DE899635C - Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl. - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl.Info
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf die Behandlung von Textilien und insbesondere auf ein Verfahren
und eine Apparatur zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u.dgl. und besonders zur Behandlung
von solchen (Geweben, welche einen beträchtlichen Anteil an Wollfasern enthalten.
Bei der Herstellung von Geweben aus Rohfasern sind zahlreiche Arbeitsbehandlungen erforderlich.
Bei Geweben aus Wolle kann die Reinigungsbehandlung des Fasermaterials an verschiedenen
Stellen der Reihenfolge der Arbeitsbehandlungen erfolgen. Bisweilen wird das Material behandelt,
wenn es noch in Garnform vorliegt, jedoch auch häufig erst in dem gewebten Zustand.
Wenn ein Garn im ungereinigten Zustand verwebt wird, bietet es weniger Widerstand gegenüber dem
Ausziehen von Drähten beim Weben von Teppichen und anderen Samtgeweben, und es ist in diesem
Fall nicht notwendig, besondere Schmiermittel anzuwenden. Es kommt noch hinzu, daß das ungereinigte
Gatn fester ist als gereinigtes in der Docke gefärbtes Garn.
Wenn jedoch eine ungereinigte Faser zur Herstellung von Teppichen verwendet wird, wird durch
die Gegenwart des für das Verspinnen notwendigen
Öls die Tendenz vergrößert, daß Staub und Schmutz von dem Gewebe gesammelt wird, und es muß eine
Reinigungsbehandlung mittels eines organischen sohmutzlösenden Lösungsmittels erfolgen. Wenn
Teppiche nach diesem Verfahren bearbeitet werden, tritt der Nachteil auf, das Scfalichtemittel, die vorher
in irgendeiner Stufe des Herstellungsverfahrens aufgebracht worden sind, wieder verlorengehen.
ίο Es kommt noch hinzu, daß es nicht als praktisch angesehen wird, den gewebten Teppich zu reinigen,
und dies hat zur Folge, daß derartige Gewebe, welche a<us ungereinigtem Garn hergestellt worden
sind, infolgedessen das aufgebrachte Schmiermittel zurückbehalten und demgemäß diese Gewebe leicht
Staub und Schmutz aufnehmen.
Es kommt weiter hinzu, daß in dem Fall eines fertig behandelten Gewebes ein gewisser Grad von
Steifigkeit häufig erwünscht ist, und es ist üblich, aus diesem Grund das Material mit einem Schlichtemittel
zu imprägnieren. Diese Behandlung wird häufig in der Weise durchgeführt, daß das Textilmaterial
über Walzen laufen gelassen wird, welche mit einem Leimauftrag oder einem solchen aus
einer stärkehaltigen Verbindung, wie beispielsweise einem Mehlkleister, oder mit einem hydrophilen
Material versehen sind, und zwar in einem wäßrigen Medium, und die Schlichtbehandlung wird
gewöhnlich in Form eines besonderen Verfahrens durchgeführt, das nur diesem einzigen Zweck dient.
Es ist einleuchtend, daß die oben angegebenen Verfahren zeitraubend sind, sich nur kostspielig
durchführen lassen und die Anwendung einer ausgedehnten Apparatur erfordern, wobei auch noch
beträchtliche Mengen an Wärme und Kraft erforderlich· sind. Darüber hinaus tritt ein großer
Verschleiß an den Fasern und Fäden während der Durchführung des Verfahrens auf und ein beträchtlicher
Verbrauch an Netzchemikalien und Spinnöl und zuzusetzenden Schmier- und Schlichtemitteln,
ohne daß Einrichtungen vorgesehen sind, um die Wiedergewinnung dieser Stoffe zu ermöglichen.
Weiterhin ist in dem Fall von Teppichen, Samtgeweben u. dgl., auf die sich die Erfindung beson-4-5
ders bezieht, das fertige Erzeugnis nicht in dem Zustand, in dem es vorliegen sollte. In diesem Zusammenhang
ist schon die Mitführung von Schmutz und Öl, die sich, bei dem Verfahren auf dem Gewebe
festsetzen, erwähnt worden. Diese Verunreinigungen beeinträchtigen; naturgemäß das Aussehen
des Gewebes, und durch das Vorhandensein von Staub und gröberen Verunreinigungen werden die
Gebrauchseigenschaften der Erzeugnisse beeinträchtigt, wobei hinzukommt, daß durch die iGegenwart
von öl während des normalen Gebrauchs der Erzeugnisse diese mehr Schmutz und gröbere Verunreinigungen
aufnehmen und es somit schwierig machen, diese durch die im Haushalt vorhandenen
Reinigungsvorrichtungen zu entfernen. Es wurde nun gefunden, daß die obenerwähnten
Nachteile, welche bei der Herstellung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl. auftreten und die das
fertige Erzeugnis beeinträchtigen, in billiger und überraschend einfacher und vorteilhafter Weise
durch besondere Kombination der Verfahren des Entfettens, der Reinigung und des Schlichtens derartiger
Materialien während ihrer Herstellung überwunden werden können. Das den Gegenstand
der Erfindung bildende Verfahren betrifft also die Kombination des Entfettens und Reinigens eines
Teppichs, Samtgewebes oder ähnlichen Materials mit Hilfe eines flüchtigen Fettlösungsmittels, worauf
dann das Gewebe, während es noch mit dem Lösungsmittel befeuchtet ist, mit einem Schlichtematerial
versehen wird, welches in dem Fettlösungsmittel löslich ist. Durch dieses Verfahren
ist es möglich, daß einige der bisher notwendigen Arbeitsschritte fortfallen und viel Material erspart
wird und gleichzeitig das bei der Verarbeitung notwendige Material für den Wiedergebrauch wiedergewonnen
werden kann, wobei hinzukommt, daß ein Erzeugnis entsteht, das ein besseres Aussehen
und eine vergrößerte Lebensdauer besitzt.
