-
Einrichtung zur Übertragung von meßwerten Es sind verschiedene Einrichtungen
und Verfahren bekannt, um auf elektrischem Wege die verschiedenen Stellungen eines
Anzeigeorgans, das durch eine physikalische oder chemische Größe eingestellt wird,
auf einen Empfänger zu übertragen, der etwa auch beliebig weit entfernt sein kann,
und zwar in der Weise, daß das Anzeigeorgan des Empfängers bis zur nächsten Übertragung
auf dem erreichten Wert stehenbleibt. Die Übertragung geschieht entweder in der-Weise,
daß eine Stromsendevorrichtung dauernd von dem Anzeigeorgan abhängig ist, oder in
der Weise, daß das Anzeigeorgan periodisch in Beziehung zu der Stromsendevorrichtung
gesetzt wird. Beide Arten von Übertragungen sind nicht ohne weiteres in der Lage,
auch kurzdauernde, stoßweise Stellungsänderungen des Anzeigeorgans bzw. derartige
Änderungen der Meßgröße am Empfänger eindeutig kenntlich zu machen, da dieser stets
einige Zeit braucht, um sich einzustellen.
-
Gegenstand der Erfindung ist eine Einrichtung, durch welche auch außergewöhnliche,
z. B. durch Betriebsstörungen verursachte Stöße übertragen werden.
-
Eine Ausführungsform der Erfindung besteht z. B. darin, daß von der
Meßgröße (öder ihrem Anzeigeorgan) zwei Übertragungseinrichtungen abhängig gemacht
werden, von denen die eine den gewöhnlichen Schwankungen der Meßgröße (bzw. des
Anzeigeorgans) daudrnd folgt und nur diese überträgt, während die andere nur auf
die anormalen Werte der Meßgröße anspricht und diese überträgt, indem sie so lange
auf dein erreichten Wert eingestellt bleibt, bis der Empfänger Zeit gehabt hat,
sich ebenfalls entsprechend einzustellen. Die Übertragung geschieht entweder über
getrennte Leitungen oder über dieselbe Leitung. Letzteres ist besonders einfach,
wenn die Übertragung mittels Hochfrequenz ausgeführt wird.
-
Die Einrichtung, welche auf die anormalen Meßwerte anspricht, kann
aber auch baulich mit der anderen Einrichtung kombiniert sein. Beispielsweise wird
eine nach dem Tastverfahren arbeitende Kontrollvorrichtung mit zusätzlichen Tastkörpern
ausgerüstet, die seitens der auf die Stöße ansprechenden zweiten Kontrollvorrichtung
in die Bahn des Tastorgans eingestellt werden, wo sie stehenbleiben und dann von
dem Tastorgan berührt werden, das infolgedessen ihre Stellung in derselben Weise
wie sonst die Zeigerstellung auf den Empfänger überträgt.
-
Die beiden Kontrollvorrichtungen können aber auch in der Art miteinander
zusammenwirken, daß die auf die Stöße ansprechende Kontrollvorrichtung die andere,
den gewöhnlichen Meßwertänderungen folgende Kontrollvorrichtung entsprechend beeinflußt,
nämlich sie, falls sie träge ist, beschleunigt, oder, falls sie trägheitslos ist,
in der durch den Stoß erreichten Lage sperrt, bis die Ausprüfung dieser Stellung
erfolgt.
-
Eine mit Trägheit behaftete Anordnung ist z. B. diejenige, bei welcher
für die Fern-
Kontrolle von Amperegrößen der rotierende Teil eines
Elektrizitätszählers mit einem rotierenden Unterbrecher ausgerüstet ist, der je
nach der Umlaufgeschwindigkeit des Zählers mehr oder weniger Stromstöße in der Zeiteinheit
in die Fernleitung sendet und dadurch dem Empfängersystem verschiedene entsprechende
Frequenzen aufdrückt, die ein Anzeigeorgan entsprechend einstellen, wodurch die
Größe des den Zähler treibenden Stromes angezeigt wird. Da der Zähler bekanntlich
ein erhebliches Trägheitsmoment besitzt, so kann er kurzen Stromstößen nicht folgen
und solche nicht übermitteln.
