DE51449C - Continuirlich wirkender Hefe-, Misch-, Sieb- und Sortircylinder - Google Patents
Continuirlich wirkender Hefe-, Misch-, Sieb- und SortircylinderInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet ein Apparat, welcher dazu bestimmt ist,
die aus dem Gährbottich kommende Hefe mit Wasser gut durchzumischen, hierauf aus diesem
Gemisch das Hopfenharz und andere Unreinigkeiten auszuscheiden und schliefslich die soweit
gereinigte Hefe vollständig zu reinigen und zu sortiren. Der Apparat ist eingerichtet, dafs er
die genannten Operationen in continuirlicher Reihenfolge vollzieht. Er besteht aus einem
Mischgefäfs, einem Siebcylinder und einem Sortirbottich.
Auf der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht Fig. ι einen Verticalschnitt durch den
Apparat und Fig. 2 einen Grundrifs desselben. Fig. 3 zeigt eine Endansicht des Mischgefäfses
und des Siebcylinders und Fig. 4 in gröfserem Mafsstabe. einen Querschnitt durch
den letzteren.
Das Mischgefäfs besteht aus einem cylindrischen, oben offenen Behälter A, Fig. 1, dessen Boden
ausgebaucht ist und in der Mitte ein Loch a hat. In diesem Gefäfs bewegt sich ein scheibenartiger,
erhaben gewölbter Kolben a1 langsam
auf und ab, der mit Durchbrechungen versehen ist, um bei seinem Auf- und Abgang die jeweilig
über bezw. unter ihm befindliche Flüssigkeit, d. i. die mit Wasser verdünnte, in das
Gefäfs A geschüttete Hefe nach oben bezw. unten durchzulassen und hierbei gleichzeitig
gut durchzumischen.
Aus diesem Mischgefäfs füefst die Hefe durch
ein gekrümmtes Rohr oder einen Schlauch a2,
dessen Durchgahgsöffnung durch einen gewöhnlichen Hahn α3 oder auch einen Quetschhahn
nach Bedarf abgesperrt bezw. verkleinert oder vergröfsert werden kann, in die Siebtrommel B.
Der untere Theil des Rohres α2 ist zu dem Zweck durch den hohlen Zapfen b der Siebtrommel
B hindurchgesteckt und ragt mit seinem freien Ende in die Siebtrommel hinein.
Dieses Ende des Rohres ist durch eine Scheibe abgeschlossen, neben dieser Scheibe aber mit
zwei seitlichen, diametral gegenüberliegenden Oeffnungen al versehen, durch welche das Gemisch
von Hefe und Wasser in die Siebtrommel B eintritt. Die letztere ist an den
beiden Stirnwänden geschlossen. Der vordere, dem Mischgefäfs zugekehrte Theil &1 des
Trommelmantels wird, wie in der Zeichnung dargestellt, passend aus vollem Blech gebildet,
der hintere Theil b2 dagegen von einem Sieb, das aus Metall oder Gaze bestehen kann und
in der Weise an dem vollen Theil b1 und der
hinteren (rechten) Stirnwand der Trommel angebracht ist, dafs es sich leicht abnehmen läfst.
An dem inneren Umfang des Trommelmantels b1 b2 sind vier Schaufeln bs, Fig. 1
und 4, befestigt, deren innere Kanten von der Mitte der Trommel um ein beträchtliches Stück
abstehen. Diese Schaufeln sind in ihrem hinteren (rechten) Theil siebartig durchbrochen und
nehmen bei der Drehbewegung der Trommel in der Richtung des Pfeiles, Fig. 4, von dem
durch das Rohr α2 zugeführten Gemisch die festen Bestandtheile, nämlich das Hopfenharz
und andere Unreinigkeiten, mit nach oben und schütten dieselben in eine Auffangrinne i»4,
welche in dem hinteren Theil der Trommel, in der Mitte der letzteren unbeweglich angebracht
ist. Ein von der Rinne bl nach hinten abzweigendes Ausfiufsrohr &5 ist nämlich durch
den zweiten hohlen Zapfen b° der Trommel geführt und in einem Querträger b9, der mit
dem die Trommel umgebenden Gehäuse Bx fest verbunden ist, fest gelagert. Die Hefe und
das Wasser fliefsen durch den Siebmantel b2
der Trommel in das Gehäuse Bx der letzteren,
sammeln sich dort in dem in der Längsrichtung der Trommel muldenförmig vertieften
Boden bx des Gehäuses Bx und fliefsen von
hier durch ein Rohr έβ nach einem tieferstehenden
Sortirbottich.
Das Rohr b6 ist in seinem oberen Theil
heberartig gebogen und zur Aufhebung der Heberwirkung im ■ Scheitel des gekrümmten
Theiles mit einem nach oben offenen Stutzen b1 versehen, so dafs die Flüssigkeit in dem
Trommelgehäuse und der Trommel immer bis zu einer gewissen Höhe stehen und daher
längere Zeit der Einwirkung der Siebtrommel unterworfen bleibt.
Damit der Siebmantel b'2 der Trommel und die Siebflächen der Schaufeln &3 immer rein
erhalten, also von den abgesetzten Unreinigkeiten befreit werden, ist unmittelbar über der
Trommel B ein Spülrohr b? innen an dem
abnehmbaren Deckel des Gehäuses Bx waagrecht angeordnet, welches Rohr b? unten derart
mit einem Längsschlitz oder Löchern versehen ist, dafs das in dasselbe durch die Leitung b^
zugeführte Wasser in schräger Richtung gegen den Siebmantel b'2 der Trommel und durch
diesen hindurch gegen die Siebfläcben der Schaufeln gespritzt wird. Die abgespülten und
auf diese Art mit Wasser vermischten Unreinigkeiten fallen in die Auffangrinne b* und fliefsen
von da durch das Rohr b5 nach aufsen ab.
Um einer Zersetzung oder Veränderung der Hefezellen vorzubeugen, ist es vorteilhaft,
durch die Siebtrommel und deren Gehäuse gereinigte (sterilisirte) Luft zu drücken, welche
passend durch die eine Stirnwand des Gehäuses eingeführt und durch die andere Stirnwand des
letzteren abgeführt wird: ferner ist auch das in diesem Falle oben geschlossene Mischgefäfs sowie
der Stutzen b7 des Abflufsrohres be mit
dem Behälter, welcher die gereinigte Luft enthält, in Verbindung zu setzen.
Die auf- und abgehende Bewegung des Kolbens a1 des Mischgefäfses A und die Drehbewegung
der Siebtrommel B werden von Hand durch Drehen einer Kurbel D hervorgerufen
, Fig. ι und 3, welche einerseits ein kleines Zahnrad d1 bewegt, das in ein gröfseres,
auf dem hohlen Zapfen b der Siebtrommel befestigtes Zahnrad bs eingreift, und andererseits
durch die nahe dem Drehpunkt der Kurbel D bei d2 angreifende Stange d3 und den
doppelarmigen, an A drehbar angebrachten Hebel d4" mit der Stange a° des Kolbens a1
in Verbindung steht. Der Kolben a1 und die Siebtrommel B können indessen auch von einer
Maschine aus langsam bewegt werden.
Zum Sortiren des aus dem Trommelgehäuse Bx durch die Leitung b6 abfliefsenden
Gemisches von Hefe und Wasser kann ein Bottich mit zweckentsprechender Einrichtung
verwendet werden. Am vorfheilhaftesten ist es, den in der Zeichnung dargestellten Sortirbottich
zu benutzen.
Dieser Bottich besteht aus einem cylindrischen, oben offenen Behälter C, dessen Boden dergestalt
ausgebaucht ist, dafs am Rande desselben eine ebene, ringförmige Fläche c verbleibt. Diese
Fläche c dient einer losen, kreisrunden Scheibe cx
als Auflager, welche durch einen untergelegten Gummiring c2 gegen den Boden abgedichtet
ist und so den von dem ausgebauchten Boden umschlossenen Raum c3 von dem oberen Theil
des Bottichs trennt. In' diesen Raum αΆ
mündet das Rohr b6 von unten ein, so dafs
die von der Siebtrommel kommende Flüssigkeit zuerst in den Raum c3 treten mufs. Von hier
steigt die Flüssigkeit durch mehrere Rohre c4,
welche auf kurze, hohle Stutzen der Scheibe c1
senkrecht aufgesteckt sind, in den oberen Theil des Sortirbottichs, wo dann die Trennung der
specifisch schwereren Theile der Flüssigkeit, d. h. der schweren Hefezellen von den specifisch
leichteren Theilen vor sich geht.
Die schweren Hefezellen sinken herab und lagern sich auf der durch ihr Eigengewicht
niedergehaltenen Scheibe c1 und über derselben rings um die Steigröhren c4 herum in dem
Raum c5. Aus diesem Raum werden die schweren Hefezellen durch einen Hahn c6 abgelassen,
welcher unmittelbar über der Scheibe c1 in den Raum c5 einmündet.
Das die leichte Hefe und die unreifen Hefezellen, die sogenannte Flughefe enthaltende
Wasser fliefst nahe dem oberen Rande des Bottichs aus letzterem durch Löcher c 7 in
eine den oberen Theil des Bottichs aufsen umgebende Rinne c8 und von da durch den
Ausgufs c9 nach aufsen ab.
Um auch beim Sortiren einer Zersetzung oder Veränderung der Hefezellen vorzubeugen,
ist es gut, den unteren Theil des Sortirbottichs doppelwandig herzustellen und den Raum zwischen
den doppelten Wänden so ,hoch mit Eiswasser, welches nach Bedarf erneuert wird,
zu füllen, dafs der Spiegel des Eiswassers über den oberen Mündungen der- Steigröhren liegt.
Wird der Betrieb eingestellt, wie dies von Zeit zu Zeit zur Reinigung des gesammten
Apparates nöthig ist, so wird die über den Steigröhren c* befindliche Flüssigkeit durch
einen unmittelbar über diesen Steigröhren in dem Bottich angebrachten, nicht dargestellten
Hahn abgelassen und hierauf die in dem Raum c5 abgelagerte Hefe durch den Hahn c"
abgezogen. Will man hierbei auch noch die
leichte Hefe gewinnen, so benutzt man dazu folgende an dem Bottich angebrachte Vorrichtung.
Auf dem· Rande des Bottichs C ist bei c10
ein heberartig gekrümmtes Rohr cn drehbar gelagert, an dessen freies Ende eine Schale c12
beweglich angehängt und dessen anderes Ende mit einem neben dem Bottich herabhängenden
Rohr c13 drehbar verbunden ist.
Ferner ist das gekrümmte Rohr cn. mit
einem verstellbaren Gegengewicht c1* ausgerüstet,
um das erstere bei continuirlichem Beirieb in der dargestellten Lage zu erhalten.
Soll die über den Steigröhren befindliche Flüssigkeit durch das Rohr c' l abgeschöpft
werden, so senkt man das letztere so weit, bis die oberste Flüssigkeitsschicht über den Rand.
der Schale c12 in diese eindringt und die Oeffnung
des Rohres c11 verschliefst, und saugt
sodann die Luft aus den Rohren c11 und c13
heraus, worauf die Flüssigkeit durch cn und cis
abfliefst. Man senkt hierbei das Rohr c11 allmärig
tiefer;, bis es in die punktirt gezeichnete Stellung gekommen ist. Die' Flüssigkeitsschichten, welche noch brauchbare Hefe enthalten,
werden in besonderen, unter c13 aufgestellten Gefäfsen gesammelt.
Schliefslich mag noch bemerkt werden, dafs der gesammte beschriebene Apparat, welcher
sich auch zum Sieben und - Sortiren von anderen mechanischen Gemengen eignet, so eingerichtet
ist, dafs er zum ,Zwecke der Reinigung leicht aus einander genommen und wieder zusammengesetzt
werden kann.
Claims (2)
1. Ein continuirlich wirkender Hefe-Misch-
und Siebapparat, bei welchem die mit Wasser versetzte Hefe in einem Mischgefäfs
durchgemischt und sodann aus diesem Mischgefäfs in eine rotirende Siebtrommel B geleitet
wird,. wo die Trennung der Unreinigkeiten von der Hefe dadurch vor sich geht, dafs an der Trommel feste, durchbrochene
Schaufeln ba die Unreinigkeiten nach oben heben und dort durch Vermittelung feiner,
gegen die Siebfläche der Trommel und der Schaufeln gespritzter Wasserstrahlen in eine
mit Abflufsöffnung versehene Auffangrinne b* schütten.
2. In Verbindung mit dem im Anspruch i. genannten Apparat ein Sortirbottich C, aus
welchem die schweren Hefezellen dadurch continuirlich abgezogen werden können, dafs der Bottich durch eine mit Steigeröhren
c4 versehene Scheibe c1 in zwei
Abtheilungen getheilt ist, von denen der unteren das zu sortirende Gemisch zugeführt
wird, während in der oberen die Trennung der Hefezellen nach ihrer specifischen
Schwere vor sich geht.
Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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Country Status (1)
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