-
Maschine zur Herstellung von Schnürsenkeln aus einer endlosen Litze
Es ist bekannt, Schnürsenkel dadurch herzustellen, daß Schlingen einer endlosen
Litze in Vorschubketten eingelegt und durch diese einer Form- und Abschneidevorrichtung
zugeführt werden, welche gleichzeitig mit der Versteifungsmasse imprägnierte Stellen
der Litze formt und durchschneidet, so daß an beiden Enden zugespitzte und versteifte
einzelne Schnürsenkel entstehen, die dann abgenommen und gebündelt werden. Da das
Formen der Senkelspitzen längere Zeit braucht, sind mehrere derartige Form- und
Abschneidevorrichtungen an einem schrittweise umlaufenden Träger angebracht, derart,
daß die Aufnahmevorrichtungen in der einen Stellung die Litzenschleifen aus der
Vorschubkette entnehmen und in der anderen Stellung die abgeschnittenen und fertig
geformten Senkel abgeben. Bei den bebekannten Maschinen dieser Art schlossen sich
die Formstempel beim Herausdrehen des Trägers aus der Aufnahmestelle durch. Auflaufen
auf eine feststehende Nockenscheibe.
-
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Nockenscheibe der bekannten
Einrichtung dann, wenn der Formstempelträger seine Bewegung beginnt, entgegengesetzt
dieser Bewegung gedreht, so daß die Formstempel rascher geschlossen werden, als
es durch die Drehbewegung des Stempels gegenüber einer feststehenden Nockenscheibe
möglich ist. Dadurch gelingt es, die Leistungsfähigkeit der Maschine zu steigern.
Zweckmäßig erfolgt die Drehung dieser Nockenscheibe durch eine andere unrunde Scheibe,
welche in bestimmtem Zeitverhältnis zu den übrigen Bewegungen der Maschine in Drehung
versetzt wird.
-
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Gegenstandes der
Erfindung dargestellt.
-
Abb. i ist eine Seitenansicht, Abb.2 eine Darstellung der Litzenzuführung.
-
Abb. 3 ist eine Ansicht von hinten. Abb. q. ist eine Schnittdarstellung,
Abb.5 eine Einzeldarstellung, teilweise im Schnitt.
-
Abb.6 zeigt den Formstempel und Teile seines Antriebes.
-
Abb.7 ist ein Schnitt durch den Formstempel.
-
Abb.8 ist eine Vorderansicht der Stempel, teilweise im Schnitt.
-
Abb. 9 ist -eine Schnittdarstellung der Formstempel in anderer Stellung.
-
Die dargestellte Maschine entspricht nach ihrer allgemeinen .Bauart
und Wirkungsweise im wesentlichen dem Patent .19¢ 288.- Die Maschine besitzt ein
Vorschubkettenpaar 2ö,
in welches eine endlose Litze 22 in Form
von Schleifen eingelegt wird. Die Vorschubketten werden schrittweise bewegt und
schieben die Schleifen zu Formstempeln 2q., die an einem ununterbrochen umlaufenden
Träger 26 angeordnet sind. Die Litze wird in die Vorschubketten 2o durch einen etwa
im Halbkreis hin und her schwingenden Arm 28 eingelegt, der die Schlingen um Knaggen
3o eines Kettenpaares 32 herumwindet. Die Ketten 32 werden mit gleichmäßiger Geschwindigkeit
durch eine Verbindung mit dem Antrieb des Stempelträgers 26 bewegt.
-
Wie bei der bekannten Einrichtung wird zwischen den Vorschubbewegungen
der Ketten 2o auf den zwischen den Ketten liegenden Teil der Litze eine Versteifungsmasse
aufgetragen. Die so imprägnierten Stellen der Litzenschlingen werden unter einer
Heizvorrichtung 34 hindurchbewegt, damit die Versteifungsmasse die erforderliche
Bildsamkeit erhält. Die schrittweise Vorschubbewegung der Ketten 2o erfolgt durch
ein nicht dargestelltes Schaltwerk, welches durch eine auf einer Welle 38 sitzende
Kurvenscheibe 36 (Abb. i) gesteuert wird. Die Kurvenscheibe 36 wirkt auf einen Hebel
q.o, der durch ein Lenkstück 42 mit dem Schaltwerk verbunden ist. Durch Kurvenscheiben
.l4, ,16 werden die die Versteifungsmasse auf die Schlingen auftragenden Maschinenteil;
bewegt.
