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Seitendichtung für Wehrverschlüsse Bei den Seitendichtungen für Wehrverschlüsse,
bei denen die seitlichen Dichtungsbalken von dem Wasserdruck ausgesetzten Blechen
getragen werden, ist es bekannt, diese Seitenbleche nicht starr mit dem Wehrkörper
zu verbinden. Es soll ihnen dadurch im unteren, nach und nach schmäler werdenden
Teil eine größere Bewegungsfreiheit gegeben werden, als sie die starre B@efe;st:i,-gung
der Bleche ermöglicht, bei welcher diese im unteren Teil stark unter der Einwirkung
der hohen, zeitweise auftretenden unvermeidlichen Seitenkräfte leiden, die infolge
von Längendehnungen des Wehrkörpers bei starker Temperaturzunahme oder infolge von
seitlichen Schwankungen des Wehrkörpers beim Heben und Senken auftreten. Um diese
starken Seitendrücke möglichst unschädlich zu machen, hat man bereits eine Einrichtung
geschaffen, welche darin besteht, daß die Seitendichtungsbleche mit dem Verschlußkörper
dreh- bzw. schwenkbar so verbunden sind, daß sich der am Versc'hlußkörper liegende
Randteil derselben auf :einer gewölbten Unterlage abwälzen kann. Die Abdichtung
zwischen den Seit.endichtungsbleche.n und dem Verschlußkörper erfolgt dabei durch
einen Dichtungsstreifen aus Leder oder Gummi, der mit einem Rand am Verschlußkörper
und mit dem anderen am Seitendichtungsblech befestigt ist. Diese Einrichtung ist
aber bei Wehrverschlüssen sehr großer Breite nicht ausreichend, da sie Spaltbildungen
an -den Dichtungsstellen nicht mit Sicherheit verhindern kann. Beim Ausschwingen
der Seitendichtungsbleche auf der Wälzunterlage wird der Dichtungsstreifen mehr
oder weniger angespannt, wenn das Seitenblech einwärts schwingt, bzw. auf Druck
beansprucht, wenn es auswärts schwingt. Infolgedessen sind dem Ausschlagwinkel gewisse
Höchstgrenzen gesetzt. Da aber der Abstand des Dichtungsbalkens von der Wälzstelle
nach unten immer geringer wird, so wird der Weg, den der Dichtungsbalken bei einem
bestimmten maximalen Ausschlagwinkel der Bleche zurücklegen kann, nach unten immer
kleiner. Bei starken Verkürzungen sehr breiter Verschlußkörper, die beispielsweise
durch starken Temperaturrückgang verursacht werden können, reicht dieser Weg .aber
an den unteren Stellen der Dichtungsbleche nicht mehr aus, den Abstand, der sich
zwischen den am Verschlußkörper festen Wälzstellen und dem Mauerwerk bildet, zu
überbrücken. An diesen Stellen sind daher Spaltbildungen in allen Fällen unvermeidlich,
wo mit großen Teinperaturunterschieden und entsprechenden Längenänderungen des Verschlußkörpers
gerechnet werden muß.
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Die Erfindung hat den Zweck, diesen Nachteil der bekannten Anordnung
zu beseitigen. Sie erreicht dies dadurch, daß die Seitendichtungsbleche in ihrer
ganzen Länge oder nur in ihrem unteren Teil in Richtung der Wehrachse gegen den
Wehrkörper selbsttätig verschieblich gelagert sind.
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Es wird dadurch erreicht, daß die Seitendichtungsbleche sich unter
dem E.influß dies Wasserdruckes oder seitlich wirkender Massenkräfte
als
Ganzes und mit ihrer ganzen Fläche in der Richtung der Wehrachse ausreichend weit
bewegen können, um sowohl die Übertragung der seitlichen Massenkräfte auf den Wehrkörper
zu verhindern, als andererseits Spaltbildungen bei auftretenden Verkürzungen des
Wehrkörpers zu verhindern.
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Vorteilhaft werden die Seitenbleche durch in Langlöchern verschiebbare
Bolzen mit dem Wehrkörper verbunden, wobei man es ohne weiteres in der Hand hat,
den Langlöchern die Abmessungen zu geben, welche für die gewünschte seitliche Bewegungsfreiheit
der Bleche gefordert werden müssen.
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Um der seitlichen Verschieblichkeit der Seitenbleche auch an der Verbindungsstelle
mit der Sohlendichtung Rechnung zu tragen, erfolgt diese Verbindung erfindungsgemäß
in der Weise, daß am unteren Ende der Seitendichtungsbalken Winkel mit einem ihrer
Schenkel so befestigt sind, daß ihr freier Schenkel in einer entsprechenden Nut
des Sohlendichttmgsball@ens gleitet.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausf'ührungsbieispiel der Erfindung in Anwendung
bei einem Walzanwehr dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Querschnitt durch den Verschlußkörper mit Blick
auf die Seitendichtung, Abb. z und 3 in größerem Maßstabe je einen Schnitt
durch die Seitendichtung bzw. -. ihre Befestigung nach Linie A-A bzw. B-B der Abb.
i.
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Der Walzenkörper a ist unten in üblicher Weise mit dem Stauschild
b versehen, welcher den Sohlendichtungsbalken c trägt. Die bewegliche Befestigung
der SeitendichtungsbIcche d beginnt etwa in Höhe des Ansatzes des Stauschildes b
bei der gestrichelten Linie C der Abb. i, kann aber natürlich auch auf die ganze
Höhe der Seitendichtung ausgedelmt werden.
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Zu diesem Zwecke sind die Anscliluf'awinkel ,e der Seitendichtungsbleche
d mit dem Stauschild b bzw. der Blechhaut des Verschlußkörpers nicht, wie bisher,
vernietet, sondern an denselben mittels der Schrauben; bolzen f befestigt, welche
in Langlöchern g des Schildes b bzw. des Verschlußkörperbleches gleiten können.
Die Dichtung zwischen Anschlußwinkele und Stauschild bzw. Verschlußkörper wird durch
eine Einlage 1a aus elastischem, die Gleitung nicht hinderndem Material (Gummi oder
Leder) erzielt, die durch eine Lasche i an Ort und Stelle gehalten wird.
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Um zu vermeiden, daß zwischen dem Dichtungsbalken h der Seitendichtung
und dem Sohlendichtungsbalken c (Abb. 3) ein Spalt entsteht, ist an ersterem an
der Stoßstelle ein Winkel l vorgesehen, der in einer Nut m des Sohlendichttmgsbalkens
c gleiten kann und beim Auseinandergehen der Balken den dichten Abschluß aufrechterhält.
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In ähnlicher Weise kann die Dichtung auch bei Schützenwehren u. dgl.
vorgenommen werden, wobei, wie im allgemeinen., konstruktive Abweichungen natürlich
für das Wesen der Erfindung belanglos sind.