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Überholmaschine mit Spitzen- und Seitenzangen Nachdem es gelungen
ist, .die Überholmaschinen konstruktiv so durchzubilden, -daß sie allen technologischen
Anforderungen gerecht werden und insbesondere die Wirkung der Handarbeit mehr oder
weniger vollständig erreichen, ist man heute bestrebt, die Leistungsfähigkeit dieser
Maschinen in bezug auf ihre Menge auf ein Höchstmaß zu steigern. Diesem Bestreben
steht der Umstand entgegen, daß eine Überholmaschine mit einer großen Anzahl von
Werkzeugen ausgerüstet ist, deren technologisch richtige Bedienung nur von Hand
aus möglich ist. Infolgedessen sind heute Überholmaschinen mit einer mehr oder weniger
großen Anzahl-von Hand- oder Trethebeln ausgerüstet, die der Arbeiter mit seinen
Händen oder Füßen bedient. Da diese Bedienung meist nur nacheinander möglich ist,
erfordert sie einen gewissen Zeitaufwand.
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Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist nun eine Überholmaschine,
die nach ihrem Wesen und allgemeinen Aufbau sich an die Maschine nach dem Patent
2g3 16o anschließt, bei der jedoch die erwähnte Mehrzahl von Hand- und Trethebeln
auf ein Mindestmaß beschränkt ist, um die Zeitverhiste zu ersparen, die dadurch
entstehen, daß der Arbeiter nach dem einen oder anderen Handgriff oder Trethebel
tasten oder suchen muß, wobei außer der dafür erforderlichen "Zeit auch noch Verwechselungen
möglich sind.
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Ein Hauptmerkmal der vorliegenden Maschine besteht darin, daß für
das Schließen und Üffnen der Spitzenzange und der Seitenzangen sowie für die Ausführung
des Spannprozesses nur ,ein einziger gemeinschaftlicher Hebel an der Maschine vorhanden
ist, der mit dem linken Knie des Arbeiters., also sogar ohne Zuhilfenahme der Hände,
bedient wird, so daß beide Hände des Arbeiters während der Bedienung der wichtigsten
Werkzeuge der Maschine, nämlich der Zangen und der Ausreckvorrichtung, am Werkstück
verbleiben können, um dieses den Werkzeugen richtig darzubieten und auf die Wirkung
der Maschine hin abzutasten. Dieser eine Kniehebel gestattet aber nicht nur das
Schließen .der bei Beginn der Arbeit offenen Zangen sowie die Ingangsetzung der
Ausreckvorrichtung, sondern auch das Wiederöffnen der Zangen und die Wiederaufhebung
des Spannprozesses, und zwar in beliebiger Wiederholung und beliebiger Reihenfolge.
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Die normale Arbeitsweise der Maschine ist die, .daß die offene Spitzenzange
nach Einhängen des Schaftes durch Betätigung des Kniehebels geschlossen wird. Danach
wird der Schaft in die beiden Seitenzangen eingehängt, und durch eine erneute Betätigung
desselben Kniehebels werden -die beiden Seitenzangen geschlossen. Sobald sie geschlossen
sind, setzt sich ohne weitere Betätigung des Kniehebels die Aufreckvorrichtung in
Gang und spannt den Schaft mit einer ganz bestimmten, mehr oder weniger großen,
von vornherein einstellbaren Spannkraft über den Leisten. Die verschiedenen Getriebe
der Maschine sind nun derart an den Kniehebel angeschlossen,
daß
es möglich ist, die Spitzenzange durch die Betätigung des Kniehebels wieder zu öffnen,
ebenso aber auch durch die Betätigung dieses einen Kniehebels auch den Spannprozeß
wieder aufzuheben und die Seitenzangen zu öffnen. Dabei betätigt die Bewegung des
Kniehebels nach einer Seite, z. B. nach rechts, die Getriebe der Spitzenzange und
die Bewegung nach links die beiden Seitenzangen und die Ausreckvorrichtung. Drückt
man z. B. den Kniehebel nach rechts, so schließt sich die geöffnete Spitzenzange;
drückt man ihn ein zweites Mal nach rechts, so öffnet sich die Spitzenzange. Dieses
Spiel läßt sich beliebig oft wiederholen. Drückt man dagegen den Kniehebel nach
links, so schließen sich die beiden Seitenzangen, und im Anschluß daran setzt sich
die Ausreckvorrichtung in Gang und spannt den Schaft bis auf das vorher eingestellte
Maß, worauf sie selbsttätig zum Stillstand kommt. Drückt man den Kniehebel ein zweites
Mal nach links, so wird zunächst der Spannprozeß wieder aufgehoben und die Ausreckvorrichtung
in ihre Anfangslage zurückgeführt, und in unmittelbarem Anschluß daran wenden die
beiden Seitenzangen wieder geöffnete Auch dieses Spiel des Schließens und öffnens
der Seitenzangen und des Ausreckens und, wieder Entspannens des Schaftes läßt sich
beliebig oft wiederholen. Man kann ,aber auch wahlweise den Kniehebel nacheinander
nach links und rechts schieben, so daß z. B. nach dem Schließen der Seitenzangen
und dem Ausrecken des Schaftes die Spitzenzange wieder geöffnet und geschlossen
werden kann, also in der Tat das Spiel der Betätigung des Kniehebels zum Zwecke
des Schließens und Offnens .der drei Zangen und des Ausreckens und Entspannens des
Schaftes sehr mannigfaltig ist und allen schuhtechnischen Anforderungen gerecht
zu werden vermag.
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Ein weiteres Kennzeichen der Erfindung besteht darin, daß die soeben
erwähnten Bewegungen der Zangen und der Ausreckvorrichtung durch die Betätigung
des Kniehebels nur eingeleitet und alsdann motorisch durchgeführt werden. Dadurch
wird erreicht, daß der Kraftaufwand des Arbeiters zur Betätigung des Kniehebels
nur ganz geringfügig ist. Es genügt ein leises Anstoßen des Kniehebels, um die verschiedenen
Getriebe in Gang zu setzen.
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Wiewohl die Spannkraft, mit welcher die Ausreckvorrichtung in jedem
einzelnen Falle arbeiten soll, auf ..das Feinste einreguliert und sogar an einer
Skala ihrer Größe nach abgelesen werden kann, besteht eine weitere Einrichtung in
.der Maschine darin, daß der Schaft auch rein willkürlich mit einem ausschließlich
von Hand zu bedienenden Hebel ausgereckt werden kann. Zu diesem Zwecke kann man
die motorische Spannkraft der Maschine nahezu auf Null einstellen, so daß tatsächlich
der Spannprozeß nahezu rein willkürlich durch die Hand des Arbeiters ausgeführt
werden kann.
