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Hebelfruchtpresse Gegenstand der Erfindung ist eine Hebelfruchtpresse,
deren Preßhebel in seiner wirksamen Hebellänge und in seinem Abstand vom Preßdeckel
einstellbar ist. Gemäß der Erfindung ist der Preßhebel in einem den Preßbehälter
umfassenden Bügel abgestützt und mit einer verschieb- und feststellbaren Hülse mit
Druckplatte zur Führung von auswechselbaren Druckklötzen verschiedener Hölle versehen.
Die Presse ist sehr einfach, schnell zu bedienen und von großer Leistungsfähigkeit.
Sie besteht aus einem mit Auslauf für den Saft versehenen Preßkasten, der durch
die neue Bügelanordnung sehr widerstandsfähig ist, da er durch den Bügel mit einem
mit dem Preßdruck wachsenden äußeren Druck zusammengehalten wird. Vermöge der Ausbildung
des Preßhebels sind der Ort der Druckfläche, auf die sein Druck auf den Preßdeckel
übertragen wird, sowie die Höhe seines Angriffspunktes oder seiner Angriffsfläche
veränderlich, so daß man den Preßdeckel im Preßkasten verhältnismäßig schnell auf
große Tiefen vortreiben und somit ein schnelles und gründliches Auspressen des Preßgutes
erreichen kann. Dadurch, daß die Stelle, auf die der Preßhebel am Preßdeckel einwirkt,
verschieden gewählt werden kann, läßt sich auch an Stellen, an denen das in einem
Beutel eingeschlossene Preßgut dem Drucke nicht hinreichend nachgegeben hat, ein
schnelles Nachpressen erreichen. Es lassen sich, allgemein gesprochen, durch die
hier gewählte Druckübertragungseinrichtung besonders günstige Hebelarmverhältnisse
nach Wunsch einstellen, und es ist bei ungleichmäßigem Zusammengehen des Preßgutes
leicht ein Ausgleich in der Preßwirkung möglich. Die Verlegung des Punktes oder
der Fläche, auf den bzw. auf die die Kraft des Preßhebels übertragen wird, läßt
sich durch einen auf den Preßdeckel an gewünschter Stelle aufgesetzten Klotz erreichen,
auf den der Preßhebel einwirkt. Solcher Klötze sind der Presse mehrere von verschiedener
Höhe beigegeben. Beim Beginn des Pressens wird zunächst der niedrigste Klotz verwendet,
und mit fortschreitender Pressung werden alsdann die Klötze größerer Höhe benutzt.
Das Abgleiten des Preßhebels von den erwähnten Druckklötzen sowie das Umkippen der
letzteren verhindert die neue, auf dem Preßhebel verschieb- und feststellbar angeordnete
Hülse, die eine beliebig gestaltete, an den Druckklötzen einen Halt findende Druckplatte
trägt. Diese Druckplatte paßt sich der Gestalt des oberen Randes der Klötze an,
so daß zwischen Druckplatte und den Druckklötzen eine gewisse relative Winkelbewegung
möglich ist. So kann die obere Schmalfläche der Druckklötze beispielsweise die Gestalt
eines Halbzylinders aufweisen und die Druckplatte muldenförmig ausgebildet sein.
In diese Mulde greift dann der halbzylindrische Teil des Preßklotzes ein.
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Der Preßhebel, der hier nicht wie bei bekannten Hebelpressen im Gestell
der Presse selbst drehbar gelagert ist, sondern sein
Widerlager
an dem sich über dem Preßkasten wölbenden Bügel findet, kann mit seinem freien Ende
einfach unter diesen Bügel geschoben werden, während die entsprechend eingestellte
Druckplatte auf den Druckklotz gesetzt wird.
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Die Presse wird auf einer Unterlage, z. B. auf einem Tisch oder einer
Bank, befestigt, und zwar beispielsweise mit Hilfe von Ketten und Ankern, die das
Aufkippen der Presse bei auf den Preßhebel ausgeübtem Druck verhüten. Diese Anker
können dabei so ausgebildet sein, daß an ihnen noch besondere Befestigungsmittel
angreifen, die mit dein Boden des Raumes, in dem das Pressen vorgenommen wird, verbunden
sind, so daß auch ein Aufkippen der Unterlage, auf der die Presse ruht, während
des Pressens vermieden wird.
