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Bogenverlangsamungsvorrichtung Die Erfindung betrifft eine Bogenverlangsamungsvorrichtung,
insbesondere für Bogenzuführer von Druckpressen, mit zwei die Bogen zwischen sich
aufnehmenden Rollen, von denen die eine den Antrieb bewirkt und die andere von einem
Arm getragen wird und nach der Triebrolle hin und von dieser weg beweglich Ist.
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Das wesentlichste Ziel der Erfindung ist, eine Einrichtung vorzusehen,
durch die die Bogen während des Verlangsamungsvorganges derart versteift werden,
daß sie gespannt an den Druckzylinder der Druckpresse gelangen. Ferner soll gemäß
der Erfindung der Versteifungsgrad regelbar und die Versteifungseinrichtung den
verschiedenen zu bedienenden Bogengrößen leicht anpaßbar sein, letzteres zweckmäßig
zusammen mit der Bogenverlangsamungsvorrichtung.
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Gemäß der Erfindung ist an dem die eine Verlangsamungsrolle tragenden
'Arm ein den Bogen während seiner Verlangsamung kniffendes oder versteifendes Organ
angebracht, das zweckmäßig aus einem angelenkten Hebel besteht und mit Einstellvorrichtungen
versehen ist. Unterhalb des Versteifungsorgans kann erfindungsgemäß eine mit diesem
zum Zwecke des Knffens oder Versteifens des Bogens zusammenarbeitende Führungszunge
angeordnet werden, in die zweckmäßig die Triebrolle der Verlangsamungsvorrichtung
eingesetzt ist, wobei die Führungszange zusammen mit der Triebrolle längs der diese
antreibende Welle verstellbar ausgeführt sein kann. Weitere Merkmale der Erfindung
gehen aus der nachstehenden Beschreibung hervor.
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In der Zeichnung ist eine Bogenverlangsamungsvorrichtung gemäß der
Erfindung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt.
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Abb. = zeigt schaubildlich das Vorderende eines Anlegebrettes mit
den erfindungsgemäßen Verlangsamungsvorrichtungen, den Vorrichtungen zum Ausrichten
der Bogen und den Antriebsorganen für diese Vorrichtungen.
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Abb.2 zeigt schaubildlich das Vorderende des hochgeklappten Anlegebrettes
mit den Baransitzenden Vorrichtungen von der Unterseite gesehen.
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Abb. 3 zeigt in Einzelansicht, teils im Schnitt, eine Verlangsamungsvorrichtung
mit der erfindungsgemäßen Versteifungseinrichtung.
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Abb. ¢ zeigt die verschiedenen Teile der Verlangsamungsvorrichtung
und der Versteifungseinrichtung im Schaubild.
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Die zu bedienenden Bogen werden den Vorrichtungen am Vorderende des
Anlegebrettes in beliebiger Weise von Hand oder selbsttätig zugeführt. In Abb. z
sind Teile (g8, ioo, io8, iog, 121) einer selbsttätigen Bogenzuführungsvorrichtung
sichtbar, bei der
die Bogen von einem: Bogenstapel über einen Bandförderer
nach dem Druckzylinder 58 hin bewegt werden: Die Bogen gelangen von dem Bandförderer
auf das Anlegebrett, das in dem dargestellten Ausführungsbeispiel aus drei aneinandergelenkten
Abschnitten 115, 116, i=7 (Abb: 2) besteht. Der Vorderabschnitt r=5 des Anlegebrettes
ist um die Welle 118 hochldappbar und mit an Armen iig sitzenden Gegengewichten
rgo versehen.
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Die Vorrichtungen am Vorderende des An-Legebrettes sitzen auf einer
Platte 105, die auswechselbar an der Vorderkante des Anlegebrettabschnittes
1i5 befestigt ist. Die Platte 105 trägt an ihren äußersten Enden je eine Vorrichtung
zum seitlichen Ausrichten der Bögen, in der Mitte eine Vorrichtung zum Stillsetzen
oder Aufholen der Presse bei mangelhafter Bogenzuführung oder -abgabe und zwischen
dieser letzteren Vorrichtung und den beiden. Vorrichtungen zum seitlichen Ausrichten
der Bogen je eine Bogenverlangsamungsvorrichtung mit dem zugehörigen Frontanschlag
=79 und der erfindungsgemäßen Versteifungseinrichtung.