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Ein weiteres Kennzeichen der Maschine besteht darin, daß man die Ausreckvorrichtung
derart einstellen kann, daß sie das Werkstück um ein ganz bestimmtes Maß gegenüber
den Zangen hebt. Insbesondere kann diese Einstellung so getroffen werden, daß die
Brandsohle des Werkstückes mindestens bis in die Ebene der Zangenköpfe oder ein
wenig darüber hinaus gehoben wird. Dies hat den großen Vorteil, daß, wenn nach beendetem
Spannprozeß die drei Zangen in bekannter Weise einwärts und unter die Brandsohle
fahren, eine Gewähr dafür geböten ist, daß die Zangenköpfe niemals an die Brandsohlenkante
oder gar an die Seitenflächen des Leistens anstoßen können, wodurch bei anderen
Maschinen häufig die Brandsohle zusammengeschoben oder die Vollendung des Überholprozesses
überhaupt vereitelt wird. Wird bei der vorliegenden Maschine das Werkstück nicht
bis in die vorher eingestellte Höhenlage gehoben, so geht die Ausreckvorrichtung
sofort selbsttätig in _ ihre Anfangslage zurück, und der Arbeiter hat durch erneutes,
richtigeres Einhängen,des Schaftes in die Zangen dafür zu sorgen, daß das Werkstück
bei dem nächsten Spanner ozeß bis in die richtige Lage gehoben wird, in der ein
richtiges Unterfahren der Zangen unter die Brandsohle möglich ist.
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Schließlich besteht ein wesentliches Merkmal der Erfindung auch noch
darin, daß der Spannprozeß, wiewohl er motorisch ausgeführt wird, doch mit einer
sehr geringen Geschwindigkeit vorgenommen werden kann. Diese Möglichkeit ist von
großer Wichtigkeit für das gute Gelingen der Überholarbeit, da das Leder- die Eigenschaft
hat, beim Ausrecken und Dehnen bis zu einem hohen Grade nach jeder Dehnung in :den
Beharrungszustand überzugehen, wenn diese Dehnung nur langsam genug vorgenommen
wird; das Leder nimmt also bei langsamem Ausrecken innerhalb weiter Grenzen eine
bleibende Deformation an. Andererseits reißt es bei plötzlichem oder schnellem Ausrecken
sehr leicht ein. Gerade infolge dieser Eigenschaft des Leders gibt man bei empfindlichen
Ledersorten dein rein -willkürlichen Spannprozeß vielfach noch den Vorzug.
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Nach der vorliegenden Erfindung besteht nun die Möglichkeit, durch
ein auswechselbares Zwischengetriebe den Spannprozeß so langsam zu voLziehen, daß
er dem rein willkürlichen Spannprozeß sehr weitgehend angenähert
werden
kann und ein Abreißen des Leders trotz des motorischen Zuges vermieden wird. Auf
diese Weise paart man die Vorzüge des motorischen Spannprozesses und seiner größeren
Leistungsfähigkeit bezüglich der Menge mit den Vorzügen des willkürlichen Spannprozesses
bezüglich der Güte.
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In den Zeichnungen ist der Erfindungsgegenstand in einer beispielsweisen
Ausführungsform dargestellt. Es zeigt: Abb. i das Zangenschließ- und üffnungsgetriebe
in Verbindung mit der Vorrichtung zum Lösen .des Ausreckzuges in Ruhestellung ,der
Maschine, Abb. 2 die Lage des Zangenhebels bei geschlossener Spitzenzange, Abb.
3 einen Schnitt nach A-B der Abb. i, Abb. .4 einen Schnitt nach C-D :der Abb. i.
Abb. 5 stellt einen Mittelschnitt der Maschine mit besonderer Darstellung der gesamten
Ausreckvorrichtung dar.
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Abb.6 zeigt die Spreizringkupplung mit dem Bremsklotz und Abb. 7 einen
Schnitt nach E-F der Abb. 5. Abb.8 zeigt die Einrichtung zum Ausrecken des Oberleders
von Hand.
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Das Schließen und Wiederöffnen der Spitzenzange i sowie auch der beiden
Seitenzangen 2 (Abb. 5) erfolgt .durch die Bewegung der Verbindungsstange 3 bzw.
4. Jede dieser beiden Verbindungsstangen ist an einem besonderen Zangenschließ-
und -öffnungsgetriebe angeschlossen, das durch seitliches Verschieben des Kniehebels
5 abwechselnd nach .rechts oder links, wie es die Pfeile neben dem Kniehebel in
Abb. i andeuten, betätigt «-irl. Die beiden Getriebe zur Betätigung der Spitzenzange
einerseits und der beiden Seitenzangen in Gemeinschaft andererseits sind in ihrer
Wirkungsweise genau gleich, so daß in Abb. i dieses Getriebe nur für die Spitzenzange
wiedergegeben ist.
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Durch eine Brücke 7 ist die Verbindungsstange 3 (bzw. 4) mit dem Hebel
6 gelenkig verbunden. Wird letzterer in der Pfeilrichtung nach unten bewegt, so
wird die Zange geschlossen, wie aus folgendem :sich ergibt: Auf der ständig im Sinne
des Uhrzeigers umlaufenden Welle g ist das Sperrad 8 fest aufgekeilt. Neben ihm
sitzt lose drehbar auf der Welle g der Klinkhebel io, der durch die Feder i i, die
mit ihrem freien Ende am festen Gestell der Maschine angeschlossen ist, immer in
der gezeichneten Lage gehalten wird. Diese Lage ist einerseits bestimmt durch den
Anschlag i2 der Verbindungslasche 13, die an dem Hebel io angelenkt ist, und andererseits
durch den Fortsatz 14 des Klinkhebels io.
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Der Hebel 6, der auf der ruhenden Welle 77 drehbar gelagert ist, greift
mittels des Bolzens 15 in ein Langloch der Verbindungs-. lasche 13 ein und
wird durch die Feder 16, die mit ihrem freien Ende wiederum am festen Maschinengestell
angeschlossen ist, nach oben gehalten. In .dieser Stellung des Hebels 6, die in
Abb. i dargestellt ist, ist die Zange geöffnet.
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Am oberen Ende des- Klinkhebels io sind die Sperrklinke 17 sowie der
Hebel 18 drehbar angeschlossen, jedoch so, daß beide auf ihrem gemeinschaftlichen
Drehbolzen fest verstiftet sind. Ein Winkelausschlag des Hebels 18 ruft also einen
gleichen Winkelausschlag der Sperrklinke 17 hervor.
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An dem Hebel 18 ist nun der Bolzen i9 mittels Schraube befestigt (Abb.4),
auf dem eine mit einer Eindrehung versehene Rolle 2o sitzt. Eine Feder 28 drückt
diese Rolle stets gegen einen Bund des Bolzens rg. Infolge ihres Gewichtes und dem
.der Teile 17 und i8 ruht diese Rolle auf dem Umfang des Laufringes 21, der mit
dem Haltering 22 fest verbunden ist. Mit letzterem umfaßt der Laufring 21 die Welle
g konzentrisch, befindet sich jedoch infolge des am Maschinengestell befestigten
Halteringes 22 in Ruhe.
