DE502546C - Drehend wirkender Erweiterungs-Bohrer - Google Patents
Drehend wirkender Erweiterungs-BohrerInfo
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Classifications
-
- E—FIXED CONSTRUCTIONS
- E21—EARTH OR ROCK DRILLING; MINING
- E21B—EARTH OR ROCK DRILLING; OBTAINING OIL, GAS, WATER, SOLUBLE OR MELTABLE MATERIALS OR A SLURRY OF MINERALS FROM WELLS
- E21B10/00—Drill bits
- E21B10/26—Drill bits with leading portion, i.e. drill bits with a pilot cutter; Drill bits for enlarging the borehole, e.g. reamers
- E21B10/32—Drill bits with leading portion, i.e. drill bits with a pilot cutter; Drill bits for enlarging the borehole, e.g. reamers with expansible cutting tools
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Description
Das Absenken der Rohre zum Zwecke der Untersuchung des Bodens, Bohrens nach Gas-
und Ölquellen usw. ist bekannt. Da erfolglose Bohrungen stets große Summen verschlingen
und es oft nötig ist, daß mehrere Bohrungen dicht nebeneinander niedergebracht werden/weil
man vielleicht aus bestimmten Gründen auf die Fündigkeit gerade im nächsten Umkreise vom
ersten Bohrloch rechnet, hat man schon vielfach einen Bohrer entbehrt, der eben unterhalb der
eingetriebenen Bohrrohre die Bohrung nach den Seiten erweitert.
Es ist ein Erweiterungs-Bohrer vorgeschlagen worden, bei dem sich ein einfaches Gelenkviereck
durch Druck von oben öffnet. Dabei wird es lediglich durch einen einzigen Bolzen
in Verbindung mit dem Gestänge gehalten, und dieser Bolzen hat auch den ganzen Druck aufzunehmen,
der beim Drehen des Bohrers auf seine Arme ausgeübt wird. Von einer Führung ist hier nicht die Rede, und bei der geringsten
Ungleichmäßigkeit des Bodenwiderstandes geht die untere Spitze des Gelenkviereckes nach der
Seite. Der eine Bolzen an der oberen Spitze kann aber schon wegen der geringen Weite der
Bohrrohre nicht besonders stark gewählt werden, es sei denn auf Kosten der Arme, die aber
sowieso schon durch die Augen für den Bolzen stark geschwächt sind. Abgesehen davon aber
ist ein Verbiegen der oberen beiden Arme schon bei teilweiser Ausbreitung des Bohrers bei dieser
Konstruktion nicht zu vermeiden.
Diese Schattenseiten erklären auch ohne weiteres die Mißerfolge bei den Bohrversuchen,
denn schon geringe Verbiegung der Arme verhindert das Wiederhochziehen des Bohrers.
Hierzu kommt noch der weitere Umstand, daß die untere Spitze des Gelenkviereckes dauernd
in den losgebohrten Massen läuft, und daß sich beim Zusammendrücken des Gelenkviereckes
Geröllstücke, kleine Steine usw. zwischen den unteren beiden Armen gleichsam wie zwischen
den beiden Schneiden einer Schere festklemmen. Dadurch wird ebenfalls das völlige Zusammenklappen
und somit das Hochziehen des Bohrers unmöglich gemacht.
Bei dieser Anordnung sind die Außenkanten aller vier Arme als Schneiden ausgebildet.
Ein anderes in Vorschlag gebrachtes Bohrwerkzeug besteht aus einem Rohre, einem durch
das Rohr geführten Gestänge und dem eigentlichen Bohrer. Auch bei diesem Bohrer ist das
Prinzip des Gelenkviereckes angewandt, doch arbeiten hier nur die oberen Arme, die besonders
lang und in gleicher Weise wie bei dem vorher beschriebenen Bohrer an der Außenseite mit
geeigneten Schneiden versehen sind. Die unteren Arme des Gelenkviereckes dienen nur als
Stützen und greifen ungefähr in der Mitte der oberen Arbeitsarme an.
Die oberen Arme sind in einem am unteren Ende des Führungsrohres, die unteren, die Stützarme,
in einem am unteren Ende des Gestänges befindlichen Gelenkkopfe beweglich angebracht.
Durch Verschiebung des Gestänges zum Führungsrohre wird der Bohrer nach oben gespreizt
oder nach unten zusammengeklappt.
