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Aufhängevorrichtung für Gießpfannen C.in in Gießereibetrieben bei
der Herstellung von Stapelguß, wobei die übereinandergestapelten Formen nacheinander
mittels einer von Hand getragenen und bedienten Gießpfanne gefüllt werden, die Arbeiter
nach Möglichkeit zu entlasten, hat man bereits vorgeschlagen, federnd aufgehängte
Gießpfannen zu benutzen, welche sich durch die Federwirkung beim Gießen der gestapelten
Formen von ihrer tiefsten zur höchsten Stellung selbsttätig entsprechend der Entleerung
der Pfanne anheben. Als Federn verwandte man bei diesen Einrichtungen bisher ausschließlich
eine oder auch mehrere Druckfedern, wobei das erforderliche Gestänge die nötige
Sicherheit für den Fall des Bruches einer Feder bot. Die Druckfedern sind bei dieser
Einrichtung auch bei urigefüllter Pfanne stets mit deren Gewicht und dein <leg
Gehänges und der Schere belastet, so daß sie immer unter einer nicht geringen Vorspaiinung
stehen. Infolgedessen steht für die Aufnahme des Gewichts des Pfanneninhalts und
dessen allmählichem Ausgleich beim Gießen nur noch der restliche Teil der möglichen
Federspannung zur Verfügung, was sich insbesondere dadurch ungünstig auswirkt, daß
bei den bisher allgemein verwandten Druckfedern bei höheren Spannungen durch zwangsläufig
auftretende Biegebeanspruchungen bzw. Reibungsverluste zusätzliche unerwünschte
Belastungen auftreten, so daß die Federbelastungscharakteristik nicht den gewünschten
geradlinig ansteigenden, sondern einen steiler ansteigenden kurvenförmigen Verlauf
nimmt.
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Um die hierdurch bedingten Nachteile zu vermeiden,
wird
gemäß der Erfindung vorgeschlagen, bei federnd aufgehängten, von Hand zu bedienenden
Gießpfannen für Stapelguß eine Mehrzahl von Zugfedern zum selbsttätigen Anheben
der Gießpfanne und ihrer Füllung oder auch nur der letzteren beim Gießen zu verwenden,
wobei vorzugsweise ein Teil der Zugfedern ein- und ausschaltbar sein kann, um verschiedenen
Pfannengewichten oder verschiedenen Gießpfannenfüllungen oder verschiedenen Stapelhöhen
oder auch der Möglichkeit des Abgießens mehrerer Formkästenstapel in einfachster
Weise Rechnung tragen zu können. Die Verwendung von Zugfedern bietet die Gewähr
dafür, daß selbst im Gebiet der hohen Federbeanspruchung die Federcharakteristik
nach der gewünschten geradlinig ansteigenden Linie verläuft, da bei Zugfedern keine
seitlich wirkenden Biegebeanspruchungen bzw. Reibungsverluste auftreten können.
Andererseits ist durch die Verwendung von einer Mehrzahl von Zugfedern, beispielsweise
4, 5, 6 oder auch mehr, doch die Gewähr dafür gegeben, daß bei Bruch einer Feder
die nötige Sicherheit gewährleistet bleibt.
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Ein weiterer wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäß verwendeten
Zugfedern besteht darin, daß Zugfedern bei Belastung unbeschadet Längenänderungen
von dem Maß ihrer ungespannten Länge und mehr unter weicher Federung zulassen, während
bei Druckfedern unbeschadet nur Längenänderungen bis etwa zur Hälfte ihrer unbelasteten
Länge unter steifer Federung möglich sind. Infolgedessen bietet die Verwendung von
Zugfedern gegenüber der von Druckfedern noch den wesentlichen Vorteil, daß bei gleicher
Federlänge und damit gleicher Bauhöhe der Gießvorrichtung eine wesentlich größere
Stapelhöhe der Formkästen bedient werden kann bzw. daß bei gleicher Stapelhöhe die
Federlänge und damit die Baulänge der Gießvorrichtung kürzer ausgeführt werden kann.
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Lm die Federn von dem Gewicht der Gießpfanne einschließlich ihres
Gehänges usw. zu entlasten und die volle Federwirkung für den Gießpfanneninhalt
bzw. das selbsttätige Anheben der Gießpfanne beim Entleeren derselben ausnutzen
zu können, erstreckt sich die Erfindung fernerhin noch grundsätzlich auf eine ganz
besonders günstige Kombination eines Gegengewichtsausgleichs mit der Federwirkung,
welche derart ausgebildet ist, daß der Gegengewichtsausgleich und die Federn parallel
zueinander geschaltet und vorzugsweise derart bemessen sind, daß der Gegengewichtsausgleich
etwa dem Gewicht der leeren Gießpfanne einschließlich des Gehänges usw. entspricht,
während die Federn nur etwa durch das Gewicht der Pfannenfüllung belastet sind.
Durch die Gegengewichte ist also die leere Gießpfanne mit ihrem Gehänge im Gleichgewicht,
so daß die parallel zu diesem Gegengewichtsausgleich geschalteten Federn bei leerer
Gießpfanne praktisch spannungsfrei sind. Beim Füllen und Entleeren der Gießpfanne
tragen die Federn lediglich das Gewicht des jeweiligen Pfanneninhalts, wobei sich
die Pfanne entsprechend ihrer jeweiligen Füllung unter Be- oder Entlastung der Federn
abwärts bzw. aufwärts bewegt unter dauernder Entlastung ihres Eigengewichts durch
den Gegengewichtsausgleich.
