogen. Am Boden von C liegen die Heizrohre r, welche die zur
Vertreibung des Ammoniaks aus dem Gewebe erforderliche Wärme liefern. Ein 1 5 cm weites
Rohr verbindet die Kammer C mit einem Absorptionsapparate und ein gleiches Rohr diesen mit dem Exhaustor, welcher dazu bestimmt
ist, beständig einen Luftstrom von aufsen nach innen durch die Oeffnungen- von
B und C zu saugen und dadurch die Umgebung vor Ammoniakdämpfen zu schützen.
Der Luftstrom durchstreicht den mit Koksstücken angefüllten Absorptionsthurm von unten
nach oben, während verdünnte Schwefelsäure über die Koksstücke ihm entgegenrieselt und
seinen Ammoniakgehalt aufnimmt.
Beim Austritt aus der Kammer C wird das von Ammoniak befreite, aber durch Kupferoxydhydrat
stark eingefärbte Stück, an welches sich beständig ein anderes anschliefst, auf die
Walze D gewickelt und von hier in ein Bad gebracht, um das Kupferoxydhydrat zu entfernen.
Jede Säure, welche hierzu verwendet wird, erfordert, mit Ausnahme der Essigsäure,
eine nachträgliche Behandlung des Gewebes mit Ammoniak zur Neutralisation der freien
Claims (3)
- Säure, welche das Gewebe schliefslich zerstören würde, während die freie Essigsäure, welche im Gewebe bleibt, allerdings verdunsten, aber dadurch kostspielig und lästig werden würde.Man verwendet deshalb und um dem Gewebe den während der vorhergehenden Operationen entzogenen Luftgehalt wiederzugeben, eine Lösung von essigsaurer Thonerde vom specifischen Gewicht 1,04 und löst in derselben, um die Umsetzung des Kupferoxydhydrats mit der essigsauren Thonerde zu beschleunigen, auf ι 1 100 g schwefelsaures Ammoniak. Es tritt durch die auf beiden Flächen des Gewebes liegende Pergamentschicht eine lebhafte Osmose ein; basische Thonerde-Ammoniaksalze bleiben im Gewebe, während gut zu verwerthendes essigsaures Kupfer in Lösung geht.Die Anwesenheit von basisch schwefelsaurem Thonerde-Ammoniak im Gewebe bewirkt zugleich einen bleibenden Schutz gegen Entflammbarkeit, weil diese Verbindung in der Hitze dieselben flammenerstickendenZersetzungsproducte liefert wie das schwefelsaure Ammoniak und diesem gegenüber den Vortheil bietet, dafs es durch Wasser nicht ausgewaschen werden kann.Pa te ν τ-Ans ρ rOche:
Bei der Behandlung von Geweben mit ammoniakalischer Kupferoxydlösung:
ι. Die Verwendung einer Lösung von vegetabilischem Pergament in Kupferoxyd-Ammoniak zum Imprägniren der Gewebe. - 2. Die Anwendung eines Exhaustors und Absorptionsapparates, welche in Verbindung 'mit dem Imprägnirkasten und der Trockenkammer stehen und bezwecken, die aus der Flüssigkeit und den imprägnirten Stücken entwickelten Ammoniakdämpfe abzusaugen und durch Schwefelsäure zu absorbiren.
- 3. Die Verwendung einer Mischung von schwefelsaurem Ammoniak und essigsaurer Thonerde zur Entfernung des Kupferoxydhydrats aus dem Gewebe' und zur Erzeugung von basisch schwefelsaurem Thonerde-Ammoniak in demselben.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.SZ Ί
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