-
Selbsttätig regelnde Schaltvorrichtung zum Heben des Stapeltisches
von Bogenanlegern Die Erfindung bezieht sich auf selbsttätig regelnde Schaltvorrichtungen
zum Heben des Stapeltisches von Bogenanlegern, bei denen beim Abheben eines jeden
Bogens vom Stapel ein periodisch heb- und senkbarer Fühler die Tätigkeit eines Schaltgestänges
zum Erzeugen der Stapelhubbewegung nach Maßgabe der Abnahme der Stapelhöhe steuert.
Bei Schaltvorrichtungen dieser Art wurde bisher das taktmäßige Anheben des Fühlers
durch einen besonderen Mechanismus bewirkt, der seinen Antrieb in der Regel von
einer besonderen Kurvenscheibe erhielt. Gemäß der Erfindung steht der Fühler unter
der Steuerung des Schaltgestänges zum Erzeugen der Stapelhubbewegung und wird von
diesem Gestänge taktmäßig angehoben, und zwar nicht nur während des Stillstandes
des Bogenstapels, sondern auch während seines Anhebens.
-
Bei der Einrichtung gemäß der Erfindung steht das Schaltgestänge dauernd
unter der Einwirkung einer das Anheben des Fühlers erstrebenden Kraft, die, wenn
infolge einer Abnahme der Stapelhöhe in an sich bekannter Weise eine Sperrung zwischen
Fühler und Schaltgestänge gelöst worden ist, gleichzeitig zum Einleiten des Weiterschaltens
des Stapelhubgetriebes dient und der periodisch eine größere, das Weiterschalten
beendende Kraft entgegenwirkt. Hierbei ist der Sperrung zwisehen Fühler und Schaltgestänge
ein an letzterem sitzender Anschlag zugeordnet, der, wenn die Sperrung gelöst ist,
statt dieser im Sinne des Anhebens auf den Fühler einwirkt.
-
Zwischen den in bekannter Weise einen zweiarmigen Hebel umfassenden
Fühler und das Schaltgestänge ist zweckmäßig ein um einen festen Drehpunkt schwingbarer,
zweiarmiger Hebel geschaltet, dessen einer Arm von dem Fühler und dessen anderer
Arm von dem Schaltgestänge beeinflußbar ist und mit letzterem die Sperrung für das
Schaltgestänge bildet. Weitere Merkmale der erfindungsgemäßen Einrichtung sind aus
der nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
-
Eine Schaltvorrichtung gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung in
einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
-
Abb. i und 2 zeigen schaubildlich die erfindungsgemäße, selbsttätig
regelnde Schaltvorrichtung.
-
Abb. 3 und q. sind Einzelansichten in größerem Maßstabe.
-
Die Abb. i veranschaulicht einen Teil einer selbsttätigen Bogenzuführungsvorrichtung
für Druckpressen. Auf einem Tisch 140 liegt ein Bogenstapel 139, dessen Bogen einzeln
der Druckpresse zuzuführen sind. Der jeweils oberste Bogen des Stapels wird, nachdem
er von den übrigen Bogen getrennt worden ist,
von den Saugern
138 eines nicht dargestellten Bogenzubringers erfaßt und einem Bandförderer
zugeführt, dessen Förderbänder bei iio dargestellt sind. Die Förderbänder laufen
am Aufgabeende um eine Förderbandrolle log, die auf einer von dem Druckpressenantrieb
gedrehten Welle io8 sitzt. Zwei von einer feststehenden Welle 127 getragene an der
Förderbandrolle log anliegende Rollen 129" 123 dienen zur Führung der Bogen. Die
Rollen i22, i23 sitzen einstellbar auf einer gemeinsamen Welle 124, die von dem
freien Ende zweier Arme i2o, im getragen wird. Die Arme i2o, im bilden einen Teil
eines Bügels zig, der lose auf einem über die Welle 127 geschobenen Rohr 117 sitzt.
-
Um bei abnehmender Höhe des Bogenstapels die Stapeloberfläche immer
auf demselben Niveau zu halten, muß der Stapeltisch 14o nach Maßgabe der Abnahme
der Stapelhöhe gehoben werden. Der Stapeltisch ruht auf zwei Konsolen 141, 141 (Alb.
