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Papiersack mit Seitenfalten und abgenähtem Bodenfaltstreifen Wenn
Papiersäcke mit Seitenfalten und abgenähtem Bodenfaltstreifen gefüllt werden, so
bildet sich unter der Last des eingefüllten Gutes von selbst ein Kreuzboden, wie
er sonst durch Falten und Kleben hergestellt wird. Indessen wird dieser Boden in
der Regel nicht recht flach, was daran liegt, daß die Faltenseitenflächen mit den
Sackseitenflächen dreieckige Taschen bilden, in die das Füllgut hineinrieselt. Geschieht
das, so können sich diejenigen Teile der Längs- und Seitenwände des Sackes. die
für die Bildung des Kreuzbodens in Anspruch genommen «-erden, nicht flach aufeinanderlegen,
und .die Kreuzboden-4ildung geht nur mangelhaft vor sich. Das aber hat wesentliche
praktische Nachteile: Einmal kann der Sack nicht sicher auf dem Boden stehen, und
ferner wird das Material des Sackes .durch das in die Taschen eingedrungene Füllgut
leicht durchgerieben.
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Diesen Nachteil vermeidet die Erfindung, und zwar dadurch, daß die
dreieckigen Bodentaschen, .die bei späterem Einfüllen die Seitenfalten mit den Längswänden
des Sackes bilden, an den Kanten durch diagonale Klebestreifen verschlossen sind.
Das Füllgut kann also in diese Taschen nicht hineinrieseln, und so bildet sich ein
vollkommen flacher Boden, genau wie die geklebten Kr etrzböden, auf dem der Sack
sicher stehen kann.
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In der beiliegenflen Zeichnung ist die Erfindung erläutert. Abb. i
zeigt einen Teil eines vorn endlosen, mit Seitenfalten v er sehenen Schlauch abgeschnittenen
Sackendes. Die Stellen, an denen die Klebestreifen angebracht werden. sind angegeben.
Abb. 2 stellt das Sackende mit dem abgenähten Bodenfaltstreifen dar, und Abb. 3
und q. erläutern die unter dem Gewicht des eingefüllten Gutes erfolgende Bildung
des Kreuzbodens.
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In den Zeichnungen ist angenommen, daß der Sack, wie vielfach üblich,
aus mehreren ineinandergesteckten Schläuchen gebildet ist, indessen ist das kein
ausschlaggebendes -Merkmal .der Erfindung.
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Das von dem endlosen Schlauch abgeschnittene Ende, aus dem der Sack
gebildet werden soll, ist mit den Seitenfalten io versehen, die eine gewisse, zur
Bildung des Kreuzbodens ausreichende Tiefe haben müssen. Je tiefer die Seitenfalten
sind, desto mehr nähert sich der Kreuzboden der O_uadratforrn, die erreicht wird,
wenn die Tiefe der Falten gleich der halben Sackbreite ist. Sind die Falten, wie
im dargestellten Ausführungsbeispiel, nicht so tief, so entsteht ein rechteckiger
Boden. Die Bildung des Sackes erfolgt, indem der Abschnitt an einem Ende, zweckmäßig
unter Umlegung eines Verstärkungsstreifens, mittels der Naht i i verschlossen wird.
Diese Naht erfaßt'auch, wie ersichtlich, die Innenkante der Seitenfalten. Wird ein
solcher Sack gefüllt, so bildet sich in der aus den Abb. 3 und d. ersichtlichen
Art ein Kreuzboden. Die Längswände 12 urid i 3 des Sackes weichen in der Nähe der
Bodennaht auseinander; ihre unteren, der Bodennaht benachbarten Teile 14 und 15
legen sich
mehr und mehr in eine Ebene, die den Boden bildet, und
die Seitenfalten io strecken sich, indem die Innenkante allmählich verschwindet.'
