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Gerät zum Messen des Durchmessers und des Hubs von Kurbelzapfen Die
bekannten Einrichtungen zum Messen der Entfernungen zwischen zwei Kurbelzapfen einer
Kurbelwelle stellen an die Geschicklichkeit und Erfahrung des diese Messungen vornehmenden
Arbeiters hohe Anforderungen und erfordern unter Umständen viel Zeit und Mühe, ohne
daß in jedem Falle das Ergebnis befriedigend ausfällt.
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Gegenstand der Erfindung ist ein Meßgerät, welches zum genauen Messen
der Mittenentfernung zweier von einem gemeinsamen Steg (Wange) nach entgegengesetzten
Richtungen ausladendenKurbelzapfen, d. h. des Hubs, dient und gleichzeitig auch
die genauen Durchmesser der beiden Kurbelzapfen angibt, und zwar am jeweiligen Lagerort
des Arbeitsstückes.
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Das Gerät ist in drei, teilweise erheblich voneinander abweichenden
Ausführungen dargestellt, die jedoch im Grunde genommen im wesentlichen gleich sind.
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In seiner Grundform, die zum Verständnis der Abweichungen ausführlich
besprochen werden soll, ist das Gerät in Abb. i und 2, und zwar bei ersterer in
Stirnansicht und bei letzterer in Seitenansicht, dargestellt, während die Abb. 3
die Anwendungsweise an einer Kurbelwelle veranschaulicht.
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Die Abb. 4, 5 und 6 zeigen aufklappbare bzw. verschiebbare Anordnung
der Meßschnäbel, die ein Herübergleiten ihrer nach unten gerichteten Schenkel über
einen etwa im Wege stehenden Kurbelzapfen gestattet. Die Abb. 7 führt die gleichmäßige
Verschiebung zweier zusammengehörender Meßschnäbel zwangsläufig vermittels Kulisse
vor.
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Abb. 8 und g endlich zeigen eine Anordnung mit Beweglichkeit beider
Meßsupporte und Verschiebung der Meßschnäbel unabhängig von einander.
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Auf einem zweiseitig mit Längsprismenschlitzen versehenen Lineal i
befindet sich auf der einen Seite der fest angeordnete, mit einem Lagerböckchen
18 ausgerüstete Support 2. In diesem Lagerböckchen ist eine beiderseits gegelagerte,
auf der einen Seite mit Rechts-, auf der anderen mit Linksgewinde gleicher Steigung
versehene Schraubenspindel 4 angebracht, auf welcher fest aufgekeilt das Rändelrädchen
g sitzt.
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Diesem Support 2 gegenüber und rechts und links von ihm ist ein in
Prismenschlitzen gleitendes Meßschnäbelpaar 3 angeordnet, dessen Meßschenkel i9
in rechten oder stumpfen Winkeln zu den Schnäbeloberflächen liegen.
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Die Meßflächen dieses Schenkelpaares stimmen bei gegenseitiger Berührung
(Nullstellung) mit dem Nullpunkt der Millimeterskala 8 und den Nullpunkten der beiden
Schnäbelnonien ii und iia auf der Skala 5 überein.
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Die Meßschnäbel3 haben je eine Bohrung mit Rechts- bzw. Linksgewinde
und dienen der Spindel q: als Muttern.
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Auf demselben Lineal i ist außerdem, dem Support 2 gegenüberliegend,
in Prismenschlitzen,
leicht, jedoch schließend verschiebbar, der
Support 2-7 angeordnet und mit einer Feststellschraube io versehen. Die Anordnung
des Söckchens dieses Supports weicht nur insofern von der des Supports 2 ab, als,
mit dem Söckchen I8° starr verbunden und in der Nut 7 geführt, das kleine Skalenlineal
6 vorgesehen ist, welches beim Verschieben des Supports nach rechts oder links zwangsläufig
mitgenommen wird.
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Auch hier bei diesem Support stimmt der Nullpunkt der Meßflächen (in
fest aneinandergedrücktem Zustande) mit den Nullpunkten der beiden Schnäbelnonien
12 und i2" und dem Nonius 16 der Skala 8 überein.
