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Verfahren und Einrichtung zur mechanischen Entleerung von Superphosphatkammern
Die bisher bekannt gewordenen Verfahren und Einrichtungen zur Entleerung von Superphosphatkammern
können in zweifacher Weise wirken. Sie beruhen entweder auf einem fortschreitenden
mechanischen Abschneiden, Abreiben oder Abfräsen des Kammerinhalts oder aber auf
einem selbsttätigen Zerbröckeln und allmählichen Zerfallen des Superphosphatblocks.
Die erstgenannten Verfahren geben infolge der Einwirkung der bearbeitenden mechanischen
Teile ein schlechtes, klebriges, nicht lockeres Endprodukt, während die bisher bekannt
gewordenen Einrichtungen zur Verwirklichung des zuletzt genannten Verfahrens kostspielig
und nicht in allen Verhältnissen anwendbar sind.
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Das an sich bekannte Zerbröckeln wird entweder in der Weise erzielt,
daß der aufgeschlossene Superphosphatblock z. B. durch allmähliches Fortziehen der
den Block tragenden Unterlage oder durch Vorschieben des Blocks über den Rand der
Unterlage hinaus stückweise durch sein Eigengewicht zum Abbröckeln gebracht wird.
Die hierzu benutzten Vorrichtungen sind außerordentlich kostspielig und vielteilig.
Sie beruhen in der Anwendung von den ganzen Superphosphatblock tragenden Gliederketten
bzw. Gliederbändern, an deren Ende das Abbröckeln des vorgeschobenen Blocks vor
sich geht. Die hierbei benutzten Kammern haben durchweg bewegliche Seitenwände,
was die ganze Anlage teuer und in der Instandhaltung schwierig macht.
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Den Gegenstand der vorliegenden Erfindung bildet eine Vorrichtung
zur Entleerung von Superphosphatkammern durch Abbröl:-keln, welche die beschriebenen
Unzuträglichkeiten nicht aufweist. Das Neue der Erfindung beruht darin, daß die
Kammern drei feste Seitenwände und nur eine aus senkrecht verschiebbaren Teilen
(Blech-, Holzo. dgl. Schiebern) zusammengesetzte vierte Seitenwand aufweisen. Der
Kammerboden besteht aus einzelnen waagerecht verschiebbaren Teilen, die nacheinander
herausgezogen werden können, und die hierbei die senkrechten Blockschn.eidvorrichtungen
betätigen. Unter dem Kammerboden sind mehrere Transporteinrichtungen angeordnet,
zum Zweck, die beim fortschreitenden Herausziehen der Schieber herunterfallende
Kaminerfiillung seitwärts fortzuschaffen.
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Die an den Kainmerbodenschiebern angeordneten Schneaidvorrichtungen
bestehen aus senkrechten Messern oder vorzugsweise aus je zweien in senkrechten
oder angenähert senkrechten Ebenen angeordneten Schneiddrähten, welche während des
Herausziehens der Bodenschieber die Kammerfüllung in Einzelblöcke zerteilen, deren
Breite der Schieberbre,ite entspricht.
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Auf diese Weise wird eine äußerst einfache, sicher wirkende Vorrichtung
geschaffen,
in welcher der Superphosphatblock nach erfolgter teilweiser
Abkühlung in einzelnen Teilblöcken allmählich dadurch zum Zerbrökkeln gebracht wird,
daß die einzelnen Bodenschieber nebst ihren Schneideinrichtungen nacheinander herausgezogen
werden.
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Unter den Bodenschiebern sind erfindungsgemäß Transportvorrichtungen
angeordnet, die ihren Inhalt auf eine quer dazu liegende Transporteinrichtung, z.
B. ein Transportband, zur weiteren Beförderung übergeben. Die fortschreitend weiterbeförderte
Kaminerfüllung wird auf dem Transportwege durch einen Luftstrom gekühlt, der gegebenenfalls
zur Beförderungsrichtung entgegengesetzt gerichtet ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist auf der beiliegenden Zeichnung an einem
Ausführungsbeispiel dargestellt worden.
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Abb. i ist ein senkrechter Längsschnitt, Abb.2 ein waagerechter Querschnitt
bei teilweiser Ansicht, Abb. 3 eine Seitenansicht, zur Hälfte bei fortgenommenen
Seitenwandschiebern, der zur Ausführung des Verfahrens dienenden Vorrichtung.
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Die Superphosphatkammer i, welche als Einzel- oder Doppelkammer ausgeführt
werden kann, ist mit der mittels Träger 29, 29' usw. gestützten Decke :2 versehen,
worin die bekannte Einfüllvorrichtung 3 mit Mischflügeln 4, Hohlwelle 5, Abflußklappe
6, Klappenstange 7, Deckel 8, Antrieb g, io und Zuleitung 30 angebracht ist.