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Die von der Platte 105 getragenen Vorrichtungen werden von einem Triebrad
126 aus angetrieben, das von der Kraftquelle der Presse, beispielsweise unter Verwendung
einer biegsamen Welle, in Drehung versetzt wird: Das Triebrad 126 ist auf seinen
beiden Stirnflachen mit je einer Kurvennut versehen. In der Kurvennut 132 liegt
eine an einem Arm 134 der Welle 135 sitzende Rolle 133, und in der in der anderen
Stirnfläche des Triebrades 126 vorgesehenen Kurvennut liegt eine Rolle 129, die
an einem Arm 13ö der Welle 131 sitzt. Durch die Drehung des Rades 126 werden auf
diese Weise die Wellen 135 und 131 in Schwingungen versetzt. Die Schwingwelle
131 steuert die Vorrichtungen zum seitlichen Ausrichten der Bogen, während die Schwingwelle
135 die Bogenverlangsamungsvorrichtungen und die Stillsetzvorrichtung steuert.
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Die: Bogenverlangsamungsvorrichtungen umfassen je zwei die Bogen zwischen
sich aufnehmende Rollen =4o und 163, von denen die Rolle 14o die Triebrolle und
die Rolle 163 die angetriebene Rolle darstellt. Die Triebrollen 140 sitzen längsverschiebbar
auf einer Welle 137, die gleichzeitig die Antriebsglieder 138,.139 der Vorrichtungen
zum seitlichen Ausrichten der Bogen trägt: Die Weile 137 liegt in Lagern 142, 143
(Abb: 2) auf der Unterseite der Platte 105 und wird ebenfalls von dem Triebrad
126 angetrieben; das zu diesem Zweck mit einem Zahnkranz versehen ist, der mit einem
auf der Welle 137 sitzenden Zahnrad 136 in Eingriff steht. Die angetriebenen
Rollen 163 werden von der Welle i64 eines Armes 154 getragen, der ein gegabeltes;
mit Ösen 155 versehenes Ende besitzt und frei drehbar auf der Schwingwelle
135 sitzt, die sich durch die Ösen 155 erstreckt. Zwischen der' Gabelung
des Armes 154 ist ein Arrn 144 auf der Welle 135 verstellbar befestigt: Die Welle
135 ist zu diesem Zweck mit einer längs verlaufenden Nut 146 versehen; in die ein
in der Bohrung des Armes 144 liegender Keil 145 eingreift, der durch eine sich durch
den Arm 144 erstreckende Stellschraube 147 festgestellt werden kann. Bei gelöster
Stellschraube läßt sich der Arm 144 längs der Welle =35 verschieben, wobei gleichzeitig
der die angetriebene Rolle 163 tragende Arm 154 mitverschoben wird.
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Der Arm 144 umfaßt zwei laschenartige Ansätze 48, die einen Stift
149 tragen, der sich durch eine Öse =5o eines mit Gewinde versehenen Stiftes 151
erstreckt. Der Stift 151 geht durch eine Stellschraube 153, die mit einem Gewindeansatz
ihr versehen ist, der in die mit dem zugehörigen Muttergewinde versehene Bohrung
167, geschraubt ist und mit seinem unferen "Ende an der Öse 15o anliegt: Das freie
Ende des Stiftes 151 trägt eine Stellmutter, zwischen der und der Stellschraube
i53 eine Schraubenfeder 152 liegt: Damit die Stellschraube in der gewünschten Lage
eingestellt bleibt, drückt' ein in einer Bohrung 167 des Armes 154 liegender, unter
der Spannung einer Schraubenfeder 168 stehender Kolben 166 gegen die untere Stellschraubenflache.
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Durch die beschriebene Anordriung wird die angetriebene Rolle 163
der Bogenverlangsa- ! mungsvorrichtung periodisch durch die Schwingwelle =35 von
der Triebrolle =4o abgehoben, indem der um die Welle 135 frei drehbare Arm 154 von
den laschenartigen Ansätzen 148 des: fest auf der Welle 135 sitzenden Armes
144 angehoben wird. Dreht sich die Schwingwelle 135 in der entgegengesetzten
Richtung, so wird der Arm 154 durch die Schraubenfeder 152 gesenkt, deren Spannung
gleichzeitig den Anpreßdruck der Rolle 163 bestimmt.
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Das Versteifungsorgan für die anzulegenden Bogen besteht aus einem
Winkelhebel 156, der bei 157 in einer Aussparung des Armes 154 angelenkt ist. Der
Arm 158 des Winkelhebels drückt während des Verlangsamungsvorganges auf die Bogenoberfläche.
Sein Druck auf den Bogen ist regelbar durch die Schraubenfeder i52, eine gtellschraube
173 und eine Stellmutter 159. Die Stellschraube z73 sitzt in einem Ansatz des Armes
154 und wirkt auf den Arm 174 des Winkelhebels 156 ein, dadurch dessen Winkeleinstellung
bestimmend. Zwischen der Stellmutter 159 und dem Winkelhebel 156' liegt eine Spannfeder
16o, die mit ihrem einen Ende an dem Winkelhebel und mit ihrem anderen Ende an der
Stellmutter befestigt ist. Durch. Drehen der Stellmutter z59
läßt
sich der Anpreßdruck des Hebelarmes 158 beliebig einstellen.
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Die Rolle 163 ist mit einer Umfangsnut 165 versehen, die zur Aufnahme
des Hebelarmes 158 dient, der sich außerdem durch eine schlitzförmige Öffnung des
Frontanschlages 179 erstreckt.
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Dem Hebelarm 158 ist eine bei 172 genutete Zunge 169 zugeordnet, die
von einer geschlitzten Stange i7o (Abb. 2) getragen wird und längs dieser einstellbar
ist. Die Stange i7o, die an der Unterseite der Platte 105 sitzt, trägt auch
die Lager 142, 143 der Welle 137. Diese Welle erstreckt sich durch die Zungen 169,
und die Triebrollen 1q.o der Verlangsamungsvorrichtung liegen in Aussparungen der
Zungen. Stellmuttern 171 dienen zum Einstellen der Zungen in jeder gewünschten Lage
längs der Stange i7o. Eine Verstellung der Zungen 169 bewirkt erfindungsgemäß gleichzeitig
die entsprechende Verstellung der Triebrollen 140 und der Frontanschläge 179.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung arbeitet folgendermaßen. Der anzulegende
Bogen bewegt mit verhältnismäßig großer Geschwindigkeit bis an die Verlangsamungsvorrichtung
heran, wird von den sich langsam drehenden Rollen 140, 163 erfaßt und durch diese
derart verlangsamt, daß ein Brechen oder Verbiegen der Vorderkante des Bogens au
den Frontanschlägen vermieden wird. Da der Bogen zwisehen den Rollen 140, 163 hindurchgeht,
zwingt der Arm 158 des Winkelhebels den Bogen in die Nuten 172. Hierdurch wird der
Bogen leicht geknifft und am Krümmen verhindert. Der Druck des Armes 158 auf den
Bogen läßt sich in der oben beschriebenen Weise regeln. Nachdem der Bogen an den
Frontanschlägen angekommen ist, wird er seitlich ausgerichtet. Daraufhin wird der
Arm 154, der die Rolle 163 und den Winkelhebel 156 trägt, durch die Schwingwelle
135 angehoben und der Bogen von den Pressegreifern erfaßt.
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Beim Übergang zu einer anderen Bogengröße werden die Triebrolle 140
und die Führungszunge 169 einerseits und die angetriebene Rolle 163 und der Winkelhebel
156 andererseits quer zur Anlegerichtung verstellt.