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Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Handgriffen für Fahrräder
u. dgl. Bei der Herstellung von Handgriffen für Fahrräder u. dgl. ist es bereits
bekannt geworden, dieselben aus Papier oder Pappstreifen dadurch herzustellen, daß
dieselben unter Leimzufuhr auf einen in Drehung versetzten Dorn gewickelt wurden.
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Von diesem Bekannten unterscheidet sich vorliegende Erfindung dadurch,
daß ein der Länge der Bodenstärke des Handgriffes entsprechender Papier- oder Pappstreifen
auf eine am freien Ende des Wickeldornes angebrachte dünne Dornansatzspitze und
unmittelbar daran anschließend mit einem verbreiterten Papier- oder Pappstreifen
der Handgriffmantel gewickelt wird, worauf er getrocknet, in einem Behälter übereinanderliegend
abgelegt, gefräst, imprägniert, geschliffen und gestempelt wird.
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Der Erfindungsgegenstand ist an Hand der beiliegenden Zeichnungen
schematisch veranschaulicht. Es zeigt: Abb. i eine Ansicht der Wickelvorrichtung,
Abb.2 den Wickeldorn, Abb.3 den Wickelvorgang des Griffbodens, Abb. q. den weiteren
Wickelvorgang des Mantels, Abb. 5 eine Trockenkammer mit Einlege-und Abtransport-Vorrichtung
im Aufrißschnitt, Abb. 6 die schematische Darstellung von beispielsweise fünf nebeneinanderliegenden
Trockenkammern, Abb.7 eine Vorrichtung zum Fräsen des Wickelgriffes im Aufriß, Abb.
8 eine Draufsicht dazu, Abb. 9 eine Stirnansicht dazu, Abb. io einen Aufrißschnitt
durch eine Transportvorrichtung mit einem Imprägnierbad, Abb. i i einen Querschnitt
des Imprägnierbades nach Linie A-B der Abb. i o, Abb. i2 eine Einzelheit der Transportkette
dazu, Abb. 13 eine Greifereinrichtung zum Entfernen des Wickelgriffes von
der Imprägnier-Transportkette nebst Ablegevorrichtung im Aufriß, Abb. 1q. eine Einzelheit
der vorerwähnten Ablegevorrichtung in Stirnansicht, Abb. 15 eine Draufsicht zu Abb.
15, Abb. 16, 17, 18 Einzelheiten des Greifers dazu, Abb. i9 einen Schleifbock
für den Wickel im Aufriß, Abb.2o eine Stempelvorrichtung mit Zuführungsband im Aufriß,
Abb. 21 einen Querschnitt nach Linie C-D der Abb.2o. Abb. 22 einen Axialschnitt
der zugehörigen Stempelvorrichtung in vergrößerter Darstellung, Abb. 23 einen Querschnitt
dazu nach Linie E-F der Abb. 22 und Abb. 24 eine Einzelheit dazu in Stirnansicht.
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Der erste Arbeitsgang besteht in dem Wickeln des Wickelgriffes gemäß
dem
Erfindungsgedanken auf einer Wickelbank (Abb. i), wobei der
Wickeldorn 7 durch eine Riemenscheibe 2 einer Spindel i bei Einrücken einer Klauenkupplung
3 mit Gestänge 4, 5, 6 in Umdrehung versetzt wird. Dabei ist der Wickeldorn 7 (Abb.
i bis 4) an seinem freien Ende spitz angesetzt zur Aufnahme des Bodenwickels i i
(Abb. 3). Nach Fertigstellung des Bodens und Ansetzen des Mantelwickelstreifens
i i (Abb. 4) erfolgt die Mantelwicklung gemeinsam auf dem Spitzdorn- und Hohlraumdornteil
7. Notwendigenfalls können zum besseren Halt des Wickelstreifens radiale Schlitze
8 (Abb. 2) vorgesehen sein. Um eine innnige Verleimung des bekanntermaßen über (nicht
dargestellt) Leimrollen laufenden Wickelstreifens i i, i i' gegeneinander zu erzielen,
ist an der Wickelbank (Abb. i) ein federndes Druckrollenpaar 9, io angeordnet, welches
während des Wickelganges einen ständigen Druck auf den in Drehung befindlichen Wickel
ausübt.
