DE501801C

DE501801C - Kassettenwechseleinrichtung an stereoskopischen Geraeten fuer Roentgenaufnahmen

Info

Publication number: DE501801C
Application number: DEK113054D
Authority: DE
Inventors: Reinhold Erler
Original assignee: Koch and Sterzel AG
Current assignee: Koch and Sterzel AG
Priority date: 1929-01-17
Filing date: 1929-01-17
Publication date: 1930-07-09

Description

Es sind bereits Kassettenwechseleinrich.-tuiigen an stereoskopischen Geräten für Röntgenaufnahmen in mannigfacher Ausführung bekannt. Allen haftet jedoch der Nachteil an, daß umständliche technische Maßnahmen erforderlich sind, um die noch unbelichtete Kassette beim Wechseln in genau die gleiche Aufnahmestelking zu bringen, die die bereits belichtete Kassette eingenommen hatte. Nur in

ίο diesem Falle sind einwandfreie stereoskopische Aufnahmen möglich, die naturgemäß eine stereoskopische Verschiebung der Röntgenröhre voraussetzen.

Erfindungsgemäß werden nun die seitlichen Führungsbahnen der beiden gegeneinander auszuwechselnden Kassetten derart ausgebil-■ (let, daß sie nach Art einer Weiche in- oder auseinanderlaufen.

Hierzu sei gleich auf die in den Abb. 1 bis 4 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele verwiesen. Nach Abb. 1 ist die Kassette I den durch einen waagerechten Pfeil angedeuteten Röntgenstrahlen ausgesetzt und besitzt die Führungsbahn 11, 12. Für die noch unbelichtete Kassette II ist eine andere Führungsbahn 13, 11 vorgesehen. Dabei ist der Teil 11 den Führungsbahnen beider Kassetten gemeinsam. An der Weichenstelle 14 laufen die Teile 12, 13 der beiden Führungsbahnen in- und auseinander. Die Kassetten I, II werden in den angedeuteten Pfeilrichtungen gegeneinander in der an sich bekannten Weise ausgewechselt.

Abb. 2 zeigt gegenüber Abb. 1 eine in Richtung der senkrechten Führungsbahn 11 weiterlaufende Führungsbahn 12 für die Kassette I.

In den Abb. 3 und 4 fehlt die den Kassetten gemeinsame Führungsbahn 11, und die Führungen 12, 13 gehen nur bis zu dem Weichenpunkt 14. Die Führungsbahn 11 wird hier dadurch ersetzt, daß am Ende oder Anfang des Wechselns (Abb. 4) der Kassetten I und II das untere Ende der Kassette II aus seiner Führung annähernd um den Weichenpunkt 14 herum in die andere Führung 12 hinein- bzw. aus der anderen Führung 12 herausgeschwenkt wird. Diese Schwenkbewegungen sind durch die Kreispfeile angedeutet. In der Führungsbahn 12 wird lediglich die Kassette I auf und ab bewegt.

Natürlich müssen die Antriebe und Führungen der Kassetten so ausgebildet sein, daß die Kassetten beim Wechseln sich nicht einander hindern.

Ein konstruktives Ausführungsbeispiel hierfür ist in den Abb. 5 bis 7 gezeichnet. Abb. s gibt eine Ansicht von hinten auf ein derartiges Stereogerät. Die Abb. 6 und 7 zeigen einen Schnitt in der Linie A-A der Abb.5 in den beiden Aufnahmestellungen der Kassetten I und II.

*; Von dem Patentsucher ist als der Erfinder angegeben worden:

Reinhold Erler in Cosipig, Sa.

An den Kassetten I und II sind zu beiden Seiten geführte Zahnstangen 15,16 vorgesehen, die mit einem zwischen den Führungen 12, 13 liegenden, unter einer Torsionsfederkraft 17 stehenden Zahnrad 18 in Eingriff kommen. Das Ende der Zahnstangen 16 besitzt ein Zahnradsegment 19, dessen Achse 21 bei gleicher Höhenlage mit der Achse 20 des Zahnrades 18 lösbar durch den Hebel 22 gekuppelt und um letztere herumgeschwenkt wird. Zu diesem Zweck kann sich an die Führungsbahn 13 eine weitere Führungsbahn 23 für das untere, mit dem Zahnradsegment versehene Ende der Zahnstange 16 anschließen. An dem Ende der Führungsbahn 13 ist die elektrische Auslösevorrichtung 24 für die zweite stereoskopische Aufnahme angeordnet, deren Klinke 25 die Achse 21 des Zahnradsegmentes während der erstem stereoskopi'schen Aufnahme festhält.

An dem unteren Ende der anderen Führungsbahn 12 für die Kassette I ist eine aus einem Zylinder und einem an den Zahnstangen 15 befestigten Kolben bestehende Bremsvorrichtung 26 vorgesehen, deren Wirkung sich über das Zahnrad 18 auch auf die Zahnstangen 16 und die Kassette II hin erstreckt. Um weiterhin die zweite stereoskopische Aufnahme nur dann machen zu können, wenn seit Erreichen der Endstellung der Kassetten eine gewisse Zeit verstrichen und eine Vibration der Kassetten nicht mehr möglich ist, wird an dem Weichenpunkt eine im Röntgenröhrenschaltkreis nach Abb. 8 liegende und gemäß Abb. 9 ausgebildete Schaltvorrichtung 27 angeordnet. Auch kann je eine solche Schaltvorrichtung an den Enden der Führungsbahnen angebracht werden.

