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Vorrichtung zur Befestigung von Vorgarnspulen an Spulenrahmen von
Spinnmaschinen Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Befestigung von Vorgarnspulen
an Spulenrahmen von Spinnmaschinen.
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Es sind bereits Spulenhalter bekannt, bei denen in einem festen Rahmen
ein zweiter Rahmen schwingbar aufgehängt ist, der den Spulenträger aufnimmt und
dessen Schwingachse rechtwinklig zur Spulenträgerachse liegt. Die Spindel durchsetzt
bei dieser Ausführung die Spule auf ihrer ganzen Länge; eine lösbare Verbindung
des Spulenhalters mit dem oberen Ende der Spule ist nicht gegeben. Der Schwingrahmen
gewährleistet keinen gleichmäßigen Reibungswiderstand der Spulenhalter, da die Lager,
in denen der Rahmen schwingt, vollkommen unabhängig sind von jenem, um das sich
die Spule dreht.
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Es ist ferner nicht mehr neu, die Spule allseitig schwingbar aufzuhängen.
Bei dieser bekannten Anordnung findet jedoch kein drehbarer Spulenhalter Verwendung;
sie besitzt daher den Nachteil, daß die Abwicklung des Fadens von der Spule in Richtung
der Spulenachse über Kopf erfolgt. .
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Zweck der Erfindung ist, den Nachteil der stehenden Spule zu vermeiden
und anderseits den Vorteil zu erreichen, daß die Abwicklung des Fadens nicht in
der Richtung der Spulenachse vor sich geht und daß die Spule von dem Spulenträger
mühelos abgenommen und ausgewechselt werden kann.
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Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, daß der Spulenträger,
auf den die Spule mit ihrem oberen Ende lösbar aufgesteckt ist, am Spulengatter
frei drehbar und allseitig beweglich schwingbar aufgehängt ist.
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Die Abbildungen stellen eine Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes
dar.
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Abb. i zeigt einen Spulenrahmen mit Spulenträgern nach der Erfindung
in Vorderansicht, teilweise im Querschnitt, Abb.2 zeigt einen Spulenträger mit Spule
nach der Erfindung im Längsschnitt; Abb. 3 zeigt eine Seitenansicht zu Abb. 2 ohne
Spule. ' Der als Ausführungsbeispiel gezeigte Spulenhalter besteht zunächst aus
einem im Spulenrahmen sitzenden Zapfen io und einem umlaufenden Spulenträger 12,
beide miteinander verbunden durch ein einziges Lager ii. DerZapfen io bzw. der bewegliche
Teil ii besitzen einander gegenüberstehende Lagerflächen 13 und 1q., die
als Laufbahnen für die zwischen ihnen eingefügten Lagerkugeln 15 dienen. Eine der
Lageroberflächen, am besten die feststehende Lageroberfläche 13, ist kugelig gewölbt
mit einem Krümmungsmittelpunkt in einem Punkt
16, der auf der Achse
der vom umlaufenden Spulenträger 12 getragenen Spule B liegt, und zwar ein wesentliches
Stück oberhalb der Mitte der Spulenlänge. Die andere Lagerfläche 14 hat die Form
einer gewöhnlichen Kugellaufbahn.
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Es ist klar, daß die Achse der Spule B gegen seitliche Bewegung nur
an einem Punkte festgehalten wird (nämlich im Punkte 16) und daß sie im übrigen
frei um diesen Punkt schwingen kann. Da dieser Punkt nahe dem einen (oberen) Ende
der Spule ist, hängt die Spule mit ihrer Achse senkrecht oder nahezu senkrecht,
kann aber unter dem Einfluß irgendwelcher seitlicher Beanspruchungen leicht zur
Seite pendeln. Doch selbst dieses Pendeln hat keinerlei Einfluß auf die Arbeitsweise
oder auf den Widerstand der die Spule tragenden Lager. Infolgedessen können Schwankungen
in der seitlichen Beanspruchung der Spule keine Unregelmäßigkeit in der Spulendrehung
und in dem auf das abgezogene Vorgarn ausgeübten Rückwärtszug ausüben.