-
Wird die auf die Stöße ansprechende Kontrollvorrichtung als Skalenüberschreitungsmelder
ausgebildet, so werden nur äußerste Stellungen des Anzeigeorgans übertragen. Eine
andere Ausführungsform der Erfindung ist derart, daß schon gewisse geringe Stöße
übertragen werden. Zu diesem Zweck werden z. B. Sperrglieder im Wege des Anzeigeorgans
der 1Teßgröße derart eingestellt, daß das Anzeigeorgan nur in einem gewissen kleinen
Skalenbereich freies Spiel hat und schon bei Überschreitung dieses Bereichs mit
den Sperrgliedern zusammenwirkt. Bei dieser Anordnung werden schon alle diejenigen
Stöße für die Übertragung erfaßt, die über den Bereich der normalen Schwankungen
hinausgehen. Eine besondere Ausbildung dieses Verfahrens besteht darin, daß die
erwähnten Sperrglieder selbsttätig dein Anzeigeorgan nachgeführt werden, so daß
dieses sich stets in der Mitte des Spielraumes befindet und bei den gewöhnlichen
langsamen bzw. kleinen Schwankungen nicht die Sperrglieder erreicht. Anstatt das
Anzeigeorgan zu sperren, kann man lediglich Grenzkontakte anordnen, die, wenn sie
von diesem Anzeigeorgan vorübergehend betätigt werden, entsprechende Übertragungskontakte
für das Tastorgan in geeigneten Zustand bringen.
-
Die Erfindung ist auf der Zeichnung in mehreren Ausführungsformen
veranschaulicht.
-
In Abb. t ist A ein Spannungsmesser, der an der Netzleitung I, II
liegt und mittels irgendeiner bekannten Übertragungseinrichtung einen Hochfrequenzsender
Hf S1 beeinflußt, so daß dieser über die Fernleitung L", LU hinweg das Registrierinstrument
des entfernten Empfängers steuert und dadurch die jeweiligen Stellungen des Zeigers
-- des Spannungsmessers in der Empfangsstelle aufzeichnen läßt. Erfindungsgemäß
ist zu dem Kontrollapparat A ein zweiter Kontrollapparat B parallel auf die Netzleitung
I, II geschaltet, welcher beispielsweise in Form eines Zeigerinstrumentes ausgebildet
ist und an den Enden der Zeigerskala Kontakte ki, k., besitzt. Wenn der Zeiger durch
eine plötzliche starke Erhöhung der N etzspannung gegen den Kontakt k2 getrieben
wird oder bei plötzlichem Verschwinden der Spannung sich gegen den Kontakt ki zurücklegt
und dort stehenbleibt, so wird durch Relais, die dein Hochfrequenzsender HfS, angehören,
letzterer veranlaßt, entsprechende Fernwirkungen über die Leitung L,", Lv auf den
Registrierernpfänger zu übertragen.
-
Bei dieser Ausführungsform der Erfindung ist also neben dem Kontrollorgan
A, «-elches den gewöhnlichen Änderungen der -NIeßgröße (hier der Netzspannung) folgt,
ein zweites Kontrollorgan B angeordnet, welches auf die plötzlichen starken Änderungen
der Meßgröße anspricht und durch Kontakte in seinen Grenzlagen eine unabhängige
Übertragung der stoßweisen Spannungsänderungen veranlaßt.Wegen der Unabhängigkeit
der beiden Kontrollapparate ist die Einzelausbildung beider in weiten Grenzen beliebig.
Insbesondere kann das Kontrollorgan <I beispielsweise eine gewisse Trägheit besitzen,
so daß es den gewöhnlichen Änderungen der Meßgröße (Netzspannung) aperiodisch folgt,
dagegen auf plötzliche starke Änderungen nicht sofort anspricht. Das Kontrollorgan
D muß dagegen trägheitslos sein, um sofort den plötzlichen Änderungen der Meßgröße
zu folgen.
-
Abb. 2 zeigt eine Anordnung, bei welcher das den gewöhnlichen Änderungen
der Meßgröße folgende Kontrollorgan baulich mit dein auf die Stromstöße ansprechenden
Kontrollorgan kombiniert ist und mit diesem zusarnmen«-irkt. Es handelt sich beispielsweise
tim die Übertragung von Stromstärken der Speiseleitung I, 1I eines Gleichstromnetzes.