2), die durch Querstangen 142, 143 miteinander verbunden sind. Die Konsole sind
mit Rollen 144 und 145 versehen, die an aufrecht stehenden Trägern 54 und 55 anliegen,
um das Heben und Senken des Stapels und des Stapeltisches zu erleichtern. Die Träger
54, 55 bilden zusammen mit den Quergliedern 51, 53 den Rahmen der Bogenzuführungsvorrichtung,
der in dem dargestellten Ausführungsbeispiel um eine senkrechte Achse 5o des Druckpressenrahmens
von diesem wegschwenkbar ist. Das Gewicht des Rahmens wird beim Wegschwenken im
wesentlichen von einer an dem Druckpressenrahmen befestigten kreisförmigen Schienenspur
58 aufgenommen, auf der der Rahmen 51, 53, 54, 55 mittels einer an einem
Arm 56 befestigten Rolle 57 ruht. In Abb. 2 ist der Rahmen der Bogenzuführungsvorrichtung
in der weggeschiv ungenen Lage dargestellt.
-
Eine Kette 146 ist mit ihrem einen Ende an einem Winkelstück 147 befestigt,
das an einem Stützlager 148 angebracht ist. Das Stützlager, das von der Querstange
53 getragen wird, trägt eine auf einer Welle i5o sitzende Spule 149, auf der das
andere Ende der Kette 146 aufgewunden wird. Die Kette 146 geht über eine Zwischenrolle
151 der Querstange 143. Die Spule 149 wird im Uhrzeigersinn (Alb. 2) gedreht, wenn
der Stapel gehoben wird, und im Gegenuhrzeigersinn, wenn der Stapel gesenkt wird.
-
Der Stapel kann selbsttätig gehoben und von Hand aus gehoben und gesenkt
werden.
-
Die Vorrichtung, die das selbsttätige Heben des Stapels bewirkt, wird
durch einen Ann i52 (Alb. i) gesteuert, an dessen freiem Ende eine als Fühler dienende
Rolle 153 sitzt, die den obersten Bogen des Stapels berührt. Das andere Ende
dieses Armes wird von einer Stange 154 getragen, auf der der Arm in der Winkel-
und Längsrichtung mittels einer Stellschraube 155
einstellbar ist. Die Stange
154 liegt mit ihrem einen Ende in dem Bügel zig und mit ihrem anderen Ende in dem
Seitenrahmen der Bogenzuführungsvorrichtung. An dem deni Seitenrahmen der Bogenzuführungsvorrichtung
benachbarten Ende der Stange ist ein Arm 156 befestigt, dessen freies Ende unter
der Wirkung einer Feder 157 das Bestreben hat, sich nach oben zu bewegen. Das eine
Ende der Feder ist mit dem Arm 156 verbunden und das andere Ende an einem Arm eines
Hebels 158, der bei 159 an dem Seitenrahmen der Bogenzuführungsvorrichtung angelenkt
ist. Der Arm 158 trägt eine Einstellschraube 16o, die an dem freien Ende des Armes
156 anliegt, so daß eine feine Einstellung der Höhe der Leitrolle erzielt werden
kann. Der andere Arm i6i des Hebels, der bei 159 angelenkt ist, ist mit einem Anschlag
oder einer Klinke 162, versehen. Auf einem Wellenstumpf 164 ist ein U-förmiges Gußstück
gelagert, dessen als Arme ausgebildete Schenkel mit 165 und 166 bezeichnet sind.