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Es ist zwar bereits vorgeschlagen worden, bei' federnd mittels Druckfedern
aufgehängten Gießpfannen außer der Feder noch Gegengewichte vorzusehen, wobei die
Gegengewichte zur groben Entlastung des Pfannengewichts und seines Inhalts dienen
sollen und wobei durch die Federaufhängung nur die Nachgiebigkeit und Feineinstellungsmöglichkeit
des ganzen Systems bewirkt werden soll. Hierbei war die Einrichtung jedoch derart
getroffen, daß die Gegengewichte und die Druckfeder hintereinandergeschaltet waren,
d. h. also, die Druckfeder steht bei allen Höhenlagen und Füllungsgraden der Pfanne
stets unter der konstanten Belastung der Gegengewichte, so daß bei davon abweichendem
Gewicht der Pfanne mit jeweiligem Inhalt dieses abweichende Gewicht von den Arbeitern
aufgenommen werden muß. Infolgedessen ist durch diese Einrichtung weder eine vollkommene
oder auch nur annähernde Entlastung der Arbeiter zu erzielen, noch ist es mit ihr
möglich, durch die Gegengewichte das Gewicht der ungefüllten Pfanne auszugleichen
und durch die Federn die jeweilige Pfannenfüllung zu tragen, wie es beim Erfindungsgegenstand
der Fall ist.
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Die grundsätzlich neue Kombination der Parallelschaltung des Gegengewichtsausgleichs
der Pfanne und der die Pfannenfüllung tragenden Federn erstreckt sich infolgedessen
nicht nur auf den vorzttgsweisen und günstigsten Fall der Benutzung von Zugfedern,
sondern auch auf den weniger günstigen Fall der Benutzung von Druckfedern.
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Endlich erstreckt sich die Erfindung noch auf eine besonders günstige
Ausführungsform, welche darin besteht, daß die Aufhängevorrichtung aus zwei teleskopartig
ineinander verschiebbaren Rohren besteht, von denen das äußere am oberen Ende an
einer Laufkatze o. dgl. befestigt ist, während das untere Ende des inneren Rohres
die Gießpfanne trägt; dabei ist zwischen dem oberen Ende des äußeren Rohres und
dem unteren Ende des inneren Rohres in den Rohren eine -Mehrzahl von Zugfedern angeordnet,
von denen vorzugsweise einige an ihrem unteren Ende ein- und ausklinkbar, d. h.
ein- und ausschaltbar sind, wobei das untere Ende des inneren Rohres bzw. das hiermit
verbundene Gießpfannengehänge durch Seilzüge, welche über am oberen Ende des äußeren
Rohres oder an der Laufkatze befestigte Rollen laufen, mit einem oder mehreren Gegengewichten
verbunden ist; dieses Gegengewicht kann vorzugsweise das äußere Rohr umschließen
und auf diesem geführt sein, wobei seine unterste Stellung durch einen am unteren
Ende des äußeren Rohres befindlichen Anschlag oder Kragen begrenzt ist.
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In der Zeichnung ist die neue Aufhängevorrichtung in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt, und zwar ist als Beispiel gewählt eine federnd aufgehängte
Gießpfanne, bei welcher das Gewicht der ungefüllten Pfanne einschließlich des
Gehänges
und der Schere durch ein Gegengewicht ausgeglichen ist und bei welcher mehrere hierzu
parallel geschaltete Zugfedern das Gewicht der Pfannenfüllung tragen.
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Abb. i zeigt eine Seitenansicht der gesamten Einrichtung; Abb. 2 ist
ein Längsschnitt durch den oberen und Abb. 3 durch den unteren Teil der Vorrichtung
in vergrößertem 'Maßstab; Abb. 4 veranschaulicht einen Querschnitt, und Abb. 5 zeigt
eine Draufsicht auf die untere Federeinhänge- und Gehängetragplatte.
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Auf einem Tragseil i läuft die Laufkatze 2, welche mit dem oberen
Ende bzw. dem Kopfstück 3 eines äußeren Rohres 4 fest verbunden ist. Gleichzeitig
hiermit fest verbunden ist die Tragkonstruktion 6 von zwei Seilrollen In dem äußeren
Rohr .4 ist das innere Rohr teleskopartig verschieblich. Das untere Ende des inneren
Rohres 5 ist mittels eines Bolzens 8 mit den Fortsätzen 9 der Gehängeplatte io verbunden,
in deren Haken i i das Gehänge 12 der Gießpfanne 13 eingehängt ist. Zwischen dem
oberen Ende des äußeren Rohres .4 und dem unteren Ende des inneren Rohres 5 sind
Zugfedern 14 bzw. 15 angeordnet, wobei die oberen Enden dieser Zugfedern 14 und
15 am Kopfstück 3 des äußeren Rohres .4 befestigt sind. Die unteren Enden der vier
Zugfedern 14 sind an dem Ouerbolzen 8 befestigt, während die unteren Enden der sechs
Zugfedern 15 mittels Handgriffe 16 in Schlitzen 17 der Gehängeplatte io ein- und
aushängbar befestigt sind.
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Vom Bolzen 8 führen Seile 18 über die Rollen 7 zu einem als Zylinder
ausgebildeten Gegengewicht i9, welches auf dem äußeren Rohr 5 gleitend geführt ist
und dessen unterste Stellung durch einen Bund 2o des unteren Endes des äußeren Rohres
begrenzt wird.
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Durch das Gegengewicht i9 wird das Gewicht der leeren Pfanne einschließlich
des Gehänges usw. ausgeglichen. Die parallel zu diesem Gegengewichtsausgleich geschalteten
Zugfedern 14 und 15 werden also nur durch den jeweiligen Pfanneninhalt belastet,
wobei unterschiedlichen Belastungen, unterschiedlichen Stapelhöhen usw. durch Ein-
und Ausschalten einer oder mehrerer der Federn 15 Rechnung getragen werden kann.