Wenn nach dem Verfahren gemäß der Erfindung gearbeitet wird, können folgende Arbeitsschritte
fortgelassen werden: Das Aufspulen von Garn, das Reinigen, Trocknen und Aufwickeln. Weiterhin
wird hierdurch der sehr wesentliche Vorteil erreicht, daß das Weben durchgeführt werden kann,
während noch das Garn das öl enthält, das ihm zur Erleichterung des Spinnens zugesetzt worden ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird also beim Verfahren zur Herstellung von Teppichen,
Samtgeweben u. dgl. ein Arbeitsschritt eingefügt, welcher darin besteht, daß das betreffende Gewebe
mit einem flüchtigen Fettlösungsmittel behandelt wird, wodurch Fett und Staub entfernt werden,
worauf das so gereinigte Gewebe, während es noch mit dem Lösungsmittel befeuchtet ist, mit einem
Schlichtemittel behandelt wird, das in dem organischen Lösungsmittel löslich ist, und schließlich
das geschlichtete Gewebe einer Behandlung unterworfen wird, um das Lösungsmittel wieder zu entfernen.
Bei der Durchführung des Verfahrens gemäß der
Erfindung läßt sich eine große Anzahl von organischen Fettlösungsmitteln anwenden, einschließlich
flüchtiger Kohlenwasserstoffe, wie hochsiedendes Benzin, Benzol, Toluol usw., chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Trichloräthylen, Dichlorethylen, und Tetrachlorkohlenstoff und weitere Lösungsmittel,
wie Aceton oder andere Ketone und Ester usw. Aus vielen /Gründen hat es sich jedoch als
vorteilhaft herausgestellt, ein chloriertes Kohlenwasserstofflösungsmittel
anzuwenden, insbesondere Trichloräthylen, wegen der guten Lösungseigenschäften·
dieses- Stoffes, seiner nicht entflammbaren Natur und anderer geeigneter physikalischer
Eigenschaften, wie einem zweckmäßig liegenden Siedepunkt und seiner niedrigen latenten Verdampfungswärme.
Als Schlichtemittel kann eine große Anzahl von plastischen oder harzartigen Produkten verwendet
werden, und zwar entweder einzeln oder im Gemisch, wobei als Beispiele genannt seien: chlorierter
Kautschuk mit oder ohne Zusatz von chlorierten
Paraffinwachsen, modifizierten Harzen, Zinkcalciumresinat,
Äthylcellulose, Polystyrol, Vinylacetat, Mischpolymeren von Vinylchlorid mit Vinylacetat,, polymerisiertem Methylmethacrylat,
phenolischer Harze und Bitumenrückständen, wie sie beim Raffinieren von Petroleumöl erhalten
werden.
Bei der Behandlung der Gewebe mit dem Schlichtemittel ist man nicht auf eine besondere
ίο Art der Anwendung beschränkt. So kann beispielsweise das betreffende Mittel in feinverteilter fester
oder flüssiger Form, beispielsweise in Form eines Sprühnebels, angewandt werden, Unter gewissen
Umständen kann aber auch das Schlichtemittel mit Hilfe von Übertragungswalzen od. dgl. aufgebracht
werden, welche in einem Bad des geschmolzenen Schlichtemittels umlaufen. Zweckmäßig wird jedoch
eine Lösung des Sahlichtemittels in einem organischen Lösungsmittel angewandt, und es ist
vorteilhaft, daß das hierbei angewandte Lösungsmittel das gleiche ist, wie es in der Entfettungsund
Reinigungsstufe gebraucht wird. Hierbei ist gleich darauf hinzuweisen, daß die zweckmäßigste
Art der Aufbringung des Schlichtemittels auf Teppiche und ähnliche Gewebe nur erreicht werden
kann, wenn das betreffende Mittel auf die Seite des Gewebes aufgebracht wird, welche das Grundgewebe
darstellt und welche zweckmäßig in der vorliegenden Beschreibung als die Rückseite des
Gewebes bezeichnet wird. Dieser (Gedanke stellt ein weiteres Merkmal der Erfindung dar.
Es wurde weiterhin gefunden, daß insbesondere bei der zweckmäßigsten Anwendungsform der Erfindung,
bei der das Schlichtemittel auf die Rückseite des Gewebes aus einer Lösung aufgebracht
wird, die wirksamste Anwendung des Schlichtemittels zum Zweck, dem Erzeugnis die gewünschten
physikalischen Eigenschaften zu erteilen und eine wirkungsvolle Verankerung der Haare zu bewirken,
dann erreicht wird, wenn die endgültige Entfernung des Lösungsmittels durch eine Trockenbehandlung
erfolgt, wobei gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dies in der Weise geschieht,
daß die Wärmequelle auf die Rückseite des Gewebes zur Einwirkung kommt.
Der Schlichtemittellösung können insektizid wirkende Mittel einverleibt sein, wie Diehlordiphenyltrichloräthan,
Hexachlorcyclohexan u. dgl. und Antistockmittel; durch die Abscheidung dieser
Stoffe auf den Geweben wird dieses für eine beträchtliche Zeit nach der Behandlung motten- und
stocksicher.
Es ist bisweilen wünschenswert, mit dem Schlichtemittel weitere (Zusatz- und Füllstoffe einzuführen,
wie Porzellanerde, Kreide oder Talk u. dgl.
