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Verfahren zum Heben und Senken einer um eine Achse schwingbaren, sich
unter der Wirkung ihres Eigengewichtes schließenden Tür Das Anheben und Senken von
Ofenverschlüssen mit um eine Achse schwingbarer, sich unter der Wirkung ihres Eigengewichts
schließender Tür, insbesondere für Gas- und Kokserzeugungsöfen, geschieht bisher
in der Weise, daß die Tür durch das Zugseil einer besonders für diesen Zweck auf
dem Kokslöschwagen vorhandene Wirndeeinrichtung angehoben bzw. gesenkt wird. Der
Zughaken am Ende des Zugseiles wird in eine an der Tür vorgesehene Öse eingehakt
und das Seil aufgerollt. Die Zugrichtung des Seiles beim Heben und Senken der Tür
ergibt sich dabei aus der Stellung der Seilrolle zur Tür. Da die Seilrolle auf dem
Kokslöschwagen bei den bekannten Bauarten sehr nahe an der durch die Tür gebildeten
Ebene liegt, ist der Winkel zwischen dem Zugseil und der Türebene sehr spitz.
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Diese Zugrichtung im spitzen Winkel zur Tür hat zur Folge, daß die
Zugkraft in zwei Komponenten geteilt wird. Die auf diese Weise entstehende große
Hubkraftkomponente erzeugt aber in der oberen Drehachse der Tür bei jedem Anheben
eine starke Schubbeanspruchung, die nach kurzer Betriebszeit ein Lockern des Türrahmens
zur Folge hat. überdies wird die Tür durch die sich bei dieser Kraftübertragung
ergebenden Spannungen so stark beansprucht, .daß sie sich verzieht und dann nicht
mehr gasdicht schließt. Außerdem entsteht der sehr schwerwiegende \ achteil, daß
das Abheben der Tür von ihrem Sitz sehr erschwert ist, da die Zugkomponente der
ausgeübten Kraft nur verhältnismäßig klein ist und insbesondere dann nicht ausreicht,
wenn die Tür durch Schlackenbildung oder sonstige Ausscheidungen auf ihrem Rahmensitz
festklebt.
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Gemäß der Erfindung werden diese Nachteile dadurch vermieden, d.aß
die zum Heben der Tür erforderliche Zugkraft in einer Richtung wirkt, die sich ständig
so verändert, daß während des ganzen öffnungsvorganfies die Richtung dieser Kraft
entsprechend der jeweiligen Türstellung senkrecht oder annähernd senkrecht zur Ebene
der Tür gerichtet ist. Auf diese Weise wird jede schädliche Krafteinwirkung auf
die Tür oder auf das Türlager vermieden. Außerdem ist ein leichtes Abheben der Tür
von ihrem Sitz gewährleistet, da die ausgeübte Kraft stets in voller Stärke auf
die Tür einwirkt und nicht wie bisher in zum Teil unwirksame Komponenten zerlegt
ist. Der Kraftaufwand ist um so geringer, je weiter von der Türachse entfernt die
Kraft auf .die Tür ausgeübt wird. Diese Art des Türhebens bzw. -senkens kommt einem
spannungslosen Schwingen der Tür um ihreAchse gleich. Um die gewünschte Art der
Krafteinwirkung auf die Tür zu erreichen, wird nach der Erfindung das zum Heben
und Senken der Tür dienende Zugorgan zwecks Beibehaltung eines rechten oder
annähernd
rechten Winkels zwischen der Zugrichtung und der Türebene durch eine Leitvorrichtung
geführt.
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Da die einzelnen Teile der Tür auf ihrem Wege während des Hebens und
Senkens Kreise beschreiben, deren gemeinsamer Mittelpunkt die Türachse ist, wird
das Zug-.organ für die Tür auf Schienen geführt, die entsprechend,der zwischen :der
öffnungs- und Schließbewegung durchlaufenen Bahn derTür gekrümmt sind. Die Einrichtung
ist dabei so getroffen, daß sie dem aus der geöffneten Kammer zu entfernenden.Koks
kein Hindernis bietet.
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Die Einrichtung besteht ferner gemäß der Erfindung aus einem in Leitschienen
geführten und von einer Winde o. dgl. bewegten Wagen, mit dem das Zugorgan für die
Tür gekuppelt ist. Zweckmäßig ist dabei die Leitvorrichtung für das Zugorgan am
Kokslöschwagen des Koks- oder Gaserzeugungsofens angeordnet.