Demgemäß liegt an den Enden eines in dem Leitungszweig I angeordneten Widerstandes
R die im Gehäuse h befindliche Spule eines Strommessers, dessen Zeiger z auf der
Skala S spielt. Hinter dem Zeiger z sind zwei blanke Drähte in, ia längs
der Skala angeordnet, und zwar derart, daß der Zeiger z durch ein ständig um eine
Achse p in der Pfeilrichtung umlautendes Rad d auf die beiden Drähte niedergedrückt
wird, wenn das Rad d den Zeiger z überfährt. In diesem Augenblick werden die Drähte
in-, 7z durch den Zeiger --
leitend verbunden, wodurch ein Relais R" Strom
aus einer Batterie B erhält. Oberhalte des Zeigers ., ist ein Bremsbügel D, der
zugleich den Anker eines Elektromagneten l1 bildet, derart angeordnet, daß er mittels
Drehens um eineAchse i, die in Trägern ä gelagert ist, gedreht und dadurch
auf den Zeiger z niedergedrückt werden kann.
-
Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist folgende. Bevor das Tastrad
d den Anfang
der Skala (links) erreicht, schließt eine Rolle c,
die gegenüber (lern Rad d auf dem Arm r angeordnet ist, ini Vorbeistreifen einen
Vorkontakt a, wodurch ein Relais R1 aus der Batterie B über einen Ruhekontakt 5
des Relais R" Strom erhält und erregt wird. Das Relais R, iiffnet seinen Ankerkontakt
1. und veranlaßt dadurch den Beginn der Fernwirkung des Hochfrequenzsenders HfS.
Das Relai-s R, hält :ich über seinen Ankerkontakt 2 unabhängig vom Kontakt a weiter
erregt, bis (las Tastrad (f den Zeiger z auf die Drähte ni, ri niederdrückt und
hierdurch, wie oben erwähnt, das Relais R, zum Ansprechen bringt. Das Relais R,
öffnet alsdann am Kontakt 5 den Stromkreis des Relais R1, so daß dieses jetzt seinen
Ankerkontakt 4. wieder schließt und die Fernwirkung des Hochfrequenzsenders HfS
beendet. Die Dauer dieser Fernwirkung entspricht somit der Entfernung des Zeigers.-
voni Skalenanfangs-1>unkt (also dein Zeigerausschlag) und bewirkt eine entsprechende
Verschiebung des registrierenden Stiftes auf der Empfangs-Itelle. Auf diese ''eise
wird jede Einstellung des Zeigers z, also die jeweilig die Leitung I durchtlieLende
Stromstärke, auf der Empfangsstelle registriert.
-
Wenn dagegen die Stromstärke im etz I , 1I eine plötzliche starke
Änderung erfährt, wird durch einen Transformator Tf eiri Stromstoß auf ein Relais
R, , geleitet, der dieses zum Ansprechen bringt. Das Relais R., schließt
dabei an seinem Ankerkontakt einen Stromkreis von der Batterie B über einen Ruhekcntakt
6 des Relais R" einerseits für die eigene Wicklung, anderseits für den oben erwähnten
Elektromagneten 17, so daß letzterer erregt wird und danach sowohl (las Relais R,
als auch der 1@-Iagnet 1T zunächst erregt bleiben. Der Zeiger z steht hierbei entweder
am linken Ende der Skala S (bei Unterbrechung des N etzstromes) oder am rechten
Ende der Skala (beim Auftreten eines starken Stromstoßes ). - Er wird in dieser
Stellung durch den Bügel D festgehalten, indem dieser den Zeiger z gegen eine Bremsfläche
D1 drückt. Das umlaufende Tastrad d erregt zuerst wieder durch den Kontakt a das
Relais R1 und hierauf durch den Zeigerkontakt m, n (las Relais R.. Letzteres hat
die Unt°rhrechung des Stromkreises für 17 und R, am Ankerkontakt 6 zur Folge. In
der Zeit -zwischen den Kontaktschließungen bei a und ,in, ii hat durch den Kontakt
.I wieder die Fernbeeinflussung des Empfängers stattgefunden.
-
Abb. 3 zeigt eine ähnliche Anordnung wie Abb. 2. Auch hier wird durch
das ständig umlaufende, periodisch zur Wirkung auf den Zeiger z kommende Tastrad
d, die Vorkontaktvolle (=, den Vorkontakt a, den Zeigerkontakt in-, st und die Relais
R1, R= der Hochfrequenzsender HfS in ganz gleicher Art wie in AM. 2 betätigt.
