DE515494C

DE515494C - Doppelt wirkender Zweitaktmotor

Info

Publication number: DE515494C
Application number: DEC42688D
Authority: DE
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1929-02-23
Filing date: 1929-02-23
Publication date: 1931-01-06

Description

Doppelt wirkender Zweitaktmotor Es sind bereits Brennkraftmaschinen mit einem beweglichen Kolben, in welchem ein feststehender Kolben angeordnet ist, bekannt. Auch wird bei den bestehenden Maschinen das Brennstoffluftgemisch in den zwischen dem festen und beweglichen Kolben befindlichen Raum komprimiert. Hierbei sind aber die Ventile zur Steuerung des Brennstoffluftgemisches für die Kompressionsräume entweder über oder unter dem feststehenden Kolben angebracht und besitzen keine zwangsläufige Steuerung, so daß sie von der jeweiligen Saugwirkung im Kompressionsraum beim Ausstoßen des explodierten Gasgemisches abhängig sind. Vor allen Dingen machte es bisher große Schwierigkeiten, das Brennstoffluftgemisch ohne großen toten Raum in den beweglichen Zylinder einzuführen.
Gemäß der Erfindung wird das Gasgemisch durch einen Steuerschieber in die zwischen dem feststehenden Kolben und den inneren Stirnflächen des beweglichen Hohlkolbens sich erstreckenden Pumpenräume geleitet. Die zwischen den Zylinderdeckeln und den äußeren Stirnflächen des besagten Hohlkolbens sich erstreckenden Arbeitsräume werden vor Beginn der Arbeitshübe von den beiden Pumpenräumen mit vorverdichtetem Gemisch gespeist. Der Steuerschieber füllt die Pumpenräume abwechselnd mit Brennstoffluftgemisch, und findet die Explosion des vorverdichteten Gemisches sowohl oben als auch unten statt.
Der Vorteil gegenüber den bekannten Einrichtungen liegt einmal darin, daß zur Verdichtung keine besonderen Ladepumpen verwendet werden, die große Druckabstände hervorrufen, und zum andern in der schon erwähnten doppelt wirkenden Ausführung, die durch den Steuerschieber erreicht wird.
Vor allen Dingen wird ein gemäß der Erfindung gebauter Motor bei einer gleichen Leistung einer bekannten Zwei- oder Viertaktmaschine einen kleineren Platz beanspruchen und demzufolge ein geringeres Gewicht aufweisen. Vornehmlich ist es möglich, den Motor unter dem Gestell eines Lieferwagens anzubringen, so daß dadurch wiederum ein größerer Platz zur Ladung frei wird. Die erhöhte Leistung ergibt sich daraus, daß in einem Hube des Hohlkolbens Ansaugen, Vorverdichten und Ausstoßen vorgenommen wird und am Ende des Hubes Explosion einsetzt.
Auf der Zeichnung ist eine schematische Ansicht des Kolbens und der Zylinder durch die Abb. = dargestellt. Abb. a zeigt einen Querschnitt durch eine Dichtung, wie sie zwischen dem Steuerschieber und dem beweglichen Hohlkolben sowie zwischen der Kolbenstange und dem Zylinder vorhanden ist.
In dem Zylinder z wird ein beweglicher Hohlkolben 2 bewegt. Ein feststehender Kolben 3 in dem Hohlkolben 2 ist mit einem ihn unterstützenden, rohrförmigen Stempel q.a fest verbunden. In dem Stempel ist ein schieb- oder drehbarer Steuerschieber 5 zur wechselweisen Füllung der zwischen den inneren Stirnflächen des Hohlkolbens 2 und den feststehenden Kolben 3 sitzenden Pumpenräume 6, 7 mit Brennstoffluftgemisch vorhanden. Der Brennstoff gelangt durch den Kanals' im Steuerschieber und durch den Kana1V, 3b einmal über, oder unter den feststehenden Kolben, je nach der Stellung des Steuerschiebers 5. Der letztere kann auch derart ausgebildet sein, daß er nicht drehbar, sondern schiebbar ist, wobei dann entsprechend den Kanälen V, 3b Öffnungen durch den Schieber gesteuert werden. Die Ein-und Auslaßventile 8, g, &'11 9a sind auf den Zylinderdeckeln 13 angeordnet. Sie können ebensogut seitlich im Zylinder i liegen.