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Soll nun die Zange geschlossen werden, so wird zunächst die Zugstange
27 durch Ausschwenken des Kniehebels 5 nach rechts hochgezogen. Wie das Zwischengetriebe
von dem Kniehebel 5 bis zur Zugstange 27 ausgebildet ist, spielt keine Rolle. Es
ist in Abb. i perspektivisch in einer praktisch ausgeführten Form eingezeichnet.
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Die Zugstange 27 hebt nun bei ihrer Aufwärtsbewegung den Schieber
23, der sich in einer Gleitbahn des ruhenden Maschinengestelles führt. An ihm ist
ein Klinkenhebel 24 angelenkt, der mit seinem hakenförmigen, unteren Ende den Klinkenstift
a6' des Schnei-,denhebels 25 erfaßt. Beim Hochgang der Stange 27.macht infolgedessen
der Schneidenhebe125, der am ruhenden Maschinengestell schwingbar gelagert ist,
eine Drehbewegung nach rechts um seinen Lagerbolzen. Die rechte Seite des zweiarmigen
Hebel 25 ist nun als Schneide ausgebildet (Abb.4), die beim Hochgang der
Stange 27 abwärts schwingt und dabei zwischen den Hebel 18 und die Rolle 2o eindringt.
Letztere wird dadurch gegen den Druck der Feder 28 nach links verschoben (Abb.4),
wobei ihre Eindrehung über den Laufring 2i gelangt, welcher etwas schmaler ist als
die Eindrehung der Rolle 2o. Infolgedessen fällt die Rolle 2o auf diesen Ring 2i
herab, wobei der größere Durchmesser der Rolle 2o in eine kurvenförmige Aussparung
26 des Spannringes 22 einfällt. Mit dem Niederfallen der Rolle 2o ist eine Linksdrehung
der Sperrklinke 17 und des Hebels 18 verbunden, wobei die Sperrklinke 17
in die Verzahnung des Sperrades 8 einfällt
und daher von diesem
mitgenommen wird, also an der Rechtsdrehung der Welle g teilnimmt. Auf .diese Weise
erfährt auch der Klinkhebel io eine Rechtsdrehung, die sich jedoch nur so lange
fortsetzen. kann, bis die Rolle 2o auf dem rechten Ende der ruhenden Kurve 26 aufläuft
und dabei die Sperrklinke 17 wieder aus der Verzahnung des Sperrrades 8 aushebt.
In diesem Augenblick drückt die Feder 28 die Rolle 2o (Abb. 4) wieder nach rechts
gegen den Bund des Bolzens, i9, so daß sich die Rolle 2o mit ihrem größten Durchmesser
wieder auf den Umfang des Laufringes 21 aufsetzt. Der Klinkenhebel io gerät auf
diese Weise wieder unter den Einfluß der Zugfeder i i und wird durch diese nach
links in seine Anfangslage zurückgedreht, wobei die Rolle 2o mit ihrem größten Durchmesser
auf dem Umfang des Laufringes a1 abrollt. Diese Anfangslage des Hebels io wird,
wie bereits erwähnt, erreicht, sobald der Anschlag 12 der Lasche 13 gegen den Anschlag
14 des Klinkenhebels io stößt.
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Bevor die Wirkungsweise der Lasche 13 auf den Hebel 6 beschrieben
wird, soll eine besondere Einrichtung des eben geschilderten Getriebes erwähnt werden,
durch welche erreicht wird, daß das soeben geschilderte Spiel des Klinkenhebels
io sich nur einmal vollzieht, auch wenn der Arbeiter den Kniehebel 5 (Abb. i) beständig
nach rechts drückt, also nicht sofort wieder losläßt bzw. in seine Mittellage schiebt.
Diese besondere Einrichtung besteht in folgendem (Abb. i) An dem Hebel 18 ist ein
zweiter Hebel 3o schwingbar angeschlossen, der an seinem linken Ende mit einem Langloch
versehen ist. In letzterem führt sich ein an dem unteren Ende des Klinkenhebels
a4 angebrachter Zapfen, der :durch eine in dem Hebel 30 eingebaute Druckfeder
stets nach links gedrückt wird. Dadurch wird erreicht, daß der Haken des Klinkenhebels
24 sich mit dem Druck dieser Feder gegen den Klinkenstift 26' des Schneidenhebels
25 legt. Wenn nun bei der Rechtsdrehung des Klinkenhebels io der Hebel i8 und mit
ihm auch der Hebel 3o nach rechts gezogen wird, so stößt schließlich der Zapfen
des Klinkenhebels 24 an die linke Wand des Langloches des Hebels 30 :und wird von
diesem mit nach rechts gezogen. Auf diese Weise wird der Klinkenhebel 2,4 von dem
Klinkenstift 26' abgerissen, worauf der Schneidenhebe125 unter der Zugkraft der
Feder 31 eine Linksdrehung ausführt und in seine Anfangsstellung zurückkehrt, gleichgültig,
ob der Arbeiter die Klinke 24 vermittels des Kniehebels 5 noch hochhält.
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Läßt der Arbeiter schließlich den Kniehebel 5 wieder los, so. wird
die gehobene Stange 27 durch die Zugfeder 23' wieder in ihre tiefste Labe gezogen,
wobei der Haken des Klinkenhebels 24 den Klinkenstift 26' des Schneidenhebels 25
wieder erfaßt, so daß der Klinkenhebel 5 erneut betätigt werden kann.
