-
Verfahren und Vorrichtung zum Klassieren von Stoffgemischen Es ist
bekannt, daß bei der Feinklassieruna C
mittels Sieben der Verschleiß der Siebe
und die damit verbundene Kostspieligkeit des Verfahrens neben. dem teilweise schlechten\Nirkungsgrad
zu dem Bestreben geführt haben, die Siebklassierung oder Kombination durch hydraulische
oder pneumatische Klassierung oder Kombination beider zu ersetzen. 'Wenn auch die
Klassierung auf diesem Wege nicht #b nach der Korngröße, sondern im wesentlichen
nach dem Prinzip der Gleichfälligkeit erfolgt, so ist sie dennoch anwendbar, um
als Vorbereitun- für weitere Arbeitsvorgänge zu l# dienen. Bei den letzteren Klassierverfahren
besteht jedoch noch der Nachteil, daß die Wirkung bekanntermaßen unvollkommen
ist, wenn nicht die Durchsatzleistung sehr herabgesetzt wird. In der Hauptsache
lieg' t das wohl daran, daß gröbere und schwerere Körner auf ihrem Wege feinere
-und leichtere Teilchen mitnehmen. Dementsprechend wird diese Trennung um so unvollkommener,
je größer die Spanne zwischen den gröbsten Körnern und den auszuscheidenden
Körnern ist. Besonders ungünstig arbeiten in dieser Richtung die altbekannten hydraulischen
Klassierer, z. B. Stromapparate, Spitzkasten, auch wenn dieselben durch Kombination,
z. B. bei dem Anaconda-Classifier, zu einem besseren Arbeiten gebraucht werden können.
Aber auch die zum Teil nach anderen Prinzipien arbeitenden mechanischen Klassierer
zeigen regelmäßi- noch viel Unterkorn im -roben Produkt. In allen diesen Apparaten
ist daher eine Nachklassierung erforderlich, wenn sorgfältige Klassierung gefordert
wird. Das hat dazu geführt, statt der einfachen Klassierung in einem Gange eine
stufenweise Klassierung einzuführen, wonach entweder das gröbere oder das feinere
Produkt oder beide in einem zweiten Gange nach dem ursprünglichen oder einem anderen
Verfahren nachklassiert werden. Derartige Kombinationen bedingen er# höhten Aufwand
an Vorrichtungen, Raum, Kraft, Bedienung.' u. dgl., zumeist auch Verlust an Bauhöhe
und damit neuerdings erhöhten Kraftbedarf.
-
Alle vorgenannten Einrichtungen haben das gemeinsame Kennzeichen -,
daß der Weg des auszuklassierenden Gutes von dem Wege des U getrennt ist,
gröberen Gutes nicht hinreichend "
wodurch es unvermeidlich bleibt, daß das
gröbere Gut feineres mitnimmt. Man hat nun die Klassierung bereits dadurch wesentlich
vollkommener gestaltet, daß man das feinere bzw. leichtere Gut durch Querströmungen
aus dem gröberen bzw. schwereren Gut herausholt. Der besondere Vorteil dieses Verfahrens
besteht darin, daß das ausgeschiedene Grobkorn praktisch frei von Feingut ist, während
nur das Feingut durch mitgerissene gröbere Körner verunreinigt ist-, so daß nur
dieses gröbere Korn aus dem Feingut durch eine Nachklassierung zu entfernen ist,
ohne daß die obengenannten Nachteile mit in Kauf genommen werden müssen.
-
Diese Nachklassierung des Feingutes kann in verschiedener Art durchgeführt
werden.
Es wurde nun gefunden, daß es 'besonders vorteilhaft ist,
zu diesem Zwecke die bekannte Erscheinung des behinderten Falles zu Hilfe zu nehmen.
Wird in einem Träbebehälter durch Drosselung des unteren Abzuges bewirkt, daß sich
die Trübe mit Feststoffen anreichert und somit eine beträchtliche Verdichtung entsteht,
so wirkt eine derartige Trübe wie eine schwere oder zähe Flüssigkeit, d.h. die leichteren
und feineren Teilchen vermögen hauptsächlich durch den bedeutend erhöhten Fallwiderstand
durch die verdichtete Trübe nicht hindurchzugehen, sondern bleiben obenauf schweben
und können laufend abgeführt werden. In der Klassierungstechnik ist die Verwendung
dieser Erscheinung bekannt. Der Dorr-Klassierer arbeitet zum Teil nach diesem Prinzip,
insbesondere ist es aber für die Arbeitsweise des" Anaconda-Classifiers maßgebend,
Das 'Wesen der Erfindung besteht nun darin, die Nachklassierung des durch Querströme
aus dem Grobgut abgetrennten Feingutes in eine Zone behinderten Falles vorzunehmen,
die aus der Trübe selbst geschaffen wird. Infolge der Anwesenheit von nur geringen
Mengen Grobgut in dem Feingut kann diese Art der Nachklassierung besonders scharf
einreguliert werden, außerdem ergibt sich der weitere Vorteil, daß das Feingut in
der Höhe des Wasserspiegels bleibt, somit an Fallhöhe wenig verlorengeht, im Gegensatz
zur Anwendung von Sieben zur Nachklassierung, welche hier ja wegen der geringen
Menge des groben Gutes auch sehr gut gebraucht werden können, die jedoch meist einen
Höhenunterschied zwischen der Aufgabe und dem Abzug des Feingutes zur Folge haben.