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Wenn der Spulenträger eine etwas einseitig hinkende Spule zu tragen
hat, d. h. eine Spule, bei der der Schwerpunkt der Spule und des aufgewickelten
Vorgarnes nach einer Seite von der Drehachse der Spule ab liegt, so hängt die Spule
im Lager leicht geneigt zur Achse des Lagers und des Zapfens io herab, nämlich so,
daß der Schwerpunkt der Spule unmittelbar unter dem Lagermittel zu liegen kommt.
Die Lage des Schwerpunkts mag sich in bezug auf die Spulenachse ändern und wird
dies in der Regel während des Abwickelns tun, doch die Spule wird, weil sie in ihrem
Lager frei hängt, ihre Lage immer so- einstellen, daß sich ihr Schwerpunkt unter
das Lagermittel einstellt. Infolgedessen wird die leichte Exzentrizität dieser Spulenlast
keine Zusatzreibung im Lager herbeiführen, wie dies der Fall sein würde, wenn die
Spule von einem Träger gehalten würde, dessen Lager die Spulenachse in einer bestimmten
Lage festhalten würden.
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Der umlaufende Spulenträger 12 kann in verschiedener Weise konstruiert
sein, um verschiedenartigen Arbeitsbedingungen und verschiedenen Spulenarten Rechnung
zu tragen, da es für denselben nur wesentlich ist, daß dieser Teil die Spule an
oder nahe ihrem einen Ende festzuhalten vermag. Die bei Spulenrahmen für gewöhnlich
benutzten hölzernen Spulen enthalten, eine mittlere Bohrung Bi mit einer Erweiterung
an dem einen Spulenende, wo ein äußerer Halsring vorgesehen ist, und mit einer Verengung
der Bohrung am anderen Ende B2. Der Spulenträger x2 vermag in irgendeine dieser
beiden Bohrungsenden, hineinzugreifen; in welche von ihnen, ist für die Wirkungsweise
der Befestigungsvorrichtung nebensächlich. Da aber der bisher für Spulenbefestigungen
benutzte Rahmen in der Regel die Spulen, mit dem schmalen Bohrungsende nach oben
zu halten pflegt, wird ein praktischer Vorteil erreicht, wenn man den Spulenträger
i2 so anordnet, daß er die Spule in dieser Lage zu halten vermag, weil dadurch keine
Änderung in den Gewohnheiten des Bedienungspersonals notwendig ist. Deshalb sind
in der vorliegenden Erfindung solche Anordnungen mit vorgesehen, die das Halten
der Spulen mit ihren schmalen Bohrungsenden nach oben ermöglichen. Diese Einzelheit
der Erfindung wird am besten verständlich durch die nachfolgende Beschreibung einer
entsprechenden Spulenbefestigung.
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Der Zapfen io hat am oberen Ende ein Gewinde 2o und einen Bund 21
am unteren Ende. Er reicht durch den Rahmentragteil C hindurch und wird am oberen
Ende mittels einer Mutter 22 festgezogen. Das Unterende des Bolzens steht reit dem
Kopf 9,1 unter die Unterseite des Rahmentragteils C ein Stück vor. Auf dem unteren
Teil des Zapfens zo ist eine Staubkappe 23 befestigt sowie eine Muffe 25 mit einem
daran sich anschließenden gewölbten Teil 26; dessen Außenseite die Lauffläche 13
für das Kugellager bildet. Wie Abb. 2 zeigt, sind die Staubkappe 23 und die Muffe
25 zwischen dem Bolzenkopf 21 und dem Spulentragteil C durch das Anziehen der oberen
Schraubenmutter 22 festgeklemmt, während der Kugellagerring 26 den Bolzenkopf 21
umgibt und auf demselben aufruht. Er wird mit seiner oberen Kante durch die federnde
Muffe 25 in seiner Lage festgehalten.
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Der umlaufende Spulenträger 12 besteht aus einer oberen Muffe
30 und einer unteren Muffe 31 von etwas kleinerem Durchmesser. Der obere
Rand der oberen Muffe ist nach innen gebogen und bildet eine Lippe 32, die als Oberfläche
oder Laufbahn 14 für die Lagerkugeln 15 dient. An dem unteren Ende der oberen Muffe
y ist das Oberende der unteren Muffe 3i durch Überlappung o. dgl. befestigt. Ferner
ruht auf der oberen Kante der unteren Muffe 31 eine Abschlußscheibe 33, die zusammen
mit der oberen Muffe 3o und der Staubkappe 23 das Lager gegen Eindringen von Schmutz
schützt. Die untere Muffe 31 ist von geringerem äußeren Durchmesser und von geringerer
Länge als der engere Teil der Bohrung der Spule B. Weiter hat diese untere Muffe
31 an ihrem unteren Ende zwei einander gegenüberliegende Schlitze 34. Durch diese
Schlitze reichen nach außen heraus die gekrümmten Enden 35 der U-förmigen Haltefeder
36, die im Innern der unteren Muffe 31 gelagert ist.
