DE501198C

DE501198C - Vorrichtung zur Entwicklung von AEthylen

Info

Publication number: DE501198C
Application number: DEC42178D
Authority: DE
Original assignee: CHEM FAB DR HUGO STOLTZENBERG
Current assignee: CHEM FAB DR HUGO STOLTZENBERG
Priority date: 1928-11-10
Filing date: 1928-11-10
Publication date: 1930-06-28

Description

Vorrichtung zur Entwicklung von Äthylen Äthylen hat sich erst in der neuesten Zeit eine Stellung in der Wirtschaft erobert. Es findet Verwendung zum Löten von Metallen, zum Schneiden von Eisenblechen, zum Reifen von Früchten, zum Bearbeiten von schwer schmelzbarem Glas usw. Der allgemeinen Verwendung dieses Gases im Laboratorium als Heizgas sowie in der gesamten Wirtschaft steht die Tatsache hindernd entgegen, daß es bis jetzt noch keine Kleinapparate gibt, in denen Äthylen leicht und nach Wunsch dosiert, entwickelt werden kann.
Die Erfindung bezweckt und befaßt sich mit der Schaffung eines für diesen Zweck erdachten und leicht zu handhabenden Kleinapparates, der alle diejenigen Einzelheiten, die bisher eine Äthylenapparatur so kompliziert gestalteten, z. B.
i. i Alkoholverdampfer, 2. i. Alkoholdampfüberhitzer, 3. i Kontaktapparat zur Zerlegung des Alkohols in Äthylen und Wasser, q.. i Luftkühler, 5. i Wasserkühler, 6. i Kondenswassersammeltopf mit Ablaß, in einer einzigen gedrungenen Apparatur in praktischster Ausnutzung der thermischen Verhältnisse bei optimaler Ausnutzung des als Ausgangsmaterial benutzten reinen Alkohols vereinigt. Der Apparat ,gestattet also, bei einmaliger Auffüllung von Alkohol unter Benutzung von elektrischem Strom (Lichtstrom von etwa 22o oder i io Volt) als Heizquelle sowohl für die Erhitzung des Alkohols als auch die Erhitzung ,der Katalysatormasse ein 97- bis 98 oioiges Äthylengas in fast quantitativer Ausbeute zu erhalten. Durch Ausschalten des elektrischen Stroms kommt die Gasentwicklung fast augenblicklich zum Stillstand. Nach dem Einschalten entwickelt sich das Gas innerhalb von etwa io Minuten beim erstmaligen Anwärmen und sogar in kürzerer Zeit, wenn der Apparat noch seine aufgespeicherte Wärme enthält. Durch Regelung der Stromzufuhr kann die Erzeugung des Äthylens auch automatisch reguliert werden, was für die Äthylenentwicklung als Büheizung von kleinen Industrieanlagen von großer Bedeutung ist.
In der, beiliegenden Zeichnung ist eine schematische Ausführungsform des neuen Äthylenentwicklungsapparats in senkrechtem Schnitt dargestellt.
Innerhalb eines zylindrischen Gehäuses befinden sich alle wichtigsten Teile des Entwicklers. A ist der Alkoholverdampfer, der mit Standanzeiger, Füll- und Entleerungsvorrichtung versehen ist und an dessen Boden sich eine elektrische Heizplatte befindet. Aus dem Alkoholverdampfer A streichen die Alkoholdämpfedurch eine am oberen Zylinderrand rechtwinklig angebrachte Rohrleitung 1i, die außerhalb des zylindrischen Gehäuses nach oben verläuft und am obersten Kopfteil des Gehäuses in das Katalysatorgefäß B einmündet. In diesem Katalysatorgefäß befindet sich .die Kontaktmasse, die aus erbsen- bis linsengroßen Stücken von Aluminiumoxyd besteht. Die Alkoholdämpfe durchstreichen diese Kontaktmasse von oben nach unten. Das Kontaktgefäß selbst besteht aus einem Doppelzylindermantel, der von außen durch einen elektrischen Heizkörper auf etwa 4oo° C erhitzt wird. Die aus diesem Kontaktgefäß abstreichenden Gase und Dämpfe strömen den neu hinzutretenden Alkoholdämpfen im Gegenstromprinzip entgegen und geben so ihre Hitze an die mit etwa 7'8 bis 8o,° C emporstreichenden Alkoholdämpfe in dem Überhitzer und Wärmeausgleicher C ab. In diesem Überhitzer und Wärmeausgleicher C wird also der doppelte Zweck erreicht, die in der zentralen Rohrleitung zuströmenden, etwa 8o° C warmen Alkoholdämpfe auf etwa 35o° C zu bringen und die mit etwa 35o bis q.00° C entweichenden Zersetzungsprodukte, Äthylen und Wasserdampf, auf etwa i oo bis i20° C herunterzukühlen. Indern die Zersetzungsprodukte (Wasserdampf und Äthylen) mit etwa ioo bis i2o° C abgehen, durchstreichen sie den unter dem Alkoholverdampfer angebrachten Wasserkühler D, wo sie durch ein kupfernes, spiralenförmig angeordnetes Kühlrohr geleitet werden und das Wasser kondensiert wird. Unterhalb dieses Kühlers befindet sich das Kondenswassersammelgefäß E mit Standglas, Kondenswasserablaß.hahn x und Gasauslaßöffnungu. Das entweichende Äthylengas ist 97- bis 98°/aig und ist für alle wirtschaftlichen Zwecke, für welche Äthylengas und Atmosphärendruck gebraucht wird, verwendbar. Die Leistungsfähigkeit eines solchen Apparates mit einer Aufnahmefähigkeit von 221 Alkohol beträgt kontinuierlich maximal i Zoo 1 Äthylengas pro Stunde bei einer Ausbeute von mindestens 9o 'ja des Alkohols und einer Reinheit von 97 °Jo Äthylen. Als Rohmaterial kommt reiner Alkohol in Frage von 95 bis 99.°/0, als Betriebsmittel nur elektrischer Strom und Kühlwasser.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zur Entwicklung van Äthylengas, dadurch gekennzeichnet, daß die in bekannter Weise zusammenarbeitenden Apparateteile, wie Alkoholverdampfer, Alkoholdampfüberbitzer, Kontaktapparat, Luftkühler und Wasserkühler, in einem Gesamtgehäuse zu einer gegebenenfalls tragbaren Apparatur vereinigt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß Gegenstromröhren für die zu zersetzenden Alkoholdämpfe und die durch Zerzetzung gebildeten Äthylendämpfe vorgesehen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß für die Erhitzung des Alkohols und der Katalysatormasse eine elektrische Heizvorrichtung vorgesehen ist. q..
Vorrichtung nach Anspruch i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich am Baden des Apparates ein in Verbindung mit dem Alkoholverdampfer und Alkoholzersetzer stehender Abflußkühler befindet.
5. Vorrichtung nach Anspruch i bis .I, gekennzeichnet durch eine mit dem Gasableitrohr verbundene Regeleinrichtung bekannter Art zum selbständigen Regeln der Gasabgabe.