Der Arm 165 trägt an seinem freien Ende eine Rolle 167, die an einer Kurvenscheibe
168 anliegt, welche auf der Innenfläche des von dem Druckpressenantrieb gedrehten
Triebrades go vorgesehen ist. Die Kurvenscheibe kann zu dem Arm 165 durch eine aus
einem Schlitz und einem Stift bestehende Verbindung 169 eingestellt werden. Nach
vorn über den Arm 165 hinausragend, erstreckt sich ein Steuerglied 163, das
mit einer Nase i7o versehen ist, die normalerweise mit der Klinke i62 in Eingriff
ist. Ferner ist das Steuerglied 163 mit einer Zunge 171 versehen, die sich unterhalb
des einwärts gebogenen Teils der Klinke i62 erstreckt. Eine Feder 172 umgibt eine
Stange 173, die mit dem Steuerglied 163 bei 174 verbunden ist. Ein Ende der besagten
Feder wirkt gegen einen Kragen 175
der Stange 173 und das andere Ende
gegen eine Öse 176, die von dem Seitenrahmen 177
der Bogenzuführurgsvorrichtung
getragen wird. Die Feder 172 hat das Bestreben, die Rolle 167 an der Kurvenscheibe
168 und die Nase i7o an der Klinke i62 anliegend zu halten. Da ferner der Punkt
174 in einer waagerechten Ebene liegt, die etwas höher liegt als der Zapfenpunkt
159, drückt die Feder 172 während der normalen Tätigkeit das entfernte
Ende des Hebels 158 herunter und liebt die Leitrolle 153
periodisch an.
-
Mit dem freien Ende des Armes 166 ist ein Ende eines Gliedes 178 verbunden,
dessen unteres Ende mit einem Arm des Winkelhebels 179 verbunden ist, der lose an
einer Welle 18o zum Heben des Stapels angelenkt ist. Der andere Arm 181 des Winkelhebels
trägt eine Sperrklinke 182, die in ein Sperrad 183 eingreifen kann, das fest auf
der Welle i8o sitzt. Die Drehung der Welle 18o im Uhrzeigersinne bewirkt,
wie
aus Abb. 2 ersichtlich, ein Heben des Stapeltisches 14o infolge der Drehung der
Spule zog durch ein auf der Welle 15o befestigtes Schneckenrad 185.
-
Die Arbeitsweise der eben geschilderten Schaltvorrichtung ist folgendermaßen:
Angenommen, die Maschine läuft, die Oberfläche des Bogenstapels befindet sich in
der richtigen Höhe und der Fühler 153 ruht infolge seines Eigengewichtes auf dem
Bogenstapel. Die Feder 172 ist dann bestrebt, das Schaltglied 165 nebst. allen daran
sitzenden Teilen nach der Kurvenscheibe 168 hinzubewegen, wird aber hieran durch
die Sperrung 17o mit dem zweiarmigen Hebel 158, 161 gehindert, wobei der Hebel ein
kleines Stück im Uhrzeigersinne (Abb. i) gedreht wird. Diese Drehung bewirkt das
Anheben des Fühlers 153, da der Arm 158 bei der Drehung auf den Arm 156 drückt und
dadurch die Drehung der Welle 154 veranlaßt. Die geringe Drehung des zweiarmigen
Hebels 158, 161 genügt, um die Rolle 167 des Schaltgliedes 165 in den Wirkungsbereich
der Kurvenscheibe 168 zu bringen, wobei zu beachten ist, daß die Rolle der Kurvenscheibe
nicht vollständig folgen kann. Kommt während der Drehung des Zahnrades go der Teil
der Kurvenscheibe 168, der den größten Radius besitzt, in die Nähe der Rolle 167,
so wird die Rolle und damit das Schaltglied 165 entgegen der Spannung der Feder
172 nach links in Abb. i gedrückt. Dadurch wird die Sperrung 17o gelockert, so daß
sich der Fühler 153 unter seinem Eigengewicht wieder auf die Stapeloberfläche senken
kann. Hat die Stapeloberfläche noch die richtige Höhe, so bleibt die Sperrung 170
für das Schaltglied 165 bestehen, und der eben geschilderte Vorgang wiederholt sich.