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Für den zweiten Arbeitsgang wird der Wickel vom Wickeldorn abgenommen
und durch einen Zuführungsschacht 12 (Abb. 5) den Trockenkammern 13 zugeführt. In
den Trockenkammern, deren mehrere nebeneinander angeordnet. sein können (Abb. 6),
befinden sich endlose, über Rollen 12 laufende Transportketten 14' (Abb. 5), welche
mit Kästen versehen sind, so daß die Wickelgriffe an dem ablaufenden Kettentrumende
infolge ihres Eigengewichtes herabrollen, auf die nächstfolgende darunter befindliche
Transporttrockenkette fallen, in entgegengesetzter Richtung" notwendigenfalis in
gleicher Weise auf weitere Ketten befördert werden und am Ende des Trockenvorganges
durch eine Leitrinne in ein Magazin 15 übereinanderliegend gelangen.
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Der nächste Arbeitsgang schließt unmittelbar an die untere Öffnung
des Magazins 15 (Abb.5, 8) an. Letztere liegt im Bereich einer Frässpindel 16, welche
an passender Stelle einen in eine L\Tutenscheibe 17 eingreifenden Nocken 18 trägt.
Die Nut i9. der Scheibe 17 ist so gestaltet, daß die Frässpindel 16 mit ihrem der
Nutenscheibe 17 abgekehrten, zweckmäßig etwas konischen Ende in die Stirnöffnung
des Magazins.. i 5 vorgetrieben, wobei der untenliegende Wickel mit seiner Höhlung
auf den Dorn 16 fest aufgesteckt wird. Die Umkehrung der Nut i9 in der Scheibe 17
zieht den Spindeldorn 16 mit dem erfaßten Wickelgriff aus dem Magazin heraus, so
daß der mit dem Dorn 16 in Umdrehung versetzte Wickel vermittels eines Fassnnfräsers.2a,
welcher an einem Kopiertisch eingespannt ist, die gewünschte Form erhält. Der Vorschub
des Fräserhalters 2o erfolgt selbsttätig durch einen Exzenter 21, welcher mit der
Frässpindel16 unter Vermittlung eines Kettengetriebes 22, 23, 24 in genau fixierten
Arbeitszeiten in Tätigkeit tritt. Während des Fräsv organfies transportiert die
Nutenscheibe 17 nicht, tritt aber zum Abstreifen des gefrästen Wickelgriffes wieder
in Wirkung, indem .die Frässpndel 16 nunmehr weiter zurückgezogen wird, der Wickel
sich mit seinem Rand gegen einen festen Anschlag der Fräsbank legt und demzufolge
vom Dorn 16 abgestreift wird.
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Zur Einleitung des nächsten Arbeitsganges fällt der Griffwickel selbsttätig
in eine geneigte Rinne 25 (Abb. 8, 9), worauf er am Ende derselben einer Vorrichtung
zum Aufstecken auf passende Dorne 26 einer endlosen Transportkette 27 zugeführt
wird. Die Wickelaufsteckvorrichtung für die Dornenkette26, 27 besteht im wesentlichen
aus einem gezahnten und längsgeführten Druckbolzen 28,, welcher in Richtung und
im Bereich des vorgelagerten Dornes 26 der ruckweise vorgeschobenen Dornenkette
27 hin und her bewegt wird. Dabei greift in die Verzahnung des Druckbolzens 28 ein
Zahnsegment 29, welches auf- seinem Umdrehungsgang den Druckbolzen 28 vorschiebt
und demzufolge den vor ihm liegenden Griff auf den jeweils leeren Dorn 26 der Transportkette
27 auftreibt. Alsdann setzt sich die Kette 27 um den Abstand zweier Dorne selbsttätig
wieder in Bewegung. Die Dornenkette 27 (Abb, i o; i i, 12) wandert mit den. aufgesteckten
Griffen 30; in der gezeichneten Pfeilrichtung (Abb. io) über Führungsrollen 3.i
und unter Vermittlung von Leitschienen 32, 33 (Abb. ia, i i) in ein: passendes Imprägnierbad
34. aber weitere. Leitrollen 35, 36, 37 kehrt das Band in. seine Anfangslage zurück,
oder aber das- ablaufende Trum der Dornenkette 27 wird durch einen Trockenofen 38
geführt zu dem Zweck, die Griffe wieder zu trocknen. Dabei stehen die Transport-
und Trocknungszeiten mit den Zeiten der Arbeitsgänge in genau passendem Verhältnis.
