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Werkzeug zum Einstellen der Nadeln bei Flachstrickmaschinen Die Erfindung
betrifft ein Werkzeug zum Einstellen der Nadeln bei Flachstrickmaschinen, deren
Schlösser einzeln oder alle zur Herstellung von Jacquardmustern benutzt werden können,
für gemusterte Ware.
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Das Hauptkennzeichen des Werkzeuges nach der Erfindung liegt gegenüber
den bekannten Werkzeugen dieser Art darin, daß es aus einem Stangenrost besteht,
auf dessen Mittelstange Plättchen mit federnden Ösen gelagert sind, die die Plättchen
einstellbar mit Reibung halten, während die äußeren Roststangen sie am Ende stützen.
Die Plättchen haben erfindungsgemäß eine etwas geringere Breite, als der Abstand
der Nadeln voneinander beträgt. Es bleibt daher zwischen je zwei nebeneinanderliegenden
Plättchen ein Zwischenraum, der es ermöglicht, die Plättchen auf der sie tragenden
:Mittelstange des Rostes in deren Längsrichtung genau auf die Nadeln einzustellen.
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Bei einer bevorzugten Ausführungsform des Werkzeuges nach der Erfindung
haben die Plättchen zwei federnde Schenkel, die, wenn die Plättchen auf -die Tragstange
aufgeschoben sind, nahe aneinander- und parallel zueinanderliegen. Die Schenkel
sind durch die nachgiebige, zur Lagerung auf der Stange dienende Öse miteinander
verbunden. Diese Anordnung ,gewährt den Vorteil eines nachgiebigen Anschlages an
dis Nadeln und geräuschloser Arbeit. Die Plättchen werden durch Ausstanzen und Pressen
in einem Stück aus Blech hergestellt. Einem so gebildeten Werkzeug kann jedes beliebige
Profil gegeben werden, indem alle Plättchen, die Nadeln in die Arbeitslage heben
sollen, in eine bestimmte Stellung gebracht und die anderen dieser Stellung gegenüber
um i8o° gedreht werden. Die Reihe der so ausgeschalteten Plättchen bildet ein zweites
Profil, das das Negativ des ersten ist und dazu benutzt wird, um die Nadeln für
den nächsten Arbeitsgang einzustellen.
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Wenn bei einer bestimmten Arbeit, z. B. für Herstellung vierfarbiger
Muster, gewisse Nadeln unwirksam bleiben sollen, werden die entsprechenden Plättchen
in eine dritte Stellung, die gegenüber den beiden Arbeitslagen um 9o° versetzt ist,
gedreht. Für Arbeiten in vier Farben, bei denen ein Positiv und drei Negative notwendig
sind, werden zwei Werkzeuge gebraucht und bei dem einen, das das Positiv und ein
Negativ enthält, die Plättchen, die den zwei Negativen des zweiten Werkzeuges entsprechen
würden, in die unwirksame Lage ;gestellt. Bei dem anderen Werkzeug, das die beiden
übrigen Negative verkörpert, werden die Plättchen, die dem Positiv und dem Negativ
des ersten Werkzeuges entsprechen würde, außer Wirkung gebracht. Zum Festhalten
der Plättchen in ihren Stellungen sind Anschläge vorgesehen.
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Ebenso sind Anschlagstangen vorgesehen, die die federnden Plättchen
in der Arbeitslage stützen, da, die Reibung der Ösen auf der Tragstange .nicht ausreicht,
den Arbeitsdruck aufzunehmen. Man kann die Stützstangen,
besonders
bei Handarbeit, auch durch die Plättchen haltende Klemmplatten ersetzen.
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Die Plättchenschenkel können erfindungsgemäß auch an ihrem Ende löffel-
oder rinnenförmig ausgebildet sein, um die Führung des Werkzeuges zu erleichtern.
Diese Ausbildung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Plättchen für Handbedienung
bestimmt sind.
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Das Werkzeug nach der Erfindung bietet folgende Vorteile i. Möglichkeit,
jedes beliebige Profil zusammenzustellen und so eine große Musterzahl zu erzielen,
2. große Schnelligkeit beim Auswechseln der Muster, da das Werkzeug nicht zerlegt
und keine Teile entfernt zu werden brauchen. Es genügt vielmehr, die Plättchen in
die dem Muster entsprechende Lage zu drehen, 3. Entbehrlichkeit sonst notwendiger
Zwischenstücke, Leisten mit Einschnitten o. dgl., zum Erhalten der Plättchen in
Abstand der Nadelrichtung, 4. geringes Gewicht, 5. leichte und billige Herstellung.
Da eine verhältnismäßig geringe Genauigkeit erforderlich ist, genügt für die Plättchen
einfaches Ausstanzen und Pressen aus Blech, 6. Möglichkeit, auch mehrfarbige Arbeiten
auszuführen.
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Auf der Zeichnung sind einige Ausführungsformen des Werkzeuges nach
der Erfindung und einige Anordnungen mehrerer dieser Werkzeuge in Walzen.- und Kettenform
schematisch dargestellt.
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Abb. i zeigt einen Endteil einer ersten Ausführungsform des Werkzeuges.
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Abb. 2 ist ein Schnitt nach der Linie A-B der Abb. i. In ihr ist mit
punktierten Linien eine kettenartige Verbindung mit einem Nachbarwerkzeug angedeutet.