Die durch die Bodennaht i i abgenähte Kante legt sich, wie Abb. q. zeigt, seitlich
um, und es .ist schließlich ein Boden -entstanden, auf dem der Sack genau wie bei
dem in altbekannter Wei.-se geklebten Kreuzboden stehen kann, wenn die Seitenfalten
tief genug sind, um den Boden entsprechend breit zu machen. Ist der Boden breit
genug, so nimmt .der Sack, wenn er gefüllt und aufrecht gestellt wird, eine der
Zylinderform sich annähernde Gestalt an, ohne die bei vergleichsweise schmalem Boden
sich bildenden Schnäbel, die bei Aufstellung der Säcke nebeneinander ein lästiges
Hindernia darstellen würden.
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Diese selbsttätige Bildung des Bodens nun geht nur .dann befriedigend
vor sich, wenn .das Füllgut nicht in die dreieckigen Zipfel oder Taschen eindringen
kann, die bei Bildung des Bodens durch das Aufeinanderlegen der Längswände und Seitenwände
des Sackes entstehen. Denn wenn in diese Zipfel Gut eindringt, so ist ein flaches
Aüfeinanderlegen, die Vorbedingung für einen ebenen, eine gute Standfestigkeit sichernden
Boden, nicht möglich, Zweck der Erfindung ist es, dieses Eindringen oder Einrieseln
:des Füllgutes in die erwähnten dreieckigen Taschen, wenn bei Beginn der Füllung
sich der Boden bildet, zu verhindern. Das geschieht dadurch, daß vor Herstellung
der Bodennaht der Sack an denjenigen Streifen durch einen Pinselstrich mit Klebstoff
versehen wird, auf denen sich die Flächenteile der Seitenfalten io und die den Boden
bildenden Teile 14 und 15 der Längswände des Sackes aufeinanderlegen. Diese Klebestreifen
sind in Abb. i mit 16 bezeichnet und hier in Form einer Schraffur dargestellt, die
in vollen Linien gezeichnet ist, wo die Klebestreifen in der Darstellung der Abb.
i sichtbar sind, und in punktierten Linien, wo sie durch die Sackwände verdeckt
sind. Die Anbringung dieser vier Klebestreifen 16 erfolgt am besten sofort, wenn
die Sackabschnitte von der Maschine kommen, auf der sie, als Schlauch, mit den Seitenfalten
versehen, in der üblichen Weise in der Längsnaht verklebt und dann längenweise abgeschnitten
worden sind. Sie kommen dazu in die Hände einer Arbeiterin, die in einem Augenblick
mit einem Pinsel die vier Klebstoff streifen 16 aufträgt, worauf die Säcke einfach
auf einandergestapelt und später mit der Schlußnaht versehen werden. Die Verklebung
der Längswände 4,15 miteinander an den Klebestreifen geschieht also, ohne daß die
Säcke etwa besonders gepreßt werden müßten, so daß die ganze Fabrikation sich überaus
einfach gestaltet.
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plan könnte daran denken, anstatt durch die Klebestreifen die dreieckigen
Taschen nach dem Sackinnern zu abzunähen. Eine solche Naht würde aber einmal unverhältnismäßig
große Materialkosten erfordern und die Herstellung des. Sackes verteuern, und weiter
würde die Haltbarkeit des Sackes dadurch stark herabgesetzt werden, weil die Sackwände
in diesen Nähten leicht reißen würden. Im Gegensatz dazu sind die Klebestreifen
ein außerordentlich zweckmäßiges Mittel zur Abschließung der Kanten, wie vorher
schon .dargeleb . Hierbei werden, wenn der Sack aus mehreren ineinandergesteckten
Schlauchteilen besteht, zwar nur die Seitenw-andteile des innersten Schlauches miteinander
verbunden, aber das ist gerade sehr vorteilhaft, weil kleine Verschiebungen der
einzelnen ineinandergesteckten Schlauchteile gegeneinander nach wie vor möglich
sind und damit das Auftreten schädlicher innerer Spannungen verhindert wird.