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Stiftenkarte für Webstühle
Die Erfindung bezieht sich auf eine Stiftenkarte zur Steuerung der Schäfte bzw. Litzen und Schützenwechselkasten bei Webstühlen mit und ohne Schaftmaschine. Die erfindungsgemässe Stiftenkarte ist aus einem Material hergestellt, welches gegenüber den Temperatur-und Feuchtigkeitsschwankungen in Webereibetrieben unempfindlich ist. Die erfindungsgemässe Stiftenkarte ermöglicht es, die Muster von Hand aus mit besonderen, feststellbaren Stiften und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen zusammenzusetzen.
Die Schaftmaschine der Webstühle bewirkt die Steuerung der Schäfte mittels der mit Stiften versehenen Stiftenkarten, die zweckmässigerweise mit Kettenringen untereinander verbunden sind und derart eine sogenannte Kartenkette bilden.
Die derzeit in Gebrauch stehenden Stiftenkarten bestehen zumeist aus einem Kartenstab aus Holz, der mit kleinen Löchern versehen ist, in welche hölzerne oder eiserne Stifte einsteckbar sind, welche die Musterung des Gewebes und der Leisten bestimmen. Die Stifte werden gewöhnlich mit einem Hammer eingeschlagen und auch mit einem Hammer, einer Ahle oder einer Zange auf mühevolle und zeitraubende Art entfernt.
Die Feuchtigkeits-und Temperaturänderungen in den Arbeitsräumen bewirken Bewegungen im Holz, die zum Herausfallen der Holzstifte führen können, wodurch Fehler 1m Gewebe entstehen. Man ist in diesem Falle genötigt, die fehlerhafte Stiftenkarte aufzusuchen und für deren Ausbesserung oder Auswechslung zu sorgen und weiters das fehlerhafte Gewebe zu reparieren.
Dieses System ist kostspielig, u. zw. sowohl wegen des für die Zusammensetzung und Zerlegung des Musters benötigten Zeitaufwandes als auch wegen Reparatur der fehlerhaften Gewebe und Stiftenkarten.
Es wurden bereits Stiftenkarten vorgeschlagen, bei denen die in Halteschlitzen mittels eines Dornes verriegelbaren, aus einem in die Schlitze einsteckbaren und einem über die Schlitze hervorragenden Teil geformten Stifte und der Kartenstab aus gegen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen unempfindlichem Material bestehen und die in einer Reihe im Kartenstab angeordneten Halteschlitze die gleiche Form wie die einsteckbaren Teile der Stifte haben und bei welchen im Bereich der Kartenstabachse eine die Wände der Schlitze durchdringende, mit einer Bohrung in den einsteckbaren Teilen der Stifte zusammenfallende Längsbohrung vorgesehen ist, in welche zur Verriegelung der Stifte in den Halteschlitzen der Dorn einschiebbar ist.
Alle diese bekannten Konstruktionen, bei denen die Verriegelung der Stifte in der vorerwähnten Weise erfolgt, haben den Nachteil, dass die Stifte auf der Staboberfläche fluchtend angeordnet sind. Bei versetzter Anordnung der Stifte in bezug auf die Kartenstab-Längsmittelachse hat man bisher in der Längsrichtung des Kartenstabes zwei Reihen von Bohrungen vorgesehen. Eine Verriegelung der Stifte mittels eines Domes bereitet in solchen Fällen erhebliche Schwierigkeiten, da sie nicht in den einsteckbaren Teilen der Stifte, die nicht mehr, in Stablängsrichtung gesehen, hintereinanderliegen, erfolgen kann.
Durch die vorliegende Erfindung wird das Problem, die Stifte abwechselnd versetzt auf dem Kartenstab anzuordnen, sie mit einem Dorn zu verriegeln und dabei eine maximale Stabilität und Betriebssicherheit der Karte zu erzielen, auf einfache und zweckmässige Weise gelöst.