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Die Handhabung des Meßgerätes (Abb.3) ist einfach und geschieht wie
folgt: Zunächst werden die Meßschnäbelpaare 3 und 3°I vermittels Drehung des Rändelrädchens
g und g a etwa 8 bis io mm weiter auseinandergefahren, als der ungefähre Durchmesser
der zu messenden Kurbelzapfen beträgt. Nun wird das Meßgerät auf die Kurbelwellenwange
15 aufgelegt, und zwar so, daß die zu messenden Kurbelzapfen zwischen je ein Meßschnäbelpaar
zu liegen kommen.
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Es wird zuerst am Support 2 das Rändelrädchen g in entgegengesetzter
Richtung zu vorhin verdreht, wodurch die Meßschnäbel nach innen gleiten und sich
um den Kurbelzapfen I¢ fest anlegen.
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Dieselbe Arbeit wird jetzt bei Support 2a vermittels des Rändelrädchens
g j vorgenommen, bis auch hier die Meßflächen fest am Kurbelzapfen 1q.a anliegen.
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Hierbei gleitet der Support bei gelöster Feststellschraube io nach
rechts oder links zwangsläufig, entsprechend dem Umstand, ob der eine oder andere
Meßschnabel zuerst den Kurbelzapfen berührt, und zentriert sich so in Übereinstimmung
zum Mittelpunkt des Kurbelzapfens.
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In dieser Stellung zeigen die Nonien ii und iia sowie 12 und i2a die
Durchmesser der Kurbelzapfen 14 bzw. iq.a an, wobei es gleichgültig ist, ob die
Kurbelzapfen gleiche Durchmesser haben oder verschiedene Maße aufweisen, denn der
Nonius 16 zeigt stets auf der Millimeterskala 8 die genaue Entfernung von Mitte
Kurbelzapfen bis Mitte Kurbelzapfen oder vielmehr den genauen Hub der Kurbelwelle
an.
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Damit das tatsächliche Maß an den vier Nonien ii, 11a, 12 und i2,
abgelesen werden kann, tragen die Skalen 5 und 6 nach beiden Seiten Ziffern, die
den doppelten Wert des von jedem Schenkel zurückgelegten Weges angeben. Durch diese
Anordnung wird erreicht, daß alle fünf Nonien die tatsächlichen Maße, ohne jede
Umrechnung, anzeigen.
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Die Ausführung mit zweiteiligen Meßschenkeln nach Abb. q., 5, 6 und
6 a macht es unnötig, vor dem Messen erst die ungefähre Entfernung von Hub zu Hub
ermitteln und die Supporte 2 und 2,1 in die zum Auflegen erforderliche Lage einstellen
zu müssen.
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Sind die Meßschenkel aufklappbar ausgeführt (Abb. q. und 5), so wird
erst der Support 2 mit den genügend geöffneten Meßschenkeln 3 über den zu messenden
ersten Hub gelegt, und die Schenkel 3 werden durch Drehung des Rändelrädchens g
so lange einander genähert, bis ihre Meßflächen an beiden Seiten des Kurbelzapfens
fest anliegen. Entsprechend der jeweiligen Lage des Supports 2a zum zweiten zu messenden
Kurbelzapfen wird nun der rechte oder linke Meßschenkel 311, die beide mit Scharniergelenk
21 ausgestattet sind, nach erfolgter Entsicherung des durch die Deckplatte 23 bis
zum Scharnierzapfen reichenden Feststellstiftes iga durch Verdrehen des unteren
Schenkelteiles um den Verbindungsbolzen 2o in der Pfeilrichtung aufgeklappt, so
daß der Meßschenkel über den im Wege befindlichen Kurbelzapfen so weit hinübergleiten
kann, bis der zweite Schenkel seitlich am Hubzapfen anliegt. Nach dem Herunterklappen
des Gelenkes und Sicherung durch den Feststellstift Iga wird das Rändelrädchen ga
in entsprechender Richtung gedreht, bis auch der aufgeklappt gewesene Meßschenkel
am Hubzapfen fest anliegt und somit der Support 2a mit seinem Nullpunkt genau in
der Mittelachse des darunterstehenden Kurbelzapfens liegt. Hiernach ist die Ablesung
der Hubentfernung und der beiden Zapfendurchmesser ohne weiteres möglich.
