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Einrichtung zum Fernschalten motorisch angetriebener Schwungmassenanlasser
für Brennkraftmaschinen Die Erfindung betrifft eine Einrichtung zum Fernschalten
motorisch angetriebener Schwungmassenanlasser für Brennkraftmaschinen. Es sind Einrichtungen
dieser Art bekannt, bei denen in dem Motorstromkreis des Anlassers ein ferngesteuerter
Magnetschalter zum Schließen dieses Stromkreises liegt, so daß der Anlasser von
einer entfernten Stelle aus durch Erregen des Magnetschalters erregt werden kann.
Zum Kuppeln des auf diese Weise erregten und auf die nötige Umlaufgeschwindigkeit
gebrachten Anlassers mit der anzulassenden Brennkraftmaschine dienten bisher besondere
Gestänge, die, wenn die Bedienung der Motoren von einer entfernten Stelle aus erfolgen
sollte, sehr lang sein müßten und deren Gewicht, insbesondere bei Luftfahrzeugen,
eine unerwünschte Belastung darstellte. Bei Anlagen oder Fahrzeugen, bei denen die
Brennkraftmaschinen sehr weit entfernt von der Bedienungsstelle, z. B. dem Führerstand
eines Luftfahrzeuges oder Schiffes, liegen, machte die große Entfernung die Verwendung
von Einrückgestängen, die sich vom Führerstand aus bedienen lassen, überhaupt unmöglich.
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Die Erfindung sieht zum Einrücken des Anlassers in die anzulassende
Maschine einen ebenfalls ferngesteuerten Magnetschalter vor. Hierbei werden an der
Bedienungsstelle, zur Vermeidung von Irrtümern, die Vorschalter für den Anlasserstromschalter
und die Einrückvorrichtung zweckmäßig in einem gemeinsamen Schalter vereinigt, bei
dem beide Schaltweisen nur umschichtig, d. h. die eine unter Ausschluß der anderen,
erfolgen können.
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Der Anlasserstromschalter und der Einrückschalter werden ferner erfindungsgemäß
derart miteinander gekuppelt, daß beim Einschalten des Einrückschalters dieser gleichzeitig
mit dem Einrücken des Anlassers den Anlasserstromschalter öffnet.
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Ein besonderer Vorteil der erfindungsgemäßen Einrichtung ist, daß
zum Speisen des Anlaßmotors, des Anlasserstromschalters und des Einrückschalters
eine gemeinsame, nahe dem Anlasser angeordnete Stromquelle verwendet werden kann,
so daß die Verbindungsleitungen der Stromquelle mit dem Anlassermotor, die einen
verhältnismäßig großen Querschnitt haben müssen, sich infolgedessen schwer verlegen
lassen und ein großes Gewicht haben, kurz werden.
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Bei einer Einrichtung zum wahlweisen Fernerregen mehrerer motorisch
angetriebener Schwungmassenanlasser werden erfindungsgemäß ein für alle Anlasser
gemeinsamer Umschalter und ein Wahlschalter zum wahlweisen Verbinden des Anlasserstromschalters
und Einrückschalters des zu erregenden Anlassers mit
einer Stromquelle
verwendet, zu der zweckmäßig alle Anlaßmotoren parallel geschaltet sind.
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In der Zeichnung ist eine Einrichtung gemäß der Erfindung in drei
Ausführungsbeispielen dargestellt.
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Abb. x und 2 zeigen schematisch zwei Ausführungsbeispiele einer erfindungsgemäßen
Anlage zum Fernerregen nur eines Anlassers, während Abb. 3, ebenfalls schematisch,
eine erfindungsgemäße Anlage zum wahlweisen Fernerregen mehrerer motorisch angetriebener
Schwungmassenanlasser veranschaulicht.
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Als Anlasser kann irgendein motorisch angetriebener SchwungmassenanlasserVerwendung
finden. Das Wesen eines derartigen Schwungmassenanlassers besteht darin, daß ein
Motor eine Schwungmasse, z. B. ein Schwungrad, in Umlauf versetzt, und, wenn eine
hinreichende Energie in dem Schwungrad aufgespeichert worden ist, dieses über ein
Reduktionsgetriebe mit der anzulassenden Brennkraftmaschine gekuppelt wird. Nach
erfolgtem Anlassen wird die Kupplung zwischen Brennkraftmaschine und Anlasser wieder
gelöst.
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In Abb. i und 2 ist ein gekapselter Schwungmassenanlasser dargestellt.
In dem Anlassergehäuse liegt das Schwungrad 5, das von dem Motor 6 in Umlauf versetzt
wird. Zwischen dem Schwungrad 5 und der Kupplungshälfte 8 liegt ebenfalls im Innern
des Gehäuses ein Reduktionsgetriebe. Die der Kupplungshälfte 8 zugeordnete Kupplungshälfte
9 sitzt auf der Kurbelwelle io der anzulassenden Brennkraftmaschine. Das Einrücken
der Kupplung _8, 9 wird durch Drehen des Hebelarmes 12 im Gegenuhrzeigersinne durch
eine im Gehäuseinnern liegende Bewegungsübertragungsvorrichtung bewirkt.
