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Vorrichtung zur Untersuchung von Linsensystemen Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zur Untersuchung von Linsensystemen, bei welcher ein sammelndes
Linsensystem in. Verbindung mit dem in einer Haltevorrichtung eingespannten, zu
untersuchenden Linsensystem zur Abbildung einer in Richtung der optischen Achse
verschieblichen Marke und ein optisches Beobachtungsgerät zur Beobachtung dieser
Abbildung dient. Bekannte Vorrichtungen dieser Art sind in der Regel so eingerichtet,
daß von der Marke mit Hilfe eines Teiles des sammelnden Systems eine Zwischenabbildung
erzeugt wird, die vom restlichen Teile dies sammelnden Systems und dem zu untersuchenden
Linsensystem in großer Entfernung. wiederum abgebildet wird. Die Zwischenabbildung
muß dabei in der Brennebene des aus d em Restsystem und dem zu untersuchenden Linsensystem
bestehenden Systems stattfinden, deren Lage je nach dem Brechwerte des zu untersuchenden
Linsensystems verschieden ist. Sind de Marke und das ihre Zwischenbildung vermittelnde
Teilsystem fest miteinander verbunden, dann wandert idie Zwischenabbildung mit den
Verschiebungen der Marke, die den Veränderungen des gesuchten Brechwertes proportional
sind. In ähnlicher Weise ist der Aufbaudes Gerätes unter Verzicht auf den mit der
Marke verbundenen Teil des sammelnden Systems :und damit auf die Zwischenabbildung
möglich, wenn man der Marke selbst den Ort der Zwischenabbildung zuweist. In beiden
Fällen .ist es dabei üblich, dias Gerät so einzurichten, daß die Markenverschiebungen
als Brechwertänderungen an einer entsprechend geeichten linearen Teilung in Dioptrien
ablesbar sind.
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Soll das beschriebene Gerät auch zur Untersuchung zylindrischer und
tori:scher Linsensysteme benutzt werden, deren Achsenlagen anzuzeichnen sind, dann
ist es bei der üblichen Ausführung der Anzeichenvorrichtungen nötig, daß das zu
untersuchende Linsensystem um die optische Achse des Gerätes schwenkbar ist. Bei
.der bekannten Ausführung des Gerätes kann diese Schwenkung dadurch erfolgen, @daß
das Linsensystem in der Haltevorrichtung oder diese Haltevorrichtung mit dem Linsensystem
:gemeinsam um die optische Achse geschwenkt wird. Von der Marke, die zweckmäßig
als rechtwinkliges Strichkreuz ausgebildet ist, dessen Kreuzungspunkt auf der optischen
Achse liegt, kann mit einem solchen nichtsphärischen Linsensystem jeweils nur einer
der beiden Kreuzstriche scharf in der zum Beobachten geeigneten Entfernung abgebildet
wenden. Um nun sowohl .die Zylinderachse als auch eine geeignete Bezugslinie, bei
einem Brillenglase beispielsweise die Waagerechte für die Anordnung im Brillengestell,
anzeichnen zu können, erweist sich eine weitere Schwenkung nach dem Aufsuchen der
Achsenlaige des Zylinders als notwendig. Dabei wird es als störend empfunden, @daß
die in der einen Lage scharf eingestellte Abbildung des Kreuzstriches bei der Schwenkung
verschwindet.
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Dieser Nachteil ist beim Gegenstande der
Erfindung
dadurch behoben, daß das eingespannte, zu untersuchende Linsensystem mit der Marke
(oder wenigstens deren Zwischenabbildung) um die optische Achse des sammelnden Systems
gemeinsam schwenkbar ist. So bleibt die einmal eingestellte Abbildung des Kreuzstriches
bei allen Lagen des zu untersuchenden Linsensystems scharf, solange nicht die Marke
in Richtungd.er optischen Achse verschoben wird.
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Die bereits erwähnte, mit einer linearen Teilung ausgestattete Anzeigevorrichtung
für ,den Brechwert des zu untersuchenden Linsensystems, die ja mit der Marke verbunden
sein muß, würde ebenso wie diese den Schwenkungen unterworfen sein. Das erschwert
die Ablesung, und es ist deshalb zweckmäßig, die verschiebliche Marke mit einer
um die optische Achse drehbaren Anzeigevorrichtung zu kuppeln, deren Drehungen nunmehr
.ein Maß für die Verschiebungen der Marke darstellen.
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In Abb. i der Zeichnung ist ein der Erfindung entsprechender Scheitelbrechwertmesser
für Brillengläser im Mittelschnitt dargestellt. Abb. 2 gibt einen Teilschnitt nach
.der Linie A-A des Ausführningsbeispieles der Erfindung wieder.
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Das Gerät ruht in einem zweiarmigen Träger 1, 2 auf einem Fuß 3. Am
Ende des Trägerarms i ist ein auf große Entfernung eingestelltes Fernrohr 4 gelagert,
dessen optische Teile ein Fernrohrobjektiv 5, ein Okular 6 und eine in deren gemeinsamer
Brennebene angebrachte planparallele Glasplatte 7 sind. Im anderen Trägerarm 2 ist
ein im wesentlichen zylindrisch ausgebildetes Gehäuse 8 um die Zylinderachse -drehbar.
Dieses Gehäuse 8 dient einerseits zur Aufnahme einer Lichtquelle 9, während sein
anderes Ende erweitert und mit einer dem Taboschema entsprechenden Winkelteilung
io versehen ist. Zur Teilung io gehört .ein am Arm 2 befestigter Zeigerträger ii
mit einem Zeiger 12. Im Gehäuse 8 ist ferner ein Rohr 13 :drehbar gelagert. Dieses
Rohr 13 trägt einen Zahnkranz 14, der mit einer Dioptrienteilung 15 ausgestattet
ist. In den Zahnkranz 14 greift ein Zahnrad 16 ein, das mit einem Triebknopf 17
gekuppelt und im Gehäuse 8 gelagert ist. Das Gehäuse 8 trägt einen Zeiger 18 für
die Teilung 15.
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Das Rohr 13 umfaßt ein Schlitzrohr i9, welches mit dem Gehäuse 8 durch
eine Verschraubung 2o verbunden ist. Im Schlitzrohr 19 ist eine Muffe 21 entlang
der Rohrachse verschieblich, die als Fassung einer mit einer Kreuzmarke 2.2 versehenen
planparallelen Glasplatte 23 .dient. An der Muffe 2i ist ein Gleitstein 24 festgeschraubt,
der in einem Längsschlitz 25 .des Schlitzrohres i9 und eine schraubenförmige Nut
26 des Rohres 13 eingreift.
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Auf dem Schlitzrohre i9 ist ferner ein Stutzen 27 verschraubt, der
die Vorrichtung zur Befestigung .der Brillengläser trägt. Diese Vorrichtung besteht
aus einem Rohr 28 mit einem zentralen Stift 29, einem zweiten an seinem Ende erweiterten
und entgegen dem Drucke einer Feder 30 auf dem Rohre 28 verschieblichen Rohre
31 und einem Brillenglashalter 32, der auf einer am Stutzen 27 befestigten Führungsstange
33 schwenkbar und in Richtung der Rohrachse verschieblich ist. Eine Zugfeder 34
drückt den Brillenglashalter 32 gegen den Stift 29. Im Rohre 28 ist ein Objektiv
35 so gefaßt, daß seine optische Achse den Kreuzungspunkt der Marke 22 mit der Spitze
des Stiftes 29 verbindet und mit der optischen Achse des Fernrohres 4 zusammenfällt.
Ein zu untersuchendes Brillenglas 36 .ist gestrichelt angegeben.
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Beim Gebrauche des Gerätes wird das zu untersuchende Brillenglas 36
mit Hilfe des Brillenglashalters 32 so eingespannt, sdaß sein Scheitel die Spitze
des Stiftes 29 berührt, und die Lichtquelle 9 zum Leuchten gebracht. Während der
Beobachter in .das Fernrohr 4 einblickt, verdreht er den Triebknopf 17 so lange,
-bis die bei diesen Drehungen entlang der Rohrachse wandernde Kreuzmarke 22 in ,der
Brennebene des aus Odem Objektiv 35 und dem Brillen@glase 36 gebildeten optischen
Systems liegt, d. h. bis die Kreuzmarke 22 scharf auf der Glasplatte 7 im Fernrohr
4 abgebildet wird. Der Brechwert des Brillenglases 36 kann dann bei entsprechender
Eichung der Teilung 15 am Zeiger 18 abgelesen wenden.
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Bei der Untersuchung eines nicht ochsensymmetrischen, also z. B. eines
torischen Brillenglases 36 kann nur jeweils einer der beiden Kreuzstriche .der Marke
22 scharf abgebildet werden. Die beiden sich unter einem Winkel von 9o° schneidenden
Achsen des Brillenglases 36 und die entsprechenden Werte .der Brechkraft werden
:gefunden, indem erst für einen Strich .durch Drehen des Zahnrades 16 und gleichzeitiges
Schwenken des Gehäuses 8 im Arm :2 die Scharfstellung aufgesucht wird :und dann
bei um 9o° verschwenkter Lage dieses Striches .durch Drehen des Zahnrades 16 der
Strich in .der anderen Achsenlage scharf eingestellt wird. Die Winkelwerte der Achsenlagen
werden dabei vom Zeiger 12 auf der Teilung io angezeigt. Die Schwenkung -um 9o°
kann erspart werden, wenn der andere Strich bei .der Bestimmung des Brechwertes
zur Scharfeinstellung benutzt wird.
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Der beschriebene Scheitelbrechwertmesser kann selbstverständlich auch
so .eingerichtet
werden, daß die Winkelteilung statt auf dem Gehäuse
8 in bekannter Weise auf der Glasplatte 7 angegeben ist. Auch ist die Ausrüstung
des Gerätes mit einer .die optische Fernrohrachse bezeichnenden Marke auf d-er Glasplatte
7 (zum Zwecke des justierens des Gerätes und ,des eingespannten Brillenglases) sowie
mit Zusatzeinrichtungen zur Bestimmung der Prismenablenkung und zum Anzeichnen der
Achsenlagen der Brillengläser ohne weiteres möglich.