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Ofen zum Trocknen und Schwelen t@fen zum Trocknen oder Schwelen, in
welchen das Behandlungsgut durch innenliegende Heizflächen beheizt wird, sind bekannt.
Auch ist es bereits bekannt geworden, das Behandlungsgut durch umlaufende Hubvorrichtungen
wiederholt auf die schrägen Heizflächen zu bringen. Bei allen derartigen Ofen war
jedoch eine Anpassung der Heizflächen an die Art des zu behandelnden -Materials
bzw. an dessen Fähigkeit, über schräge Flächen zu rutschen, nicht möglich. Auch
war es nicht möglich, durch Einstellung der im Ofen untergebrachten Fördereinrichtungen
oder Rutschflächen einen Einfluß auf die Behandlungsdauer des Gutes auszuüben.
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Erfindungsgemäß werden die Vorteile der Anpassungsfähigkeit der Heizflächen
an den Böschungswinkel des Behandlungsgutes und der Einstellbarkeit der Behandlungsdauer
je nach der Art des zu behandelnden Gutes und dein angestrebten Resultat bei einem
Ofen zum Trocknen oder Schwelen mit innenliegenden schrägen Heizflächen und einer
umlaufenden Hubvorrichtung dadurch erreicht, rlaß im Behandlungsraum auf durchgehenden,
einzeln oder gruppenweise durch Verdrehung einstellbaren Heizrohren neben- und untereinanderliegende
Heizplatten gleichmäßig schräg zur Achse des ihnen gemeinschaftlichen Heizrohres
befestigt sind.
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Zwar sind auf Heizrohren befindliche schräge Heizplatten bereits vorgeschlagen
worden, doch waren diese an den Heizrohren nicht befestigt, und es waren auch nicht
mehrere neben- und untereinanderliegende derartige Heizplattensätze in einem Behandlungsraum
vorgesehen worden. Die Vorteile der Verstellbarkeit der Heizflächen zwecks Anpassung
an den Böschungswinkel des Behandlungsgutes und der Regelung der Behandlungsdauer
konnten bei solchen Einrichtungen daher gar nicht erreicht werden. Auch war der
Wärmeübergang zwischen den Heizrohren und den nur lose aufgeschobenen Heizplatten
gering, und konnten allenfalls nur dort ausreichen, wo es sich um außenbeheizte
Ofen handelte, die lediglich eine zusätzliche Innenbeheizung erhalten sollten.
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Ein Ausführungsbeispiel des Ofens nach der Erfindung ist in Abb. r
im Längsschnitt und in Abb.2 im Querschnitt schematisch dargestellt.
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Die in einem Mauerwerk drehbar gelagerte Heiztrommel c besitzt Durchtrittsöffnungen
f für die während der Behandlung entstehenden Gase und Dämpfe und Hublappen e an
der Innenseite. Durch die Trommel reichen mehrere neben- und untereinanderliegende
Heizrohre h, auf denen schräge Heizplatten a befestigt sind. Die Enden der Heizrohre
sind an Kästen L, in angeschlossen, durch die die Zu- und Abfuhr des Heizmediums
erfolgt. -Mit diesen Kästen ist der ganze Heizrohrsatz verdrehbar, doch kann statt
dessen oder außerdem jedes Heizrohr für sich um die Längsachse drehbar angeordnet
sein.
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DasBehandlungsgutwirddurch dieSchurrei am linken Ofenende zugeführt
und gelangt zuerst auf die äußerste linke Heizplatte des
obersten
Heizrohres, rutscht über diese herab, wobei es sich in der Längsrichtung des Ofens
nach rechts bewegt, gelangt auf die Heizfläche des . Barunterliegenden Heizrohres,
rutscht nach links unten, dann über die Heizfläche des nächsten Rohres nach rechts
unten und wieder über die Heizplatte des nächsten Rohres nach links unten. Der gesamte
Fortschritt in der Längsrichtung des Ofens ist nur verhältnismäßig gering, und das
Gut wird, unten auf der Trommel angelangt, durch die Hubvorrichtung wieder nach
oben gehoben und auf die oberen Heizplatten fallen gelassen, um auf diese Weise
langsam durch den ganzen Ofen zu wandern.