Bei der Durchführung der Entfettung und Reinigung der Gewebe durch das Verfahren gemäß der
Erfindung wird naturgemäß das flüchtige organische Fettlösungsmittel in seinem flüssigen Zustand angewandt,
und in der folgenden Erläuterung des Verfahrens wird als Fettlösungsmittel Trichloräthylen
verwendet, und das Gewebe besteht aus einem üblichen Teppich, bei dem die Haare sich
nur auf einer Seite befinden. Die Entfettung und Reinigung erfolgt in wirkungsvoller Weise dadurch,
daß eine ununterbrochene Bahn des Teppichs durch eine gewisse Menge des Trichloräthylens hindurchgeführt
wird, wobei vorzugsweise mehrere aufeinanderfolgende Bäder dieses Stoffes verwendet werden,
welche mit Überläufen, versehen sind, derart, daß das reine Trichloräthylen dem Bad zugeführt
wird, aus dem der fast vollkommen entfettete Teppich abgeführt wird; in den Bädern findet eine
Gegenstrombehandlung mit Bezug auf den Teppich statt. Bei der Durchführung dieses Verfahrens ist
die Temperatur des Trichloräthylens ohne Bedeutung, jedoch wird praktisch vorgezogen und hat
sich als vorteilhaft herausgestellt, das Trichloräthylen bei Temperaturen anzuwenden, die nicht
wesentlich oberhalb der Zimmertemperatur liegen. Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Bäder des
Trichloräthylens ist ebenfalls ohne Bedeutung, und das einzige Augenmerk, das in dieser Stufe des
Verfahrens zu beachten ist, besteht darin, daß eine ausreichende Behandlung des Teppichs erfolgen
muß, um eine wirksame Entfernung des Fettes und des anhaftenden Schmutzes zu bewirken. Das aus
dem letzten Bad der Reihe ablaufende verunreinigte Trichloräthylen kann naturgemäß in einfacher
Weise gereinigt werden, und es kann nach Filtrieren, Verdampfen und Kondensieren durch geeignete
Mittel wiederverwendet werden. Es ist hier indessen notwendig, einen Vorteil der Erfindung zu
betonen, der darin liegt, daß Einrichtungen vorgesehen sind, um die Wiedergewinnung der Hilfsmittel
zu erreichen.
Wenn der entfettete und gereinigte Teppich aus dem Trichloräthylen austritt, ist er vollkommen mit
dem Trichloräthylen vollgesogen, und zwar in der Weise, daß das Trichloräthylen von dem Teppich
abtropft. Es ist möglich, unmittelbar darauf die Behandlung des Teppichs mit dem Schlichtemittel
anzuschließen, während von dem Teppich noch das Trichloräthylen abtropft. Es wurde jedoch festgestellt,
daß gewisse Nachteile auftreten, wenn versucht wird, das Verfahren unmittelbar anschließend
fortzusetzen, und aus diesem Grund wird es vorgezogen, den Teppich einer Behandlung zu unterwerfen,
wodurch eine beträchtliche ,Menge des aus no
dem Entfettungsbad mitgeführten Trichloräthylens von dem Teppich entfernt wird. Vorzugsweise wird
dieser Teil des Verfahrens derart geführt, daß eine gewisse Menge des Trichloräthylens auf dem
Teppich zurückbleibt, die jedoch nicht so groß ist, daß ein Ablaufen oder Abtropfen, der Flüssigkeit
von dem Teppich stattfindet. Die Entfernung des nicht mehr notwendigen Trichloräthylens kann auf
beliebige Weise erfolgen, beispielsweise durch Verdampfung, durch Mangeln oder durch Luftblasen.
Es wurde jedoch gefunden, daß es am zweckmäßigsten ist, Luft durch den Teppich zu saugen, und
zwar von der Haarseite her nach der Rückseite. Die Menge an Trichloräthylen oder eines anderen
Lösungsmittels, welche auf dem Teppich verbleiben kann, während dieser sich in dem vorteilhaften Zu-
stand für d'ie Weiterbehandlung gemäß der Erfindung
befindet, hängt naturgemäß von der Art des Teppichs oder des anderen zu behandelnden Materials
ab. Diese Menge an zurückbleibendem Lösungsmittel kann sich naturgemäß innerhalb weiter
Grenzen ändern, jedoch kann festgestellt werden, daß die Menge an Triohloräthylen, welche von dem
Teppich mitgenommen wird, etwa der seines eigenen Gewichts entspricht. Es, wurde schon erwähnt,
daß eine gewisse Menge an Trichloräthylen aus dem Entfettungsbad! von dem Teppich mitgenommen
wird und daß vorzugsweise diese Menge entsprechend eingestellt wird, bevor die Behandlung
mit dem Schlichtemittel erfolgt, und daß diese auf dem Teppich zurückbleibende Menge an Trichloräthylen
bedeutungsvoll ist für die Aufbringung des. Schlichtemittels, insbesondere wenn dieses, wie
es bevorzugt wird, in Form einer Lösung angewandt wird. Es ist einleuchtend, daß es in keinem
Fall· möglich ist, die genaue wiederherzustellende Qualität des fertigen Teppichs zu garantieren,
wenn es nicht möglich ist, 'die Menge an Schlichtemittel, welche pro Gewichtseinheit des Teppichs
aufgenommen wird, innerhalb· bestimmter Grenzen einzuhalten. Bei der vorliegenden Erfindung ist
man nicht auf eine bestimmte Gewichtsmenge an Schlichtemittel pro Gewichtseinheit des Teppichs
beschränkt, dia es wesentlich ist zu beachten, daß verschiedene Qualitäten von Teppichen ein verschiedenes
Gewicht an Schlichtemittel erfordern, um zu erreichen, daß der fertige Teppich die besten
Eigenschaften besitzt. Bei gewissen Teppichqualitäten ist beispielsweise nur eine Menge von
20/» Schlichtemittel erforderlich, während andere
50% oder sogar mehr Schlichtemittel, bezogen auf das Teppichgewicht, erfordern. Es ergibt sich also,
diaß es vorteilhaft ist, beim Verfahren 'gemäß der Erfindung die Gewiohtsmenge an Trichloräthylen,
welche durch den Teppich fortgeführt wird; entsprechend einzustellen, um das. richtige Aufbringen
des Schlichtemittels zu erleichtern.