Die erfindungsgemässe Stiftenkarte ist dadurch gekennzeichnet, dass. eine der beiden gegenüberlie-
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genden Schmalseiten eines jeden Schlitzes, in der Stablängsrichtung gesehen, in der Nähe der Staboberfläche eine Abstufung od. dgl. aufweist, so dass jede Schlitzöffnung in bezug auf die Längsmittelachse des Stabes versetzt ist, und dass der hervorragende Teil des Stiftes gegenüber dem mit der Bohrungversehenen, einsteckbaren Teil versetzt ist und an einer Schmalseite des letzteren vorspringt, wobei der vorspringende Teil bei in den Schlitz eingestecktem Stift in die Abstufung des Schlitzes zu liegen kommt.
Die Entfernung der Stifte, die beispielsweise dann erforderlich ist, wenn die Zeichnung des Musters geändert werden soll, erfolgt in einfacher Weise dadurch, dass der Dorn aus der Bohrung herausgezogen wird. Dadurch werden sofort alle Stifte freigegeben und können ohne Anwendung besonderer Werkzeuge aus der Stiftenkarte entfernt werden, die nunmehr zur Durchführung neuer Kombinationen bereit ist.
Um zu verhüten, dass der Dorn während der Arbeit verrutscht, wird er in der Stiftenkarte mittels eines besonderen Schliesskeiles blockiert.
Durch die Zeichnung wird eine beispielsweise Ausführungsform der Erfindung ohne Beschränkung hier- auf näher erläutert. In dieser Zeichnung zeigt Fig. 1 die erfindungsgemässe Stiftenkarte im Grundriss, Fig. 2 eine Seitenansicht der Stiftenkarte teilweise im Schnitt, Fig. 3 eine Ansicht des Domes, Fig. 4 einen vergrösserten Schnitt nach der Linie IV-IV der in Fig. 1 dargestellten Stiftenkarte, Fig. 5 eine Vorderansicht des asymmetrischen Stiftes, Fig. 6 eine Seitenansicht des in Fig. 5 dargestellten Stiftes und Fig. 7 denselben um 1800 gedrehten Stift.
Die in der Zeichnung dargestellte Stiftenkarte besteht aus dem länglichen Kartenstab l von belie- bigem, beispielsweise trapezförmigem Querschnitt. Der Kartenstab ist vorzugsweise aus thermoplastischem Material hergestellt. Im Teil 1 befinden sich die Schlitze 2, 2', die ebenfalls beispielsweise einen trapezförmigen oder quadratischen Querschnitt in einer senkrecht zur Achse A, B liegenden Ebene und einen rechteckigen Querschnitt in einer parallel zu A B liegenden Ebene haben.
In die Schlitze bzw. Halterungen 2, 2' werden die Stifte je nach dem gewünschten Muster eingesteckt. Jeder der Stifte (Fig. 5,7) ist in bezug auf seine Achse unsymmetrisch und besteht aus einem vorspringenden Teil 3'und einem Teil 3, der in die Ausnehmungen 2, 2'einsteckbar ist. Der Teil 3 ist mit einer Bohrung 5 zur Aufnahme des Dornes 7 versehen. Die Stifte sind ebenfalls aus thermoplastischem Material hergestellt.
Der Kartenstab 1, in welchen die Kettenringe 8 eingegossen sind, ist an einem Ende mit einem Schlitz 9 versehen, in welchen ein Schliesskeil 10 eingesteckt wird, der ein Verrutschen des Dornes 7 verhindert. Der Schliesskeil besteht beispielsweise aus dünnem Blech.
Die Stifte werden auf folgende Art angeordnet : Nach Entfernung des Schliesskeiles 10 wird an dem diesem Keil gegenüberliegenden Ende, also bei B, der Dorn in Richtung des Pfeiles mit einem (nicht dargestellten) dünne en Stab od. dgl., der durch die etwas kleinere Öffnung eingeschoben wird, herausgestossen. Nach Herausziehen des Stiftes 7 sind sofort alle Stifte freigegeben und können rasch und einfach umgesteckt werden, um so ein anderes Muster zu bilden. Nach dem Einstecken der Stifte wird der Dorn 7 neuerlich eingeschoben und mit dem Schliesskeil 10 gesichert, wodurch die Stifte automatisch verriegelt bleiben.
Wie bereits erwähnt wurde, beschränkt sich die Erfindung nicht auf die in der Zeichnung dargestellte Ausführungsform, sondern kann je nach den Erfordernissen abgeändert werden, ohne dadurch den Rahmen der Erfindung zu überschreiten.
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