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Durch die Verdrehbarkeit der einzelnen Heizrohre oder Heizrohrgruppen
hat man es nun in der Hand, den Neigungswinkel der Heizplatten je nach dem Böschungswinkel
des zu behandelnden Materials und der Behandlungsdauer, die das Material je nach
seiner Beschaffenheit und mach dem angestrebten Endergebnis verlangt, zu regeln.
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Zweckmäßig wird der Winkel zwischen Heizplatte und der Längsachse
des Heizrohres so bemessen, daß er dem kleinsten praktisch in Frage kommenden Neigungswinkel
entspricht. Dann kann durch Verdrehung des Heizrohres der Neigungswinkel zwischen
der Heizplatte und der lotrechten Richtung stetig geändert werden, bis zu einem
maximalen Neigungswinkel von go° bei Verdrehung des Heizrohres um einen Winkel um
go°. Wird das Heizrohr weiter um go° in der gleichen Richtung gedreht, so daß also
die Gesamtverdrehung i8o° beträgt, so entspricht der Winkel zwischen den Heizplatten
und der lotrechten Richtung wieder dem kleinsten Neigungswinkel, doch liegen die
Platten symmetrisch zur Ausgangslage, d. h. wenn ihre unteren Enden früher nach
rechts zeigten, so zeigen sie jetzt nach links.
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Es ist einleuchtend, daß durch eine derartige Verdrehung jedes einzelnen
Heizrohres eine genaue Anpassung an die Fähigkeit des Materials zu rutschen, erfolgen
kann. Bei schwer rutschendem oder rieselndem Material wird der Neigungswinkel größer
eingestellt als bei leichter beweglichem.
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Wird ein Heizrohr um volle i8o° gedreht, so wird dadurch der Fortschritt
in der Längsrichtung des Ofens geändert. Beispielsweise wird bei dem dargestellten
Ofen durch die Platten des zweiten Heizrohres das Material von links nach rechts,
d. h. entgegen der Hauptdur chgangsrichtung durch den Ofen bewegt; wird jedoch dieses
Rohr um i8o° gedreht, so zeigen die unteren Enden der Heizplatten nicht nach links,
sondern nach rechts, und der gleiche Schritt, der durch die frühere Lage der Heizplatten
entgegen der Hauptbewegungsrichtung durch den Ofen bewirkt wurde, wird bei der verdrehten
Lage der Platten in der Hauptbewegungsrichtung des Ofens bewirkt, so daß also eine
entsprechende Beschleunigung des Durchsatzes erzielt wird. Naturgemäß lassen sich
durch die Verdrehbarkeit jedes einzelnen Heizrohres und von Heizrolirgruppen verschiedeneKombinationen
in diesem Sinne durchführen.
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Die in der schematischen Zeichnung voll dargestellten Heizplatten
können selbstverständlich auch hohl ausgebildet sein, so daß sie direkt vom Heizmittel
durchströmt werden.
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Die Ofentrommel oder die Heizrohre können auch mit schräg geneigter
Achse angeordnet sein.
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Jedes Rohr oder ganze Rohrgruppen samt den daran befindlichen Heizplatten
können aus dem Ofen genommen und ausgewechselt werden. Zweckmäßig sind die Heizrohre
mit den Platten als gußeiserne Rippenrihre ausgebildet.
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Die während der Behandlung aus dem Gut entweichenden Gase oder Dämpfe
gelangen durch die Öffnungen f in den zwischen der Ofentrommel und dem Mauerwerk
gebildeten Sammelraum und werden durch die Abzugsöffnung 1a zu den Verwendungsstellen
oder ins Freie geführt. Der feste Rückstand wird durch die Schurre k abgezogen.
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Beim Arbeiten des Ofens bildet sich zwischen der Trommel und dein
Grundmauerwerk eine fest gewalzte Schicht von Rückständen, die ein weiteres Durchfallen
durch die Öffnungen e, wenn diese sich unten befinden, verhindert, ohne aber die
Beweglichkeit der Trommel selbst zu beeinträchtigen.