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Um Spulen von etwas abweichendem inneren Bohrungsdurchmesser zu zentrieren,
trägt die Muffe einen äußeren Halsring 37 mit konisch verlaufender äußerer Oberfläche.
Dieser Halsring 37 kann an der Muffe 31 nahe ihrem oberen Ende in der in Abb. 2
gezeigten Stellung befestigt sein, wird aber noch besser nur lose aufgesetzt,
so
daß er auf der Muffe 31 gleiten kann. Die aus der Muffe herausragenden Teile 35
der Feder 36 verhindern den Ring daran, von der Muffe herabzugleiten, wie dies aus
der Abb. 3 ersichtlich ist. Wenn die Muffe 31 in den inneren Teil B2 der Spulenbohrung
eingefügt ist, so legt sich das Oberende der Spulenbohrung gegen die konische Umfangsfläche
des Ringes 37 und wird dadurch zentriert. Die Muffe 31 reicht dann so weit in die
Spulenbohrung hinein, daß der äußere gekrümmte Teil 35 der Feder 36 an der keilförmigen
Erweiterung B3 unter dem engeren Bohrungsteil B2 der Spule angreift. So drückt die
Feder 36 die obere Kante der Spule gegen den Keilring 37 und den letzteren wieder
gegen den Ringwulst 38, wodurch die Spule zentriert und fest auf dem Spulenträger
12 gehalten wird.
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Bemerkenswert ist, daß die vorbeschriebene Spulenunterstützung leicht
und billig hergestellt werden kann, da sie nur aus wenigen Teilen besteht und diese
Teile, soweit sie nicht bereits übliche Teile von Spinnmaschinen sind, leicht ausgestanzt
und eingebaut bzw. beim Spinnen selbst eingesetzt werden können.
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Die Verwendung dieses vorbeschriebenen neuen Spulenhalters ist aus
Abb. = ersichtlich. Die Spulenhalter mit den Spulen selbst hängen in solcher Anordnung
von den Spulenrahmentragteilen C herab, daß noch genügend freier Spielraum zwischen
den Unterenden der Spulen und dem Spulenrahmentragteil unter ihnen besteht, um das
Reinigen der letzteren vor allem von dem sich ansammelnden Faserflug zu ermöglichen.
Die Abnahme der Spulen von den Spulenhaltern und das Ersetzen derselben durch neue
Spulen ist leicht und schnell auszuführen. Zur Entfernung einer Spule ist es nur
nötig, sie nach unten abzuziehen, so daß ihr oberes Ende sich von der Haltefeder
35, 36 und der Muffe 31 ablöst. Das Einsetzen der neuen Spule erfolgt einfach, indem
dieselbe mit ihrem oberen Ende von unten auf die Muffe 31 aufgeschoben wird, bis
der keilförmige Halsring 37 gegen die Schulter des Ringwulstes 38 antrifft. Hierbei
wird der gesamte umlaufende Spulenträger 12 etwas nach oben verschoben, bis die
Staubkappe bzw. das )Kugellager selbst, wenn keine Staubkappe verwendet wird; gegen
den Spulenrahmentragteil C anstößt, so daß das Aufschieben der neuen Spule auf die
Muffe 31 keine Schwierigkeiten bietet. Da die umlaufenden Spulenträger 12 frei pendelnd
hängen, ist es auch leicht, die Spulen der inneren Reihen auszutauschen, ohne erst
die Spulen der äußeren Reihen entfernen zu müssen. Es geschieht dies einfach, indem
man die beiden zunächsthängenden vorderen Spulen etwas zur Seite drückt, so daß
man die hinteren Spulen zwischen ihnen hindurch nach vorn abziehen und ebenso eine
neue Spule hinten aufschieben kann.