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Am Boden des Preßkastens befindet sich ein Rost, dessen Stäbe zweckmäßig
in Richtung nach dein Pressenauslaß verlaufen. Dieser Rost dient einem leicht herausnehmbaren
Siebe als Unterlage, die ein Verbiegen des Siebes unter dem Preßdruck verhindert.
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Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes.
Abb. i zeigt die auf einer Bank befestigte Presse in schaubildlicher Ansicht; Abb.
a und 3 zeigen die Presse in senkrechtem Längs- und Querschnitt.
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In der Zeichnung sind a der Boden. U die Seitenwände, c die Hinterwand
und d die Vorderwand des Preßkastens. Zwischen Boden a und Unterkante der
Vorderwand d befindet sich ein Auslaufschlitz v für den abgepreßten Saft.
Der Preßkasten ruht auf Leisten f verschiedener Höhe, so daß er nach dem Auslaufschlitz
v zu Gefälle hat. Zweckmäßig um den ganzen Kasten herum ist ein kräftig ausgebildeter
Bügel g angeordnet, der einerseits dem Preßhebel o als Widerlager und anderseits
zum Zusammenhalten des Preßkastens während des Pressens dient. Außerdem wird der
Kasten noch durch ein ringsum laufendes Band la zusammengehalten.
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An den Längsseiten des Preßkastens sind vorn und hinten je ein Haken
i angeordnet. Die vorderen Halten i dienen zum Einhängen einer unter der Bank hindurchgeführten
Spannkette s, und die hinteren Haken i dienen zur Befestigung der Tischanker r,
die mit einer Kralle hinter die Platte der Bank oder eines Tisches greifen. Außer
dieser Kralle haben die Anker noch einen Haken zum Einhängen von Spannketten s',
die am Boden des Raumes, in dem das Pressen vorgenommen wird, befestigt und durch
Vorziehen der Bank oder des Tisches in Richtung nach der Auslaufseite der Presse
hin gespannt werden. Diese Spannketten finden jedoch in der Regel nur bei großen
Pressen Anwendung.
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Am Grunde des Preßkastens ist ein aus Stäben e gebildeter, in Richtung
der Längsachse des Kastens verlaufender Rost (Abb. 2 und 3) angeordnet. Auf diesen
Rost wird ein leicht herausnehmbares Sieb 7,, gelegt, welches z. B. aus einer mit
Löchern versehenen Bohle oder einem Brett besteht, aber auch beispielsweise aus
emailliertem Blech hergestellt sein kann. Dieses Sieb bildet die Unterlage für den
aus grober starker Leinwand bestehenden Preßsack 1. Zum Abschluß des Preßkastens
dient der kräftige Preßdeckel nt, der bis zum Grunde des Preßkastens vordringen
kann und an der Auslaufseite des Preßkastells mit einem uinlegbaren Handgriff ü
versehen ist.
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Der beispielsweise aus hartem zähem Holz bestehende Preßhebel o, der
an dein Ende, mit dem er unter den Bügel b greift, vorzugsweise vierkantig ausgebildet
ist, trägt eine Hülse p. Diese Hülse ist auf dem Hebel verschiebbar und mittels
einer Druckschraube feststellbar und trägt eine muldenförmige Druckplatte ic, die
sich auf die halbzylindrisch ausgebildete Oberkante eines an gewünschter Stelle
auf den Preßdeckel aufzusetzenden Druckklotzes q legt und das Abgleiten des Hebels
von dem Druckklotz und das Umkippen des letzteren verhindert. Der in Abb. i und
z veranschaulichte Druckklotz hat nur geringe Höhe. Er wird beim Pressen gegen mehrere
in der Höhe allmählich zunehmende Druckklötze ausgewechselt. Das Auswechseln der
Klötze erfolgt jedesmal, wenn der Preßhebel so weit niedergedrückt ist, daß er an
der Vorderwand d des Preßkastens zum Anschlag kommt.
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Als Hilfskraft oder zum selbsttätigen Pressen kann man an den Preßhebel
o ein nicht gezeichnetes Gewicht anhängen.