DE515664C - Verfahren zur Darstellung mineralsaeurefreier synthetischer Gerbstoffe - Google Patents
Verfahren zur Darstellung mineralsaeurefreier synthetischer GerbstoffeInfo
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- C14—SKINS; HIDES; PELTS; LEATHER
- C14C—CHEMICAL TREATMENT OF HIDES, SKINS OR LEATHER, e.g. TANNING, IMPREGNATING, FINISHING; APPARATUS THEREFOR; COMPOSITIONS FOR TANNING
- C14C3/00—Tanning; Compositions for tanning
- C14C3/02—Chemical tanning
- C14C3/08—Chemical tanning by organic agents
- C14C3/18—Chemical tanning by organic agents using polycondensation products or precursors thereof
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Description
- Verfahren zur Darstellung mineralsäurefreier synthetischer Gerbstoffe Die heute bekannten, im Handel befindlichen synthetischen Gerbstoffe sind hochmolekulare organische Stoffe, deren Löslichkeit in Wasser auf der Anwesenheit von Sulfogruppen beruht; die Wirksamkeit dieser Produkte in Lösung ist bedingt durch ihren stark sauren Charakter. Infolgedessen ist es beispielsweise möglich, daß durch die konzentrierte Lösung eines Kondensationsproduktes ausPhenolsulfosäure undFormaldehyd Blöße vollkommen hydrolysiert, also die Hautsubstanz geschädigt werden kann. Liegen diese synthetischen Gerbstoffe als Salze vor, oder führt man die sauren Produkte erst in ihre Salze über, so gerben sie nicht.
- Zwar ist es bekannt (Grasser, Synthetische Gerbstoffe, ig2o, Seite 139/q.1), mit Alkali neutralisierte synthetische Gerbstoffe auch in trockener Form herzustellen und sie nach dem Auflösen in der Gerbflotte durch Säurezusatz auf der Blöße zur Wirkung zu bringen; aber diese Arbeitsweise ist umständlich und verbunden mit der Gefahr einer zu großen, schädlich wirkenden Säuerung.
- Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß diese Art des Gerbens vereinfacht und in der Praxis auf zuverlässige Grundlage gestellt werden kann, dadurch, daß dem neutralen, an sich unwirksamen synthetischen Gerbstoff Salze der Kieselfluorwasserstoffsäure beigemischt werden. Eine Mischung des neutral gestellten synthetischen Gerbstoffes mit kieselfluorwasserstoffsauren Salzen wirkt auf die Blöße kräftig gerbend ein, obschon die einzelnen Komponenten des Gemisches für sich allein unwirksam sind. Diese kombinierte Gerbwirkung, die bisher nicht bekannt geworden war, ermöglicht nun die Herstellung eines gebrauchsfertigen, durch den Gerber einfach zu handhabenden, neutralen festen Gerbmittels, das den bisher in Verkehr gebrachten Handelsprodukten gegenüber den Vorteil der trockenen, höheren Handelsform verbindet, mit der sicheren Gewähr, daß beim Gebrauche die Gefahr einer Übersäuerung vollständig ausgeschlossen ist, weil ein Zusatz von freier Säure zur Gerbflotte nicht in Frage kommt. Die Beimischung der kieselfluorwasserstoffsauren Salze, die für die Hautsubstanz vollkommen ungefährlich sind, vermag aus dem unwirksamen neutralen synthetischen Gerbstoff in wäßriger Lösung ein brauchbares Gerbmittel zu bilden. Ein Mol. eines kieselfluorwasserstoffsauren Salzes entspricht und ersetzt dabei zwei Mol. Schwefelsäure oder Natriumcarbonat. Waren z. B. zur Neutralisation eines durch Kondensation von Phenolsulfosäuren mit Formaldehyd erhaltenen Gerbstoffes io6 Teile Natriumcarbonat nötig, so genügen 94 Teile kieselfluorwasserstoffsaures Natrium oder äquivalente Mengen eines andern Salzes der Kieselfluorwasserstoffsäure, um den gesamten Gerbstoff wiederum in Freiheit zu setzen, wie Gerbstoffbestimmungen mit Hautpulver ergeben haben. Wenn die angegebenen Mengen von kieselfluorwasserstoffsauren Salzen auch genügen, um sämtlichen Gerbstoff in Freiheit zu setzen, so kann man doch in Fällen, wo man durch Anwesenheit sauer reagierender Stoffe eine reichliche Gerbstoffablagerung auf der Hautfaser erzielen will, einen Uberschuß an kieselfluorwasserstoffsauren Salzen verwenden, ohne die Hautsubstanz zu schädigen.
- Beispiel I Ein nach bekannten Methoden aus Kresolsulfosäure und Formaldehyd hergestellter synthetischer Gerbstoff wird mit Natriumcarbonat neutralisiert und getrocknet. ioo Teile des Trockenproduktes werden mit 5o Teilen Kieselfluornatrium vermischt; die Mischung zeigt einen Gerbstoffgehalt von 4.o bis 500/a.
- Gerbvorschrift: Ziegenblöße wird mit ioo°/0 Wasser ins Walkfaß gebracht und nach und nach mit 3o0/0 auf Blöße gerechnet des nach Beispiel I erhaltenen Produktes versetzt. Hierauf wird 24 Stunden gegerbt, leicht gewaschen, getrocknet und gestollt. Beispiel II Ein nach bekannten Methoden durch Kondensation eines Gemisches gleicher Teile Phenol-und Naphtholsulfosäure mit Formaldehyd hergestellter synthetischer Gerbstoff wird mit Magnesiumoxyd neutralisiert und getrocknet. ioo Teile des Trockenproduktes werden mit 5o Teilen Kieselfluornatrium vermischt. Gerbvorschrift wie bei Beispiel I angegeben.
Claims (1)
- PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Darstellung mineralsäurefreier synthetischer Gerbstoffe, dadurch gekennzeichnet, daß man synthetische Gerbstoffe aus aromatischen Oxysulfosäuren und Formaldehyd, deren Löslichkeit in Wasser auf der Anwesenheit von Sulfogruppen im Mol. beruht, in Form ihrer neutralen Salze mit kieselfluorwasserstoffsauren Salzen versetzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEG67990D DE515664C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-17 | Verfahren zur Darstellung mineralsaeurefreier synthetischer Gerbstoffe |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DEG67990D DE515664C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-17 | Verfahren zur Darstellung mineralsaeurefreier synthetischer Gerbstoffe |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE515664C true DE515664C (de) | 1931-01-09 |
Family
ID=7134315
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEG67990D Expired DE515664C (de) | 1926-08-17 | 1926-08-17 | Verfahren zur Darstellung mineralsaeurefreier synthetischer Gerbstoffe |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE515664C (de) |
-
1926
- 1926-08-17 DE DEG67990D patent/DE515664C/de not_active Expired
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