Der Zeiger z gehört auch wieder einem elektrischen Meßinstrument an, welches bei
III, IV an irgendeinem Meßkreis angeschlossen ist. In den Anschlußleitungen liegen
jedoch hier zwei Relais R", R," und zwar ist das Relais R; ein Minimalrelais, das
beim Absinken des Stromes im Meßkreis unter einen bestimmten Wert seinen Anker fallen
läßt und einen Kontakt 7 schließt, während das Relais R; ein Maximalrelais ist,
das beim Steigen des Stromes im Meßkreis über einen bestimmten Wert seinen Anker
anzieht und einen Kontakt 8 schließt. Jedes der beiden Relais R., R, schaltet auf
diese Weise im gegebenen Zeitpunkt einen Elektromagneten JH, bzw. 1-T, .in den Stromkreis
der Batterie B und über den Kontakt 5 des Relais R, ein, der einen Sperrbaken t,
bzw. t._ anzieht und dadurch den an das betreffende Skalenende gelangten Zeiger
z so lange festhält, bis das Tastrad d ihn überfährt. Jeder der beiden Elektromagnete
11" 17z hält sich nach erstmaligem Ansprechen über einen Hilfskontakt it, bzw. u_
unabhängig von dem Relais R, bzw. R3 erregt, bis das Tastrad d
beim Überfahren
des Zeigers -- das Relais R, erregt, das durch Unterbrechung bei 5 den Elektromagneten
11T, bzw. I1_ ausschaltet.
-
Abb. q. zeigt eine Anordnung, bei welcher eine ähnliche Sperrung des
Zeigers z in den Grenzlagen, wie bei Abb.3, erfolgt, jedoch wird hier die Sperrung
ohne :Mitwirkung von Relais dadurch erreicht, daß der Zeiger z auf Bremsfederpaare
H, bzw. H_ (s. die Nebenabbildung) aufläuft, zwischen denen er durch Reibung festgehalten
wird, bis ein Stift e' des umlaufenden Tastrades d am Nocken u eines bei o gelagerten
Hebels aufläuft und die Haltefedern H, bzw. H" auseinanderdrückt. Dies geschieht,
nachdem das Tastrad d den Zeiger z auf die Drähte in, n niedergedrückt und
dadurch die Fernübertragung der Zeigergrenzlage mittels der Relais R, und R" wie
früher beschrieben, übertragen hat. Der Vorkontakt a wird in diesem Falle beispielsweise
ebenfalls durch den Stift e' betätigt.
-
Abb. 5 zeigt eine andere Ausführungsform, die der Abb. q. ähnlich
ist und wieder das ständig umlaufende Tastrad d, die Vorkontaktrolle e, den Vorkontakt
a, den Zeigerkontakt m, n und die Relais R" R., für den Hochfrequenzsender
HfS besitzt. An Stelle der Bremsfedern H" H., sind hier Kontaktsätze g,, gz an den
Enden der Skala S angeordnet, die durch das Tastrad d vorübergehend geschlossen
«-erden. Der Zeiger z wird also nicht festgehalten, sondern bleibt frei auf der
Skala beweglich. Ähnlich wie
bei Abb. 3 ist hier ein Minimalrelais
R3 und ein Maximalrelais R., angeordnet. Da es sich beispielsweise um einen Spannungsmesser
handelt, sind die beiden Relais in Brücke zu der Netzleitung I, II gelegt. Die Übertragung
der Zeigerstellungen geschieht in der schon mehrfach beschriebenen Weise durch die
Relais R1 und R" die den Hochfrequenzsender HfS steuern und ihrerseits von den Kontakten
a und m, n in der früher erläuterten Weise abhängig sind.
-
Hier sind nur die Fälle zu betrachten, wo der Zeiger z entweder an
das eine oder das andere Ende der Skala geht. Wenn die Spannung des Netzes plötzlich
stark steigt, so schlägt der Zeiger z bis zum rechten Skalenende aus. Zugleich zieht
das Maximalrelais R., seine Anker an. Dadurch wird zunächst am Kontakt i von R,,
das Relais R; von dem Draht in abgetrennt und über den Kontakt :2 von R,, an den
Kontaktsatz. g, gelegt. Wenn nun das Tastrad d durch seine Rolle e den Vorkontakt
a geschlossen und dadurch das Relais R,. erregt hatte, so wird durch das weiterlaufende
Tastrad d jetzt das Relais R, erst nach dem Durchlaufen der ganzen Skala S, nämlich
beim Schließen des Kontaktes g, erregt, während das Überfahren des Zeigers z infolge
der Abschaltung des Drahtes in am Kontakt i des Relais R,, ohne Wirkung bleibt.
