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Verfahren und Anordnung zur aperiodischen Ankopplung der Antenne an
den Eingangskreis von Empfangsgeräten Bei den bekannten auf lange und kurze Wellen
umschaltbaren Empfangsgeräten ist nach jeder Umschaltung eine Nachstellung der Kopplung
zwischen Antennenspule und Eingangskreis nötig, um einerseits den Grad der Selektivität,
d. h. die Abstimmschärfe, auf einen hinreichenden Wert zu bringen und andererseits
genügend Energie transformatorisch von der Antenne auf den Abstimm kreis zu übertragen.
Dies geschieht meist durch räumliche Entfernung oder Annäherung der Antennenspulen
an ihnen zugeordnete Spulen des Eingangskreises. Die Nachstellung der Kopplung erfordert
indes ein drittes Abstimmelement und erschwert mithin die Bedienungsweise dieser
Geräte.
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Die Erfindung bezweckt, nach dieser Richtung hin eine Vereinfachung
zu schaffen. Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Kopplung der Antennenspulen
mit den fest eingebauten Spulen des Eingangskreises durch Veränderung der Lage der
den beiden Wellenbereichen unabhängig voneinander zugeordneten Antennenspulen bei
Inbetriebnahme des Gerätes für jeden der beiden Wellenbereiche ein für allemal fest
eine gestellt werden kann. Bei einem Wechsel des Wellenbereiches ist es mithin nur
noch nötig, den bekannten Drehkondensator zur Einstellung der Empfangswelle und
den üblichen Rückkopplungsknopf zu bedienen. Abb. i zeigt ein Schaltbild des Eingangskreises
eines zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung auszubildenden Empfangsgerätes,
Abb. 2 veranschaulicht die Einstellbarkeit der Antennenspulen gegenüber den fest
eingebauten Spulen des Eingangskreises.
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In Abb. 3 ist im Schnitt eine andere Anordnung der Kopplungsspulen
nach Abb. i dargestellt.
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In den drei Abbildungen b°zeichnen und 3 die Antennenspulen. An die
Spule :2 ist die .Antenne z (Abb. z) angeschlossen. Spule 2 ist durch einen Schalthebel
.I auf Kontakt 5 mit der Antennenspule 3 in Reihe geschaltet, auf Kontakt 6 an Erde
gelegt. Der Abstimmkreis für kurze Wellen wird von dem Drehkondensator 7 und der
Gitterspule 8, der Abstimmkreis für lange Wellen von dem Kondensator 7 und der Gitterspule
9 gebildet. Beide Kreise führen über einen Schalter io, der auf Kontakt ii den Abstimmkreis
für lange Wellen, auf Kontakt 12 den Abstimmkreis für kurze Wellen schließt. In
dem Gitterkreis der Röhre 13 liegt ein Kondensator 14, zu dein parallel ein Gitterableitungswiderstand
i5 geschaltet ist. Zum Empfang kurzer Wellen dient ferner eine Rückkopplungsspule
16, zum Empfang langer Wellen wird durch einen Schalter i8 auf Kontakt i9 eine zweite
Rückkopplungsspule
17 zugeschaltet. Durch Schalter 18 auf Kontakt 2o ist Spule 16 allein an den Abstimmkondensator
22 angeschaltet, während das andere Ende der Spule 16 über einen Kondensator 21
mit der Anode der Röhre 13 verbunden ist. Die Rückkopplung ist mithin kapazitiv.
Die drei Umschalter 4, 5, 6, I o, I I, 12 und 18, 191 2o, die
zwangs-
läufig miteinander verbunden sein müssen, werden zweckmäßig als Walzenschalter
vereinigt. Bei der Stellung dieser Schalter in der gestrichelt gezeichneten Lage
ist das Gerät für den Empfang kurzer Wellen, in der in starker Linie gezeichneten
Lage für den Empfang langer Wellen verwendbar. Außer dieser Umschaltung sind erfindungsgemäß
nur noch die beiden Kondensatoren 7 und 22 zu drehen, bis der Eingangskreis mit
der zu empfangenden Welle in Übereinstimmung gebracht ist.
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Bei der Spulenanordnung nach Abb.2 können die beiden Antennenspulen
.2 und 3 durch die Drillspindeln 23 und 24 gegenüber den feststehenden Gitterspulen
8 und 9 verstellt werden. Die Rückkopplungsspulen 16 und 17 sind, wie ersichtlich,
von den Gitterspulen 8 bzw. 9 räumlich getrennt.