Die bei dem ersterwähnten Erweiterungs-Bohrer geschilderten Nachteile sind mindestens
in gleichem Maße auch bei diesem vorhanden Die Arme arbeiten von unten im Bogen nach
außen und oben. Sollen sie nachher zusammengeklappt werden, dann müssen sie sich durch
ίο den ganzen losgearbeiteten Boden wieder zuriickdrücken, wobei es nur zu leicht vorkommt
daß sie ein Stück Gestein o. dgl. zwischen sich festklemmen und das Hochziehen des ganzen
Bohrwerkzeuges verhindern. Was aber noch bedeutend mehr zuungunsten dieses Bohrers
ins Gewicht fällt, das ist die überaus geringe Stabilität dieser Anordnung. Die nach den
Seiten frei ausgestreckten Arme sind schon bei nur geringer Länge zu lang, um einen auf das
Ende derselben ausgeübten, etwas stärkeren Druck aushalten zu können. Ebenso ist die Befestigung
am Gelenkkopfe zu schwach. Vor allem aber arbeitet dieser Bohrer nur nach oben, was mehrere große Nachteile hat.
Es ist aber dieses Bohrwerkzeug offenbar auch von vornherein nur für den vorteilhaftesten
Sandboden gedacht gewesen und bei mehr oder weniger steinigem Boden ohne weiteres ungeeignet.
Schließlich gibt es noch zwei deutsche Vorschläge für Erweiterungs-Bohrer, bei denen
durch den Druck des Spülwassers auf eine Membran mit der nötigen Übersetzung bzw. durch
Keilwirkung seitlich verschiebbare Messer vorgetrieben werden, um dadurch bei gleichzeitiger
Drehung des Bohrers das Bohrloch zu erweitern. In beiden Fällen sind die empfindlichen Konstruktionen
wenig brauchbar für den groben Bohrbetrieb.
Die hier vorliegende Erfindung geht nun von der Grundbedingung aus, daß der Bohrer die
zwangsläufig geführte Verlängerung des Bohrgestänges sein muß, und daß ebenfalls die Bewegung
der Gelenkpunkte völlig zwangsläufig erfolgen muß. Zu dem Zwecke ist der obere Teil des Bohrapparates unverrückbar mit dem
Bohrgestänge verbunden, und der untere Teil wird in starken Geradführungen des oberen
Teiles sicher geführt. Die Arme des Gelenk-Viereckes, die sich unter dem von oben ausgeübten
Drucke nach der Seite spreizen, haben den größten Druck auszuhalten und müssen so
stark wie möglich ausgeführt werden. Durch die Geradführungen ist auch eine starke Begrenzung
der Spreizung -der Arme herbeigeführt. Hierbei ist die Führung und dadurch die Stabilität
dann am weitgehendsten, wenn die Arme am weitesten auseinandergespreizt, d. h. also in der
Stellung sind, in der sie dem größten vorkommenden Drucke ausgesetzt sein können. Die
Arme selbst können direkt als die eigentlichen Bohrwerkzeuge ausgebildet sein, indem sie aus
entsprechend widerstandsfähigem Material hergestellt und mit glatten oder unterbrochenen
Schneiden versehen werden, oder es können auch besondere Schneidwerkzeuge fest oder beiklappbar
oder in Rollenform an den Armen befestigt werden.
Dieser Bohrer zeichnet sich gegenüber allen anderen Bohrwerkzeugen dadurch aus, daß er
eine weitgehende Anpassung an die Bodenbeschaffenheit der Bohrstelle gestattet. Sehr
vorteilhaft ist dabei, daß während des Bohrens stets alle vier Arme direkt angetrieben werden.
Demgegenüber ist es als Mangel bei dem an zweiter Stelle (s. Seite 2) erwähnten Erweiterungs-Bohrer
zu bezeichnen, daß die beiden, nur nach oben arbeitenden Arme direkt angetrieben
werden und die Stützarme mitziehen müssen, was schon bei verhältnismäßig geringem, durch
Geröll o. dgl. verursachten Widerstände eine besondere Belastung der schon an und für sich
nicht genügend stabilen Arbeitsanne bedeutet und leicht eine Verbiegung des Systems herbeiführen
kann, wodurch wiederum das Hochziehen des Bohrers in Frage gestellt ist.
Bei der vorliegenden Erfindung kann der Bohrer durch Einsetzen von längeren oberen und
kürzeren unteren Armen oder umgekehrt von längeren unteren und kürzeren oberen Armen
oder durch Verkürzung oder Verlängerung sowohl der oberen als auch der unteren Arme
den verschiedenen Anforderungen angepaßt werden, die durch die verschiedene Bodenbeschaffenheit
an ihn gestellt werden. Soll der Bohrer nur dazu benutzt werden, das weitere Absenken der Rohre vorzubereiten, indem der
Bohrer das Bohrloch eben unterhalb des Rohres sowohl vertiefen als auch etwas erweitern soll,
dann genügt es, wenn nur die oberen oder too gegebenenfalls auch nur die unteren Arme ganz
kurz gehalten werden. Hierbei muß das unterste Ende des Bohrers als Bohrkopf ausgebildet sein.