-
Eine weitere Regulierung dieser Nachklassierung ist dadurch erreichbar,
daß diese Zone gegebenenfalls durch besondere Vorrichtung, wie Drosselorgane, schärfer-,eingestellt
werden kann.
-
Das bei der Nachklassierung durch die verdichtete Trübe hindurchfallende
gröbere Gut enthält normalerweise noch etwas feineres Gut, das aus der verdichteten
Trübe selbst stammt; denn da sich das Material in der verdichteten Trübe im Betriebe
von oben her ständig aufbaut, muß zur Aufrechterhaltung des Gleichgewichtszustandes
unten davon eine entsprechende Menge ständig oder intermittierend ab-ezogen werden.
Infolge des Umstandes, daß grobes Korn hier jedoch nur mehr in im Verhältnis zum
Hauptprozeß unterggeordneter Menge auftritt, ist auch die Menge des mitgehenden
Feingutes so gering, daß es sich in den meisten Fällen #erübrigt, eine Repetition
durchzuführen; meistens kann dieses Zwischengut, sofern es nicht als besonderes
Gut. für sich einer weiteren Verarbeitung zugeführt wird, unbedenklich mit der bereits
im
ersten Gang gewonnenen überwiegenden Hauptmenge an grobem Gut vereinigt
werden. Sollte jedoch eine ungewöhnlich scharfe Klassierung erforderlich sein, so
kann man das Zwischerigut in einfacher Weise der Hauptklassierung zur Repetition
wieder zuführen.
-
Die Entfernung des feinen Gutes aus der Apparatur kann durch geeignete
Austragsvorrichtungen, wie Schieber, Schwänenhalsrohre und andere aus der Aufbereitungstechnik:
bekannte Vol richtungen, erfolgen, oder durch überläufe mit oder ohne Abnahmevorrichtungen.
Der Austrag des Grobgutes wird durchAuslaß- oder Förderorganewie Hähne, Schwanenhalsrohre
-, Schnecken o.dgl., dauernd oder intermittierendbe-,verkstelligt. Wird auf gleichzeitige
Entwässerung Gewicht gelegt, verwendet man Becherwerke, Kratzbänder, Rechen o.dgl.
Bei Vorrichtungen., die beim Austrag des Grobgutes mehr oder weniger Wasser mitfördern,
erweist es sich als wassersparend, den Austrag noch über Entwässerungssiebe zu leiten,
deren Durchfall wieder in den Apparat gebracht wird.
-
Die Abbildung zeigt ein Ausführungsbeispiel gemäß der vorliegenden
Erfindung. Danach wird Druckwasser oder Druckluft zur Erzeugung der Querströmungen
verwendet. Das Rohgut fällt aus dem Bunker i, durch die Telleraufgabe 2 gleichmäßig
verteilt, in die Aufgabekammer3 des Apparates und aus dieser auf ein von einer Kratzerkette
bestrichenes Messersieb 4 von geeigneter Spaltweite. Während des Transportes nach
der Austragseite wird das Gut hier von unten her vom Druckwasser oder Druckluft
durchspült; das vom feinen Gut befreite grobe Korn wird auf das Quertransportband
5 ausgetragen, um seiner weiteren Verwendung zugeführt zu werden. Das aufschwimmende
feine Gut mit etwa mitgerissenem gröberen Gut zieht über die Schwelle6 in den Trichter7,
wo sich durch Drosselung mittels verstellbaren Keiles 8 die Zone behinderten
Falles bildet. Das feine Gut fließt über das Wehr 9 hinweg in die Abführungsrinne
io -, das im Raum 7 abgesunkene gröbere Gut fällt, vermengt mit etwas feinerem
Gut, durch den unteren Abzug ii wiederum auf das Sieb4 und wird dort nachgereinigt.
Zur betrieblichen Regelung des Arbeitsvorganges ist es möglich, Druck und Menge
des Wassers oder der Luft insgesamt oder an den einzelnen Antriebsstellen zu verändern,
dann die Geschwindigkeit der Kratzerkette zu re-ulieren und schließlich den Drosselkeil
in seiner Höhe zu verstellen. Auch die Schwelle 6
und das
überf211wehr 9 können regelbar eingerichtet werden.