Aus den obigen Ausführungen ergibt sich, 'daß
die Konzentration der Schlichtemittellösung, welche für eine befriedigende Behandlung erforderlich ist,
nicht kritisch ist, da sie von der Art und der Qualität des Teppichs, der Menge an mitgef ührtem
Trichloräthylen' und 'der gewünschten Appretur abhängig ist. In den meisten Fällen ist es jedoch
zweckmäßig, eine Lösung des Schllichtemittels in
einer so konzentrierten Form wie nur möglich anzuwenden, vorausgesetzt naturgemäß, daß sie nicht
so konzentriert ist, daß eine vorzeitige Abscheidung des Sohlichtemittels erfolgt.
Es ist einleuchtend, daß bisweilen verschiedene Appreturarten erwünsdht sind und daß verschiedene
Schlichtemittel verschiedene Appreturen ergeben, und es ist gleichfalls einleuchtend, daß die bestimmte
Auswahl eines Schlichtemittels, nicht ein besonderes Merkmal der Erfindung ist. Es wurde
bereits eine größere Anzahl von verschiedenen Stoffen aufgeführt, welche als Sohlichtemittel geeignet
sind, und es wurde gefunden, daß diese befriedigendte-Ergebnisse
zeigen. .
Es wunde weiterhin gefunden, daß das beschriebene
Verfahren der Erfindung in außerordentlich zweckmäßiger und wirtschaftlicher Weise in einer
Apparatur durchgeführt werden kann, in der Einrichtungen vorgesehen sind, durch die kontinuierliche
Bahnen 'des Teppichs durch eine oder mehrere Abteilungen geführt werden, welche ein organisches
Fettlösungsmittel enthalten, worauf dann diese Lösungsmittelflüssigkeit von dem Teppich entfernt
wird und dann ein Schlichtemittel auf die Rückseite des Teppichs aufgebracht wird, worauf dann
eine Trocknung erfolgt, ,in der eine Wärmeeinwirkung auf die Rückseite des Teppichs· stattfindet.
Diese Apparatur ist kompakt und einheitlich, und sie ermöglicht die Zusammenfassung von Mitteln
zur Behandlung von Gewebe, wobei Apparaturen wöggelassen werden können, die bisher notwendig
waren.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Apparatur zur Behandlung von Geweben, wie
Teppichen, Samtgeweben u. dgl., und zwar sind in dieser Apparatur Mittel zur aufeinanderfolgenden
Behandlung von kontinuierlichen· Bahnen von Gewebe mit einem organischen Fettlösungsmittel vereinigt,
wobei dieses Lösungsmittel von dem Gewebe wieder entfernt wird und auf die Rückseite
des Gewebes ein Schlichtemittel aufgebracht wird und schließlich -eine Trocknung des Gewebes erfolgt,
indem eine Wärmeeinwirkung auf die Rückseite des Gewebes stattfindet.
Eine vorzugsweise Ausführungsform dieser Apparatur gemäß der Erfindung zum Reinigen,
Entfetten und Schlichten besteht aus einer Kombination von Einrichtungen zum Reinigen und Entfetten
von Bahnen des Gewebes mit einem organischen Lösungsmittel, wobei Luft durch das Gewebe
gesaugt wird, dann eine Lösung eines. Schlichte- χΟο
mittels auf die Rückseite der Gewebebahn aufgebracht wird und schließlich das Lösungsmittel in
der Weise entfernt wird, daß eine Wärmeeinwirkung auf die Rückseite des Gewebes erfolgt.
Die den Gegenstand der Erfindung bildende Apparatur enthält Antriebswalzen, Führungswalzen
und ähnliche Vorrichtungen zum Einführen, Führen und Abziehen des, Gewebes in, durch und aus
den verschiedenen Teilen der Apparatur.
Naturgemäß können die Einrichtungen, welche die einzelnen Teile der Apparatur gemäß der Erfindung
darstellen, in gewissen Fällen mehrfach vorgesehen sein. So können beispielsweise die Einrichtungen,
in denen der Teppich mit dem Lösungsmittel behandelt wird, in einem einzigen Tank
untergebracht sein, der Stauplatten und Quetschwalzen enthalten kann, oder es kann, eine Reihe von
getrennten Tanks vorgesehen sein. Die Einrichtungen zum Entfernen des überschüssigen Lösungsmittels
können aus einer Mangel oder einer Trockenkammer oder aus einer Einrichtung zum Durchblasen
eines inerten Gases bestehen. Die Einrichtungen zum Aufbringen 'des Sohlichtemittels können
aus einer Sprühvorrichtung, einer Übertragungswalze oder aus einem Schlitz bestehen, durch den
hindurch ein Strom 'der Flüssigkeit auf den Teppich
aufgebracht wird. Die Trocknungseinrichtungen können aus einer Lufttrocknungsanlage, dampfbeheizten
Kästen oder umlaufenden erhitzten Walzen bestehen. Es können die verschiedensten Einriehtungsarten
kombiniert werden, um die Apparatur der Erfindung zu ergeben.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform gemäß der Erfindung durchläuft der Teppich zunächst eine
Reinigungsabteilung, welche eine Anzahl von
ίο Waschtanks enthält, die mit einem flüchtigen organischen
Lösungsmittel, vorzugsweise Trichloräthylen, gefüllt sind. Der Lauf des Teppichs ist
derart eingestellt, daß das Material, durch eine Anzahl von Walzen geführt, nacheinander in jeden
t5 Waschtank eintritt und dabei in jedem aufeinanderfolgenden
Tank immer mit reinerem Lösungsmittel in Berührung kommt. In den letzten dieser Waschtanks
tritt ein kontinuierlicher Strom des reinen destillierten Lösungsmittels ein, und die Tanks sind
derart zueinander angeordnet, 'daß der Überlauf des Lösungsmittels nacheinander aus 'dem letzten
Waschtank in den ersten überströmt, wobei der Überlauf aus dem ersten Wasohtank zwecks Reinigung
und Wiederverwendung und zur Wiedergewinnung des aufgelösten Fette», Öles usw. gesammelt
wird.
Aus dem letzten Wasohtank wird der Teppich gewünsohtenfalls einer Mangel zugeführt und dann
über ein oder mehrere geschlitzte Rohre in der Weise, daß die Rückseite dies Teppichs mit den
Schlitzen des Rohres in Berührung kommt, wenn er sich quer über diese bewegt. An die Rohre ist ein
Ventilator angeschlossen, so daß Luft durch den Teppich und die Schlitze gesaugt wird, um das
überschüssige Lösungsmittel zu entfernen, wobei das abgesaugte Lösungsmittel mit Hilfe einer
Zykloneinrichtung gesammelt wird. Die Waschtanks, die Mangel und die Extraktionsrohre sind
sämtlich in einem Gehäuse angeordnet, das mit einem Verschluß versehen ist, um Verluste an
Lösungsmitteldampf zu vermeiden.
Der Teppich wird dann über Walzen einer Schlichtevorrichtung zugeführt, wobei er noch mit
dem organischen Lösungsmittel benetzt ist. Die Schlichtebehandlung erfolgt vorzugsweise durch
Anwendung einer Übertragungswalze, die sich um eine waagerechte Achse dreht und die derart angeordnet
ist, daß bei ihrem Umlauf immer ein Teil derselben in eine Schlichtelösung eintaucht. Der
Teppich läuft über die derart angeordnete Vorschubwalze, daß die Schlichtemittellösung auf die
Rückseite des Teppichs von der sich drehenden Walze aufgetragen wird1.
Von der Schlichtewalze gelangt der Teppich in eine Trocknungskammer, wo er in einer beträchtlichen
Länge über erwärmte Zellen geleitet wird, um eine wirkungsvolle Trocknung des Gewebes
durchzuführen.
Da die Trocknungskammer einen erheblichen Anteil an organischem Lösungsmitteldampf enthält, sind Einrichtungen vorgesehen, durch die die mit Lösungsmittel gesättigte Luft aus dem unteren Teil der Kammer abgezogen wird und das organische Lösungsmittel zur Wiederverwendung wiedergewonnen werden kann. Für diesen Zweck können die verschiedenartigsten Einrichtungen verwendtet werden; es wird jedoch vorgezogen, an der Oberseite der Trocknungskammer zwei Luftkammern vorzusehen, über die der Teppich geführt wird, bevor er die Kammer verläßt. Diese Luftkammern sind mit einem Lufterhitzer und einem Ventilator verbunden, die außerhalb der Trocknungskammer angeordnet sind. Der Ventilator dient dazu, die heiße Luft durch das Verbindungsrohr den Luftkammern zuzuführen, so daß sie durch die Öffnungen der Luftkammern austritt und in dieser letzten Trocknungsstufe durch den Teppich hindurchtritt. Der Luftumlauf wird durch einen Kondensator vervollständigt, der ebenfalls außerhalb der Trocknungskammer angeordnet ist, und die Verbindung von der Trocknungskammer zu dem Kondensator befindet sich am unteren Ende der Trocknungskammer. Das in dieser Einrichtung wiedtergewonnene organische Lösungsmittel kann in dem zum Reinigen dienenden Waschtank wiederverwendet werden. Gewünsohtenfalls kann der Lösungsmitteldampf, welcher in den !Zwischenräumen des Teppiohgewebes, welches die Apparatur verläßt, mitgenommen wird, entfernt und durch geeignete Mittel wiedergewonnen werden. go
Da die Trocknungskammer einen erheblichen Anteil an organischem Lösungsmitteldampf enthält, sind Einrichtungen vorgesehen, durch die die mit Lösungsmittel gesättigte Luft aus dem unteren Teil der Kammer abgezogen wird und das organische Lösungsmittel zur Wiederverwendung wiedergewonnen werden kann. Für diesen Zweck können die verschiedenartigsten Einrichtungen verwendtet werden; es wird jedoch vorgezogen, an der Oberseite der Trocknungskammer zwei Luftkammern vorzusehen, über die der Teppich geführt wird, bevor er die Kammer verläßt. Diese Luftkammern sind mit einem Lufterhitzer und einem Ventilator verbunden, die außerhalb der Trocknungskammer angeordnet sind. Der Ventilator dient dazu, die heiße Luft durch das Verbindungsrohr den Luftkammern zuzuführen, so daß sie durch die Öffnungen der Luftkammern austritt und in dieser letzten Trocknungsstufe durch den Teppich hindurchtritt. Der Luftumlauf wird durch einen Kondensator vervollständigt, der ebenfalls außerhalb der Trocknungskammer angeordnet ist, und die Verbindung von der Trocknungskammer zu dem Kondensator befindet sich am unteren Ende der Trocknungskammer. Das in dieser Einrichtung wiedtergewonnene organische Lösungsmittel kann in dem zum Reinigen dienenden Waschtank wiederverwendet werden. Gewünsohtenfalls kann der Lösungsmitteldampf, welcher in den !Zwischenräumen des Teppiohgewebes, welches die Apparatur verläßt, mitgenommen wird, entfernt und durch geeignete Mittel wiedergewonnen werden. go
Die Apparatur ist in 'der Zeichnung schematisch
im Schnitt dargestellt, wobei die Ausmaße der einzelnen Teile nicht unbedingt den Ausmaßen der
tatsächlich verwendeten Apparatur entspreohen, und das Verfahren gemäß 'der Erfindung ist an Hand
dieser Apparatur bei 'der Behandlung eines
Teppichs erläutert. In der Zeichnung sind die einzelnen Abteilungen 'der Apparatur schematisch dargestellt,
und der Tepp ich selbst ist durch eine strichpunktierte Linie 46 dargestellt, wobei die Haarseite
des Teppichs an verschiedenen Stellen seines Verlaufs durch kurze Striche angedeutet ist.
