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Kranwaage für Wippkrane Die Erfindung betrifft eine Kranwaage für
Wippkrane mit einem vom Wippwerk angetriebenen Tariergewicht zum Ausgleich einzelner
Störmomente. Sie bezweckt, sämtliche beim Wippen auftretenden Störmomente in ihrer
Gesamtheit auszugleichen. Erfindungsgemäß sind hierzu eine oder mehrere, für andere
Zwecke bereits bekannte, empirisch einstellbare Kurven in das Getriebe zwischen
Wippwerk und Tariergewicht eingeschaltet, durch deren Einstellung sämtliche sich
beim Wippen ergebenden Störmomente ausgeglichen werden.
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Der weitere Ausbau des Erfindungsgedankens, seine Anwendungs- und
Abänderungsmöglichkeiten sollen an Hand der Zeichnung beschrieben werden. In dieser
zeigt Abb. i eine Seitenansicht des gesamten Getriebes; Abb. 2 eine Einzelheit dazu
in Stirnansicht. Abb. 3 stellt die Einrichtung für einen Schwimmkran schematisch
dar.
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In Abb. i wird der Ausleger i vermittels einer Kurbel 2 und einer
Pleuelstange 3 eingezogen. Auf der Kurbelwelle sitzt ein Kitzel q., das in eine
entsprechende Zahnstange 5 eingreift, die also zusammen mit dem Einziehwerk bewegt
wird. An dieser Zahnstange ist eine Kurve 12, 13 angebracht, an welcher der
Hebel 7 entlanggleitet. Diese Kurve hat die Aufgabe, den Hebel 7 mit verschiedener
Geschwindigkeit auf seiner Bahn zu bewegen. Der Hebel 7 überträgt seine Bewegung
über ein Getriebe 8 auf die Zahnstange 9; welche das Laufgewicht i o für den Waagebalken
i i mitnimmt. Bei einer Bewegung des Einziehwerkes bzw: Auslegers wird daher das
Laufgewicht i o verschoben. Das Laufgewicht kann aber auch durch eine Handkurbel
14 (Abb. 2) bewegt werden. Die Kurbel i¢ wirkt zu diesem Zweck auf das Kegelrad
81) des Planetengetriebes B. Wird bei stillstehendem Einziehwerk die Kurbel i q.
gedreht, so steht das Kegelrad .8a still, während das Kegelrad 8b bewegt wird. Dabei
rollt sich das Planetenritzel 8c auf dem stillstehenden Rad 8a ab und nimmt den
Planetenträger 8d mit. Dieser steht im Eingriff mit der Zahnstange 9.
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Umgekehrt, wenn lediglich das Einziehwerk betätigt wird, so steht
das Kitzel 8bb still, und das Kitzel 8a treibt nunmehr den Planetenträger an. Werden
beide Vorrichtungen betätigt, addieren oder subtrahieren sich die beiden Antriebsbewegungen.
Ist nun mit der Kurbel 14, die auch maschinell angetrieben werden kann, eine Anzeigevorrichtung
verbunden, so zeigt diese das genaue Gewicht an. Die durch das Einziehwerk eingeleitete
Ausgleichsbewegung erscheint nicht in dieser Anzeigevorrichtung. Dadurch wird selbsttätig
das Wiegeergebnis durch Einstellen des Laufgewichtes entsprechend der Auslegerstellung
richtig gemessen.
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Bei Wippkranen, wie im vorliegenden Beispiel, ist außer der Durchbiegung
und wechselnden Verteilung des Eigengewichts noch zu berücksichtigen, daß sich mit
der Neigung des Auslegers auch der senkrecht von
der Auslegerrolle
nach der Last führende Seilstrang verändert. Alle diese sich ändernden Umstände
können durch die Form der Kurve 6 berücksichtigt werden. Damit diese Kurve empirisch
genau eingestellt werden kann, ist sie nach Art eines verstellbaren Zeichenlineals
mit einem elastischen Band 12 ausgerüstet, welches in seiner Form durch eine Reihe
von senkrecht in ihrer Länge einstellbaren Spindeln 13 verändert werden kann.
Statt der Spindeln können auch Schieber, Knaggen, oder ähnliche Verstellvorrichtungen
angewendet werden.
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Es ist ferner nicht notwendig, daß das einstellbare Zwischenglied
zwischen Laufgewicht und Einziehvorrichtung eine verschiebbare Kurve ist, vielmehr
kann auch ein verstellbarer Exzenter o. dgl. Verwendung finden. Wird die Anzeigevorrichtung
in Rücksicht auf eine selbsttätige Druckvorrichtung o. dgl. am Waagebalken selbst
angebracht, so ist es zweckmäßig, das Ausgleichgewicht für die einzelnen Stellungen
des Auslegers auf einem besonderen Arm des Waagebalkens zu verschieben. Statt vom
Wiegebalken kann auch die Anzeigevorrichtung selbst vom Einziehwerk entsprechend
den verschiedenen Auslegerstellungen verändert werden.
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In Abb. 3 ist ein Neigungsmesser für Schwimmkrane dargestellt, der
aus einem die Achse 25 drehbaren Pendel 26 besteht, das durch ein schweres Gewicht
27 belastet ist. Ändert sich die Neigung des Schwimmkranes, so schlägt das Pendel
relativ zum Kransystem aus und nimmt dabei den am Punkt 28 angelenkten Kurvenschieber
29 mit, der nach Art der Ausführung in Abb. i einen Hebel 30 zum Verändern
eines Laufgewichts bewegt. Ist der Schwimmkran als Wippkran ausgebildet, so können
sowohl Einziehwerk als auch Neigungsmesser auf die Ausgleichvorrichtung einwirken.
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Wird ein Drehkran auf einer geneigten Ebene bewegt, so ändert sich
beim Drehen die Schräglage seines Auslegers und damit das Gestänge der Seilzugwaage.
In diesem Fall kann die Ausgleichvorrichtung mit dem Schwenkwerk verbunden werden.
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Die Anbringung des Gesamtausgleichs für mehrere die Wiegung beeinflussende
Umstände ist gerade bei Wippkranen u. dgl. besonders vorteilhaft, läßt sich jedoch
auch bei anderen Gewichtsausgleichvorrichtungen verwenden, z. B. für den Greiferbetrieb,
bei dem die Schließseile, die Spannschlösser u. ä. die Wiegung beeinflussen.