-
Kegeireiterlehre zum Prüfen der Geradheit und der Neigung der Kegelmantelkanten
zur Kegelachse Es sind Lehren zum Nachprüfen der Verjüngung kegeliger Werkstücke
bekannt, bei denen der Unterschied zwischen der Neigung des Prüfkegels und der Neigung
des Normalkegels gegen die Kegelachse durch die Abweichung zweier Meßpunkte eines
gegen die Kegelmantelfläche in Richtung der Kegelachse angelegten und in die Meßlage
selbsttätig einschwingenden, im Lehrengehäuse geführten Lineals bestimmt wird und
bei denen das Maß der Abweichung des Prüfkegels vom Normalkegel an der Abmaßskala
einer Meßuhr, deren Fühlstift mit dem beweglichen Meßlineal verbunden ist und deren
Zeigernullage die Stellung des an einen Normalkegel angelegten Meßlineals angibt,
abgelesen werden kann.
-
Auch ist die Anlegung eines im Lehrengehäuse geführten Meßlineals
mit durchlaufender gerader Meßkante bekannt, die die Nachprtifung der Geradlinigkeit
der Kegelmantelkanten nach dem Lichtspaltverfahren gestattet.
-
Diese bekannten Lehren haben den Nachteil, daß sie entweder nur die
Prüfung der Neigung der Kegelmantellinie oder nur die Prüfung der Geradheit der
letzteren gestatten. Auch bedarf das Lehrenigehäuse einer Unterlage für den zu prüfenden
Kegel, so daß letzterer zum Zwecke der Prüfung aus der Schleifmaschine ausgespannt
werden muß. Deshalb ist die Prüfung mittels dieser Lehren schwierig und zeitraubend.
-
Es sind auch Kegelreiterlehren bekannt, bei denen zwei Durchmesser
des Normalkegels und des Prüfkegels mittels zweier Reiterlehren, die durch einen
Steg miteinander verbunden sind, verglichen werden können.
Doch
kann auch mittels dieser Geräte die Geradheit der Kegelmantellinie nicht nachgeprüft
werden, so daß hierfür ein Zusetzgerät nötig ist, das aus einem mit Reitern versehenen
Lineal und einem Mikrotasttiefenmesser besteht, der über das einstellbare Lineal
geführt wird. Diese Kegelprüfung ist sowohl umständlich als kostspielig, da sie
zwei Geräte und drei Meßvorrichtungen zur Voraussetzung hat, als auch ungenau, weil
sich die Fehler dieser drei Meßvorrichtungen summieren können. Wenn auch die Anwendung
dieses Prüfverfahrens neben der Prüfung der Neigung der Kegelmantellinie die Prüfung
zweier verschiedener Durchmesser des Segels gestattet, so ist dies aber unter der
Voraussetzung wünschenswerter Genauigkeit nur dann möglich, wenn der Prüfkegel nahe
der Auflegestelle der beiden miteinander verbundenen Reiterlehren oder überhaupt
einen Ansatz hat, gegen den der Anschlag der Lehre angelegt werden kann. Dies ist
aber oft und insbesondere bei kegeligen Schäften von Werkzeugen nicht der Fall.
Der genaue Durchmesser eines Kegels an einer bestimmten Stelle, wie er mittels einer
Lehre nachzuprüfen wäre, dürfte bei kegeligen Werkzeugschäften und ebenso bei kegeligen
Lagerstellen weniger ausschlaggebend für die Brauchbarkeit des Kegels sein wie die
richtige Neigung und die Geradheit der kegelmantellinie, deren Nachprüfung aber
bei Anwendung der bekannten Geräte die aufgezeigten Mängel hat.
-
Zur Vermeidung dieser Mängel bei Kegel reiterlehren mit einem in
den beiden mit reiterförmigen Einschnitten versehenen Seitenxvangen des Lehrengehäuses
geführten, in der Reitermeßstellung die Kegelmantellinie berühren den Meßlineal
ist erfindungsgemäß die in dem grifförmigen Ansatz des Auflagekörpers geführte Schafthülse
der Meßuhr an ihrem der Meßuhr abgewandten Ende mittels eines zur Schafthülse achsenmittigen
Bolzens gelenkig mit dem Meßlineal verbunden und ruht der Fühlstift der Meßuhr auf
einem sich längs über den Rücken des Meßlineals erstreckenden Hebel, der ebenfalls
an der Schafthülse, aber mittels eines in bezug auf deren Mittelachse außermittig
angeordneten Bolzens angelenkt und an seinem freien Ende mit einer Schneide versehen
ist, die ihrerseits sich gegen den Rücken des Meßlineals abstützt und die Bewegung
desselben vermittels des Fühlstiftes auf den Zeiger der Meßuhr überträgt, dessen
Nullage dem Anliegen der Meßkante am Normalkegel entspricht.