Eine Teppichbahn, welche der Behandlung unterworfen werden soll, wird einer Reinigungsabteilung
4 zugeführt, und zwar durch eine Einführöffnung 1, welche mit einer Führungsrolle 3
versehen ist. Dieser Eintritt in die Apparatur bzw. die Abteilung 4 ist mit einem Verschluß 2 versehen,
um den Austritt von Lösungsmitteldampf auszuschließen, no
Der Teppich wird kontinuierlich durch eine Reihe von Waschtanks 6 bis 19 geführt, durch welche ein
ständiger Strom von Trichloräthylen fließt, der durch eine Rohrleitung 5 dem letzten Tank 9 zugeführt
wird, in den der Teppich eingetaucht wird. Diese Tanks 6 bis 9 sind derart angeordnet, daß der
Überlauf aus jedem Tank in den Tank gelangt, welcher ihm direkt benachbart ist, und zwar im
Gegenstrom zu der Bewegungsrichtung· des Teppichs. Das verunreinigte Trichloräthylen wird
schließlich aus dem letzten bzw. ersten Tank 6 durch ein Überlaufrohr 44 abgezogen, wobei zu bemerken
ist, daß dieser Tank der erste ist, in 'den der schmutzige Teppich eintritt. Das Trichloräthylen
aus. diesem Tank 6 wird zwecks Reinigung und 1*5
Wiedergewinnung durch nicht dargestellte Mittel
gesammelt, wodurch reines Trichloräthylen gewonnen wird und daneben: Öl, das ebenfalls wiederverwendet
werden kann.
Wenn der Teppich durch diese Waschtanks in entgegengesetztem Sinne zu der Strömungsrichtung
des Trichloräthylens fortschreitet, gelangt er schließlich fast vollständig gereinigt1 in 'den Tank 9,
• wo er mit dem reinen Trichloräthylen in Berührung kommt. Der den Tank 9 verlassende Teppich ge-1-0
langt über entsprechend angeordnete Walzen und an einer Ouerstange 10 vorbei, die dazu 'dient, den
Lauf des Teppichs zu steuern. Der Teppich wird dann durch eine Mangel 11 geführt, welche für gewisse
Arbeit zwangsläufig in Umlauf versetzt werden kann, und er gelangt schließlich über eine
Anzahl von Extraktionsrohren 12. Diese Rohre 12 sind parallel zueinander angeordnet, und zwar derart,
daß der Teppich mit seiner Rückseite quer über jedes dieser Rohre läuft. Auf der oberen Längsseite
jedes dieser Rohre befindet sich· ein Schlitz 45, und jedes Rohr ist mit einem Ventilatoir 15 verbunden,
der durch den Teppich Luft durchsaugt und damit Trichloräthylendampf und Tropfen absaugt,
und zwar durch eine Leitung 14, welche zu »5 einer Zykloneinrichtung führt. In dieser Zykloneinrichtung
16 scheiden sich aus der Luft und dem Dampfstrom die Tropfen von Trichloräthylen ab,
welche gesammelt und in einen nicht dargestellten Beliälter durch den Auslaß 19 abgeführt werden.
Das so entfernte Trichloräthylen wird dem Reinigungssystem durch das Rohr 18 wieder zugeführt,
und zwar in dem Waschtank 8. Ein Rohr 17 verbindet die Zyklonvorrichtung 16 direkt mit der
Reinigungsabteilung 4, um den. Extraktionsrohren 12 wieder die Luft und den. Dampf zuzuführen,
nachdem diese von den Trichloräthylentropfen befreit worden sind. Es ist festzustellen, daß in
diesem System das in den Extraktionsrohren und dem Zyklon umlaufende Gas das Trichloräthylen
aus dem Teppich nicht verdampfen kann, so daß hierdurch sichergestellt ist, daß der Teppich mit
dem Trichloräthylen befeuchtet bleibt.
