DE505835C - Starrer Kaefig fuer Rollenlager - Google Patents

Description

DEUTSCHES REICH

AUSGEGEBEN AM 27. AUGUST 1930

REICHSPATENTAMT

PATENTSCHRIFT

JVi 505835 KLASSE 47b GRUPPE

SKF-Norma Akt-Ges. in Cannstatt Starrer Käfig für Rollenlager

Patentiert im Deutschen Reiche vom 19. November 1926 ab

Gegenstand der Erfindung ist ein starrer Käfig für eine besondere, an sich bekannte Gattung von Rollenlagern, nämlich für solche, bei denen zylindrische Rollen an zwei festen Schultern des einen Laufringes geführt werden, während der andere Laufring höchstens eine feste Schulter hat, so daß dieser Laufring für sich von dem Laufrollenkranz abgezogen werden kann, der mit dem anderen Laufring vereinigt bleibt.

Für solche Rollenlager gab es — im Gegensatz zu Kugellagern — bisher noch keinen starren Käfig, der zwar bei Wegnahme des schulterlosen oder mit nur einer Schulter versehenen Laufringes noch zuverlässig ein unbeabsichtigtes Herausfallen der Rollen verhindert, es aber doch erlaubt, nötigenfalls Rollen samt Käfig von dem die Führungsschultern aufweisenden Laufring abzuziehen

ao bzw. auf ihn wieder aufzubringen, ohne daß entweder die eine der beiden Führungsschultern abnehmbar gemacht oder der Käfig zerlegt und wieder zusammengefügt werden oder wenigstens erhebliche Verformungen erfahren

as muß.

Dies wird nach vorliegender Erfindung dadurch möglich gemacht, daß dem starren Käfig Taschen zur Aufnahme der Rollen gegeben werden, die auf der Seite des Laufringes mit den Führungsschultern verengt sind, so daß sie dort ein Herausfallen der Rollen verhindern, nach der entgegengesetzten Seite aber in radialer Richtung den Rollen Spielraum von solcher Größe gewähren, daß nach radialer Verschiebung der Rollen in dieser Richtung — nachdem zuvor der andere Laufring entfernt ist — der Käfig ungehindert durch die Rollen und Führungsschultern und ohne Formänderung irgendeines Teiles mit den Rollen axial aus dem Lager gezogen werden kann.

In der Zeichnung zeigt

Abb. ι im Querschnitt den Käfig, die Rollen und den Außenring eines Rollenlagers, der die Rollen zwischen festen Schultern 4-5 führt, und zwar nach Herausnahme des Innenlaufringes,

Abb. 2 in Seitenansicht, wie hierbei die Rollen außer den Bereich der Führungsschultern gebracht werden können, so daß nun der Ring auseinandergenommen werden kann,

Abb. 3 im Längsschnitt, wie der Käfig mit den Rollen aus dem Außenring herausgezogen werden kann,

Abb. 4 einen Querschnitt durch Käfig und Innenring bei einem Rollenlager, dessen Innenring die Führungsschultern hat, und zwar in der Stellung, in der der Käfig vom Innenring abgezogen werden kann,

Abb. 5 einen Längsschnitt durch eine Sondereinrichtung zum Verstemmen der Käfigstege,

*) Von dem Patentsucher sind als die Erfinder angegeben worden:

Dipl.-Ing. Richard Lindenmayer in Cannstatt und Rudolf Unkauf in Stuttgart.

Abb. 6 einen waagerechten Schnitt durch die Sondereinrichtung nach Abb. .5.

Gemäß Abb. 1 bis 3 führt der Außenring a die Rollen b zwischen zwei festen Schultern c. Der die Rollen b in Taschen aufnehmende Käfig d verhindert im Verein mit den Schultern c die Rollen am Herausfallen. Die Käfigtaschen haben solche Gestalt, daß die Rollen, wie bei den drei obersten Rollen gezeigt, nach Herausnehmen des inneren Laufringes durch ihr Gewicht veranlaßt werden, so weit zurück, d. h. nach innen zu treten, daß sie außer dem Bereich der Führungsschultern liegen, während die übrigen, unten befindliehen Rollen, ebenfalls infolge ihres Gewichts, an der Laufbahn des Außenringes anliegen, sich also innerhalb der Führungsschultern c befinden.