Während des Durchlaufens der Skala S ist die Ankerlage des Relais R, durch eine
an seinem Ankerkontakt 3 und dem Ruhekontakt 6 des Relais R, eingeschaltete obere
Haltewicklung aufrechterhalten worden, während zugleich am Ankerkontakt 5 von R4
die Hauptwicklung von R4 vom Netz abgeschaltet gehalten wird. Beim Ansprechen des
Relais R2 wird die erwähnte Haltewicklung zufolge Öffnung des Kontaktes 6 von R2
stromlos, worauf die Anker des Relais R4 in die Ruhelage zurückgehen.
-
Wenn die Spannung des Netzes plötzlich verschwindet, so geht der Zeiger
z an das linke Ende der Skala. Zugleich läßt das Relais R3 seine Anker fallen und
schaltet dadurch an seinem Ankerkontakt i das Relais R2 an die rechte Feder des
Kontaktsatzes g, an. Zugleich wird die zweite (obere) Wicklung des Relais R3 über
den Ankerkontakt 2 von Ra mit der linken Feder des Kontaktsatzes g, verbunden und
die Hauptwicklung des Relais R3 am Ankerkontakt 3 von R3 vom Netz I, II abgeschaltet.
Wenn nun nach dem Schließen des Kontaktes a und der dadurch bewirkten Erregung des
Relais R, das Tastrad d den Kontaktsatz g1 erreicht, so wird durch die mittlere
Feder dieses Kontaktsatzes der Minuspol der Batterie B sowohl an das Relais R. als
auch an die Nebenwicklung des Relais R.. angelegt. Infolgedessen sprechen beide
Relais an, und zwar die Haltewicklung von R; über dessen Kontakt 2 und die linke
Feder von g2, zvälirend das Relais R, über den Kontakt z von R3 und die rechte Feder
von g, erregt wird. Das Relais R= beendet durch die Aberregung des Relais R1 sofort
die Tätigkeit des Hochfrequenzsenders HfS, der somit die Nullstellung des Zeigers
z zum Empfänger überträgt. Durch das Ansprechen der Nebenwicklung des Relais R3
werden die Anker des Relais R3 wieder angezogen. Dies geschieht jedoch, wie in der
Zeichnung angedeutet ist, mit einer gewissen Verzögerung, damit inzwischen das Relais
R, Zeit hat, seine Anker vollständig anzuziehen. Nach einer solchen Nullmeldung
bleibt das nachfolgende Überfahren des Zeigers z durch das weiterlaufende Tastrad
;I ohne Wirkung, da für diese Tastperiode die Wirkung des Kontaktes a durch das
Relais R_ mittels Abschaltung des Relais R, beim Kontakt 5 des Relais R, aufgehoben
worden ist. Die Anordnung ist jedoch für den nächsten Umlauf des Tastrades d wirkungsbereit.
-
Abb. 6 zeigt eine Ausführung, bei welcher der Zeiger z, ähnlich wie
bei Abb. q., in seinen Grenzlagen durch Auflaufen auf Bremsplatten H1 und H= gesperrt
wird. Die Anordnung ist im allgemeinen gleich der bereits erläuterten. Auf der Hohlwelle
des Tastrades d sitzt jedoch ein winklig gebogener Arm EK aus Weicheisen, der beim
Umlaufen des Tastrades an dem Pol g eines Elektromagneten EH vorbeistreicht. Letzterer
sitzt auf einer durch die erwähnte Hohlwelle gebenden Achse, welche am anderen Ende
isoliert die beiden Bremsplatten H, H" mittels je eines biegsamen Armes hl, da=
trägt.
-
Der Zeiger z spielt frei in dein zwischen den Bremsplatten H,, H,,
vorhandenen freien Raum und kann durch das umlaufende Tastrad d in der früher beschriebenen
Art auf zwei blanke Drähte in, n niedergedrückt werden. Wenn jedoch der Zeiger-
entweder nach links oder nach rechts einen größeren Ausschlag macht, so fängt er
sich durch Reibung an der oberen Fläche von H, bzw. H, und wird dort festgehalten,
bis das Tastrad d über ihn hinweggefahren ist. Beim Überfahren des Zeigers z -wird
dieser nebst der betreffenden Bremsplatte, z. B. H., gegen die Drähkte in, ia gedrückt,
wodurch in der bekannten Art das Relais R, zum Ansprechen gebracht wird. Das hiernach
weiterlaufende Tastrad d drückt die Bremsplatte Hl weiter hinunter und befreit so
den Zeiger z von ihr.