Um zu ermöglichen, daß die Apparatur weitgehend anwendbar ist und in ihr Teppiche von
verschiedenen Breiten verarbeitet werden können, ist es zweckmäßig, Einrichtungen vorzusehen, um
die Längen der Schlitze 45 in den Rohren verändern zu können, wobei diese Einrichtungen in
der Zeichnung jedoch nicht dargestellt sind. Aus den Extraktionsrohren gelangt der Teppich
dann durch eine Verbindungsleitung 22 in die Schlichteabteilung 24, wobei er ebenfalls über entsprechend
angeordnete Walzen läuft.
Beim Eintreten in die Schlichteabteilung läuft der Teppich zunächst über eine Quer stange 25,
welche die gleiche Funktion besitzt wie die Ouerstange 10 und dazu dient, die genaue Lage des
Teppichs sicherzustellen. Die Rückseite des Teppichs wird dann mit einer Schlichtewalze 26 in
Berührung gebracht, welche auf einer waagerechten Achse ständig umläuft und dabei eine gewisse
Menge einer Lösung eines- Schliehtemittels aus einem Gefäß 27 aufnimmt und eine gewisse.Menge
derselben auf den Teppich aufbringt. In dem Kessel 27 befindet sich eine Lösung in einer bestimmten
Höhe 28, und diese Höhe wird durch geeigneten Zu- und Abfluß konstant gehalten. Der
Teppich bewegt sich in der Weise über die Schlichtewalze, daß lediglich die Rückseite des
selben mit der Schlichtewalze in Berührung, kommt und somit deir Auftrag der Schlichtelösung auf die
Rückseite des Teppichs beschränkt ist.
Der noch mit dem organischen Lösungsmittel gesättigte Teppich wird dann über Walzen geleitet
"und durch die Leitung 30 in eine Trockenkammer 31 übergeführt. An dieser kann ein Verschluß
29 vorgesehen sein, um das Überströmen von Lösungsmitteldampf aus der Schlichteabteilung
in die Trockenkammer zu verhindern.
Beim Eintreten des Teppichs in die Trockenkammer 311 geht dieser wieder an einer Querstange
32 vorbei und dann über eine beträchtliche Anzahl von mit Dampf beheizten Kästen 33. Die Bedingungen
in dieser Trockenkammer sind naturgemäß derart eingestellt, um sicherzustellen, daß der
Teppich in der Zeit getrocknet wird, bis· er den Ausgang 37 verläßt. Es ist weiterhin zu erwähnen,
daß zwecks Erreichung der gewünschten Ergebnisse auf dem fertigen Teppich die Einrichtungen
derart getroffen sein müssen, daß die Wärme go immer auf die Rückseite des Teppichs zur Einwirkung
kommt. Um dies, zu erreichen, ist an jedem Ende der Heizkästen eine Umkehrvorrichtung
vorgesehen.
Bei einer besonderen Ausführungsform der Apparatur zur Durchführung des den Gegenstand
der Erfindung bildenden Verfahrens ist noch eine Einrichtung vorgesehen, um die Entfernung des
Lösungsmittelis von dem Teppich zu unterstützen und dieses zum Wiedergebrauch wiederzugewinnen.
Diese Einrichtung besteht aus zwei Luftkästen 34, die am Austrittsende der Trockenkammer vorgesehen
.sind ,und deren Oberflächen' mit einer Anzahl von Löchern versehen sind, welche durch
Öffnungen 35 mit einer Leitung 38 verbunden sind, die zu einem Lufterhitzer 39 und einem
Ventilator 40 führt. Die in diesem Lufterhitzer 39 erzeugte erhitzte Luft wird durch den Ventilator 40
kontinuierlich durch das Rohr 38 und die Einlasse 35 in die Luftkästen 34 geführt. Der den
letzten Trockenkasten verlassende Teppich wird derart geführt, daß er über jeden dieser Luftblaskästen
34 geleitet wird, so daß ein ständiger Warmluftstrom aus den Luftblaskästen durch den
Teppich in die Kammer 31 geleitet wird. Die Luftzirkulation wird ermöglicht durch einen Auslaß
41, der am Boden der Kammer 31 angeordnet ist und der mit einem Kondensator 42 in Verbindung
steht, der durch eine Leitung 43 mit dem Ventilator 40 verbunden ist. Auf diese Weise wird
das doppelte Ziel erreicht, daß einmal der fertige Teppich vollkommen von dem Trichloräthylen befreit
wird und außerdem ein ständiger Heißluftstrom durch die Trockenkammer 31 geführt wird,
um das verdampfte Lösungsmittel in den Kondensator 42 · überzuführen, wo es kondensiert
und der Reinigungskammer wieder zugeführt wird.
Es ist natürlich möglich, daß im Verlauf der Durchführung des Verfahrens und beim Betrieb
der Apparatur infolge des Ausfallens von Kraft, Dampf oder Kühlwasser oder aus anderen Gründen
Unterbrechungen eintreten können. Eine derartige plötzliche Unterbrechung kann ernsthafte Folgen
nach sich ziehen, beispielsweise wenn eine beschränkte Fläche des Gewebes eine längere Zeit
lang mit einer heißen Oberfläche oder mit den Schlichtvorrichtungen in Berührung bleibt. Demgemäß
sind zweckmäßig entsprechende Sicherheitseinrichtungen vorgesehen, durch die derartige Zu-
!5 fälle nach Möglichkeit vermieden werden. Da derartige
Sicherheitsvorrichtungen allgemein üblich sind und in zahlreichen Ausführungsformen schon
vorgeschlagen wurden und diese je nach den Umständen angewandt werden können, dürfte es sich
erübrigen, diese hier besonders zu beschreiben.