Den Boden der Kammer i bilden schmale Schieber 15, 15', 15" usw., die nebeneinander
auf Balken 16, 16', 16" usw. verschiebbar sind. Die Balken 16, 16', 16" usw. ruhen
auf Querbalken 17 und sind durch Tragbalken 18, 18' usw. gestützt. Die aus der Kammer
i herausragenden Enden der Schieber 15, 15', 15" usw. sind z. B. mit
Zahnstangen ig, ig', ig" usw. versehen, die mit Zahnrädern 2o, 2o', 2ö' usw. im
Eingriff sind, deren jedes mit der in Lagern 23 gestützten Welle 22 besonders gekuppelt
und von derselben entkuppelt werden kann. Die Welle 22 wird von Hand mittels Kurbel
21 oder mechanisch, z. B. mittels eines Elektromotors, angetrieben. Werden die zunächst
entkuppelten Zahnräder 2o, 2o', 2o" usw. nacheinander mit der Welle 22 gekuppelt,
so wird hierdurch erreicht, daß die Schieber 15, 15', i 5" usw. nacheinander allmählich
herausgezogen werden.
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Die an die Enden der Schieber 15, 15', 15" usw. anschließende Seitenwand
der Kammer i kann ebenfalls beweglich gestaltet sein, indem sie aus Schiebern 13,
13', 13" usw. besteht, die zwischen Balken 24., 24', 24" usw. senkrecht verschiebbar
sind. Ein Hochziehen der Schieber 13, 13', 13" usw. erfolgt z. B. mittels der Zugorgane
i i, i i', i i" usw. (Seile, Ketten o. dgl.), welche über Umlenkrollen 12, 1:2',
12' usw. laufen, und an denen in entsprechender Waise eine Zugkraft ausgeübt wird,
z. B. mittels Trommel o. dgl.
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Unter den Bodenschiebern 15, 15', 15" usw. sind waagerechte Transportvorrichtungen,
z. B. Transportbänder 26, 26', 26" usw. vorgesehen, welche über Rollen 25, 25',
25" usw: laufen und das geförderte Gut nach dem Quertransportband 28 weitergeben.
Dieses Quertransportband läuft über Rollen 27, 27', -'7" usw. und befördert das
gewonnene, noch heiße Superphosphat nach der Zerkleinerungseinrichtung bzw. nach
dem Magazin. Auf dem Wege dorthin kann das Superphosphat. z. B. durch einen im Kanal
31 in entgegengesetzter Richtung vorbeistreichenden Luftstrom gekühlt und
vom Wasserdampf sowie den okkludierten Gasen befreit werden.
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An den freien Enden der Bodenschieber 25, 25', 25" usw. können zu
beiden Seiten senkrechte Messer angeordnet werden, welche das Material in senkrechte
Teilblöcke zerschneiden. Demselben Zwecke können auch Schneiddrähte 14 aus säurebeständigem
Metall dienen, die mit den einen Enden oben rechts (Abb. i) an den Kammerwänden,
mit den anderen dagegen an den Eckpunkten der Bo:denschieberi5,i5',i5" usw. befestigt
sind.
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Die Vorrichtung wirkt .in der folgenden Weise.
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Nach Einfüllen des Superphosphats durch die Füllvorrichtung 3 wird
nach Ablauf einer gewissen Zeit (etwa 4 Stunden) mit der Entleerung begonnen, wobei
das Material mittels eines Ventilators gekühlt und getrocknet wird, welcher auch
die entwickelten Gase fortsaugt. Bei ständig gedrehter Welle 22 wird zunächst das
erste Zahnrad 2o gekuppelt, wodurch der erste Bodenschieber 15
langsam herausgezogen
wird. Gleichzeitig geht die Zerteilung des Materials in der Kammer mittels der Schneiddrähte
14 (nach Art des Durchschneidens von Seife mittels einer Schnur) vor sich. Die Kammerfüllung
bröckelt langsam ab, und fällt .auf die Transportvorrichtung 26, welche dieselbe
nach dem Querband 28 weiterbefördert. Sollte das Zerbröckeln nicht ohne weiteres
erfolgen, so wird die erste Setenwand 13 langsam hochgezogen, was ein sofortiges
langsam fortschreitendes Niederfallen des Materials auf das Transportband zur Folge
hat. Durch fortgeführtes weiteres Kuppeln der Zahnräder 2o, 2o', 2o" usw. werden
die einzelnen Schieber 15, 15', 15" usw. herausgezogen, wobei im Bedarfsfalle gleichzeitig
auch die weiteren senkrechten Schieber 13, i3 ', 13" usw. hochgezogen werden. So
wird die ganze Kammerfüllung allmählich zerbröckeln, niederfallen
und
von den Transportvorrichtungen fortgeschafft werden.
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Die beschriebene Einrichtung eignet sich auch sehr gut für Knochen-Superphosphatfabriken.