Hat die Stapelhöhe jedoch um ein bestimmtes 'kvlaß abgenommen, so drückt der Fühlerarm
156 den Hebelarm 158 nach oben, den Hebelarm 161 also nach unten, wodurch die Sperrung
17o beseitigt ist. Das Schaltglied 165 kann dann mit seiner Rolle 167 unter dem
Einfluß der Feder i72 der Kurvenscheibe 168 folgen, sich also ganz nach rechts in
Abb. i bewegen. Bei dieser Bewegung wird das Anheben des Fühlers 153 durch die unter
den Sperrungsteil 162 greifende Zunge 171 bewirkt. Das Bewegen des Schaltgliedes
165 nach rechts bewirkt durch das Gestänge 178 bis 181 das Anheben der Sperrklinke
182 auf dem Sperrad 183. Die Drehung des Sperrades und damit das Anheben des Stapeltisches
wird ebenfalls durch das Gestänge 178 bis 181 bei der unter dem Einfluß der Kurvenscheibe
168 stattfindenden Bewegung des Schaltgliedes 165 nach links (Abb. i) bewirkt. Beim
Anheben des Stapeltisches 140 wird auch der Fühler 153 mit gehoben, wodurch die
Sperrung 17o wiederhergestellt wird. Der Stapeltisch wird in der eben beschriebenen
Weise selbsttätig unter der Steuerung der Leitrolle 153 gehoben. Zum Auffüllen des
Stapeltisches in uß dieser jedoch erst gesenkt und dann in die richtige Arbeitsstellung
gehoben werden. Dies Senken und Heben, das zweckmäßig von Hand erfolgt, muß schnell
und richtig ausgeführt werden. Bisher «-ar es zum Senken des Stapeltisches nötig,
die selbsttätige Schaltvorrichtung, z. B. die Sperrklinke 182 und das Sperrad 183,
zu lösen. Gemäß der Erfindung sind Mittel vorgesehen, durch die dies unnötig wird.
Dies vereinfacht die Bauweise und Tätigkeit der Vorrichtung und vermeidet die Gefahr
eines Bruches.
-
Es wird dies erreicht, wenn man die Welle 18o vorzugsweise in zwei
Teile trennt, von denen der eine ein Kupplungsglied 186 (Abb. 3) trägt und der andere
ein Kupplungsglied 187, welch letzteres ein Ganzes mit der Schnecke 184 bildet.
Die Kupplungsglieder 186 und 187 haben zusammenwirkende Backen, so daß «#ährend
des selbsttätigen Hebens des Stapeltisches 14o die Welle wie eine aus einem Stück
bestehende Welle wirkt. Wenn man die Stütze senken will, löst man den Teil 18o'
der besagten Welle, indem man ihn in der Längsrichtung bis zur Entkupplung der Kupplung
186, 187 bewegt, wobei der andere Teil 18o der Welle feststehend bleibt. Die Drehung
des Teiles 18o' der Welle bewirkt dann die Drehung der Spule im Gegenuhrzeigersinne,
und die Stütze 140 wird gesenkt. Das Entkuppeln der Wellenglieder 18o und 18o' bewirkt
man durch eine Handkurbel 188 oder durch einen anderen geeigneten Mechanismus, der
das Ende des Wellenteils 18o' mitnimmt. Die Handkurbel ist mit einer Kurvennut 189
versehen, in die ein Stift igo hineinragt, der von dem Ende des besagten Wellenteils
18o' getragen wird. Wenn die Handkurbel 188 in der Pfeilrichtung (Abb. 2) bewegt
wird, bewirkt die Anfangsbewegung der Kurbel durch die Kurvenscheibenstiftverbindung
eine Längsverschiebung der Welle 18o', wodurch die Kupplung 186 bis 187 ausgerückt
wird. Eine weiterdauernde Drehung der Handkurbel bewirkt ein Senken der Stapelstütze
140. Die Drehung der Kurbel im Gegensinne hebt die Stütze, aber es drehen sich die
zwei Teile der Welle als eine Einheit, wobei das Sperrad leer unter der Sperrklinke
läuft. Der auf die Schnecke 184 ausgeübte Endstoß hält die Kupplungsglieder in Eingriff,
selbst dann, wenn der Druck nicht auf die flachen Eingrifflächen der Kupplung ausgeübt
wird. Das Senken und Heben der Stapelstütze kann auch durch einen geeigneten Kraftantrieb
statt durch die Handkurbel 188 stattfinden.
-
Eine Platte 1g1, an der die Rückseite des Bogenstapels anliegt, ist
mit einem Querstreifen 192 versehen, an dem durch eine, aus einem
Schlitz
und einem Stift bestehende Verbindung 193, 193 ein Paar Platten 194, 194 befestigt
sind, die man gewünschtenfalls für verschiedene Höhen und Größen der Bogen senkrecht
einstellen kann.