-
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes ist in Abb. I
und 2 im Ouer-bzw. Längsschnitt dargestellt.
-
D-e Kegelreiterlehre besteht aus einem als ein unten offenes Gehäuse
ausgebildeten Auflagekörper a, dessen Seitenwangen b mit einander parallelen reiterförmigen
Einschnitten( versehen sind, deren innere, paarweise im gleichen Winkel zueinander
geneigte schmale Fächern d und e als Auflageflächen für den Prüfkegel f dienen,
und aus einem in der Längsrichtung des Auflagekörpers a angeord neten Meßlineal
g, dessen durchlaufende Meßkante h in der durch die Halbierungslinie i der beiden
Reiterwinkel gelegten Ebene liegt und dessen beide Enden in Nuten k der Seitenwangen
b radial zum Prüfkörper j geführt sind. Seitlich und in Höhe der Meßlinealkante
lt kann eine Lichtquelle l angeordnet sein.
-
Die Abweichung der Neigung des Prüfkegels vom Normalkegel wird durch
eine zwischen den Seitenwangen b angeordnete Meßuhr n angezeigt. Hierbei ist der
Schaft o der Meßuhr ti in einer griffsäulenartigen oheren Verlängerung p des Auflagekörpers
a geführt. Am unteren Ende des Schaftes o ist das Meßlineal g mittels des zur Schafthülse
o achsenmittigen Gelenkbolzens q und ferner ein über dem Meßlineal angeordneter
Übertragungshebel r, dessen Schneide s an einem Ende des Meßlineals g im Rücken
desselben anliegt, nahe dem anderen Ende des Meßlineals mittels des Drehbolzens
it angelenkt.
-
Der durch den hülsenförmigen Schaft o hindurchreichende Fühlstift
t ruht seinerseits auf dem Rücken des Übertragungshebels r, der zwischen dem gabelförmi.gen
Gelenkende des Schaftes o von dem in bezug auf die Mittelachse der Schafthü!se o
außermittig angeordneten Schaftgelenk u zum jenseitigen Rükkenende des Meßlineals
g geführt ist, so daß bei Bewegung des Meßlineals g der Fühlstift t beim Aufsetzen
der kegelreiterlehre auf den Prüfkegel f im Falle abweichender Neigung desselben
vom Normalkegel den Zeiger der Meßuhr it aus der Nullage, die der Neigung des Normalkegels
entspricht, nach links (+) oder rechts (-) bewegt, je nachdem ob der Fühlstift t
gehoben oder gesenkt wird bzw. die Neigung der Meßlinealkante h bzw. der von ihr
berührten Kegelmantellinie gegen die Kegelachse größer oder kleiner wird als die
neigung des Normalkegels.
-
Soweit der Prüfkegel dicker oder dünner ist, wird sich das Meßlineal
g und mit ihm auch die Meßuhr t mit dem angelenkten Schaft o sowie die Übertragungsvorrichtung
r, t nach unten oder ohen bewegen, ohne daß der Zeiger der Meßuhr n bewegt wird.
wenn sidl die Neigung des Prüfkegels nicht ändert. So dient die beschriebene Kegelreiterlehre
zum Nachprüfen der Geradheit und der Neigung der Kegelmantellinie vieler Kegel gleicher
Neigung, aber verschiedener Stärke
innerhalb des durch die Länge
der Reiterauflageflächen d und e und die Länge der Führungsnuten k bedingten Meßbereichs.
-
PATENTANS1'1XUCII: I(egelreiterlehre zum Prüfen der Geradheit und
der Neigung der Kegelmantelkanten zur Kegelachse mit einem in den beiden mit reiterförmigen
Einschnitten versehenen Seitenwangen des Lehrengehäuses geführten, in der Reitermeßstellung
die Kegelmantellinie berührenden Meßlineal, dadurch gekennzeichnet, daß die in dem
grifförmigen Ansatz (p) des Auflagekörpers (a) geführte Schafthülse (o) der Meßuhr
(n) an ihrem der Meßuhr (n) abgewandten Ende mittels eines