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Zur Speisung des Motors 6 dient eine Batterie 23, die durch die Leiter
44 und 37, 45 mit den Stromzuführungsklemmen des Motors verbunden ist. In der Leitung
37, 45 liegt ein Schalter 22, i9, 22, dessen bewegliches Schaltglied ig auf einem
Gestänge 14 befestigt ist, das an dem Hebelarm 12 angreift und zwei Magnetkerne
15, 16 trägt. Den Magnetkernen ist je eine Magnetspule 17 bzw. 18 derart zugeordnet,
daß, wenn die Spule 17 stromdurchflossen ist, der Magnetkern 15 und damit das Gestänge
14 nach links (Abb. i) bewegt wird, und, wenn die Spule 18 stromdurchflossen ist,
der Magnetkern 16 mit dem Gestänge 14 nach rechts (Abb. i) bewegt wird. Bei der
Erregung des Magnetschalters 16, 18 wird somit der Motorstromkreis geschlossen,
indem das Schaltglied ig die Kontakte 22, 22 kurzschließt. Die Bewegung des Gestänges
14 in der entgegengesetzten Richtung ist durch zwei Anschläge 21, 21 und einen Ansatz
2o des Magnetkernes 15 begrenzt.
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Die Magnetspule 18 ist unter Zwischenschaltung der Batterie 23 mit
den Klemmen 34,34 eines Schalters verbunden und die Magnetspule 17, ebenfalls unter
Zwischenschaltung der Batterie 23, mit den Klemmen 39 desselben Schalters.
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Der Schalter selbst besteht aus einem Gehäuse z4 aus Isoliermaterial,
in dem die mit den Klemmen 3.4 und 39 verbundenen Schalterkontakte 33 bzw. 38 befestigt
sind. Die Schalterkontakte 33 mit den Klemmen 34 liegen auf der Stirnfläche 2411
des Isoliergehäuses und die Schalterkontakte 38 mit den Klemmen 39 auf der Stirnseite
24b. Mitten durch das Gehäuse erstreckt sich verschiebbar eine mit einem Handknopf
26 versehene Stange 25. In der Mitte des Gehäuses ist auf der Stange 25 ein Isolierkörper
27 mittels eines Keils 28 befestigt. Der Isolierkörper 27 trägt zwei Schalterbügel
29 und 30, von denen der erstere den Schalterkontakten 33, der letztere den Schalterkontakten
38 zugeordnet ist. Zwei Schraubenfedern 31 und 32 sind derart zwischen die Stirnwände
24a bzw. 246 und den Isolierkörper z7 eingesetzt, daß sie bestrebt sind, die Schalterbügel
29, 30 in einer unwirksamen Mittellage zu halten. Die Gesamtanordnung des Schalters
ist somit derart, daß die Kontakte 33, 33 und 38, 38 nur umschichtig, d. h. die
einen unter Ausschluß der anderen, kurzgeschlossen werden können.
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Zum Anlassen der Brennkraftmaschine werden zunächst die Schalterkontakte
33, 33 kurzgeschlossen, indem die Schalterstange 25 nach rechts (Abb. i) bewegt
wird. Es fließt dann ein Strom von der Batterie 23 über die Leitung 35, ersten Schalterkontakt
33, Schalterbügel 29, zweiten Schalterkontakt 33, Leitung 36, Magnetspule 18, Leitung
37 zurück zur Batterie. Die stromdurchflossene Spule 18 zieht den Magnetkern 16
in sich hinein und schließt dadurch die Kontakte 22, 22 des Motorstromkreises kurz,
so daß ein Strom von der Batterie 23 über die Leitung 44, die Motorwicklung, Leitung
45, Kontakt 2z, Schaltglied i9, zweiten Kontakt 22, Leitung 37 zurück zur Batterie
fließt. Nachdem durch den nunmehr erregten Motor genügend Energie in dem Schwungrad
5 aufgespeichert worden ist, wird der Vorschalter 24 umgelegt, so daß die Kontakte
38, 38 kurzgeschlossen werden. Der Stromübergang zwischen den Kontakten 33 ist dann
unterbrochen. Es fließt jetzt ein Strom von der Batterie 23 über die Leitung 4o,
ersten Kontakt 38, Kontaktbügel 30, zweiten Kontakt 38, Leitung 41, Magnetspule
17, Leitung 43 zurück zur Batterie. Die stromdurchflossene Spule 17 zieht den Magnetkern
15 in sich hinein und bewegt dadurch die Stange 14 nach links (Abb. i). Dies hat
zunächst zur Folge, daß der Motorstromkreis bei 22, 22 unterbrochen wird, außerdem
aber, und dies ist das Wesentlichste, daß der Hebelarm 12 im Gegenuhrzeigersinne
gedreht
und dadurch der Anlasser mit der Brennkraftmaschine gekuppelt
wird.
