DE498559C

DE498559C - Turmbleicher zum Bleichen von Zellstoff u. dgl.

Info

Publication number: DE498559C
Application number: DEN25541D
Authority: DE
Original assignee: Zellsloff Fabrik Waldhof AG
Current assignee: Zellsloff Fabrik Waldhof AG
Priority date: 1926-02-14
Filing date: 1926-02-14
Publication date: 1930-05-28

Description

Turmbleicher zum Bleichen von Zellstoff u. dgl.
Die Erfindung betrifft Turmbleicher zum Bleichen von Zellstoff o. dgl., bei denen der Inhalt dauernd oder zeitweise einer kreisenden Bewegung unterworfen wird.
Bei schwer bleichbaren Stoffen wird der Stoff nach dem Verbrauch der ersten Bleichlauge entwässert bzw. gewaschen, und es wird ihm darauf abermals Bleichlauge zugesetzt. Dabei ist es wünschenswert, wenn das Entwässern bzw.
Waschen im Turmbleicher selbst durchgeführt werden kann.
Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Entwässerung von Bleichern mittels Bodenfilterplatten durchzuführen. Derartige Filter wurden aber bisher bei Bleichern gewöhnlicher Bauart verwendet, wobei mangels einer großen Druckhöhe eine befriedigende Entwässerung nicht erzielt werden konnte. Es hat sich ferner herausgestellt, daß sich die Filterplatten sehr rasch verlegen, so daß eine Entwässerung gleichfalls nicht durchgeführt werden kann.
Gemäß der Erfindung werden daher oberhalb der am Boden angeordneten Filterplatten, und zwar in geringem Abstand von diesen, Schabervorrichtungen angeordnet. Diese Schabervorrichtungen verhindern ein Verlegen der Filterplatten. Dabei ist es wesentlich, daß die Schabervorrichtungen nicht auf den Filterplatten aufliegen bzw. schleifen, weil sonst eine beträchtliche Menge von Zellstoffasern durch die Filterplattenöffnungen gedrückt würde; die Schaber müssen vielmehr in gewissem, wenn auch sehr geringem Abstande von den Filterplatten angeordnet sein, so daß zwischen Filter und Schaber immer noch ein wenig Zellstoffbrei vorhanden ist, der ein Hindurchdrücken größerer Mengen von Zellstoffasern durch die Filterplattenöffnungen verhindert.
Besonders zweckmäßig ist es, die Drehachse der Schabervorrichtung in der Stofftrennwand des Bleichers anzuordnen und die Schabervorrichtung aus Drehflügeln zu bilden, die der kreisenden ; Stoffmasse Druckflächen,darbieten, so daß ihre Drehbewegung durch den kreisenden Bleicherinhalt unterstützt wird. Auf diese Weise werden Stauungen im Reiche des Schabers vermieden, und es wird ein Teiltder Kräfte zur Drehung des Schabers erspart.
Werden erfindungsgemäß sämtliche oder auch ein Teil der Drehflügel der Schabervorrichtung in der Drehrichtung geneigt angeordnet, so wirken sie als Preßflügel.
In der Zeichnung ist ein gemäß der Erfindung ausgebildeter Tlumbleicher beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Abb. I den Turmbleicher im Querschnitt, Abb. 2 in Draufsicht.
Die Turnibleichertreunwand d des Turmbleichers a besitzt am unteren Ende eine Aussparung b, in der die Schabervorrichtung c mit gebogenen Flügeln angeordnet ist. Die Flügel können auch gerade ausgeführt werden und zum Turmbleicherboden q jede beliebige Neigung erhalten. Werden die Flügel zum Boden des Bleichers geneigt angeordnet, so üben sie auf die im Boden des Bleichers eingesetzten Filterplatten h eine Pressung aus. Derartige Preßflügel können mit Schabern abwechseln oder gleichzeitig selbst als Schaber wirken. e sind Fördervorrichtungen, die in verschiedenen Höhen des Turmbleichers angeordnet sind und den Inhalt in kreisende Bewegung versetzen. Bei dem gezeichneten Ausführungsbeispiel bestehen die Fördervorrichtungen Es aus Propellern. Je nach der Bleicherbauart können die Fördervorrichtungen rechts- und linksgängig ausgebildet werden. Die Pfeile f deuten die kreisende Stoffbewegung an.
Der Filterbelag h im Boden q des Bleichers kann auch an den unteren Seitenwänden angeordnet werden. Die durch die Filterplatten gedrückte Flüssigkeit wird durch die Ableitung i fortgeführt. Die Drehachse I der Schabervorrichtung c kann über Kegelräder von dem Antrieb k aus betätigt werden.
Die unter dem Filterbelag befindliche Bleichlauge kann oben wieder in den Turmbleicher eingeführt werden.
Infolge der kreisenden Stoffbewegung f, die unterstützend auf die Drehbewegung der Schabervorriditung c wirkt, braucht man sehr wenig Kraft zum Drehen der Schaber. Gleichzeitig schafft die kreisende Bewegung immer neuen zu entwässernden bzw. auszupressenden Stoff an die Filterplatten Ji heran, so daß sich eine vollkommene Entwässerung ergibt. Der Querschnitt des Turmbleichers kann beliebig sein, und zwar in bezug auf beliebige Schnittrichtungen. Demgemäß können Filtervorrichtungen h mit Schabern c in beliebiger Zahl vorhanden sein.
Die waagerecht kreisende Bewegung im Turmbleicher kann auch aus mehreren Stoffkreisläufen bestehen. Der Stoff kann beispielsweise durch eine gemeinsame mittlere Gasse herausgetrieben werden, um alsdann nach links und rechts in andere Gassen einzubiegen, die zur gemeinsamen mittleren Gasse zurückführen.
Die Schabervorrichtung c kann auch so ausgebildet werden, daß die Bewegung entgegen der kreisenden Stoflbewegung f erfolgt. Der durch den Boden des Bleichers geführte Antrieb k, der nicht einfach zu dichten ist, kann vermieden werden, wenn die Drehachse I in der Trennwand d des Bleichers hochgeführt wird.

Claims

P A T E N T A N S P R Ü C H E : 1. Turmbleicher zum Bleichen von Zellstoff u. dgl. mit an seinem unteren Teil oder Boden angeordneten Filterplatten, gekennzeichnet durch oberhalb der Filterplatten (h) und in geringem Abstand von diesen angeordnete Schabervorrichtungen (c) o. dgl.
2. Turmbleicher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Drehachse (I) der Schabervorrichtung (c) in der Stofftrennwand (d) des Bleichers angeordnet ist, wobei sich die Schabervorrichtung (c) in einer Aussparung (b) der Trennwand (d) bewegt.
3. Turmbleicher nach Anspruch I und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaber vorrichtung (c) aus Drehflügeln besteht, die der kreisenden Stoffmasse geeignete Druckflächen darbieten, so daß ihre Drehbewegung durch den kreisenden Bleicherinhalt unterstützt wird, wodurch Stauungen im Bereich des Schabers vermieden werden und ein Teil der Kräfte zur Drehung des Schabers gespart wird.
4. Turmbleicher nach Anspruch I bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche oder ein Teil der Drehflügel der Schabervorrichtung (c) in der Drehrichtung geneigt angeordnet sind, so daß sie als Preßflügel wirken.