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Bei jeder Betätigung des Schneidenhebels 25 durch den Kniehebel 5
(Abb. i) macht der Klinkenhebel io einen ganz bestimmten, durch Drehung des Halteringes
22 und somit der Kurvenbahn 26 beliebig einstellbaren Weg. Dieser Weg wird nun mittels
des Verbindungsgliedes 13 auf den Hebel 6 übertragen, der seinerseits das Schließen
und Öffnen der Zange bewirkt. Da der Hebel 6, wie bereits erwähnt, durch die Zugfeder
16 stets nach oben gehalten wird, drückt er die Verbindungsstange 3 gegen einen
Anschlag, der in den Zeichnungen nicht dargestellt ist, derart, daß die Zange in
dieser Lage geöffnet ist. Das Getriebe zur Bewegung der beiden Zangenbacken gegeneinander
zwecks Schließens und öffnens der Zangen, wie in Abb.5 angedeutet ist, entspricht
demjenigen in dem Patent 293 16o. Das Langloch in dem Zwischenglied 13 ist nach
oben hin so dang, daß es bei der Hochstellung des Hebels 6 und der Lasche 13 noch
etwas über den Bolzen 15 des Hebels 6 hinausragt, so daß während des ersten Teiles
des Abwärtsganges des Gliedes 13 der Hebel 6 noch in Ruhe bleibt. Der Zwischenhebel
13 ist nun links unten (Abb. i) mit einer Nase 32 versehen, die bei ihrem Abwärtsgang
gegen. den auf dem Hebel 6 schwingbar gelagerten Schubkurvennocken 33 stößt und
ihn nach links abdrückt. Dabei wandert auch der Stift 34, der an dein Kurvennocken
33 angelenkt und an dem Hebel 6 verschiebbar gelagert ist, nach links, und zwar
gegen den Druck einer ihn umschließenden Druckfelder 35, die das Bestreben hat,
den Stift 34 und den Kurvennocken 33 stets nach rechts zurückzuschieben. Wenn nun
der Hebel 13 so weit nach unten gewandert ist, daß sich das obere Ende seines Langloches
gegen .den Bolzen 15 legt, befindet sich die. Stange 34 in ihrer äußersten Stellung
links. In dieser ragt sie mit ihrem linken Ende in eine in Abb. i und 3 punktiert
eingezeichnete Einfräsun.g der Klinke 36 hinein. Die Klinke 36 ist an einem Hebel
41 angelenkt, der zunächst als feststehend betrachtet werde. In dem unteren Teil
der .Nut der Klinke 36 führt sich außerdem ein Würfel 39, der mittels eines Zapfens
durch ein Langloch der Klinke 36 hindurchragt, wie aus Abb. i und 2 ersichtlich.
An diesem Zapfen ist eine Feder 40 angeschlossen, die mit ihrem oberen Ende an einem
Federstift der Klinke 36 hängt und, den Würfel stets soweit nach oben zieht, daß
sein Zapfen sich an die obere Wand des Langloches anlegt. Wenn nun der Hebel6 unter
dem Druck des Hebels 13 weiter nach
unten wandert, gelangt der in
die Nut der Klinke 36 hineinragende Stift 34 bei seiner Abwärtsbewegung auf das
obere Ende des Würfels 39 und drückt diesen entgegen dem Zug der Feder 4o so lange
nach unten, bis .der Hebel 6 unter dem Druck,des Hebels 13 seine tiefste Lage erreicht
hat. In dieser fällt die Nase 38 des Klinkenhebels 36 in .eine am Hebel 6 befestigte
Sperrklinke 37 ein, wodurch der Hebel 6 gegen Aufwärtsgang verriegelt wird. Diese
tiefste Stellung des Hebels 6 entspricht dem geschlossenen Zustand der Zange.
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Nunmehr kehrt der Hebel 13 seine Bewegung um und wandert wieder nach
oben. Infolge des Langloches in dem Hebel 13 bleibt der Hebel 6 von dieser
Aufwärtsbewegung unbeeinflußt. Dagegen hat der Aufwärtsgang der Nase 32 in dein
Glied 13 zur Folge, daß der Kurvennocken 33 freigegeben wird und unter .dem
Druck der Feder 35 mit dem- Bolzen 34 in seine rechte Endlage zurückkehrt. Sobald
dies geschehen ist, wird aber der Würfel 39 freigegeben und bewegt sich unter dem
Zug der Feder 40 so weit nach oben, daß sein Zapfen sich wieder an das obere Ende
des Langloches im Klinkhebel36 anlegt. In dieser Lage befindet sich der Würfel 39
nicht mehr unterhalb, sondern gegenüber dem Bolzen 34, wie in Abb. 2 dargestellt.
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Inzwischen ist der Hebel 13 in seiner höchsten Lage, d. h. in der
Anfangslage, wieder angekommen und verharrt dabei in Ruhe. Die Zange bleibt geschlossen.
Soll nun die Zange wieder geöffnet werden, um beispielsweise den Schuh von neuem
einzuhängen, so brauchen nur die soeben beschriebenen Getriebe erneut in der gleichen
Weise betätigt zu werden. Der Arbeiter schiebt also den Kniiehebel 5 nochmals nach
rechts. Infolgedessen macht der Hebel io genau in der vorbeschriebenenWeise wiederum
eine einzelne Wippbewegung um die Achse der Welle g. Der Hebel 13 wandert wiederum
nach unten. Dabei stößt die Nase 32 wieder gegen den Kurvenhubnocken 33 und schiebt
dadurch den Bolzen 34 nach links. Da aber diesmal der Würfel 39 vor dein
Bolzen 3:I steht und die Nut @in der Klinke 36 ausfüllt, so wird durch den Bolzen
34 die Klinke 36 nach links gestoßen, wodurch die Nase 38 von der Sperrklinke 37
abgerissen wird. Dadurch schnellt der Hebel 6 unter dem Zug der Feder 16 nach oben,
und die Zange ist wieder geöffnet.
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Anders verhält es sich, wenn die Zangen nach völlig beendetem Überholvorgang,
d. h. also nach ihrem Einwärtsgang über die Brandsohle, selbsttätig durch den motorischen
Antrieb der Maschine geöffnet werden müssen. Zu diesem Zwecke ist der Hebel 44 an
den der Klinkenhebel 36 angelenkt ist, an eine umlaufende Sehubkurvenscheibe angeschlossen.
Sobald nun die Zangen motorisch geöffnet werden sollen, wird er Hebe14i durch die
erwähnte Schubkurvenscheibe zunächst angehoben, so daß der Klinkenhebel
36 aufwärts wandert. Dabei folgt ihm der Hebel 6 unter dem Zug der Feder
16. Während dieses Vorganges steht der Zwischenhebel 13 still. Beim Hochgang .des
Hebels 6 streicht nun der Kurvennocken 33 an der Nase 32 des ruhenden Hebels 13
vorbei, wodurch er mit dem Bolzen 34 nach links gedrückt wird und genau so wie beim
willkürlichen Öffnen der Zangen, den Würfel 39 und die Klinke 36 nach links bewegt.
Dadurch wird der Hebel 6 entsperrt und geht wiederum unter dem Zug der Feder 16
:in seine höchste. Lage, in welcher die Zange geöffnet ist. Der Hebel 41 geht unter
dem Einfluß der entsprechend ausgebildeten Schubkurvenscheibe in seine Anfangslage,
d. h. in seine tiefste Stellung, zurück.
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Man ersieht aus der vorstehenden Beschreibung, daß .die geöffnete
Spitzenzange jedesmal bei einer Verschiebung des Kniehebels 5 nach rechts geschlossen
oder die geschlossene Spitzenzange geöffnet wird. Würde also der Arbeiter den Kniehebel
s wiederholt aus seiner Mittellage nach rechts schieben, so würde ebensooft die
Spitzenzange geschlossen und geöffnet bzw. geöffnet und geschlossen. Schiebt er
dagegen den Kniehebel 5 aus seiner Mittellage nach links, so werden in genau der
gleichen Weise die beiden Seitenzangen gleichzeitig geschlossen und wieder geöffnet
bzw. geöffnet und wieder geschlossen.
