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Lastausgleichvorrichtung, insbesondere für Waagen Die Erfindung betrifft
eine bauliche Ausbildung von Lastausgleichvorrichtungen, insbesondere für Waagen,
mit zwei oder mehr miteinander verkoppelten Neigungsgewichtskörpern nach Patent
643 592, derart, daß die entsprechend miteinander verkoppelten Neigungsgewichtskörper
sämtlich oder zum Teil statt an ihr Aufundabsteigen zulassenden Tragbändern in bei
Verwendung gewöhnlich gekoppelter Doppelpendel bekannten ortsfesten Lagern oder
in an einer unter dem Einfluß einer selbsttätig wirksamen Lastausgleichvorrichtung,
z. B. einem Neigungshebel, ausschwingenden Parallelführungseinrichtung angeordneten
Lagern gelagert sind.
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Es ist bereits vorgeschlagen worden, zwei in Pfannen und Schneiden
gelagerte Neigungsgewichtskörper (Neigungshebel) übereinander anzuordnen und so
mittels einfaches Stabgelenke oder gekreuzter Bänder zu verkoppeln, daß sie gleichmäßig,
d. h. gleich rasch ausschwingend, eine Schrägstellung der Vorrichtung auszugleichen
vermögen; das bedingt eine gleichmäßige Lastaufteilung auf solche Doppelpendel und
deren Wirkungsbeschränkung auf verhältnismäßig kleine Winkelausschläge.
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Von den b--kannten Lastausgleichsvorrichtungen unterscheidet sich
die erfindungsgemäße Anordnung von zwei oder mehr ständig oder nichtständig miteinander
gekoppelten Neigungspendeln dadurch; daß sie vom Augenblick ihres Zusammenwirkens
an mit verschiedener Winkelgeschwindigkeit ausschwingen, wobei .sie zum Teil oder
sämtlich anstatt in einer Bandaufhängung in ortsfesten oder ortsbeweglichen Lagern
an sich bekannter Art, wie Pfannen- und Schneiderlagerung, Gleit-oder Wälzlager
oder in Kombinationen solcher Lager, gelagert sind.
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Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der Anordnungen,
und zwar für zwei Neigung.sgewichtskörper A und B, in vereinfachter und schematischer
Darstellung gezeigt. In Richtung der Drehachsen gesehen zeigt Abb.I zwei in ortsfesten
Wälzlagern gelagerte NeigungsgewichtskörperA und B mit Lastangriff L an dem langsamer
ausschwingenden Pendel B, Abb. II die Anordnung einer in einer Parallelführung beweglichen
Wälzlagerung für das Pendel A und einer ebensolchen Schneiderlagerung für das den
Lastzug L aufnehmende Pendel B.
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Die Neigungsgewichtskörper A und B bestehen aus zwei
oder mehr k -eiszylindrischen, gleichachsigen, massiven oder hohlen Rollkörpern,
an deren Umfang vermittels @elastischer Bänder @o. dgl. die Belastung L und Gegengewichte,
wie X, Y, angreifen und Zug-.oder Druckkräfte ausüben, deren Ausgleich in
bekannter Weise durch die Stellung von Umlaufgewichten, z. B. U, U', oder
des außermittigen Schwerpunktes jedes Pendels erfolgt. Mit dem rascher ausschwingenden
Pendel A ist
im allgemeinen eine Skalenscheibe bzw. eine Spiralskala
verbunden, die in Verbindung mit festen oder verstellbaren oder Ergänzungseinrichtungen
bekannter Art die ausgeglichene Last anzeigt. Die technisch gleichwertige Befestigung
der Lager an ihrem Träger bzw. der Bänder o. dgl., z. B. C, L, an den Pendeln
oder am Lastaufnehmer kann fest oder verstellbar in bekannter Weise erfolgen. Durch
Abstimmung der wirksamen Bandlängen und der Abmessungen verstellbarer Befestigungs-
oder Verbindungsbänder kann eine relative Veränderung des Abstandes der Drehachsen
bewirkt bzw. ausgeschaltet werden, insbesondere wenn di-- Bänder eine Wärmedehnung
erfahren.
