DE559795C - Verfahren zur Herstellung negativer Kopien - Google Patents

Description

• Verfahren zur Herstellung negativer Kopien Es ist gefunden worden, daß man negative Kopien leicht in der Weise herstellen kann, daß man Unterlagen kolloidaler Art, denen lichtempfindliche, bei der Belichtung Gas entwickelnde Substanzen zugesetzt sind, unter beliebiger Vorlage einer starken Belichtung aussetzt. Hierdurch wird an den vom Licht getroffenen Stellen das von der lichtempfindlichen Substanz entbundene Gas sehr schnell frei und bläht das Kolloidmaterial entsprechend der Menge des frei werdenden Gases mehr oder weniger unter gleichzeitiger Trübung auf. Man erhält hierdurch ein negatives Bild der Vorlage.
• Zwecks Fixierung dieses Bildes kann man die noch unzersetzte lichtempfindliche Verbindung aufs der Schicht nach der Belichtung mit geeigneten Lösungsmitteln auswaschen. Will man eine Wässerung vermeiden, so kann man das Bild nach Entfernen der Vorlage bei zerstreutem Licht vorsichtig weiterbelichten, derart, daß die frei werdenden Gase Gelegenheit haben, zu entweichen, ohne eine «eitere Trübung des Kolloidmaterials hervorzurufen.
• Durch die Aufblähung des Kolloidmaterials wird nicht nur eine Trübung, sondern auch je nach der Art des verwendeten Kolloids ein mehr oder weniger starkes Relief erzeugt. Dieses ist z. B. bei Verwendung von Folien aus regenerierter Cellulose sehr schwach, bei Schichten aus Gelatine, Leim oder Gummi teilweise sehr stark ausgebildet. Das erzeugte Relief sowie die Trübung des Materials sind weiterhin abhängig von der Dicke der Schicht sowie der Stärke und Art der Sensibilisierung. .
• Das Relief sowie die Trübung lassen sich erheblich verstärken, wenn man anschließend an die Belichtung eine Lockerung der Kolloidteilchen vornimmt, so daß die in der Schicht durch Belichtung entstandenen Gase sich ausdehnen können. Man kann dies z. B. durch schwaches Anfeuchten oder Dämpfen der belichteten Schicht vornehmen.
• Als Unterlagen kolloidaler Art, die bei dem neuen Verfahren verwendet werden können, kommen z. B. in Frage: Schichten aus regenerierter Cellulose, Gelatine, Leim, Gummi o. dgl. entweder für sich allein oder auf einem geeigneten Träger. Als lichtempfindliche Substanzen, die gemäß der Erfindung angewandt werden können, kommen am Licht zersetzliche Diazoverbindungen in Betracht, außerdem andere Substanzen, die bei Belichtung Gase frei machen, wie z. B. aromatische Azide, Superoxyde und andere. Beispiele r. Man tränkt regenerierte Cellulosehydratfolien mit einer Lösung aus 4 Gewichtsteilen des Borfluorid s der Diazoverbindung von p-Amidomonoäthyl-o-toluidin, zo Raumteilen Glycerin, , .i Gewichtsteil - Weinsäure in ioo Raumteilen -Wasser. Nach dem Trocknen belichtet _man -unter einer- Vorlage unter Verwendung von Bogenlicht. Dabei erhält man an den vom Licht getroffenen Stellen eine mehr oder weniger starke Trübung. Nach Entfernen der Vorlage belichtet man bei zerstreutem Tageslicht weiter, so daß eine Trübung .der Schicht nicht mehr erfolgen kann. Man erhält so ein negatives Bild der Vorlage von sehr guter Durchzeichnung.
• 2. Man tränkt eine gelatinierte Acetylcellulosefolie mit einer Lösung von 2 Gewichtsteilen 2-Diazo-i-naphthol-q:-sulfosäure in ioo Raumteilen Wasser. Nach dem Trocknen belichtet man unter einer Vorlage und erhält je nach der Intensität der Belichtung ein mehr oder weniger starkes Relief unter gleichzeitiger Trübung der vom Licht getroffenen Stellen. Durch vorsichtiges Wässern kann das in manchen Fällen schwache Relief noch verstärkt werden. Durch Behandlung der Schicht vor oder nach der Belichtung mit Alkalien tritt durch Kupplung der nicht zerstörten Diazoverbindung mit dem durch .die Lichteinwirkung aus der Diazoverbindung entstandenen Zersetzungsprodukt gleichzeitig Farbstoffbildung auf, die die Abdeckkraft des erzielten Negativs noch verstärkt. In diesem Fall muß das Bild entweder durch Wässern fixiert werden oder man muß es vor der Nachbelichtung bei zerstreutem Tageslicht einer sauren-Nachbehandlung unterwerfen, da sonst bei der Nachbelichtung infolge Farbstoffbildung allgemeine Verschleierung des Bildes eintritt.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung negativer Kopien, dadurch gezennzeichnet, daß man Schichten kolloidaler Art, denen lichtempfindliche, bei Belichtung Gas entwickelnde Stoffe zugesetzt sind, unter einer Vorlage starker Belichtung aussetzt und gegebenenfalls nicht zersetzte, lichtempfindliche Substanz entfernt.