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An das Zangenschlußgetriebe der beiden Seitenzangen ist nun unmittelbar
das Getriebe zur Ingangsetzung der Ausreckvorrichtung angeschlossen, derart, daß,
wenn der Arbeiter den Kniehebel s aus seiner Mittellage nach links schiebt, dadurch
nicht nur die Seitenzangen geschlossen, sondern ohne weiteres Zutun des Arbeiters
im Anschluß daran selbsttätig die Ausneckvorrichtung in Tätigkeit tritt. Durch erneute
Verschiebung des Kniehebels 5 aus seiner Mittellage nach links wird bei geschlossenen
Seitenzangen zunächst die Ausreckvorrichtung in Tätigkeit gesetzt, derart, daß der
bestehende Spannungszustand des Schaftes wieder aufgehoben wird und im unmittelbaren
Anschluß daran selbsttätig und ohne Zutun des Arbeiters die Seitenzangen wieder
geöffnet werden.
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Das Getriebe zur Bewegung der Ausreckvorrichtung ist nun, wie folgt,
eingerichtet (Abt. 5) Durch Verschiebung des Kniehebels 5 aus seiner Mittellage
nach links wird zunächst in der früher beschriebenen Weise der Hebel. 6 (Abt. i)
abwärts bewegt, an dem die Zugsteige
4 (Abb. 5) genau in der gleichen
Weise angeschlossen ist wie die Zugstange 3 in Abb. i. Auf der Zugstange 4 ist nun
ein Spannauge 55 aufgeklemmt, an dem die Abreißklinke 54 angelenkt ist. Diese hat
an ihrem unteren Ende (Abb. 5) eine Nase und führt sich in dem Schlitz eines Hebels
56, derart, daß die Nase der Klinke 54 sich auf eine Klinkenplatte 59 des Hebels
56 aufsetzen kann. Der Hebel 56 ist an dem ruhenden Gestell der Maschine
drehbar gelagert. Durch eine Zugfeder 6o wird die Klinke 54 mit dem Hebel 56 für
gewöhnlich (in senkrechter Richtung und durch eine Zugfeder 58 in Waagerechter Richtung
im Schluß gehalten. Auf dem Drehzapfen des Hebels 56 sitzt außerdem fest verstiftet
ein Klinkenhebel 47, derart, daß die beiden Hebel 56 und 47 einen zweiarmigen Hebel
bilden. Die Klinke 47 sperrt einen zweiarmigen Hebel 42, der am ruhenden Gestell
der Maschine drehbar gelagert ist, gegen Schwingbewegungen nach rechts. Letzterer
wird an seinem oberen Ende durch zwei Rollen 48 beiderseits gefaßt, derart, daß
zwischen diesen Rollen, die durch Laschen verhunden sind, das obere Ende des Hebels
42 innerhalb bestimmter Grenzen auf und nieder gleiten kann. Die Rollenlaschen sind
an einem Hebel 46 angeschlossen, der mittels des Bolzens 62 schwingbar an der Spindel
61 gelagert ist. Der Hebel 42, der als Friktionshebel bezeichnet werde, wird nun
von der Sperrklinke 4.7 stets .in einer ganz bestimmten Lage gehalten, indem er
mittels der Rollen 48 und des Hebels 46 unter den Einfluß einer Druckfeder 45 gestellt
ist. Der Druck dieser Feder kann beliebig eingestellt werden, und zwar durch Verschieben
der Hülse 49 mittels der Schraubenspindel 5o und des Handrades 51. Spindel und Handrad
sind in einem Söckchen gelagert, das an der Spindel 61 starr befestigt ist. Die
Hülse 49 ist an Drehbewegungen durch Führung in .dem Bügel 52 gehindert, so daß
sie durch Drehung,des Handrades 51 sich nur verschieben kann, wobei sich die Spannung
der Feder 45 verändert, Auf der Hülse 49 ist außerdem eine Skala angebracht, so
daß der jeweils eingestellte Druck der Feder 45, der, wie sich später zeigen wind,
für die Größe der Zugkraft der Ausreckvorrichtung maßgeblich ist, auf dieser Skala
abgelesen «-erden kann. Die Spindel 61 ist, wie in Abb. 5 :dargestellt, an die Sohlenstütze
53 der Maschine angeschlossen, die in gleicher Weise wie bei dem Patent 293 16o
durch Einpressen des Leistens in den von den Zangen festgehaltenen Schaft den Spannprozeß
der Überholmaschine durchführt und auch im einzelnen ähnlich wie dort ausgebildet
ist. Ihre besondere Konstruktion ist nicht Gegenstand der vorliegenden Erfindung
und daher ohne Belang. Jedenfalls werden die drei Stützpunkte 53 dieser Sohlenstütze
durch Abwärtsbewegung der Spindel 61- gehoben und pressen dadurch den Leisten in
den von den Zangen gehaltenen Schaft.
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Die Spindel 61 bildet nun im allgemeinen mit der Spindel 5o, dein
Handrad 51, dem diese beiden Teile tragenden Böckchen und der Feder 45 mit dem zugehörigen
Federgehänge sowie dein zwischen der Spindel 61 und der Feder 45 liegenden Arm des
Hebels 4.6 ein starres Ganze. Erst dann, wenn an der Zahnstange 44, die an einem
Auge des Hebels 46 angelenkt ist (Abb. 5), ein Zug ausgeübt wird, der die Spannkraft
der Feder 45 übersteigt, wird d fiese Feder nachbeben und eine Drehung des Hebels
4.6 um den Bolzen 62 nach links eintreten: Bis zu dieser Grenze wird also die Spindel
61 mit der Spannkraft der Feder 45 abwärts gezogen und__demgemäß auch die- Sohlenstütze
53 mit der Kraft der Feder 4.5 nach oben gepreßt, so d.aß die auf den Schaft des
überzuholenden Schuhes zwecks Ausreckens desselben ausgeübte Zugkraft gleich der
jeweils eingestellten Spannkraft der Feder 45 ist.
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Das Getriebe .der Ausreckvorrichtung wirkt nun wie folgt: Die Abreißklinke
54, die an dem Spannauge 55 angeleiA#:t ,ist, macht die von der Verbindungsstange
4 infolge .des Schließens der Seitenzangen angenommene Abwärtsbewegung mit. Dabei
stützt sich die Nase an ihrem unteren' Ende auf die Klinkplatte 59 des Hebels 56
und drückt diesen nach unten, so daß er eine Linksdrehung um seinen Schwing zapfen
ausführt. Infolgedessen dreht sich auch der Hebel 47 fnlksherum und gibt dadurch
den Friktionshebel42 frei. In demselben Augenblicke gelangt der Friktionshebel unter
den Einfluß der Feder 4.5, die eine Rechtsdrehung des Hebels 46 um den Zapfen 62
verursacht. Dadurch bewegen sich die Rollen_48 nach rechts und rufen-eine Schwingbewegung
des Hebels 42 um seinen Lagerzapfen hervor. Der Hiebe! 42, ist zweiarmig ausgebildet.