In diesem Falle kann gegebenenfalls mit diesem Bohrer dauernd weitergebohrt werden. Auch
Proben zur Untersuchung und Feststellung der Schichtenfolge können dabei gezogen werden,
wenn der Bohrkopf hohl und nach oben offen ausgeführt ist, so daß er sich zum Auffangen des
Bohrgutes eignet.
Die Länge der Arme und somit auch des gan- ;en Bohrers wird durch den Radius bestimmt,
der im äußersten Falle bestrichen werden soll. Alle seitlich, wenn auch nur wenig hervorragenden
Ecken und Kanten sind abgeschrägt us worden, damit nicht etwa durch Hinterhaken
von vorstehenden Teilen das Hochziehen des Bohrers erschwert oder gar unmöglich gemacht
wird.
Zum Beseitigen des Bohrgutes aus dem Bohr- iac loche bedient man sich im allgemeinen als des
einfachsten und, wenn es an den Bohrstellen
nur irgend zu haben ist, des bequemsten Mittels, \ des Wasserspülens. Zu dem Zwecke ist das
Bohrgestänge hohl, und auch der Bohrkörper ist mit entsprechenden Bohrungen versehen,
so daß das Wasser ohne Widerstand bis zur Bohrstelle gelangen kann. Das Wasser steigt
dann an der Außenseite des Bohrgestänges wieder hoch und nimmt dabei die losgebohrten
Stoffe mit sich.
Claims (1)
- Patentanspruch:Drehend wirkendes Tiefbohrgerät zum örtlichen Erweitern des Bohrloches unterhalb der eingetriebenen Bohrrohre, bei dem die ein Gelenkviereck bildenden Schneiden durch den von oben ausgeübten Druck des Hohlgestänges nach den Seiten gespreizt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der untere Gelenkpunkt zwangsläufig durch in der Richtung der Bohrlochachse verlaufende Leitstangen, die durch an ihren Berührungsflächen angebrachte, ineinandergreifende Längsnuten und Längserhöhungen gegen eine gegenseitige Verdrehung gesichert sind, in Verlängerung des Bohrgestänges geführt werden kann.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB132003D DE502546C (de) | 1927-06-22 | 1927-06-22 | Drehend wirkender Erweiterungs-Bohrer |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB132003D DE502546C (de) | 1927-06-22 | 1927-06-22 | Drehend wirkender Erweiterungs-Bohrer |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE502546C true DE502546C (de) | 1930-07-17 |
Family
ID=6997983
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEB132003D Expired DE502546C (de) | 1927-06-22 | 1927-06-22 | Drehend wirkender Erweiterungs-Bohrer |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE502546C (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1242171B (de) * | 1965-02-11 | 1967-06-15 | Beteiligungs & Patentverw Gmbh | Bohrwerkzeug zur Herstellung von Erweiterungsbohrungen |
US3371741A (en) * | 1966-10-05 | 1968-03-05 | Ronald L. Haxby | Geophysical exploration instrument support |
DE2652366A1 (de) * | 1976-11-17 | 1978-05-18 | Heinrich Liebig | Hinterschnitt-bohrwerkzeug |
DE102005050217A1 (de) * | 2005-10-20 | 2007-04-26 | Tracto-Technik Gmbh | Aufweitbare Erdbohrvorrichtung |
CN109692981A (zh) * | 2019-03-04 | 2019-04-30 | 李吴军 | 一种机加工工件盲孔的扩孔装置 |
-
1927
- 1927-06-22 DE DEB132003D patent/DE502546C/de not_active Expired
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE1242171B (de) * | 1965-02-11 | 1967-06-15 | Beteiligungs & Patentverw Gmbh | Bohrwerkzeug zur Herstellung von Erweiterungsbohrungen |
US3371741A (en) * | 1966-10-05 | 1968-03-05 | Ronald L. Haxby | Geophysical exploration instrument support |
DE2652366A1 (de) * | 1976-11-17 | 1978-05-18 | Heinrich Liebig | Hinterschnitt-bohrwerkzeug |
DE102005050217A1 (de) * | 2005-10-20 | 2007-04-26 | Tracto-Technik Gmbh | Aufweitbare Erdbohrvorrichtung |
CN109692981A (zh) * | 2019-03-04 | 2019-04-30 | 李吴军 | 一种机加工工件盲孔的扩孔装置 |
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