-
Der Arm 28 erhält seine Schwingbewegung durch ein Zahnrad 5o, welches
in ein lose auf der Welle 38 sitzendes Zahnrad 52 eingreift. Das Zahnrad 5o wird
mit der Welle durch eine verschiebbare Kupplung 54 in Verbindung gebracht, welche
durch einen Hebel 56
und eine Steuerstange 62 von einem Handhebel 6¢ (Abb.2)
umgestellt werden kann. Der Handhebel ist an einem vor der Maschine stehenden Bock
66 angebracht, der eine elektrische Schaltvorrichtung 68 zum Ein-und Ausschalten
der Maschine und eine Wächtervorrichtung 70 trägt, die bei Unregelmäßigkeiten,
beispielsweise beim Einlaufen eines Knotens in der Litze, die Maschine abstellt
und gleichzeitig die Litze durchschneidet.
-
Die Welle 38 wird durch ein nicht dargestelltes Vorgelege von einer
Welle 72 (Abb.3) langsam gedreht, die durch ein Schneckenrad 7 q. und eine Schnecke
7 6 von einer stehenden Welle 78 gedreht wird. Die Welle 78 wird durch Zahnräder
8o, 82 von der im Fuße des Gestelles gelagerten waagerechten Welle 8q. angetrieben.
Die Welle 8q. wird durch einen Motor 86 oder auf andere geeignete Weise gedreht.
-
Die Drehung des Formstempelträgers 26 erfolgt durch eine Schnecke
88 (Abb. i) am oberen Ende der Welle78, welche in ein Schneckenrad
90 eingreift, das an einer Seite des Trägers 26 befestigt ist. Der Träger
26 ist auf einer langen Welle 92 (Abb. 3) befestigt, die in Lagern 94 des Hauptgestelles
6o der Maschine und an den Enden in Lagern 96 seitlich neben der Maschine stehender
Ständer 98 drehbar ist. Die Ständer 98 sind mit dem Hauptgestell 6o der Maschine
durch Stangen ioo, i02 verbunden, auf denen beiderseits Träger 10e1 verschiebbar
sind. Diese Träger nehmen einerseits die ständig bewegten, die Knaggen 3o tragenden.
Ketten 32 auf und tragen andererseits Vorrichtungen zum Abnehmen, Sammeln und Zählen
der fertigen Schnürsenkel. Die Träger ioq. sind seitlich verschiebbar, um die Abstände
der Knaggen 30 von denjenigen auf der gegenüberliegenden Seite der Maschine
zwecks Änderung der Litzenlänge regeln zu können. Die Verschiebung erfolgt durch
eine Schraubenspindel 1o6 mit Rechts- und Linksgewinde, die in den Ständern 98 und
dem Hauptgestell gelagert ist und mittels einer Kurbel i o8 gedreht werden kann.
-
Die Einrichtung zur schrittweisen Vorwärtsbewegung der Vorschubketten
20 ist gegen die Drehung des Formstempelträgers 26 derart abgestimmt, daß die Vorschubketten
eine Litzenschleife in einem Stempel einlegen, wenn dieser die in Abb. 4. beim rechtsliegenden
Stempel dargestellte Lage erreicht hat. Jeder Stempel besteht aus einer relativ
feststehenden Preßbacke i i o (Abb, 8 und 9) und einer dagegen beweglichen Backe
i 12. Letztere wird nach dem Einlegen der Litze vorgeschoben und bleibt bei der
Drehung des Stempelträgers in dieser Stellung, bis die Ablieferungsstellung erreicht
ist; dann wird die Backe zurückgezogen und gibt den jetzt fertigen Senkel frei.
Um die Backe geschlossen zu erhalten, ist eine Kurven- oder Nockenscheibe i i4 auf
der Welle 92 angebracht, an der Rollen i i 8 am inneren Ende der Träger 119 der
beweglichen Preßbacken 112 anliegen. Wenn die Kurvenscheibe 11q. in der in Abb.
6 dargestellten Stellung stehenbliebe, so würden die Preßbacken durch den Nocken
114 geschlossen werden, wenn der Stempelträger aus der Aufnahmestellung in Richtung
des Pfeiles (Abb. 6 und 5) herausgedreht würde. Dies würde eine verhältnismäßig
lange Schließzeit bedingen, da der Stempelträger verhältnismäßig langsam umläuft.
Um diese Schließungszeit abzukürzen, ist die Kurvenscheibe 114 auf einer die Welle
92 umgebenden Muffe 116 drehbar gelagert und erhält nach dem Einlegen der Litzenschleifen
verhältnismäßig rasch eine Winkelbewegung (s. Abb. 5) entgegengesetzt zur Drehung
des Stempelträgers 26, so daß der Kokken i 14 den Schluß der Backen r i o; i 1 2
hervorbringt.
Die feste Backe i i o des Formstempels besitzt einen
Schlitz, in dem sich ein Messer 1 2 1 verschieben kann. Dieses Messer ist in einem
Schlitz des Formstempels i 12 befestigt und wird mit diesem vorgeschoben. Die Formstempel
haben etwa halbkreisförmige Preßflächen 123, 125, die miteinander zusammenwirken
und eine etwa zylindrische Gestalt des eingelegten Litzenteiles hervorbringen, wie
bei 129 in Abb.9 ersichtlich ist. Das vorgehende Messer 121 schneidet ein kurzes
Abfallstück 131 aus der Litze heraus.
-
An der Nabe der Kurvenscheibe 11.1 ist durch Keil 122 ein Arm 12o
befestigt, der durch Zapfen 12q., Lenker 126 und Zapfen 128 mit einem um Zapfen
132 schwingbaren Hebel 130 verbunden ist. Der Hebel 13o hat zwei nach unten ragende
Arme 134, in denen eine Rolle 136 gelagert ist, die an einer auf einer Welle i 4o
sitzenden Kurvenscheibe 138 anliegt. Die Welle 140 wird durch ein Zahnrad 142 angetrieben,
das mit einem Zahnrad 144 in Eingriff steht. Letzteres ist mit einem Zahnrad 146
fest verbunden und dreht sich lose auf einer Zwischenwelle 148. Das Zahnrad 146
greift in ein Zahnrad 15o ein, welches auf der obenerwähnten Welle 84 festsitzt.
Dadurch wird eine Drehung der Kurvenscheibe 138 in bestimmtem Zeitverhältnis zur
Drehung des Stempelträgers 26 hervorgebracht.
-
Nachdem in der angegebenen Weise die Formstempel durch die Schwingbewegung
der Kurvenscheibe I14 und die gleichzeitige Drehung des Stempelträgers geschlossen
sind, laufen die Rollen i 18 auf einer konzentrischen Fläche 152 der Kurvenscheibe
114 weiter und werden dadurch geschlossen gehalten, und zwar so lange, bis die Enden
der Senkel in den Formstempeln hart geworden sind. Während dieser Zeit schwingt
die Kurvenscheibe 11:1 wieder zurück. Die Gestalt der Kurvenscheibe 138 ist so gewählt,
daß die Rückschwingung langsamer erfolgt und der Nokken 118 erst dann die Stellung
nach Abb. 6 wieder erreicht, wenn der Formstempel schon genügend weit auf die Fläche
152 aufgelaufen ist, um geschlossen zu bleiben.
-
Um die Formstempel zur Ablieferung der fertigen Senkel zu öffnen,
ist an der beweglichen Preßbacke ein Stift 154 angebracht, der nach etwa einer halben
Umdrehung des Formstempelträgers 26 mit einem Keilstück 156 in Berührung
tritt. Eine finit der ortsfesten Stempelbacke fest verbundene, auf einen Schaft
164 aufgesteckte Rolle I62 läuft auf die kreisförmig gebogene Außenfläche I56 dieses
durch einen Zapfen I58 mit einem festen Arm 16o verbundenen Keilstückes auf s. Stellung
Abb. 4 ). Bei der Drehung des Stempelträgers über diese Stellung hinaus werden die
Preßbacken geöffnet. Im Augenblick des Auslaufens bewegt sich die Kurvenscheibe
114 wieder rechtsherum, um den jetzt in der Aufnahmestellung befindlichen Formstempel
zu schließen. Dadurch wird die Rolle i 18 frei, und die bewegliche Stempelbacke
kann einwärts gehen, so daß die fertige Litze freigegeben und vom Träger .abgenommen
werden kann. Kurz, nachdem der Stift 154 das Keilstück 156 verlassen hat, trifft
er mit einer festen Kurvenplatte 15; zusammen, welche die bewegliche Formplatte
an die innere Grenze ihrer Bewegung bringt und sie in dieser Stellung erhält, bis
eine neue Litzenschlinge eingelegt ist.