Sein zweiter Arm 63 trägt mittels eines Zapfens den Bremsklotz 64 (Abb. 5 und 6),
der sich um seinen Drehzapfen frei einstellen kann. Durch die Rechtsdrehung des
Friktionshebels 42 wird der Bremsklotz 64 mit dem Druck der Fetter 45 gegen den
Umfang der Bremsscheibe 65 gepreßt. Mit letzterer fest verbunden ist ein Exzenter
71 (Abb.6 und 7). Dieses wirkt durch einen Ausgleichstift 9o und den Spreizhebel
66 auf den Spreizring 43. Die Teile 43, 65, 66, 71 und 9o drehen sich mit vier Welle
9 in der Pfeilrichtung, d. h. rechtsherum. Die Bremsscheibe 65 sitzt lose drehbar
auf der Welle 9, wird jedoch durch die Feder 68 gegen einen
Anschlag
des Stellringes 69 gehalten. Der Ausgleichstift 9o steht nun bei seiner gleichmäßigen
Drehung mit der Welle c) auf der tiefsten Stelle des Exzenters 7 i. Wird dagegen
die Bremsscheibe 65 durch den Bremsklotz 64 festgehalten, so bleibt@auch die Exzenterscheibe7
i stehen. Da nun der Spreizliebel 66 durch den Spreizringbolzen 89 (Abb. ;) an der
Scheibe ioi gelagert ist, die auf der Welle 9 aufgekeilt :ist und daher deren Drehbewegung
mitmacht, wandert der Auslleichstift 9o auf dem Exzenter 71 so lange nach
außen, bis er den Spreizringbolzen 89 so zweit gedreht hat, daß dessen freies Ende
den Spreizring genügend weit gespreizt hat, um dessen feste Anlage an dem inneren
Mantel der Scheibe ; z herbeizuführen. Letztere ist lose drehbar auf der Nabe der
Scheibe toi gelagert und wird nunmehr durch den Spreizring mitgenommen, so daß sie
gleichfalls an der Drehung der Welle g teilnimmt. Der äußere Mantel ; o der Scheibe
72 ist verzahnt und steht durch seinen Zahnkranz in Eingriff mit einem Zahnrad io2,
das durch Vermittlung eines auswechselbaren und in seiner Übersetzung veränderlichen
Rädergetriebes 103 auf ein Zahnrad 104 treibt, welches lose drehbar auf der
Welle 9 sitzt und mittels des mit ihm fest verbundenen Zahnrades i o 5 die Zahnstange
44 antreibt (Abb. ; und 5 Sobald also der Hebel 47 den Friktionshebel 42 freigibt,
preßt die Feder 45 den Bremsklotz 64 an die Bremsscheibe 65, wodurch die Spreizringkupplung
geschlossen, das Zahnrad io5 rechtsherum gedreht .und die Zahnstange 44 mit einer
dem Übersetzungsverhältnis zwischen den Zahnrädern 70 und io5 entsprechenden
Geschwindigkeit nach unten gezogen wird. Dadurch wird auch die Spindel 61 und das
mit ihr fest verbundene Federgehänge der Feder 45 abwärts gezogen und d e Sohlenstütze
53 gehoben. Der Leisten wird in den von den Zangen festgehaltenen Schaft hineingepreßt
und der Schaft entsprechend ausgereckt. Sobald die Spannkraft des Sohlendrückers
53 die eingestellte Spannkraft der Feder 45 erreicht hat und über diese hinaus anwächst,
drückt sich die Feder .1.5 zusammen. Dadurch erfolgt eine Drehung des Hebels .1(i
um den Zapfen 62 nach links und eine Verschiebung der beiden Rollen 48, die sich
in diesem Augenblick in ihrer tiefsten Lage gegenüber dem oberen Ende des FriktiOnShebel5
1.2 befinden, gleichfalls nach links.
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Inzwischen ist auch der Klinkenhebel 47 wieder in seiner tiefsten
Lage angekommen, und zwar auf folgende Weise: Der Hebel 56 trägt an einem
nach oben ragenden Arm einen einstellbaren Anschlagbolzen 57. Sobald nun die Stange
4 mit der Klinke 54 abwärts geht und den Hebel 56 in Linksdrehung versetzt, stößt
der Bolzen 57 gegen die Klinke 54 und .drückt diese nach links heraus, so daß ihre
Nase von der Klinkplatte 59 des Hebels 56 abgerissen wird. Alsbald wird der Hebel
56 durch die Zugfeder 6o wieder in eine Rechtsdrehung versetzt, so daß der Hebel
47 unmittelbar, nachdem er den Friktionshebel42 freigegeben hat, wieder in seine
tiefste Lab gelangt. Sobald nun der Hebel _.2 durch die Rollen 48 nach links verschoben
wird, gleitet sein oberes Ende über die schräge Anlauffläche des Hebels 47 und schnappt
schließlich in die Aussparung des Hebels .4; ein, wodurch sich das ganze Getriebe
der Ausreckvorrichtung wieder in Anfangsstellung befindet und arbeitsbereit ist,
mit der einzigen Ausnahme, daß die Spindel 61 sich noch in ihrer tiefsten Lage und
dadurch der Schaft sich im Spannungszustand befindet.
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Sobald der Friktionshebel42 durch die Rollen 48 wieder nach links
gedreht wird, hebt sich der Bremsklotz 6..1, von der Bremsscheibe 65 ab, die Bremsscheibe
65 und das Exzenter 71 werden durch die Feder 68 wieder in ihre Anfangslage, d.
h. bis an den Anschlag des Stellringes 69, gezogen, die Spreizringkupplung wird
gelöst, und der Antrieb der Zahnstange 44 hört auf. Damit nun in diesem Augenblick
der Spannungszustand erhalten bleibt, ist eine zweite Zahnstange 73 vorgesehen (Abb.
j und i), die in das Zahnraid io4 eingreift. Sie bewegt sich, wenn die Zahnstange
..1.4 nach unten geht, in der Pfeilrichtung der Abb. i und 5. Sie steht an ihrem
oberen Ende (Abb. i ) in Eingriff mit einem Zahnrad 74, das lose drehbar auf der
Welle 85 sitzt und aus einem Stück besteht mit dem Schalthebel 75. Während
des Spannprozesses würde demnach der Schalthebel75 rechtsherum gedreht. An letzterem
ist eine Klinke 87 angelenkt, die mit einer Sperrverzahnung 88 in Eingriff gebracht
werden kann. Diese sitzt auf einer Scheibe @84, die während des Spannprozesses sich
in Ruhe befindet. Sobald :die Sperrklinke 87 in die Sperrverzahnung 88 einfällt,
ist ein Rückwärtsgang der Ausreckvorrichtung unmöglich und diese somit verriegelt.