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Die ortsfeste oder ortsbewegliche Schneiden- oder Wälzlagerung eines
Pendels bedingt, daß erforderlichenfalls der Ausgleich der an der unbelasteten Voirichtung
von der Totlast und der Stellung der Umlaufgewichte bewirkten algebraischen Drehmomientsumme
durch wie X und Y an entsprechendem Hebelarm oder auch wie Y allein
wirkende Gegengewichte erfolgt.
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Bei der beweglichen Schneiden- bzw. Wälzlagerung nach Abb. II senken
sich unter Last die parallel geführten Pendel A und B entsprechend
dem Ausschwingen des Neigungsgewichtes H, das das Ausschwingen der lastausgleichenden
Pendel und somit die Lastausgleichswirkung selbst nicht beeinflußt. Nunmehr kann
das Pendel A eine durch eine feste Blende ablesbare Spiralskala erhalten, die" den
bei Bandaufhängung anwendbaren Spiralskalen in ihrer Wirkungsweise gleichkommt.
Die erfindungsgemäße Absenkung gekoppelter Neigungsgewichtskörper in festen Drehachslagern
bezweckt und erreicht somit eine neue und andersartige Wirkung gegenüber der bekannten
Aufhängung eines einzeln wirkenden Neigungshebels an einem zweiten Neigungshebel,
die etwa dem unteren Teil von Abb.II gleichkommt und lediglich dazu bestimmt ist,
dem schneidengelagerten einzeln wirkenden Lastausgleichhebeleinen etwas größeren
Schwingbereich dadurch zu erschließen, daß sich Pfanne und Schneide zugleich vexschwenken.
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Die erfindungsgemäße Doppelpendel- oder Mehrpendelaufhängung in einer
Parallelführungseinrichtung mit Drehachsen D und E an einem Ständer F kann natürlich
auch benutzt werden, wenn die Last, statt nach Abb.II abwärts zu ziehen, aufwärts
zieht oder auch drückt, wie auch, wenn die Parallelführung nur dazu dienen soll,
die Primärbewegung des rascher umlaufenden Pendels, sofern dieses Bandaufhängung
besitzt, zu vergrößern .oder zu verringern; dabei kann das obere oder untere Pendel
rascher bewegt werden und als Ablesependel dienen. Die Anordnungen nach Abb. I und
II lassen sich vielfach abändern, erweitern oder zusammenstellen, namentlich, wenn
mehr als nur zwei Pendel zusammenwirken sollen :oder, etwa zum Ausgleich der Schräglage
der uneben aufgestellten Vorrichtung, in bekannter Weise ein .oder beide oder die
zusammemvirkenderx Pendel je in zwei gleiche, aber in entgegengesetzter Richtung
ausschwingende Pendel, Dopp;elpandel, unterteilt werden. Die Umlaufgewichte oder
außermittigen Schwerpunkte der Einzelpendel solcher Pendelverbindungen befinden
sich bei unbelasteter Vorrichtung je nach der beabsichtigten Wirkungsweise in Ausschwingstellungen,
die diesseits .oder jenseits der in den Abbildungen eingezeichneten Stellungen des
größten bzw. kleinsten Drehmoments der Umlaufgewichte U, U' sich befinden
oder mit diesen Stellungen zusammenfallen.
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Natürlich können an die verschiedenen Pendelverbindungen, von denen
ein Pendel zumeist unmittelbar als beweglicher Teil des Anzeigenorgans dienen kann,
an sich bekannte mechanische oder optische oder auch andere Übertragungs- und Ablesemittel
zusätzlich oder ausschließlich angeschlossen sein und ebenso wie die Pendel selbst
in mit festen Ablesemarken oder an deren Stelle mit Stützbändern oder mit am Gehäuse
oder an dem Pendelträger (z. B. in Abb. I) oder an beweglichen Teilen (z. B. in
Abb. 1I) an der Verbindungsstütze S in der durch die Achsen der Pendel
A und B gelegten Eben, angebrachten ZeigernZ oder Ablesefädenzum Anzeigen
der ausgeglichenen Last benutzt werden.