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Auf der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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Abb. i zeigt einen senkrechten Schnitt durch eine Schrägkammerofentür
und die Türhebe und Senkvorrichtung nach dem Schnitt A-B der Abb. 2, die einen waagerechten
Schnitt nach der Linie C-D der Abb. i veranschaulicht.
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Die zum gasdichten Abschluß der schrägen Ofenkammer i dienende Tür
2 dichtet den Ofenraum in ihrer Schließlage in bekannter Weise durch gasdichtes
Aufliegen auf den mit dein Ofenmauerwerk .4 verankerten Türrahmen 5 ab und ist mit
Hilfe der Türträger 6 oberhalb des Türrahmens 5 um eine waagerechte Achse 7 schwingbar
aufgehängt. Um die Tür 2 gasdicht an den Türrahmen 5 anpressen zu können, ist an
jeder.senkrechten Seite der Tür ein besonderer Schließhaken oder Riegel 8 vorgesehen,
der z. B. mit Exzenterlagerung versehen sein kann und über einen Zapfen g am Türrahmen
5 fällt. Durch die Exzenterwirkung wind die Tür :2 dann fest auf den Rahmen 5 gepreßt.
Am unteren Ende der Tür befindet sich zwischen den Türträgern 6 eine öse io, in
der der Zugbügel ii schwingbar gelagert ist. Dieser Zugbügel i i steht durch eine
Stange 12 mit dem Schließhaken 8 derart in Verbindung, daß jedes Anheben -des Zugbügels
i i ein Anheben des Schließhakens 8 und umgekehrt bewirkt.
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Der vor dem Ofen v erfahrbare Kokslöschwagen 13 führt in bekannter
Weise die aus dem Antriebsmotor 17 und der Seilrolle i8 bestehende Windeeinrichtung
mit. An den beiden Innenwänden ig .des Kokslöschwagens 13 ist ein Leitschienenpaar
2o befestigt. Die Leitscliienen2o sind entsprechend dem Kreise gekrümmt, den .die
einzelnen Teile der Tür :2 beim Anheben bz@v. Senken beschreiben. In den. Leitschienen
wird der Leitwagen 15 zusammen mit dem Zughaken 16 mit Hilfe des Zugseiles 14 :bewegt.
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Um nun die Schrägkammerofentür 2 in der nach der Erfindung beanspruchten
Weise zu heben oder zu senken, wird nach Lösen des im Lager des Schließhakens 8
vorhandenen Exzenters von Hand der Zughaken in den herunterhängenden Zugbügel i
i eingehakt. Dann wird das "Zugseil 14 mit Hilfe des Antriebsmotors 17 und der Seilrolle
18 angezogen,. wobei sich der Zugbügel i i in Zugstellung hebt und gleichzeitig
den Schließhaken 8 aushakt. Damit ist die Tür für -das Anheben freigegeben. Bei
weiterem Anziehen des Zugseiles 14 läuft der Leitwagen 15 in den Schienen 2o und
läßt somit die Zugkraft auf dem ganzen Wege der Tür :2 immer senkrecht zur Türebene
angreifen. Nach dem Anheben der Tür ist dann der Raum vor der Kammer infolge .der
Anordnung der Schienen 2o an den Seitenwänden des Löschwagens und der breiten Ausbildung
des Leitwagens 15 für das ungehinderte Herausstürzen des Kokskuchens freigegeben.
Nach Leerung der Kammer i wird die Tür 2 durch Nachlassen des Zugseiles 1.4 wieder
gesenkt. Sobald der Zughaken 16 ausgehakt ist, fällt der Zugbügel ii wieder und
bringt durch die Verbindungsstange 12 den Schließhaken 8 auf den Zapfen g. Der im
Lager des Schließhakens 8 vorhandene Exzenter wird dann umgelegt, und die Tür 2
ist wieder gasdicht geschlossen.
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Diese Türhebe- und Senkvorrichtung ist nicht nur auf Schrägkammerofentüren
beschränkt, sondern läßt sich selbstverständlich bei jeder um eine Achse schwingbaren,
sich unter der Wirkung des Eigengewichtes schließenden Tür anwenden.