Wird dagegen die Sperrklinke 87 gelöst, so wird die Zahnstange 73 durch eine Zugfeder95
nach unten gezogen, bis sie auf den Anschlag 86 des festen Maschinengestelles stößt.
In dieser Stellung befindet sich die Ausreckvorrichtung in ihrer Anfangsstellung,
d. h. die Sohlenstütze 53 (Abb. 5) steht in ihrer tiefsten Lage.
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Die Sperrklinke 87 wird nun durch einen besonderen Kurvenring 79 derart
gesteuert, daß sie nur bei bestimmten Lagen der Sohlenstütze in die Sperrverzahnung
88 einfallen
kann. Damit wird besonders der Zweck verfolgt, daß
die Sohlenstütze niemals in einer Höhenlage stehenbleib,en kann, bei der die Zangen
während ihres Einwärtsganges zwecks Umlegens des Oberlederrandes um die Leistenkante
und Aufnageln desselben durch Täcks auf die Brandsohle auf Hindernisse stoßen können.
Diese Höhenlage muß sich mindestens um einen geringen Betrag oberhalb der Ebene
befinden, die durch die drei Zangenköpfe belegt werden kann. Andernfalls besteht
die Gefahr, daß die Zangen gegen die Brandsohle fahren und diese zusammenschieben.
Dieser Fall kann besonders. dann eintreten, wenn der Schaft zu tief in die Seitenzangen
eingehängt wird. Andererseits kann aber auch das Bedürfnis vorliegen, die Sperrung
bereits bei einer wesentlich tieferen Lage eintreten zu lassen, nämlich dann, wenn
bei fast völlig entspannter Feder q.5 der motorische Spannprazeß möglichst wirkungslos
bleiben und ein rein willkürlicher Spannprozeß vorgenommen werden soll. Auf welche
Weise letzterer mit der vorliegenden Maschine durchgeführt wird, wird weiter unten
beschrieben. Zunächst soll die Einrichtung geschildert werden, die dazu dient, die
Sperrklinke 87 an verschiedenen Stellen ein- und auszulösen.
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Mit ziem Hebel 6 ist ein Hebel 76 fest verbunden, so daß er also die
Winkelausschläge des Hebels 6 mitmacht. An seinem oberen Ende ist eine Lasche 78
angelenkt, die mit ihrem freien Ende an einem Kurvenring 79 drehbar angeschlossen
ist. Letzterer sitzt lose drehbar auf der Welle 85. Mit der Klinke 87 ist nun ein
Klinkhebel 8o fest verbunden, der durch den Zug einer Feder 8 1 auf dem einstellbaren
Dorn 82 aufliegt. Dieser Dorn ist radial verschiebbar in dem Körper des Schalthebels
75 gelagert und stützt sich mit seinem inneren Ende auf der Kurvenbahn des Ringes
79. In der in Abb. i gezeichneten Lage, bei der die -Seitenzangen geöffnet sind,
ist die Klinke 87 abgehoben. Werden die Seitenzangen geschlossen, so wird, wie früher
dargelegt, der Hebel 6 durch das Zwischenglied 13 nach unten gedrückt und macht
also eine Rechtsdrehung um die Welle 77, an der auch der Hebel 76 teilnimmt
und infolgedessen den Kurvenring 79 linksherum dreht. Dabei kommt die Übergangsstelle
83 der äußeren auf die innere Kurvenbahn in nächste Nähe des Dornes 82. Im unmittelbaren
Anschluß an die Zangenschlußbewegung erfolgt, wie bereits beschrieben, das Ausrecken
des Schaftes, wobei der Schalthebel 75 durch die Zahnstange 73 rechtsherum
gedreht wird. Sobald nun der Dorn 82 infolge der Drehung des Schalthebels 75 über
den Punkt 83 hin-,vegwandert, fällt die Klinke 87 in die Sperrverzahnung 88 ein
und macht einen Rückwärtsgang der Ausreckvorrichtung unmöglich. Durch Regelung der
Länge der Lasche 78 oder eine ähnliche Maßnahme kann aber die Lage des Punktes 83
gegenüber ,dem Dorn 82 bei 7-angenschluß, d. h. bei der tiefsten Lage des Hebels
6, derart geregelt werden, daß nach einem ganz bestimmten Weg der Ausreckvorrichtung
die Sperrung 87, 88 wirksam wird, z. B. dann, wenn die Sohlenstütze 53 bis in die
Höhe der Zangenköpfe gelangt ist oder ein wenig darüber hinaus. Falls der Antrieb
der Ausreckvorrichtun,g bereits vor dieser Höhenlage der Sohlenstütze ausgelöst
wird, so geht die Zahnstange 73 unter dem Zug der Feder 95 und damit auch die Zahnstange
44 und die gesamte Ausreckvorrichtung wirkungslos in ihre Anfangslage zurück, ohne
däß jedoch dabei die Seitenzangen geöffnet werden. Der Arbeiter kann nunmehr durch
verschiedene Mittel dafür sorgen, daß beim nächsten Hub der Ausreckvorrichtun.g
diese in eine genügende Höhenlage .gelangt; z. B. kann er zu diesem Zwecke das Handrad
5 i drehen, um die Feder 45 etwas stärker anzuspannen. Oder er kann die Seitenzangen
öffnen, um den Schaft etwas weniger tief einzuhängen. Jedenfalls gibt ihm das wirkungslose
Zurückgehen der Ausreckvorriichtung ein Zeichen .dafür, daß er die Sohlenstütze
höher heben muß, um den Überholvorgang einwandfrei und richtig durchführen zu können.
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Hat der Arbeiter durch richtiges Einhängen des Schaftes in die Zangen
und richtiges Ausrecken .desselben eine genügend hohe Lage der Sohlenstütze während
des Ausreckvorganges erreicht, so fällt die Sperrklinke 87 richtig in das Zahnsegment
88 ein, und nunmehr kann der Arbeiter den Hauptantrieb der Maschine einlösen, damit
die Überholarbeit fertiggemacht wird, wobei die Zangen unter die Brandsohle fahren,
den Oberlederrand um die Leistenkante legen und auf die Brandsohle aufpressen und
schließlich diie Befestigungsnägel durch Oberleder und Brandsohle eintreiben. Nach
diesem Einrücken des Hauptantriebes der Maschine setzt nämlich eine Linksdrehung
der Welle 85 ein, wie der Pfeil in Abb. i angibt. An dieser Drehung nimmt die auf
der Welle 85 aufgekeilte Scheibe 8d. teil, auf der wiederum das Zahnsegment 88 befestigt
ist. Durch den Zug der Feder 95 dreht sich dabei auch ,der Schalthebel 75 linksherum,
indem (die Sperrklinke 87 dem Sperrzahn folgt, mit dem sie gerade in Eingriff ist.
