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Preßkopf für Brikettstrangpressen Die Erfindung betrifft einen Preßkopf
für Brikettstrangpressen, der mit einem besonderen Oberteil in Gestalt eines geschlossenen
Deckels versehen ist. Preßköpfe dieser Art sind an sich bekannt. Bei diesen bekannten
Preßköpfen liegt die Teilfuge zwischen Preßkopfunterteil und Preßkopfdeckel oberhalb
der Bohrung für den Zungenbolzen.
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Demgegenüber besteht das Wesen der Erfindung darin, daß die Teilfuge
zwischen Preßkopfunterteil und Preßkopfdeckel unterhalb der Bohrung für den Zungenbolzen
angeordnet ist. Eine solche Lage der Teilfuge ist zwar bei geteilten Preßköpfen
an sich ebenfalls bereits bekannt, aber nur bei oben offenen Preßköpfen, bei denen
also ein geschlossener Deckel nicht vorhanden ist. Bei diesen oben offenen Preßköpfen
mit Teilfuge unterhalb des Zungenbolzens sind die beiden oberen Wangenteile des
Preßkopfes und die Zunge nur durch den Zungenbolzen miteinander verbunden, und zwar
gelenkig, so :daß das Abheben dieser lose aneinanderhängenden verhältnismäßig schweren
Teile recht schwierig ist.
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Ferner sind gemäß der Erfindung die senkrechten Ankerbolzen für den
Preßkopfunterteil, die mit ihrem oberen Teil zugleich zur Befestigung des Preßkopfdeckels
dienen, in Höhe der Teilfuge zwischen Preßkopfunterteil und Preßkopfdeekel mit Bunden,
Muttern o. dgl. versehen, die mit einem Teil. ihrer Höhe in passende Aussparungen
der Oberfläche des Preßkopfunterteiles eingesenkt sind und mit ihren unteren Ringflächen
in diesen aufsitzen, mit dem anderen Teil ihrer Höhe dagegen in passende Aussparungen
der Unterfläche des Preßkopfdeckels eintreten. Endlich sollen erfindungsgemäß zwischen
dem Preßkopfdeckel und den Befestigungsmuttern für denselben auf den Ankerbolzen
Vorrichtungen, wie Bruchkörper oder hydraulische Sicherheitsvorrichtungen an sich
bekannter Art, angebracht sein, die bei überschreitung des zulässigen Druckes im
Preßkopf ein Abheben des Preßkopfdeckels gestatten.
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Auf der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
schematisch dargestellt, und zwar zeigt Abb. r eine Vorderansicht des Preßkopfes,
Abb. 2 eine Seitenansicht des Preßkopfes, Abb.3 eine Draufsicht auf den Preßkopfunterteil,
und Abb. q. einen senkrechten Längsschnitt durch den Preßkopf.
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Der Preßkopf besteht aus dem Preßkopfunterteil a und dem Preßkopfdeckel
b. Die Teilfuge c zwischen diesen Teilen ist erfindungsgemäß unterhalb der
Bohrung d für :den Zungenbolzen angeordnet. Die senkrechten Ankerbolzen e besitzen
in Höhe der Teilfuge c feste Bunde f, die teilweise in passend:. Aussparungen g
des Preßkopfunterteiles eingesenkt sind und mit ihrer unteren Ringfläche auf deren
Grund aufsitzen, teilweise in passende Aussparungen des Preßkopfdeckels eintreten.
Anstatt der festen Bunde können auch Muttern, Kammringe o. dgl. treten. Die unter
den Bunden/ befindlichen Enden der Ankerbolzene
dienen zur Verankerung
der Seitenwände des Preßkopfunterteiles a, die der Gefahr des Aufreißens in den
unteren inneren Winkeln des Preßkopfes begegnen soll; diese Ankerbolzenteile werden
durch die Muttern g angespannt. Die über den Bunden befindlichen Endender Ankerbolzen
e dienen zur lösbaren Befestigung des Preßkopfdeckels baut dem Preßkopfunterteil
a mittels der Muttern h. Dabei sichern die Bunde l der Ankerbolzene die richtige
Lage des Preßkopfd.ekkels b auf dem Preßkopfunterteil a und nehmen
die in der Teilfuge c auftretenden Schubkräfte auf. Durch die Bunde wird also die
Einwirkung von Querkräften auf die Andzerschäfte möglichst vermieden. Der die Zunge
i tragende Zungenbolzen h ist zweckmäßig an beiden Enden mit Gewinde versehen, so
daß er mittels der Muttern L zwecks Querverankerung der Seitenwände des Preßkopfdeckels
b angespannt werden kann. Ferner sollen erfindungsgemäß zwischen den Preßkopfdeck.el
b und die ihn haltenden Muttern h der Ankerbolzen e an sich bekannte (nicht gezeichnete)
Vorrichtungen, z. B. Bruchkörper oder hydraulische Sicherheitsvorrichtungen, - einges
c 'haltet werden, die bei überschreitung Z> des zulässigen Druckes im Preßkopf nachgeben
und ein Abheben des Preßkopfdeckels zulassen.
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Den bisher bekannten Bauarten von Preßköpfen gegenüber bietet der
Preßkopf nach der Erfindung mancherlei Vorteile.
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Durch die Verlegung der Teilfuge zwischen Preßkopfunterteil und Preßkopfdeckel
unter die Bohrung für den Zungenbolzen bleibt dieser sowie die von ihm getragene
Zunge im Zusammenhang mit dem Preßkopfdeckel. Dadurch ist die Möglichkeit gegeben,
bei Störungen an diesen Teilen, deren Beseitigung längere Zeit beansprucht, diese
mitsamt dem Deckel ohne jede Schwierigkeit in einem Stück von der Presse zu entfernen
und die Presse durch Aufsetzen eines bereitgehaltenen Ersatzdeckels in kurzer Zeit
wieder betriebsfähig zu machen. Dasselbe gilt bei einem Bruch des Deckels sowie
auch für Reparaturen, die im Laufe des Betriebes bei diesen sehr beanspruchten Teilen
häufig nötig werden. Dabei genügt ein Ersatzdeckel für eine ganze Reihe von Pressen.
Ferner wird die Zugänglichkeit zu dem Innern des Preßkopfunterteiles erleichtert
und dadurch eine Verbilligung der Bearbeitung bei größerer Genauigkeit derselbenerzielt.
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Durch die Anordnung der Bunde auf den Ankerbolzen werden diese in
zwei ih der Spannung voneinander unabhängige Längen unterteilt. Hieraus ergibt siech
die Möglichkeit, den zur Verankerung des Preßkopfunterteiles dienenden Enden der
Bolzen eine so hohe Vorspannung zu geben, daß in ihnen während des Betriebes praktisch
keine Dehnungen mehr auftreten, während gleichzeitig in den oberen, zur Befestigung
des Deckels dienenden Enden der Bolzen die Vorspannung so niedrig gehalten werden
kann, daß -das leichte Anziehen und Lösen der Befestigungsmuttern für den Preßkopfdeckel
nicht gehindert ist. Dabei ist auch ih. diesen oberen Enden der Ankerbolzen wegen
ihrer geringen Länge die Dehnung während des Betriebes nur gering.
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Durch die Einschaltung von Vorrichtungen, wie Bruchkörper oder hydraulische
Vorrichtungen zwischen den Preßkopfdeckel und die ihn haltenden Mutrein, die bei
Überschreiten des zulässigen Druckes im Preßkopf nachgeben und ein Abheben des Deckels
gestatten, ist ein Mittel gegeben, um jeden Bruch am Preßkopf oder an anderen Teilen
der Strangpresse möglichst zu verhüten.