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Abb.3 ist eine Darstellung der drei Stellungen, die die Plättchen
einnehmen können, wenn Arbeiten in mehreren Farben ausgeführt werden oder wenn einzelne
Nadeln wirkungslos gelassen werden sollen.
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Abb.4 ist eine Seitenansicht einer durch die Zusammenstellung von
sechs Werkzeugen gebildeten Walze. Ein Stück der Walze iund ihres Griffes ist weggebrochen,
um die Walze in größerem Maßstab zeigen zu können.
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Abb. 5 ist ein Querschnitt durch die Walze. Abb. 6 stellt einen Axialschnitt
durch das Walzenende und eine Teilansicht des Endes selbst dar, die die Lagerung
der verschiedenen Werkzeugtragstangen zeigt.
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Abb. 7 ist ein Querschnitt durch eine Ausführungsform des Werkzeuges
für Handarbeit. Abb.8 und 9 stellen in Grundriß und Seitenansicht ein einzelnes
löffelförmiges Plättchen dar. Die federnden Plättchen bestehen je aus einer Öse
i und zwei Schenkeln 2, die, wenn das Plättchen auf der Tragstange 3 gelagert ist,
parallel zu- und nahe aneinanderliegen. Die Öse i hat einen etwas geringeren inneren
Durchmesser als die Stange 3, federt also beim Aufschieben und erzeugt so viel Reibung
auf der Stange, daß jedes Plättchen in seiner Stellung stehenbleibt. Die Breite
des federnden Plättchens ist geringer als der Nadelabstand, so daß zwischen je zwei
Plättchen ein Zwischenraum offen bleibt (Abb. i), der eine genaue Einstellung der
Plättchen auf der Stange in deren Längsrichtung gestattet, um sie genau den Nadeln
gegenüber einzustellen. Auf den Enden der Stange 3 sind Stege 4 befestigt, die Stäbe
5 als Auflager für die Plättchen 2 während der Arbeit tragen (Abb.2).
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Ein Satz, bestehend aus einer beliebigen Anzahl Werkzeuge, kann zu
einer Kette zusammengestellt werden, indem man neben den Stegen 4 auf den Enden
der Stäbe 5 benachbarter Werkzeuge Verbindungsglieder 6 lagert, wodurch eine Art
Gallsche Kette entsteht (Abb. i und 2).
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Für die Ausführung von sich wiederholenden Mustern ist gewöhnlich
nur eine geringe Zahl von Werkzeugen nötig. Diese können gemäß der Erfindung zweckmäßig,
wie in den Abb. 4, 5 und 6 dargestellt ist, zu einer Art Trommel verbunden werden.
In diesem Falle werden die Stangen 3 der Werkzeuge zwischen zwei auf einer Welle
8 verkeilten Flanschen 7 so gelagert, daß sie einen Käfig bilden. Die Flanschen
7 tragen dann auch die Stäbe 5 zur Abstützung der Plättchen 2.
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Beim dargestellten Beispiel sind zum Stützen der Plättchen in der
einen oder der anderen um i8o° versetzten Stellung zwei Stäbe 5 für jedes Werkzeug
vorgesehen. Es, kann aber auch nur ein Stab von größerer Breite zwischen je zwei
Stangen 3 verwendet werden, um den Plättchen zweier aufeinanderfolgender Werkzeuge
als Stütze zu dienen. Die Zahl der Stützstäbe wird dadurch auf die Hälfte verringert.
Die Bildung der Profile der Einzelwerkzeuge der Walze erfolgt in der für ein Werkzeug
beschriebenen Weise.
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Um das Einlegen in und Herausnehmen der Stangen 3 aus der Walze zu
erleichtern, werden die Flanschen 7 mit radialen Aussparungen i o zum Lagern der
Stangenenden versehen. Diese haben je eine axiale, mit Gewinde versehene Bohrung
zur Aufnahme einer Schraube i i, deren Kopf 12 breiter ist als die Aussparung i
o und in, eine Versenkung 12' des Flansches 7 zu liegen kommt (Abb. 6). Die Stangen
3 können daher nach Lockern . der Schrauben i i bequem eingesetzt oder herausgenommen
werden.
Das Werkzeug ist in der zuerst beschriebenen Ausführung
besonders: für Maschinen geeignet, bei denen die Nadeln in Richtung ihrer Achsen
durch Druck gegen ihre vorstehenden Enden verschoben werden (Jacquardstrickmaschinen).
Dann treffen die Nadeln auf die Plättchen-- ungefähr in deren Mitte (Abb.2). Das
Spiel zwischen den Schenkeln der Plättchen 2 ermöglicht ein Nachgeben des von der
Nadel getroffenen Schenkels, wodurch ein weiches und geräuschloses Anheben der Nadeln
erzielt wird.
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Wenn das Werkzeug handbedienten Maschinen angepaßt werden soll, bei
denen die Verschiebung der Nadeln durch Einwirkung auf an ihnen angeordnete Nasen
an der Maschinenvorderseite geschieht, so wird die Stange 3 mit den betreffenden
federnden Plättchen zweckmäßig zwischen zwei starren Platten 13 eingeschlossen (Abb.
7), die mittels Schrauben verbunden werden. In diesem Fall ist es, zweckmäßig, die
Enden der Arme 2 rinnen- oder löffelartig auszubilden (Abb.8 und 9), um den Eingriff
mit der Nadelnase zu sichern und das Werkzeug zu führ-n. Diese Führung kann auch
auf andere Weise erzielt werden.