DE509555C - Steuerung fuer zweiachsige landwirtschaftliche Maschinen - Google Patents

Description

Verschiedene landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere Kartoffelpflanzloch- und Erntemaschinen müssen sehr genau gesteuert werden können, einerseits um genaue Furchen ziehen und anderseits, um den fertigen Furchen genau folgen zu können, wobei insbesondere der nachteilige Einfluß von hügeligem Gelände und Abweichen der Zugtiere von der Furchenrichtung vom Fahrer durch entsprechendes Gegensteuern sofort unwirksam gemacht werden können muß.

Es sind Lenkvorrichtungen bekannt, bei welchen der Fahrer mittels eines Lenkhebels die Räder der Maschine unabhängig von der Zugkraftrichtung steuern kann; es hat sich jedoch gezeigt, daß diese Steuerung infolge der geringen Spurkraft der Räder in dem weichen Boden allein nicht genügt, die Maschine bei einer eintretenden Abweichung so-

ao fort wieder in die genaue Richtung zurücksteuern zu können.

Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Lenkvorrichtung, durch welche bei der Steuerung der Räder gleichzeitig eine seitliche Verlegung der Zugkraftrichtung in dem Sinne erfolgt, daß ein Hereinziehen der Maschine in die Furchenrichtung entsteht. Lediglich durch dieses Herüber- oder Hereinziehen der Maschine in die Furchenrichtung wird ein sofortiges Zurücksteuern in die Furchenrichtung ermöglicht.

Auf der Zeichnung ist die Erfindung durch ein Ausführungsbeispiel, und zwar in einer Seitenansicht, Abb. i, und zwei die Lenkvorrichtung in verschiedenen Stellungen zeigenden Draufsichten, Abb. 2 und 3, dargestellt.

Die Vorderräder sind in bekannter Weise nach Art der Autovorderräder auf seitlich und drehbar angeordneten Lenkachsen a, die Hinterräder dagegen auf einer um einen Zapfen in der Mitte des Fahrgestells schwenkbaren gemeinsamen Achse b gelagert. An den Drehzapfen der Lenkachsen α sind in bekannter Weise Lenkhebel c befestigt, an deren Enden eine Verbindungsstange d angelenkt ist.

Die Erfindung besteht nun darin, daß in der Mitte dieser Verbindungsstange d der Deichselstumpf e drehbar gelagert ist, auf dessen vorderem Ende der Zughaken sitzt, während sich im hinteren Ende ein Längsschlitz befindet. Hinter dem Deichselstumpf ist ein um eine senkrechte Achse schwenkbarer, nach hinten gerichteter Handlenkhebel / gelagert, mit welchem ein nach vorn gerichteter Hebel g verbunden ist, an dessen Ende ein in dem Schlitz des Deichselstumpfes gleitender Zapfen sitzt, während ein zweiter, unter dem Fahrgestell seitlich angebrachter Hebel i mittels einer angelenkten Stange k mit dem einen Ende der Lenkachse b verbunden ist.

Ist nun eine Maschine mit dieser Lenkvorrichtung beispielsweise nach rechts aus der Furchenrichtung herausgedrängt worden, so schwenkt der Fahrer den Lenkhebel f, wie in Abb. 2 dargestellt,' ebenfalls nach rechts aus. Das hat zur Folge, daß das vordere Deichselstumpfende mit dem Zughaken ebenfalls nach

rechts ausschwenkt und somit die Zugkraftrichtung mit nach rechts verlegt wird. Hierdurch werden also nicht nur die Vorderräder nach links gedreht, sondern auch die Maschine selbst nach links herübergezogen, weil jetzt die Zugkraft rechtsseitlich vom Gesamtwiderstandsmittelpunkt angreift. Da mit dem Ausschwenken des Lenkhebels auch gleichzeitig die Hinterräder nach links gesteuert

ίο werden, so erfolgt das Zurückbringen der Maschine in die Furchenrichtung fast augenblicklich.

Die neue Lenkvorrichtung hat noch den weiteren Vorteil, daß die mit ihr versehenen Maschinen auf sehr kleinem Raum gewendet werden können. Werden die Zugtiere beispielsweise nach links kurz herumgeholt und der Lenkhebel hierbei frei gelassen, so werden die Vorderräder hierdurch stark nach links ausgeschwenkt, dieHinterräder dagegen nach rechts, weil das hintere Deichselstumpfende den Hebel g nach rechts ausschwenkt, wie in Abb. 3 dargestellt. Die Maschine kann somit auf einem Kreisbogen mit sehr kleinem Halbmesser wenden.

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Steuerung für zweiachsige landwirtschaftliche Maschinen, insbesondere Pflanzlochmaschinen, mit einem die schwenkbare Hinterradachse unmittelbar steuernden Handlenkhebel (/), dadurch gekennzeichnet, daß auf dem bekannten Gelenkrahmen {c, d, c), durch dessen seitliche Ausschlage die Vorderräder nach Art .der Automobilsteuerung gesteuert werden, ein an seinem Vorderende den Zughaken tragender Deichselstumpf (e) drehbar gelagert ist, dessen Hinterende kulissenartig zwangsläufig mit einem Hebelarm (§■) des Handlenkhebels (/) verbunden ist.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen