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Vorrichtung zum Zerschneiden von Strohhalmen o. dgl., insbesondere
zur Herstellung von Schutzhülsen für Glashohlkörper Bei der Herstellung von Schutzhülsien
für Glashohlkörper, insbesondere Flaschen, finden meist Strohhalme Anwendung, die
vor dem Zusammennähen zu Schutzhülsen in zwei verschieden lange Teile zerschnitten
«-erden. Aus diesen Strohhalmteilen werden dann Schutzhülsen verschiedener Länge
angefertigt.
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Die Erfindtuig betrifft nun eine VorrichtUng zum Zerschneiden von
Strohhalmen o. d-1., bei vier ein umlautendes Messer mit der Arbeitskante eines
zur Aufnahme des Strohahnes dienenden Arbeitstisches zusamnienw-irkt. Derartige
Vorrichtungen sind bereits benutzt «-orden, um Stroh, Futtermittel tt. dgl. klein
zu schneiden. Es handelt sich hier um die sogenannten Häcl.selmaschinen, die eine
vollkoininene Zerkleinerung des Strohs zum Ziel haben, um das Stroh für Futterzwecke
o. dgl. geeignet zu machen. Es liegt auf der Hand, daß derartige Maschinen für den
vorstehend erörterten Zweck völlig unbrauchbar sind.
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Gemäß der Erfindung ist nun der Arbeitstisch der Maschine während
des Schneidvorganges parallel zur Schnittebene verschiebbar. Durch diese Relativbewegung
zwischen dein unilaufenden Messer und dem Arbeitstisch wird eine besonders gute
Schneiclwirkting erzielt. Die Folge hiervon ist, daß der Kraftverbrauch der 'Maschine
gegenüber der bekannten Einrichtung ein wesentlich geringerer ist. Außerdem werden
die zu zerschneidenden Strohhalme während des Schneidvorganges nicht übermäßig zusammengedrückt,
da das umlaufende Messer nicht so sehr durch Druck, als vielmehr durch eine ziehende
Schneidwirkung die Zertrennung der Strohhalme bewirkt.
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Besonders zweckmäßig ist eine solche Bauart der neuen Vorrichtung,
bei der der Aufnahmetisch für das Strohbündel während des Schneidvorganges in Richtung
von dem Messer fortbewegt wird. Bei der gegenseitigen Bewegung der Strohhalme und
des Messers in dem angegebenen Sinne wird eine Scherenwirkung des Schneidorgans
erzielt. Durch die neue Bauart ist erreicht, .daß der zum Zerteilen der Strohbündel
erforderliche Kraftaufwand ein erheblich geringerer ist, als wenn etwa das Messer
lediglich drückend auf die Halme einwirken würde.
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Ferner hat es sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Vorrichtung
derart ausgebildet ist, daß sich an den rinnen- oder inu.ldenförmigen Aufnahmetisch
für das Strohbündel in einem etwa der Breite des Messers entsprechenden Abstand
ein zweiter Arbeitstisch anschließt, der zur Unterstützung der abzuschneidenden
Halmenden dient. Bei dieser Bauart werden im übrigen die abgeschnittenen Halmreste
aufgefangen, so daß sie zur Weiterverarbeitung
bereitliegen. Wie
oben dargelegt, werden die Halme nämlich so zerschnitten, daß beide Strohhalmhälften
zur Herstellung von Schutzhülsen dienen können, die gegebenenfalls verschiedene
Längen aufweisen.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel gemäß der Erfindung
veranschaulicht. A.bb. i zeigt eine Seitenansicht, A.bb. 2 eine Stirnansicht und
Abb. 3 einen Grundriß der Schneidvorrichtung.
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In dem Rahmengestell i der Maschine ist die Achse 2 eines Stirnrades
3 gelagert, an giessen Umfang ein sich mit dem Rad 3 drehendes Schneidmesser q.
befestigt ist. Die Schneidkante 5 des Messers ist konvex gekrümmt. Beim Betrieb
der Maschine dreht sich das Messer im Sinne des in A.bb.- 2 eingezeichneten Pfeiles
x und läuft zusammen mit dem Stirnrad 3 um. Zur Erzielung der erforderlichen Durchzugskraft
für das Messer d. ist im Maschinengestell i ein aus den Rädern-6, 7 und $ bestehendes
Vorgelege angeordnet, das mit dem Stirnrad 3 zusammenwirkt und über Riemenscheiben
9 antreibbar ist.