Hiernach ist ein Auseinandernehmen des Lagers nicht ohne weiteres möglich. Dies kann vielmehr erst geschehen, wenn gemäß Abb. 2 sämtliche Rollen b so weit nach innen gerückt werden, daß sie aus dem Bereich der Führungsschultern c herauskommen. AIsdann läßt sich gemäß Abb. 3 der ganze Käfig axial über die Mantelfläche einer der festen Schultern c streifen.

Hat gemäß Abb. 4 der Innenring e Führungsschultern f, so müssen die Führungstaschen des Käfigs d den Rollen b dieselbe radiale Bewegungsfreiheit nach außen geben. Zur radialen Bewegung sämtlicher Rollen nach innen, also bei Lagern mit festen Außenringschultern (Abb. ι bis 3), kann ein Magnet dienen, der an Stelle des Innenringes in den Käfig gebracht wird und die Rollen nach der Lagermitte hinzieht. Bei Lagern mit festen Innenringschultern (z. B. gemäß Abb. 4) können durch Aufsetzen des Innenringes auf einen rasch laufenden Bolzen die Rollen mittels der Fliehkraft nach außen geschleudert werden.

Ein Rollenlager, das nach der neuen Erfindung ausgebildet ist, kann nicht von selbst auseinanderfallen, weil eine gleichzeitige Verschiebung sämtlicher Wälzkörper von der Laufbahn weg von selbst nicht eintritt, sondern sich nur durch besondere Maßnahmen erreichen läßt'. Anderseits ist es aber jetzt möglich gemacht, gewissermaßen mit einem einzigen Handgriff, ohne jede Formänderung und somit ohne jede Beschädigung Lager mit beliebiger Rollenzahl zusammenzusetzen oder auseinanderzunehmen.

Um den Käfig in einfacher Weise eine Form zu geben, die den erforderlichen Raum für die Radialbewegung gibt, sie aber auch begrenzt, wird eine Vorrichtung nach Abb. 5 und 6 verwendet. Sie zeigt, wie die als Innenanschlag dienenden Verstemmungen an den Stegen eines Käfigs für ein Lager mit Außenringschultern hergestellt werden können. Der Käfig d wird in einem Futter g festgehalten, und es werden nun in einem besonderen Käfig h gehaltene Kugeln i, deren Anzahl der Anzahl der Stege entspricht, mittels eines Stempels k in der Richtung des in Abb. 5 eingezeichneten Pfeiles entlang der Innenfläche der Käfigstege nach unten gedrückt und hierdurch die Ränder to jener Innenflächen beiderseits herausgedrückt. Damit die Verstemmungen m an der richtigen Stelle entstehen, sind vorher Längsnuten an den inneren Stegflächen angebracht oder wird sonstwie der Stempel gegenüber dem zu bearbeitenden Käfig geführt.

Claims (2)

1. Patentansprüche:

   i. Starrer Käfig für Rollenlager mit zylindrischen Rollen, die an zwei festen Schultern des einen Laufringes geführt werden, während der andere Laufring höchstens eine feste Schulter hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Käfigtaschen auf der Seite des Laufringes mit den beiden festen Schultern verengt sind, nach der entgegengesetzten Seite aber radiales Spiel von solcher Größe haben, daß nach radialer Verschiebung der Rollen in dieser Richtung der Käfig mit den Rollen ohne Formänderung irgendeines Teiles axial aus dem Lager gezogen werden kann.
2. 2. Vorrichtung zum Schließen der Taschen des Käfigs nach Anspruch 1 durch Verstemmen der Stege, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit einer der Stegzahl entsprechenden Zahl von Kugeln ausgerüsteter Stempel axial an den Stegen des in ein Futter eingesetzten Käfigs entlang geführt wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen