DE515731C - Verfahren zum Bleichen von unversponnenem Fasergut, insbesondere Zellstoff - Google Patents

Verfahren zum Bleichen von unversponnenem Fasergut, insbesondere Zellstoff

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DE515731C
DE515731C DEP58314D DEP0058314D DE515731C DE 515731 C DE515731 C DE 515731C DE P58314 D DEP58314 D DE P58314D DE P0058314 D DEP0058314 D DE P0058314D DE 515731 C DE515731 C DE 515731C
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bleaching
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bleached
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DEP58314D
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C9/00After-treatment of cellulose pulp, e.g. of wood pulp, or cotton linters ; Treatment of dilute or dewatered pulp or process improvement taking place after obtaining the raw cellulosic material and not provided for elsewhere
    • D21C9/10Bleaching ; Apparatus therefor
    • D21C9/1026Other features in bleaching processes

Landscapes

  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

Das Verfahren nach der Erfindung bezieht sich insbesondere auf das Bleichen von Papierrohstoff, wie Sulfit-, Sulfat- oder Natronzellstoff, ist aber auch zum Bleichen von sonstigem unversponnenem Faserstoff, wie Baumwolle, Leinen, Jute u. dgl. in Form von Wattevlies, Lunte o. dgl., verwendbar.
Es ist bereits bekannt, das Fasergut in Florform auf in vielfachen Windungen geführten
ίο Tragbändern in einer Chlorgaskammer im Gegenstrom zum Chlor zu führen oder es in Flotkenform innerhalb eines in zellenartige Kammern unterteilten Turmes durch einen Abstreifer über Schlitze zu schieben und ebenfalls im Gegenstrom zum Bleichgas von einer Kammer in die andere fallen zu lassen. Hierbei kann die Bleiche hinsichtlich Dauer und Wirkung nicht immer gut geregelt werden.
Nun ist gefunden worden, daß das Chlorgas auf die durch die Bleiche zu beseitigenden Begleitstoffe der Fasern zu Beginn des Bleichvorganges äußerst rasch einwirkt, so daß das Gas fast ebenso rasch, wie es an die Fasern herankommt, von den Begleitstoffen aufgenommen wird und verschwindet, ohne Zeit zu haben, auf die Fasern selbst einzuwirken. Daher ist wenige Sekunden, nachdem der Stoff dem Chlorgas ausgesetzt worden ist, ein sehr großer Bruchteil der Begleitstoffe wasserlöslich gemacht.
Da die Einwirkung sich auf die Oberflächenschicht beschränkt, ist die Beendigung der Behandlung der Begleitstoffe an der Farbenänderung (z. B. wird Sulfitzellstoff glänzend gelb) leicht zu erkennen.
Eine geringe Anfeuchtung des Fasergutes z. B. mit 75%, Wasser ist unschädlich, weil eine so geringe Wassermenge nicht ausreicht, um die Reaktionsprodukte aufzulösen, also von der Faseroberfiäche zu entfernen, und dem Chlorgas zur Faser selbst Zutritt zu gewähren. Wohl aber genügt sie zur Herstellung eines Flors aus dem Fasergut, der auf eine gewisse Länge wenigstens sein Eigengewicht zu tragen vermag. Hiervon zieht die Erfindung Nutzen, indem das Fasergut in Form eines sein Eigengewicht tragenden hängenden Flores von oben nach unten ohne Stützbahn durch die Bleichgassäule im Gegenstrom geführt wird und schließlich in ein Wasserbad fällt, in welchem der gebleichte Flor wieder in Breiform übergeht. Nach diesem Verfahren ist es möglich, die Einwirkungsdauer des Bleichmittels durch Regelung der Geschwindigkeit des abwärts wandernden Flores sehr genau zu bestimmen, während des Bleichens die Farbänderung zu beobachten und die Zeitdauer der Behandlung so zu bemessen, daß unmittelbar nach dem Wasserlöslichwerden der Begleitstoffe der Flor in das Wasserbad eintritt, so daß nunmehr dem Bleichmittel der Zutritt zu der zu schonenden Faser verwehrt ist.
Ferner ist die unverzügliche Überführung des Stoffes in das Bad auch deswegen wünschenswert, um das Entweichen von an ihm haftendem Chlor in den Arbeitsraum zu verhüten.
Auf der Zeichnung ist eine Bleichkammer, wie sie zur Ausführung des neuen Verfahrens benutzt werden kann, dargestellt.
Abb. ι ist die Vorderansicht,
Abb. 2 und 3 sind der lotrechte bzw. waagerechte Schnitt nach den Linien 2-2 der Abb. 1 7" und 3-3 der Abb. 2.
Die Bleichkammer, in welcher der Zellstoff oder gleichartiger Stoff der Einwirkung des Chlorgases ausgesetzt wird, ist zweckmäßig zu
einer breiten, verhältnismäßig dünnen Kammer ausgestaltet. Damit sie der Einwirkung des Chlorgases besser zu widerstehen vermag, ist diese Kammer zu einem großen Teil entweder aus mit Paraffin behandeltem Zement oder aus in der gewünschten Gestalt geformtem Steingut oder aus mit Paraffin o, dgl. behandeltem Holz anzufertigen. Die Wände ι und 2 sind mit Beobachtungsfenstern 3 versehen. Oben auf der Bleichkammer ist, zweckmäßig auf ihrer einen Wand, eine Führungsrolle 5 gelagert, über welche der Flor W des zu bleichenden Stoffes nach unten in die Bleichkammer geleitet wird. Die Rolle 5 hat eine solche Größe und Anordnung, daß sie den Flor W in die Mitte der Bleichkammer treten läßt, so daß er deren Wände nicht berührt.
Der offene Unterteil der Bleichkammer ruht innerhalb eines Behälters 7, der Wasser oder eine Lösung von Alkali, Kalk, Natriumbisumt o. dgl. enthält. Dieser Behälter befindet sich in freier Verbindung mit dem unteren Teil der Bleichkammer, so daß der gebleichte Flor unmittelbar in die Flüssigkeit innerhalb des Behälters 7 gelangen kann. Nahe beim oberen Ende des Behälters 7 ist ein durchlöchertes Rohr 8 angeordnet, um die Badflüssigkeit in den Behälter zu liefern. Unterhalb des Rohres 8 ist zweckmäßig eine Ablenkplatte 9 angebracht, die unter den Flüssigkeitsspiegel im Behälter 7 hinabtaucht und dem Kanal 10 gegenüber angeordnet ist, durch welchen das Wasser aus dem Rohr 8 in den Behälter 7 gelangt. Der Zweck dieser Einrichtung ist der, einen recht wirksamen Schutz gegen das Entweichen von Chlorgas aus dem unteren Teil der Bleichkammer zu liefern.
Im unteren Teil der Bleichkammer ist innerhalb des Behälters 7 eine umlaufende Zerkleinerungsvorrichtung 12 zur Zerfaserung des gebleichten Flores angebracht, die aus Schaufeln bestehen kann, deren Welle 13 durch die Wand des Behälters 7 nach außen reicht. Die völlige Zerteilung des Flores in der Flüssigkeit bewirkt ein im unteren Teil des Behälters 7 umlaufendes Schlägerrad 14.
Das Chlorgas wird zweckmäßig in den unteren Teil der Bleichkammer durch Kanäle 20 in der Vorder- und der Rückwand der Kammer eingelassen. Diesen Kanälen gegenüber sind zweckmäßig Ablenkkammern 21 und 22 angeordnet, in welche das Chlorgas durch Zuleitungsrohre 25 eingelassen wird, die je einen Drosselhahn 26 tragen.
Da das Chlorgas schwerer ist als Luft, verbleibt es für gewöhnlich im unteren Teil der Bleichkammer. Das Gasgemisch im oberen Teil der Kammer besteht aus einem reichlichen Anteil von Luft und aus gasförmiger Salzsäure. Um eine etwaige Gefahr des Entweichens von Gas aus dem oberen Teil der Kammer in den Umgebungsraum zu beseitigen, sind zweckmäßig Saug- oder Abpumpkammern 30, 31 vorgesehen, die mit Kanälen 32 in Verbindung stehen, die in der Vorder- und der Hinterwand der Bleichkammer, unterhalb des oberen Randes derselben, gebildet sind. Von diesen Saugkammern 30 und 31 führen Rohre 33 weg, die mit einer (nicht gezeichneten) Absaugpumpe verbunden sind.
Die Zeitdauer, während derer der poröse Flor der Einwirkung des Chlorgases ausgesetzt ist, wird zweckmäßig dadurch geregelt, daß auf die Gasströmung eingewirkt oder die Fortschreitgeschwindigkeit des Flores geregelt wird. Die Stärke der Einwirkung des Gases kann auch dadurch geregelt werden, daß die Konzentration der Gaszufuhr geregelt wird.
Um die Notwendigkeit zu beseitigen, ständig einen Beobachter zur Überwachung der Chlorwirkung zur Hand zu haben, kann mittels einer photoelektrischen Zelle, wie solche beim Sortieren von Zigarren verwendet werden, die Farbe des Flores selbst dazu benutzt werden, um eine selbsttätige Regelung der zugeführten Chlormenge oder der Geschwindigkeit des Fortschreitens des Flores herbeizuführen.
Die Benutzung des beschriebenen Verfahrens beim Bleichen von gewöhnlichem Sulfitzellstoff liefert in einer ersten Bleichungsstufe bis zu ungefähr 75 % der gesamten Bleiehleistung, die bei der Herstellung von weißem Stoff gewünscht wird. Wird versucht, die Einwirkung des Chlorgases zu verlängern, um so die Bleichwirkung zu verstärken, so wird gewöhnlich kein wesentlicher Vorteil, d.h. keine Verstärkung der Bleichwirkung, erzielt; hingegen werden die Fasern ernsthaft geschädigt. Wird bei der Herstellung von weißem Stoff die Bleichung in einer zweiten Arbeitsstufe fortgesetzt, so kann diese zweite Bleichungsstufe nach einem der verschiedenen, den Fachleuten bekannten Verfahren durchgeführt werden.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zum Bleichen von unverspon- 1.05 nenem Fasergut, insbesondere Zellstoff, durch Führung des Bleichgutes in Florform im Gegenstrom zu dem gasförmigen Bleichmittel, dadurch gekennzeichnet, daß das Fasergut ohne Stützbahn in Form eines sein υ ο Eigengewicht tragenden hängenden Flores von oben nach unten durch die Bleichgassäule geführt und beim Austritt aus der Bleichkammer in ein Wasserbad geleitet wird, in dem der gebleichte Flor wieder in Breiform übergeht.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
DEP58314D 1928-08-05 1928-08-05 Verfahren zum Bleichen von unversponnenem Fasergut, insbesondere Zellstoff Expired DE515731C (de)

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DE (1) DE515731C (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE911421C (de) * 1937-08-18 1954-05-13 Phrix Werke Ag Verfahren zur Herstellung von kuenstlichen Gebilden aus Viscose

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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