Im Hohlkolben 2 sind Kanäle =o, =i vorhanden, die besondere Leitungen 12, i22 steuern, die zu den Einlaßventilen 8, 8a führen.
Die Abdichtung =4, 14,1 besteht im wesentlichen aus einem Ring 15, der mit einem Schlitz 16 versehen ist und um die Kolbenstange 4 des Hohlkolbens 2 liegt. Der nach außen abgeschrägte Ring trägt drei weitere entsprechend ausgeführte Ringe 17, 18, =g, die durch eine geeignete Verschraubung, beispielsweise eine LTberwurfmutter 28, gehalten werden. Zwischen den einzelnen Dichtungen liegt immer ein Führungsstück 2o, welches mit einer Ölnut 2= und mehreren Kanälen 22, 23 zum Zuführen oder Ablaufen des Schmiermittels versehen ist. Die Schmierung der Dichtung erfolgt durch einen Kanal 25, der den Schlitz 26 beim Vorbeigehen öffnet und dadurch das Öl erhält. Entsprechend wird die Dichtung 14-' geschmiert und erhält der Kolben 3 durch eine Leitung 27 in dem Steuerschieber 5 Schmierung.
Es soll nun im folgenden die Wirkungsweise der vorliegenden Maschine angegeben werden. Der Hohlkolben 2 befindet sich in der gezeichneten Stellung im oberen Totpunkt und ist gerade im Begriff, in die untere Totpunktstellung zu gehen. In diesem Moment ist der Pumpenraum 6 mit Brennstoffgemisch durch den Kanal 3"' gefüllt, der nunmehr durch den Steuerschieber 5 geschlossen wird. Der letztere öffnet den Kanal 3b, so daß der Pumpenraum 7 beim Abwärtsgehen des Hohlkolbens 2 mit Brennstoffluftgemisch gefüllt wird. Der Pumpenraum 7 wird durch die Vergrößerung seines Volumens das Brennstoffluftgemisch ansaugen. Die Explosion im ersten Arbeitsraum bei geschlossenem Einlaßventi18 und geschlossenem Auslaßventil g bringt den Kolben 2 in Bewegung nach der unteren Totpunktlage. Im zweiten Arbeitsraum befindet sich das verbrannte Gemisch, welches beim Arbeitsgange des Hohlkolbens 2 in die- Lage 2' durch das Auslaßventil ga ausgestoßen wird. Gleichzeitig wird das Brennstoffluftgemisch im Pumpenraum 6 vorverdichtet, um schließlich, sobald der Kanal =i die Leitung 12a öffnet, durch die Leitung und das inzwischen geöffnete Einlaßventi18a in den zweiten Arbeitsraum zu gelangen. Der Pumpenraum 7 ist inzwischen mit Brennstoffluftgemisch gefüllt, und der Steuerschieber 5 stellt sich wieder um in dem Moment, wo die Explosion in dem zweiten Arbeitsraum durch die Zündung einsetzt und der Kolben wieder nach oben bewegt wird. In der beschriebenen Weise wiederholt sich nun Hub für Hub.

Claims

PATENTANSPRÜCHE i. Doppelt wirkender Zweitaktmotor, bestehend aus einem beweglichen Hohlkolben .mit geschlossenen Enden, in welchem ein feststehender Kolben so angeordnet ist, daß zwei äußere Arbeitsräume und zwei innere Pumpenräume entstehen, dadurch gekennzeichnet, daß die sich von den beiden Zylinderdeckeln (i3) bis zu den äußeren Stirnflächen des Hohlkolbens (2) erstreckenden Arbeitsräume von den beiden Pumpenräumen (6, 7) vor Beginn der Arbeitshübe mit vorverdichtetem Gemisch gespeist werden, wonach dann die Zündung einsetzt.
2. Maschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß der feststehende Kolben (3) mit einem ihn unterstützenden rohrförmigen Stempel (4a) fest verbunden ist, in welchem ein schieb- oder drehbarer Steuerschieber (5) zur wechselweisen Füllung der Pumpenräume (6, 7) mit Brennstoffgemisch geführt ist.