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Die Ausführung nach Abb. 6 und 6a erfordert ! im wesentlichen dieselbe
Handhabung, nur daß hier die Meßschenkel mit senkrecht verschiebbaren Meßzungen
oder Schienen 22 versehen sind, die nach Lösen der Feststellschraube 24 am Griff
25 hochgezogen werden, um nunmehr ohne Behinderung über den Kurbelzapfen hinweggleiten
zu können.
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Für die Ausführung mit Kulisse nach Abb. 7 gilt im allgemeinen dasselbe,
wie bisher beschrieben, nur daß hier das gleichmäßige und zwangsweise Verschieben
der Meßschenkelpaare 3 von Hand an kleinen Köpfen oder Nokken 31 und 31a bewirkt
wird, wobei die Zentrierung durch den mit Schlitz 26 und den beiden Feststellschrauben
32 und 32a versehenen Supporthalter 27 sowie den Bolzen 28 und die beiden Traversen
29 und 29,1 mit Drehpunkten 3o und 30a gewährleistet wird.
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Wie 'Abb. 8, g, 8a und 8b zeigen, ist es gegebenenfalls von Vorteil,
die Verschiebung der Meßschenkel unabhängig voneinander, also von Hand, vorzunehmen,
außerdem in anderen Fällen beide Supporte 2 und 2a auf der Führungsschiene i verschiebbar
auszubilden. Da bei voneinander unabhängiger Verschiebung der Meß- i schenkel die
ihnen durch die mit Rechts- und Linksgewinde versehene Spindel bewirkte selbsttätige
Zentrierung
für die Supporte 2 und 2a fortfällt, ist dafür (Abb. 8, g, 8a und 8b) je ein in
den Führungen 34. und 3V der Supporte 2 und 2a sich führender und am Griff 36 und
36a senkrecht verschiebbarer, mit Zentrierprisma versehener Schieber 35 bzw. 35-"
vorgesehen, von denen jeder mit Höhenteilung zum gleichmäßigen Ausrichten beider
Supporte in Parallellage zwischen der Führungsschiene i und den Mittelachsen der
zu messenden Kurbelzapfen versehen ist. Zur Feststellung in der gewünschten Höhenlage
dient die durch den Schlitz 37 durchführende Feststellschraube 38.
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Bei der Ausführungsform mit Verschiebbarkeit beider Supporte erhält
der Support 2 in der für die Millimeterskala 33 bestimmten Führungsnut einen am
Support 2 befestigten Anschlag, der mit dem Nullpunkt des Nonius genau übereinstimmt.
Die Messungen können an jeder beliebigen Stelle des Führungslineals i vorgenommen
werden, sofern die Zentrierung der Supporte über den Lagerzapfen der Kurbelwelle
erfolgt ist und der Millimeterschieber 33 gegen den Anschlag im Support 2 angelegt
ist.
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Naturgemäß muß, da der Support 2 auch beweglich ist, das kleine Skalenlineal
s gleichzeitig mit dem Support verschoben werden können oder mit ihm starr verbunden
sein.
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Der Arbeitsvorgang bei dieser Ausführungsform ist folgender: Das Prisma
des Schiebers 35 wird auf den ersten zu messenden Kurbelzapfen aufgesetzt und der
Support 2 auf der Führungsschiene i fixiert. Sodann wird das Prisma des Schiebers
35#z auf den anderen zu messenden Zapfen gestellt, wobei der zugehörige Support
2a sich zwangsläufig zur Mittelachse desselben einstellt. Wird nun die Millimeterskala
gegen den Anschlag im Support 2 gedrückt, so ist das Ablesen der genauen Hubentfernung
am Nonius des Supports 2`, möglich. Will man außerdem die Durchmesser der beiden
Kurbelzapfen ermitteln, so werden je einer oder beide Meßschenkel der Supporte 2
und 2a gegen den unter dem Prisma liegenden Kurbelzapfen angelegt und der betreffende
Durchmesser an der Skala 5 und 6 abgelesen.
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Soll das Gerät jedoch nur zum Messen der Hubentfernungen allein dienen,
so genügt eine einfache Ausführung mit den beiden Prismenschiebern 35 und 35a unter
Fortlassung der Lineale 5 und 6 und der Meßschenkel 3 und 3a.
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Statt der Nonien können feinmessende Mikrometerschrauben an den Meßschenkeln
angebracht werden.