Aus der obigen Beschreibung ergibt sich, daß das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren
weitgehend abgeändert werden kann und daß auch Abänderungen in dem Aufbau der Apparatur
möglich sind. In dem folgenden Beispiel ist das Verfahren selbst erläutert.
Unter Anwendung einer Apparatur der oben angegebenen Art wurde eine ununterbrochene Bahn
eines Axminster-Teppichs in fettigem Zustand von
5,9 m Breite und einem Gewicht von etwa 2 kg/m2 durch Trichloräthylen geleitet, und ziwar bei Zimmertemperatur
und mit einer Geschwindigkeit von 3,6 m pro Minute. Der Teppich wurde danin über
die Extraktionsschlitze geleitet, so daß danach der Teppich so viel Trichloräthylen enthielt, als etwa
seinem eigenen Gewicht entsprach. Aus den Extraktionsschlitzen, wurde der Teppich über eine
Übertragungswalze geführt, die in einer Lösung von Calciumzinkresinat in Trichloräthylen eintauchte.
Die Lösung enthielt 35 % Gewichtsprozente Calciumzinkresinat, und der Teppich
wurde dann getrocknet, indem er über dampfbeheizte Kammern geführt wurde, wobei die Rückseite
des Teppichs mit den Heizflächen in Berührung stand.
Es hat sich gezeigt, daß der so behandelte Teppich sorgfältig gereinigt war und daß er klare
Farben besaß. Er besaß die wünschenswerte Steifigkeit, und die Haare waren gut verankert.
Der Gehalt an Calciumzinkresinat in dem fertig behandelten Teppich betrug etwa 109 g/m2.
Ein anderes Arbeitsverfahren wurde unter genau den gleichen Arbeitsbedingungen durchgeführt,
und zwar mit einem ähnlichen Teppich, wobei eine Schlichtlösung Anwendung fand, die einen Phenolestergummi
und chlorierten Kautschuk mit 65% Chlorgehalt in Trichloräthylen enthielt. Die
gewichtsmäßige Zusammensetzung dieser LöiSung betrug 25% Estergummi und 50/» chlorierten Kautschuk.
Der fertige Teppich besaß ähnliche Eigenschaften wie derjenige; der in der oben beschriebenen
Weise behandelt wurde, und er enthielt je Quadratmeter 142 g des gemischen Schlichtmittels.
Claims (1)
- Patentansprüche.·1. Verfahren zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß das nicht geschlichtete Gewebe mit einem flüchtigen organischen Fettlösungsmittel behandelt wird, wodurch von dem Gewebe Fett und Schmutz entfernt werden, worauf das gereinigte Gewebe in noch mit dem Lösungsmittel befeuchteten Zustand mit einem Schlichtemittel behandelt wird, das in dem organischen Lösungsmittel löslich ist, und schließlich das geschlichtete Gewebe in der Weise behandelt wind, daß das Lösungsmittel entfernt wird.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit dem Schlichtemittel in der Weise erfolgt, daß das Schlichtemittel auf die Rückseite des Gewebes aufgebracht wird.3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit dem Schlichtemittei durchgeführt wird, wenn der Lösungsmittelgehalt des Geiwelbes so> verringert ist, daß ein Ablaufen des flüssigen Lösungsmittels während der Schlichtbehandlung nicht •stattfinden kann.4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3., dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung mit dem Schlichtemittel durch Anwendung einer Lösung erfolgt, zweckmäßig in dem gleichen Lösungsmittel wie es für die Entfettung und Reinigung angewandt wird.5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an Lösungsmittel in dem Gewebe unmittelbar vor der Schlichtbehandlung durch Durchleiten eines Gases eingestellt wird, das vorzugsweise nach der Rückseite des Gewebes zu durchgesaugt wird.6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Wärmeeinwirkung auf die Rückseite des geschlichteten Gewebes erfolgt, indem dieses beispielsweise mit einer erwärmten Oberfläche bei der Entfernung des Lösungsmittels nach dem Schlichten in Berührung kommt.7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zusammen mit dem Schlichtemittel dem Teppich ein Schädlings- und/oder Schimmelbekämpfungsmittel einverleibt wird.8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel ein chlorierter Kohlenwasserstoff, vorzugsweise Trichloräthylen, angewandt wird.9. Vorrichtung zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl. gemäß Anspruch 11 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß kontinuierliche Bahnen von Geweben durch ein flüchtiges organisches Lösungsmittel ge-führt weiden, wobei Einrichtungen zur Entfernung des flüssigen Fettlösungsmittels vom Gewebe und zur Aufbringung eines Schlichtemittels auf der Rückseite des Gewebes neben Trockenmitteln, die unter Anwendung von Wärme auf der Rückseite des Gewebes wirken, vorgesehen sind.ι o. Vorrichtung zur Behandlung von Teppichen, Samtgeweben u. dgl. gemäß Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Entfernung des flüssigen Lösungsmittels aus dem Gewebe Leitungen angeordnet sind, welche mit Durchbrechungen oder Schlitzen versehen sind, die mit dem Gewebe in Berührung stehen und in denen Unterdrück herrscht.π. Vorrichtung nach Anspruch 9 und 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Übertragung des Schlichtemittels eine Übertragungswalze vorgesehen i'st, welche in einer gewissen Menge des Schlichtemittels umläuft.12. Vorrichtung nach Anspruch 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß' Heizvorrichtungen, aus einer Anzahl hohler, mit Dampf beheizter Körper bestehend, angeordnet sind, welche mit der Rückseite des Gewebes in Berührung oder dicht an dieser gehalten sind.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen© 5643 12.53
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