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Die in Abb. 2 dargestellte Einrichtung unterscheidet sich von der
in Abb. x dargestellten im wesentlichen dadurch, daß der ferngesteuerte Magnetschalter
16, 18, 1g zum Schließen des Motorstromkreises unabhängig von dem ferngesteuerten
Magnetschalter zum Einrücken des Anlassers in die anzulassende Maschine angeordnet
ist. Der letztere Magnetschalter sitzt in einem an das Anlassergehäuse angegossenen
oder an diesem befestigten Gehäuse 46 und besteht aus der Magnetspule 4
7 und dem Magnetkern 48, der durch eine Stange 49 bei 50 gelenkig
mit dem Hebelarm 12 verbunden ist.
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Zum Anlassen der Brennkraftmaschine werden zuerst die mit den Anschlußklemmen
34 des Schalters 24 verbundenen Kontakte kurzgeschlossen, was zur Folge hat, daß
die Magnetspule 18 stromdurchflossen wird. Die Magnetspule r8 zieht den Magnetkern
in sich hinein und schließt dadurch mittels des Schalterbügels ig die Kontakte 22,
22 des Motorstromkreises kurz, so da,ß der Motor erregt wird. Ist durch den Motor
genügend Energie in dem Schwungrad des Anlassers aufgespeichert worden, so werden
die mit den Anschlußklemmen 39
des Schalters 24 verbundenen Kontakte kurzgeschlossen,
was zur Folge hat, daß die Magnetspule 47 erregt, der Magnetkern 48 nach links (Abb.
2) bewegt und die Stange 49, der Hebelarm 12 und die im Innern des Anlassergehäuses
liegende Bewegungsübertragungsvorrichtung der Anlasser mit der anzulassenden Brennkraftmaschine
gekuppelt wird.
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Bei der in Abb. 3 dargestellten Einrichtung zum wahlweisen Anlassen
mehrerer Schwungmassenanlasser sind die die Schwungmassen antreibenden Elektromotoren
mit 55, 56 und 57 bezeichnet. Jedem der Motoren ist ein ferngesteuerter Magnetschalter
58 bzw. 59 bzw. 6o zum Schließen des Motorstromkreises und ein ferngesteuerter
Magnetschalter 65 bzw. 66 bzw. 67 zum Einrücken des Anlassers in die anzulassende
Maschine zugeordnet. Die Anlaßmotoren 55, 56, 57, die Magnetschalter 58,
59, 6o für die Motorstromkreise und die Magnetschalter 65, 66, 67 zum Einrücken
der Anlasser sind je parallel zu einer Batterie 23 geschaltet, wobei in den Verbindungsleitungen
der Magnetstromkreise ein Wahlschalter 64 und ein Schalter nach Art des Schalters
24 der Abb. i und 2 liegt.
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Es soll beispielsweise die dem Anlassermotor 55 zugeordnete Brennkraftmaschine
angelassen werden. Der Wahlschalter 64 wird auf den mit i bezeichneten Kontaktknopf
eingestellt. Dann wird die Schalterstange 25 nach oben (Abb. 3) bewegt, bis die
Kontakte 33, 33 durch den Kontaktbügel 29 kurzgeschlossen sind. Es fließt dann ein
Strom von der Batterie 23 über die Kontakte 33, 33, den Magnetschalter 58, die Leitung
61, den Wahlschalter 64 zurück zur Batterie 23. Der Magnetschalter wird erregt und
schließt die Kontakte 22, 22 kurz. so daß ein Strom von der Batterie 23 über die
Leitung 68, die Kontakte 22, den Motor 55, die Leitung 69 zurück zur Batterie
fließt. Hat der Motor 55 genügend Energie in dem Anlasser aufgespeichert, so wird
die Schalterstange 25 nach unten (Abb. 3) bewegt, bis der Schalterbügel 30 die Kontakte
38 kurzschließt. Es fließt dann ein Strom von der Batterie 23 über die Kontakte
38, den Magnetschalter 65, die Leitung 61, den Wahlschalter 64 zurück zur Batterie.
Der Magnetschalter 65 bewirkt das Einrücken des Anlassers in die anzulassende Maschine.
Ist das Anlassen beendet, so wird die Schalterstange 25 freigegeben, was zur Folge
hat, daß sich der Schalter unter der Einwirkung der Federn 34 32 (Abb. i) von selbst
wieder in seine unwirksame Mittellage einstellt. Die der Rückleitung 61 entsprechenden
Rückleitungen der Magnetschalter 59, 6o und 66, 67 sind in Abb. 3 mit 62
und 63 bezeichnet.
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In Abb. i sind die ferngesteuerten Magnetschalter 16, 18 und 15, 17
derart gebaut und angeordnet, daß sie in entgegengesetzten Richtungen wirksam sind.
Die Spulen 17,18 können aber auch derart zu den Magnetkernen 15, 16 angeordnet und
der Kontaktbügel kann so vorgesehen werden, daß, wenn die Spulen einzeln erregt
werden, die Stange 14 jedesmal in derselben Richtung, aber um verschiedene Entfernungen
bewegt wird.
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Die erfindungsgemäße Einrichtung eignet sich besonders gut für Flugzeuge.
In diesem Falle kann der Schalter 24 und gegebenenfalls der Wahlschalter 64 auf
dem Instrumentenbrett angebracht werden.