Die Wirkungsweise ist folgende: Befinden sich die Kassetten I und II in der in Abb. 5 und 6 dargestellten Lage, so wird die erste stereoskopische Aufnahme gemacht. Nunmehr kann die an sich bekannte elektrische Auslösung der Wechseleinrichtung zu der zweiten stereoskopischen Aufnahme mittels der Auslösevorrichtung 24 erfolgen. Der Anker läßt die Klinke 25 los, und die auf der Achse 20 des Zahnrades 18 sitzende Torsionsfeder 17 bewegt die Zahnstangen 15 nach unten und die Zahnstangen 16 nach oben und wechselt dadurch die Kassette I gegen die Kassette II aus. Dabei gelangt das obere Ende der Zahnstange 16 an den Weichenpunkt 14 und an die Verriegelungsschaltvorrichtung 27. Das untere Ende der Zahnstangen 16 und der Kassette II wird, nachdem das Ende des Hebels 22 sich um die Zahnradachse 20 gelegt hat, durch das Zahnradsegment 19 über die Führungsbahn 23 um den Weichenpunkt 14 aus der Führungsbahn 13 herausgedreht und gelangt gemäß Abb. 7 in die.andere Führungsbahn 12. Somit befindet sich die Kassette II in ihrer zweiten stereoskopischen Aufnahmestellung.

Der ^Fortsatz 28 an den oberen Enden der beiden Zahnstangen 15,16 drückt während des Erreichens der ersten und zweiten Aufnahmestellung auf die Verriegelungsschaltvorrichtung 27, und zwar über einen Führungskolben 29 und eine Feder 30 auf einen Luftkolben 31, an dem ein Schaltstück 32 befestigt ist, das erst nach allmählichem Auslassen der Luft durch das Ventil 33 die beiden Schaltstücke 34 miteinander verbindet, die gemäß Abb. 8 in dem Röntgenröhrenschaltkreis liegen. Die Röntgenröhre kann daher erst dann eingeschaltet werden, wenn die Luft durch das Ventil 33 herausgedrückt ist. Verlassen die Fortsätze 28 die Verriegelungsschaltvorrichtung 27, so drückt die Feder 35 den Kolben 29 in die Endstellung zurück, wobei über das Ventil 33 genügend Luft in den Zylinder für den Luftkolben 31 eingesogen wird.

Um das Stereogerät wieder betriebsbereit zu machen, ist es nun erforderlich, an den auf der Achse 21 der Zahnsegmente 19 sitzenden Handgriffen anzufassen und diese SO' weit herunterzuführen, daß die Klinke 25 der Auslösevorrichtung 24 um die Achse 21 wieder herumgreift und diese festhält. Durch diese Bewegung wird die Torsionsfeder 17 wieder gespannt und die Lage der Kassetten I und II wieder, wie in Abb. 6 gezeigt, hergestellt.

Claims

Patentansprüche:

ι. Kassettenwechseleinrichtung an, stereoskopischen Geräten für Röntgenaufnahmen, dadurch gekennzeichiniet, daß die seitlichen Führ ungsb ahnen der beiden Kassetten nach Art einer Weiche in- und auseinanderlaufen.
2. Kassettenwechseleinrichtung nach Anspruch i, dadurch, gekennzeichnet, daß die Führungen nur bis zum Weichenpunkt gehen und am Ende oder Anfang des Wechselns das untere Ende der einen Kassette aus seiner Führung annähernd um den Weichenpunkt herum in die andere Führung hinein- bezw. aus der anderen Führung herausgeschwenkt wird.
3. Kassettenwechseleinrichtung nach Anspruch ι und 2, dadurch, gekennzeichnet, daß ■ die eine Führung senkrecht verläuft und an den Kassetten Zahnstangen vorgesehen sind, die mit einem zwischen den Führungen liegenden, unter einer Torsionsfederkraft stehenden Zahnrad in Eingriff kommen, wobei das untere Ende der Zahnstangen der schräggeführten Kassette ein Zalmradsegment besitzt,

dessen Achse bei gleicher Höhenlage mit der Achse des Zahnrades lösbar gekuppelt und um letztere herumschwenkbar ist.
4. Kassettenwechseleinrichtung nach Anspruch ι bis. 3, dadurch gekennzeichnet, daß nur an dem unteren Ende der senkrechten Führung eine Bremsvorrichtung für die Kassetten vorgesehen ist.
5. Kas-settenw-echseleinrichtung nach Anspruch ι bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden der Führungen, insbesondere am Weichenpunkt, eine im Röntgenröhrenschaltkreis liegende Verriegelungsschaltvorrichtung angeordnet ist, die erst nach Ablauf einer gewissen Zeit seit Erreichen der Endstellung der Kassetten die Einschaltung der Röntgenröhre gestattet.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen