DE514878C - Verfahren zum Giessen von Folien jeder Staerke aus in organischen Loesungsmitteln geloessten Stoffen - Google Patents

Description

• Verfahren zum Gießen von Folien jeder Stärke aus in organischen Lösungsmitteln gelösten Stoffen Es ist in der Technik üblich, Folien jeder Stärke aus in organischen Lösungsmitteln gelösten Stoffen auf eine Unterlage zu gießen, die aus einer Schicht von Cellulosederivaten besteht. Infolge der großen Empfindlichkeit der Cellulosederivate für die zur Herstellung solcher Gießlösungen verwendeten organischen Lösungsmittel hat man bei diesem Gießverfahren mit erheblichen S,7.hwierigkeiten zu kämpfen. Das in der Gießlösung enthaltene Lösungsmittel wirkt quellend oder lösend auf die Gießunterlage aus Cellulosederivaten ein. Infolgedessen wird die Glätte der Gießunterlage und damit auch die Glätte der herzustellenden Folien beeinträchtigt, und außerdem läßt sich die gegossene Folie nach dem Erstarren nur schwer von der Unterlage ablösen, weil die Lösungsmittel ein teilweises Verkitten von Unterlage und Folie bewirken.
• Um diese Schwierigkeiten zu vermeiden, ist bereits vorgeschlagen worden, als Gießunterlage solche Cellulosederivate zu verwenden, die sich von den in der Gießlösung enthaltenen Derivaten der Cellulose oder sonstigen Stoffen in bezug auf die Löslichkeit in den jeweiligen organischen Lösungsmitteln möglichst weitgehend unterscheiden. Man hat in diesem Zusammenhang z. B. Gießunterlagen aus Celluloseäthern für das Gießen von Folien aus Nitrocellulose empfohlen. Es hat sich aber erwiesen, daß man durch diesen Kunstgriff noch nicht zu genügend widerstandsfähigen Gießunterlagen gelangt, da trotz bestehender Verschiedenheit die einzelnen Ester und Äther der Cellulose durchgehend, wenn auch in verschieden hohem Grade, von den für die Herstellung von Folien verwendbaren organischen Lösungsmitteln angegriffen werden. Man hat auch versucht, Gießunterlagen aus anderen Stoffen als Cellulosederivaten herzustellen und hat für diesen Zweck Gelatine oder Wasserglas vorgeschlagen. Diese Stoffe haben jedoch den Nachteil, daß sich aus ihnen auf den üblichen Band- oder Trommelgießmaschinen nur schwer Überzüge herstellen lassen, die sämtlichen an eine Gießunterlage zu stellenden Forderungen genügen. Die Schichten werden weder in ihrer Dicke noch in bezug auf die Glätte ihrer Oberfläche genügend gleichmäßig. Ein Auftragen mehrerer Schichten übereinander ist ausgeschlossen, da hierbei die erwähnten Fehler sich vervielfachen.
• Wie nun gefunden wurde, kann man hervorragend widerstandsfähige Gießunterlagen aus Cellulosederivaten herstellen, wenn man die Unterlage durch geeignete Behandlung oberflächlich so weit verändert, daß sie in den zur Herstellung von Gießlösungen üblichen organischen Lösungsmitteln weder quellbar noch löslich ist. Man erreicht dies dadurch, daß man die aus einem Celluloseester bestehende Gießunterlage oberflächlich verseift.
• Beispiel i Das Transportband einer Bandgießmaschine wird mit einer Lösung von i kg Celluloseniträt in 3 kg Aceton und i kg Alkohol begossen. Der festhaftende Überzug wird nach dem Trocknen mit einer 8 %igen wäßrigen Lösung von Natriumsulfhydrat oder einer - io %igen wäßrigen Lösung von Ammoniumsulfid 3o Minuten lang behandelt. Die Schicht wird danach mit Wasser ausgewaschen und ist dann gegen die zur Herstellung von Gießlösungen üblichen organischen Lösungsmittel unempfindlich.
• Beispiel e Auf die obengenannte Gießunterlage wird eine Lösung von i kg Celluloseacetat in q. kg Aceton aufgetragen. Der festhaftende Überzug wird nach dem Trocknen 15 Minuten lang mit einer 5 °/oigen Kaliumhydroxydlösung behandelt. Er ist dann gegen die üblichen organischen Lösungsmittel, z. B. Aceton, Äthanol, Benzol, chlorierte Kohlenwasserstoffe usw., unempfindlich. Durch die beschriebene Behandlung der aus Celluloseestern hergestellten Gießunterlage wird auf ihr eine oberflächliche Schicht erzeugt, die ganz oder zum größten Teil aus regenerierter Cellulose besteht und die sich in ihren Löslichkeitsverhältnissen von den Celluloseestern so erheblich unterscheidet, daß sie durch die üblichen organischen Lösungsmittel praktisch unbeeinflußt bleibt.
• Gegenüber Schichten aus Gelatine oder Wasserglas besitzen die neuen Gießunterlagen den Vorteil, daß sie viel leichter in gleichmäßiger Schichtdicke und Oberflächenglätte auf die Gießmaschinen aufgebracht werden können, da die Cellulosederivatlösungen viel gleichmäßiger fließen als wäßrige Lösungen von Gelatine oder Natriumsilicat.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zum Gießen von Folien jeder Stärke aus in organischen Lösungsmitteln gelösten Stoffen, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Gießunterlage aus Celluloseestern verwendet, die in an sich bekannter Weise oberflächlich ganz oder zum größten Teile durch Verseifung in regenerierte Cellulose übergeführt wörden ist.