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Der folgende Vorgang hat den Zweck, die aufgedornten und inzwischen
getrockneten Wickel von der Dornenkette 27 zu entfernen, was mit Hilfe einer selbsttätigen
Abstreifvorrichtung (Abb. 13, 14, 15, 16, 17 und 18) ermöglicht wird. Sie besteht
im wesentlichen aus einem in der Längsrichtung des Wickels hin nud her gleitenden
Schlitten 39, welcher passend geführt und beispielsweise durch einen in 'eine sich
drehende Schneckennutenscheibe 40 eingreifenden festen Zapfen 41 betätigt wird.
Der Schlitten 39 trägt eine aufklappbare Backe 42 dergestalt, daß der Wickel in
eine passende Ausnehmung des geöffneten S hlittens eingeführt werden kann. Hierfür
ist beispielsweise ein Gelenk 43 vorgesehen.
An einem der beiden
Schlittenteile, z.. B. am oberen, ist ein Nockenklinkenpaar 44 angelenkt, welches
unterVermittlung eines passenden Anschlages 45 am Gestell 46 und Begrenzungsstiftes
6o beim Vorschub des Schlittens gegen den Wickel ein Aufklappen des Schlittenoberteiles
42, dagegen beim Zurückgleiten ein Schließen des Greiferschlittens bewirkt. Demzufolge
wird der Wickelgriff, welcher in den Bereich der Schlittenbacken 39, 42. geführt
wird, erfaßt (Abb. 18) und von der Dornenkette abgestreift. Bei Wiederholung des
beschriebenen Vorganges gelangt der Wickelgriff infolge Nachdrängens des nächsten
Wickels durch. den. Kanal des zweiteiligen Greiferschlittens (Abb. 18) in eine geneigte
Rinne 47 und von hier aus, nötigenfalls unter Einschaltung weiterer Abflußbahnen
48, in einen beliebigen Transportbehälter oder aber auf den Tisch für den weiteren
Arbeitsgang.
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Dieser- Arbeitsgang bezieht sich auf das notwendige Schleifen des
Wickels auf einem Schleifbock (Abb. i9), dessen Eigenart darin besteht, daß er mit
einem Handhebel 49 zum Abstreifen vom Schleifdorn 57 ausge-Histet ist.
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Der die Erfindung ebenfalls einschließende letzte Arbeitsgang besteht
in einer Vorrichtung zum Stempeln des Wickels. Zur Einleitung dient ein endloses,
über Rollen 5o, 51 laufendes Transportband 52, welches außenseitig mit zylindrischen,
an beiden Stirnseiten offenen Hülsen 53 armiert ist (Abb. 20, 21). Letztere sind
so bemessen, daß in ihnen die Wickel aufrecht stehend Aufnahme finden können. Der
Vorschub des Transportbandes erfolgt ruckweise von Wickelhülse zu Wickelhülse, wobei
deren innere Durchlaßöffnungen 53 am oberen Trum durch. eine feste Scheidewand 54
abgeschlossen sind. An passender Stelle der Scheidewand 54 befindet sich eine den
Wickel durchlassende Öffnung 58. Infolgedessen gleitet der in ihren Bereich kommende
Wickel in die unterhalb eingebaute, geöffnete, mehrteilige Stempelmatrize 55. Das
Offnen und Schließen der Stempelmatrize 55 erfolgt bekannterweise mittels Exzenter
oder anderen Elementen (Abb. 22, 23, 24). Wesentlich ist indessen, daß die untere
Öffnung der mehrteiligen Stempelmatrize 55 während des Stempelvorganges durch einen
Schieber 56 verschlossen wird, zu dem Zweck, den Wickel zu arretieren (Abb. 2o,
21). Dabei ist der Verschlußschieber 56 organisch durch ein passendes Gestänge mit
der Schließ-und Öffnungsvorrichtung der Stempelmatrize in Verbindung gebracht, so
daß er nach Beendigung des Stempelvorganges selbsttätig geöffnet wird und den fertig
gestempelten Wickel nach unten freigibt. Selbstverständlich können derartige Wickelgriffe
in bekannter Weise lackiert und fertig getrocknet werden.