-
Der Anker EK ist zu dem das Tastrad d
tragenden Arm derart angeordnet,
daß beide mit dem Zeiger.-, wenn dieser vom Rad d erreicht wird, in einer
Ebene liegen. In
diesem Augenblick wird auch der Elektromagnet EII
über den Ankerkontakt 7 des erregten Relais R_ erregt. Diese Einrichtung hat den
Zweck, die Lücke zwischen den Bremsplatten H" H., dein Zeiger z stets so
nachzuführen, daß er nach dein Tasten stets wieder in der Mitte der Lücke steht.
Wenn dann der Zeiger w seine Stellung ändert, so daß er nicht mehr in der Mitte
der Lücke steht, so steht auch der Anker EK nicht dem Pol des Elektromagneten EII
gegenüber, wenn das Tastrad d den Zeiger überfährt. Infolgedessen tritt jetzt eine
Anziehung zwischen EM und Eh auf, durch welche die Achse der Bremsplatten
H,, H., so weit gedreht wird, daß die Mitte der Lücke sich mit dein
Zeiger deckt. Durch den ElektroinagnetenEJIun--l den Anker EK wird also das Bremsplattenpaar
H" H, stets dem Zeiger w nachgeführt. Im Falle eines zu großen Zeigerausschlages,
der in der beschriebenen Weise zur Sperrung des Zeigers an der einen oder anderen
Bremsplatte führt, findet ordnungsgemäß kein Nachstellen der Bremsplatten statt,
da jetzt die Kraft des Elektromagneten EJI nicht mehr bis zu dem zu weit abstehenden
Anker EK reicht, zumal die Achse der Bremsplatten durch den vom Tastrad auf die
betreffende Bremsplatte ausgeübten Druck festgehalten wird.
-
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebene Art von Übertragung beschränkt,
sondern kann beliebigen Übertragungsmethoden angepaßt werden. Bei Benutzung einer
periodischen Tastvorrichtung ist es nicht nötig, daß diese einen Strom von veränderlicher
Dauer mittels der Kontakte a und m, ia herstellt, sondern es ist auch eine Anordnung
denkbar, bei welcher eine einzige Kontaktregelung bei atz, fi ausreicht. Die Erfindung
ist im besonderen geeignet, um bei elektrischen Kraftwerken, die auf ein gemeinsames
Netz arbeiten, eine ständige Überwachung durch eine Zentrale auszuüben: sie kann
jedoch auch in allen sonstigen Fällen verwendet werden, wo die Kenntnis vorübergehender
starker Kraftschwankungen von Nutzen ist. Die Art der zu überwachenden Triebkraft
ist gleichgültig, auch ist es nicht notwendig, daß das Anzeigeorgan w auf elektrischem
Wege bewegt wird. Anderseits ist es in jedem Falle möglich, die anormalen Stellungen
des Anzeigeorgans auf elektrische Stromkreise wirken zu lassen, die Elektromagnete,
wie 11.T, M" 1T, in Abb. 2 und 3, b.zw.Relais, wie R;, IR4 in A;bb.3 und 5, oder
sonstige derartige Einrichtungen enthalten.
-
Eine der Abb. 3 ähnliche Ausführungsform ergibt sich, wenn man bei
trägem oder trägheitclo:ein Zeiger letzteren nicht durch die I?lelctromagnete _1I1,
II_ sperren läßt, sondern die Sperrhaken t,, t_ als Kontaktbrücken für die
Drähte m, ia ausbildet und sie in den Weg des Tastrades d stellt. Anstatt den Zeiger
wie in Abb. 3 zu sperren, kann man ihn durch die Elektromagnete 31, M_ beschleunigen,
falls er an sich zu träge ist, uni ihn so z. B. auf die Bremsfedern Hl, H,= der
Abb. .t auflaufen lassen. An Stelle dieser Bremsfedern oder der Bremsplatten in
Abb. 6 kann man Kontakte anordnen, die unmittelbar durch den Zeiger beeinflußt werden
und mit oder ohne Beeinflussung durch das Tastrad die Übertragung der stoßweise
auftretenden Meßgröße ausführen.