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Bei der Anordnung nach Abb. 3 sind die beiden Antennenspulen 2 und
3 exzentrisch auf j e einer Drehachse 25 bzw. 26 befestigt, und zwar sitzt die Spule
2 auf der Hohlachse 25, die Antennenspule 3 auf der in dieser hindurchgeführten
Achse 26. Die Hohlachse 25 ist in einer für die Spulen 8 und 16 dienenden Halteplatte
27, die innere Achse 26 mit ihrem freien Ende in dem Körper der Spule 9 mit einer
gewissen Reibung drehbar gelagert, so daß die Spulen 2 und 3 in ihrer jeweiligen
Stellung durch Drehen der Achsen 25, 26 stehenbleiben. Zur Drehung der Achsen dienen
zwei Steckschlüssel 28, 29, die zweckmäßig in gleicher Weise wie die beiden Achsen
gegeneinander leicht drehbar ineinandergesteckt sind.
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Die Einstellung eines mit der vorgeschriebenen neuen Spulenanordnung
ausgestatteten Empfangsgerätes vollzieht sich in der folgenden Weise: Es sei angenommen,
daß der Ortssender bzw. der nächstliegende Sender eine Welle innerhalb des kurzen
Wellenbereiches des Gerätes besitzt. Das Gerät wäre also für diesen kurzen Wellenbereich
selektiv einzustellen. Die Umschalthebe14, io und 18 müssen in die in Abb. i gestrichelt
gezeichnete Lage gebracht werden, z. B. durch Drehen der Schaltwalze. Alsdann ist
die Kurzantennenspule 2 mittels der Spindel23 (Abb.2) oder durch Drehung der Achse
25 mittels des Steckteiles 28 des dargestellten Schlüssels (Abb. 3) gegenüber der
Gitterspule 8 so einzustellen, bis das Gerät genügend selektiv ist. Diese Stellung
beider Spulen 2 und 8 zueinander bleibt dann bestehen bei Abstimmung des Eingangskreises
des Gerätes auf andere Wellen in dem kurzen Wellenbereich, wozu die Drehkondensatoren
7 und 22 dienen.
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Für Langwellenempfang wird es im allgemeinen erforderlich sein, größere
Empfindlichkeit zu erzielen. Deshalb wird inati die Kopplung der Langwellenantennenspule
3 mit der Gitterspule 9 fest gestalten, d. h. die Spule 3 so gegen die Spule 9 verstellen,
daß ihre gegeneinunderliegenden Flächen sich ganz oder zum größten Teil überdecken.
Bei sehr langer Antenne beispielsweise ist es möglich, für den Langwellenbereich
durch losere Kopplung der Spulen 3 und 9 die Antenne besser anzupassen (Einstellung
auf Eigenwellennähe). Auch in diesem Fall ist eine weitere Verstellung der Spulen
bei Abstimmung des Gerätes auf eine andere Welle in dem Langwellenbereich nicht
mehr erforderlich. Man kann nunmehr wahlweise lediglich durch Umlegen der Umschalthebel
4, 10
und 18 und Drehung der Kondensatoren 7 und 22 das Gerät auf jede beliebige
Welle in beiden Bereichen einstellen und befindet sich dabei immer im günstigsten
Bereich der Antennenankopplung.
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Arbeitet der nächstliegende Sender mir langer Welle, so liegen die
Verhältnisse naturgemäß umgekehrt; das Gerät kann aber auch in diesem Fall ohne
weiteres den Senderverhältnissen bzw. der Eigenart der Antenne in der vorher geschilderten
Weise angepaßt werden.
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Es ist klar, daß eine in bekannter Weise eingestellte Kopplung, streng
genommen, für je einen speziellen Fall einer Welle von bestimmter Länge ihren günstigsten
Wert aufweist. Für jede Empfangswelle müßte an und für sich eine günstigste Kopplung
ermittelt werden. Wie aus der vorherigen Erläuterung hervorgeht, ist aber, um die
Bedienung des Gerätes zu vereinfachen, ein Kompromiß geschlossen unter Berücksichtigung
der jeweils vorhandenen Antennen- und Senderverhältnisse. Es ist für jeden der beiden
Wellenbereiche gemäß der Erfindung eine Kopplung zu erreichen, die einerseits die
Selektivität des Ortssenders im hinreichenden Maße gewährleistet und andererseits
in Wellengebieten, in die die Beeinflussung des Ortssenders nicht hineinreicht,
durch feste Kopplung die Möglichkeit des Empfangs auch ferner Sender geschaffen.