Wenn die Zahnstange 73 auf den festen Anschlag 86 stößt, bleibt sie stehen. In dieser
Lage befindet sich die Sohlenstütze 53 in ihrer tiefsten Stellung. Die Scheibe 84
mit dem Zahnsegment 88 dreht sich nun weiter und
macht eine volle
Umdrehung, bis die Maschine wieder zum Stillstand kommt.
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Das willkürliche Lösen der Ausreekvorrichturig bei schlecht gelungenem
Spannprozeß erfolgt durch eine erneute Verschiebung, des Gabelhebels 5 (Abb. i)
aus seiner Mittellage nach links. Um dies zu erläutern, werde von der Stellung der
Getriebe ausgegangen, die diese nach beendetem Spannprozeß einnehmen. Sie ist dargestellt
in Abb. 2. Die Sperrklinke 87 (Abb. i) befindet sich dabei in Eingriff mit der Sperrverzahnung
88; der Dorn 82 muß also mit seinem inneren Ende auf der inneren Kurvenbahn der
Kurve 79 stehen. Wird nun der Kniehebel 5 nach links geschoben, so wird zunächst
die der Stange 27 in Abb. i entsprechende Zugstange für die Seitenzangen gehoben
und dadurch das Zwischenglied 13 gesenkt, wodurch der Hebel 6 entsperrt wird und
in seine höchste Lage zurückkehrt. Bei seinem Aufwärtsgang macht der Hebel 6 eine
Linksdrehung um die Welle 77, an der auch der Hebel 76 teilnimmt und durch
die Verhindungslasche 78 eine Rechtsdrehung des Kurvenringes 79 herbeiführt. Dabei
tritt der Punkt 83 (Abb. 2) der Kurve 79 unter den Dorn 82 und schiebt diesen radial
nach außen, wodurch die Klinke 87 aus der Sperrverzahnung 88 gelöst wird und die
Zahnstange 73 unter dem Zug der Feder 95 in ihre Mullage zurückkehrt, d. h. bis
sie auf den Anschlag 86 des ruhenden Gestelles auftrifft. Dabei geht gleichzeitig
die Zahnstange 44 (Abb. 5) .in die Höhe, und die Ausreckv orrichtung wird entspannt.
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Sobald nun der Hebel 6 in seiner höchsten Lage angekommen ist, öffnen
sich, wie früher beschrieben, die Seitenzangen, so daß nunmehr der Schaft neu eingehängt
und erneut ausgereckt werden kann.
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Um aber auch den höchsten Ansprüchen an die Güte der Überholarbeit
mit der vorliegenden Maschine gerecht werden zu können, ist außerdem eine Einrichtung
vorgesehen, um den Spannprozeß rein willkürlich, also überhaupt nicht motorisch
durchzuführen. Zwar ist es erforderlich, die Seitenzangen durch Linksschiebung des
Kniehebels 5 zu schließen und im Anschluß daran die Ausreckvorrichteng motorisch
zur Absperrung durch das Sperrgetriebe 87, 88 (Abb. i) zu bringen. Durch Einstellung
.der Spannkraft der Feder 45 und des Zeitpunktes des Einfallens der Sperrklinke
87 in die Sperrverzahnung 88 kann jedoch die Spannwirkung der Ausreckvorrichtung
derart vermindert werden, daß sie praktisch nahezu Null ist, so daß der nunmehr
vorgenommene rein willkürliche Spannprozeß in der Tat ausschließlich die Spannung
des Schaftes über .den Leisten bewirkt.
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Die Einrichtung zur Ausführung des willkürlichen Spannprozesses ist
in Abb.8 dargestellt. Sie besteht in einem Handhebel roh, der mittels des Bolzens
107 an dem ruhenden Gestell der Maschine drehbar gelagert ist. Das rechte
Ende dieses Hebels ist als Handknopf io8 ausgebildet und ruht auf einer Traverse
des festen Gestelles. An dem linken freien Ende des Hebels roh ist mittels eines
Zapfens iog ein zweiarmiger Hebel angelenkt, dessen rechter Schenkel iio als Sperrklinke
ausgebildet ist, die in eine Sperrverzahnung i r i eingreifen kann. Letztere ist
auf .dem Körper des Schalthebels 75 angeordnet, auf -dem auch die Verzahnung 74
(Abb. 8 und i) angebracht ist, in welche die Zahnstange 73 eingreift. Der linke
Arm 112 des zweiarmigen Hebels i i o, i 12 ist nach rechts über den Drehpunkt iog
hinaus verlängert, und zwar ist diese Verlängerung als segmentförmiges Gegengewicht
114 ausgebildet, welches den zweiarmigen Hebel i i o, i 12 stets in Rechtsdrehung
zu versetzen sucht. Diese Rechtsdrehung wird jedoch bei der Ruhelage des Handhebels
io6 verhindert :durch den Anschlag 113, der an dem ruhenden Gestell der Maschine
angebracht ist, und gegen den sich der Hebelarm i 12 anlegt.
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Wird dagegen der Handkopf io8 vom Arbeiter angehoben, so senkt sich
der Bolzen iog, wobei der zweiarmige Hebel iio, ii2 unter der Wirkung des Gegengewichtes,
114 eine Rechtsdrehung ausführt und die Klinke i io in Eingriff mit der Sperrverzahnung
i i i bringt. Bei fortgesetztem Anheben des Handknopfes io8 wird demnach die Sperrverzahnung
i r i und damit der Schalthebel 75 willkürlich nach rechts, d. h. in der Richtung
des Pfeiles der Abb. 8, gedreht und die Ausreckvorrichtung über die Zahnstangen
73 und 74 durch die Hand des Arbeiters in Gang gesetzt. Rückwärtsbewegungen der
Ausreckvorrichtun.g werden durch die Sperrklinke 87 verhindert.
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Soll der willkürliche Spannprozeß wieder aufgehoben werden, so ist
in genau der gleichen Weise zu verfahren, wie wenn motorisch gespannt worden ist,
d. h. der Kniehebel 5 in Abb. i ist aus seiner Mittellage nach links zu schieben,
worauf zunächst entspannt und danach die Seitenzangen geöffnet werden.
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Die Beendigung der Überholarbeit durch die Maschine erfolgt nach dem
willkürlichen Spannprozeß genau in der gleichen Weise, wie wenn dieser überhaupt
nicht stattgefunden hätte. Man kann also einen willkürlichen Spannprozeß jederzeit
hinter den motorischen Spannprozeß einschalten und die Größe der Wirkung desselben
durch Einstellung der Feder 45 (Abb. 5) von vornherein umgrenzen. Bei leichtem und
empfindlichem Schuhwerk kann man ausschließlich mit der ivilllkürlichen
Spannung
arbeiten, bei besonders schwerem Schuhwerk dagegen kann man auch im Anschluß an
einen besonders kräftigen tnotorischen Spannprozeß mit dem Handhebel io6, log noch
beliebig nachrecken, wenn das Bedürfnis vorliegt.