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Auf Trägern io, die mit dem Maschinengestell i fest verbunden sind,
sind Träger i i für einen rinnenförmig ausgebildeten Arbeitstisch 12 parallel zur
Schnittebene des Messers d. verschiebbar gelagert. Der zur Aufnahme der ,bündelförmig
zusammengefaßten Strohhalme 13 dienende Arbeitstisch 12 ist mit einer Kurbelstange
1.4 fest verbunden, die an einem Kurbelzapfen 15 der Welle 2 angelenkt ist. Der
Arbeitstisch 12 wird daher während des Betriebs der Maschine mit Hilfe des Kurbeltriebes
14, 15 im Sinne der in Abb. 2 eingezeichneten Pfeile y auf den Trägern io hin und
her bewegt. Der Kurbelzapfen 15 ist derart zu dem Schneidmesser .. angeordnet, daß
der Arbeitstisch 12 in Richtung von der Achse 2 fortbewegt wird, wenn das Messer
4 an der Arbeitskante 16 des Tisches 12 vorbeistreicht.
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An dem der Arbeitskante 16 gegenüberliegenden Ende des Tisches 12
ist eine Anschlagplatte 17 vorgesehen, die der' rinnenförmigen Ausgestaltung des
Arbeitstisches angepaßt unrl im Sinne der in Abb. 3 eingezeichneten Pfeile N verstellbar
ist. Die Anschlagplatte 17 .kann mit Hilfe der Schraube 18 in ihrer jeweiligen Lage
gesichert werden. Gegenüber der Platte 17 ist eine z. B. mit einer Einteilung versehene
Tafel i9 angebracht, die eine genaue Einstellung der Platte 17 auf die jeweils vorgeschriebene
Entfernung von der Arbeitskante 16 ermöglicht.
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An den Arbeitstisch 12 schließt sich ein gleichfalls rinnenförmig
ausgebildeter zweiter Arbeitstisch 2o an, der von dem ersten Tisch in einem Abstand
a entfernt ist, der groß genug ist, um das Messer d. während des Betriebs der Maschine
ungehindert kreisen zu lassen. Auch der Arbeitstisch 2o ist mit Hilfe einer Kurbelstange
i.1.11 und einer Kurbel 1511 der Achse 2 antreibbar. Die Stellung der Kurbeln 15
und z511 zueinander ist die gleiche, so daß die Bewegungen der Arbeitstische 12
und 2o übereinstimmen.
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Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Die zu Bündeln zusammengefaßten
Strohhalme 13, die zwecks weiterer Verarbeitung zu Schutzhülsen in zwei Hälften
zerteilt werden sollen, werden derart in den rinnenförmigen Arbeitstisch 12 gelegt,
daß sie sich mit ihren Enden gegen die Anschlagplatte 17 legen, die vorher mit Hilfe
der Tafel i9 in dem richtigen Abstand von der Arbeitskante 16 des Tisches 12 fest
eingestellt worden ist. Das Strohbündel 13 -ragt mit seinem freien Ende bis auf
den Arbeitstisch 2o und unter Umständen noch darüber hinaus, wie aus den Abb. i
und 3 ersichtlich ist.
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Wird nun die Vorrichtung in Gang gesetzt, so läuft das Stirnrad 3
und damit auch das Schneid:messer q. im Sinne des Pfeiles x im Kreise herum und
tritt in den zwischen den Arbeitstischen 12 und2o vorhandenen Spalt n. In diesem
Augenblick beginnt der Schneidvorgang, ,bei welchem die wirksame Schneidkante 5
des Messers d. mit der Kante 16 des Arbeitstisches 12 zusammenwirkt und die Strohhalme
13 in zwei Hälften zerlegt.
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Wie aus Abb. 2 erkennbar ist, wird der Arbeitstisch 12 während des
Hindurchtretens des Messers d. durch den Spalt ca von der Achse 2 fortbewegt, was
zur Folge hat, daß sich die einzelnen Strohhalme 13 und die Schneidk ,ante 5 des
Messers d. relativ zueinander verschieben, so daß also -die Halme nicht lediglich
unter dem Druck des :Messers zerschnitten werden, das Messer vielmehr bei dein Trennvorgang
an den Hahnen entlangstreicht. Auf diese Weise wird der zum Zertrennen der einzelnen
Strohhalme erforderliche Kraftaufwand erheblich verringert. Sobald das Messer ,4
den Spalt a zwischen den beiden Tischen 12 und 20 durchlaufen hat und etwa in die
mit gestrichelten Linien angedeutete Lage gelangt ist, können die beiden Strohbündelhälften
den Arbeitstischen 12 und 2o entnommen und der zum Zusammennähen der Schutzhülsen
dienenden Maschine zugeführt werden. Während das Schneidmesser d. weiter umläuft
und schließlich wieder etwa die in Abb. 2 veranschaulichte Stellung erreicht hat,
wird ein neues Bündel Strohhalme in die Arbeitstische 12 und 2o gelegt.
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Selbstverständlich kann die Maschine auch
Anwendung
finden, uni an Stelle von Strohhalmen Schilf oler ähnliche halmartige Gewächse zu
zerschneiden.