DE494911C - Schaltungsanordnung fuer Duplexbetrieb zur UEbermittelung von telegraphischen Nachrichten ueber lange Kabel - Google Patents
Schaltungsanordnung fuer Duplexbetrieb zur UEbermittelung von telegraphischen Nachrichten ueber lange KabelInfo
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Description
Die Erfindung feetrifft telegraphische Systeme, bei welchen nach Art von Krarupieitungen
ununterbrochen belastete Leitungen Verwendung finden.
Der wesentliche Gegenstand der Erfindung ist eine künstliche Leitung, welche genau
einen langen Signalleiter nachbildet. Bei dem nachstehend .beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist eine künstliche Leitung für den Duplexbetrieb eines langen, mit großer Schnelligkeit
betriebenen ununterbrochen belasteten Ozeantelegraphenkalbel's in Betracht gezogen.
Abb. ι zeigt die Schaltung einer künstlichen Leitung nach der Erfindung. Albb. 2
zeigt ein Diagramm für den Strom im Leiter in verschiedenen Entfernungen vom Sendeende.
Abb. 3 ist ein ^-//-Diagramm für die Permeabilität des Belastungsmaterials. Abb. 4
zeigt in einem Diagramm die Wirkung der
ao Veränderung von Luiftzwischenraum auf die
Permeabilität. Abb. 5 zeigt in einem Diagramm die Wirkung superponierter konstanter
magnetischer Kraft auf die Permeabilität. In nachstehender Beschreibung handelt es
as sich um ein ununterbrochen 'belastetes Kabel,
bei welchem als Belastungsmaterial eine Zusammensetzung von Nickel und Eisen gewählt
ist, welche mit Permalloy bezeichnet wird.
Bei langen ozeanischen Kalbeln hielt man es für recht zweckmäßig, Duplexbetrieb einzurichten.
Aus diesem Grunde wurden in bekannter Weise an beiden Enden künstliche Leitungen vorgesehen, von denen eine jede
das Kabel elektrisch bis zu einem bestimmten praktischen Betrag nachbildet. Das wirkliche
Kabel und die künstliche Leitung werden als Verzweigungen einer Wheatstonschen Brücke
geschaltet. Die Herstellung und die Einstellung der künstlichen Leitung derart, daß
diese ein langes ozeanisches Kabel genügend genau nachbildet, ist mit bedeutenden Schwierigkeiten
verbunden, selbst wenn das Kabel nicht belastet ist.
Das Problem, ein ununterbrochen belastetes Kabel auszugleichen, hat verschiedene Arten
von Schwierigkeiten. Das nichtbelastete Kabel zeigt Widerstand und Kapazität, während
seine Streuung und seine Induktanz meistens vernachlässigt werden können. Das belastete Kabel hat eine große Induktanz,
welche natürlich auch in der künstlichen Leitung nachgebildet werden muß, so daß die
Schwierigkeit des Ausgleiches größer ist. Überdies ändert sich die Induktanz mit dem
Strom, während die Faktoren, welche beim Ausgleich des nichtbelasteten Kabels in Erscheinung
treten, nämlich Widerstand und
494Ml
Kapazität, für verschiedene Ströme im wesentlichen gleich sind. Weiterhin wird
der effektive Widerstand der Leitung durch Wirbelstromverluste und andere Wirkungen
des Belastungsmaterials bestimmt, so daß dieser effektive Widerstand für das belastete
Kabel sich mit dem Strome ändert, während für das nichtbelastete Kabel der effektiv? Widerstand
im wesentlichen konstant ist. ίο Die Erfindung bringt eine künstliche Leitung,
welche dem Kabelleiter in bezug auf alle wesentlichen Konstanten gleicht und welche dazu dient, einen solchen Leiter für
Duplexbetrieb auszugleichen. Das besondere, beispielsweise betrachtete, belastete Kabel besteht aus einem zylindrischen
Kupferleiter mit 4,27 mm Durchmesser. Dieses ist von einem spiralig gewundenen
Permalloyband von einer Dicke von 0,15 und
ao einer Breite von 3,17 mm umgeben. Dieses Band gibt dem Leiter einen Durchmesser
von 4.57 mm. Wenn das Band in dieser Weise aufgebracht ist, so zeigt es eine Permeabilität
von 2000 oder darüber, während· bisher bei Eisen diese Zahl nicht höher war
als 200. Infolge dieser außergewöhnlichen Eigenschaften des Permalloy, der hohen Permeabilität bei niedrigen magnetisierenden
Kräften ist ein in dieser Weise belasteter Leiter für schnelles Telegraphieren geeignet.
Xach Belegung des Kupferleiters mit dem
Belastungsmaterial wird derselbe einem -: Hitzeprozesse unterzogen, durch welchen
diese hohe Permeabilität entsteht. Hierauf erfolgt das Auflegen der Guttaperchaisolatiön,
von Drähten usw. Das beispielsweise beschriebene Kabel soll eine Länge von etwa
3700 'km haben. Die magnetischen Eigenschaften des Belastungsmaterials werden in Verbindung mit der nachfolgenden Beschreibung
der künstlichen Leitung erläutert. In Abb. ι ist das Kabel mit 10 bezeichnet.
Der Empfänger R liegt im Brückenteil der Wheatstonschen Brücke, in deren Verzweigungen
die Kondensatoren C und C1, die gleich sind, eingeschaltet werden. Der Sender
T ist mit der Spitze, welche durch die Leitungen der beiden Kondensatoren C gebildet
wird, verbunden. Die zwei anderen Verzweigungen der Brücke wenden durch das Kabel 10 gebildet und durch die nachstehend
beschriebene künstliche Leitung.
Für den Teil der künstlichen Leitung, der im elektrischen Sinne am nächsten der Brücke
liegt, wird eine Reihe von Leitern 11 verwendet, die die gleiche Dimension und das
gleiche Material haben wie die Kabelleiter und in der gleichen Weise belastet wenden.
Die Kabelleiter sind mit Guttapercha oder einem anderen Isolationsmaterial umgeben.
Es ist jedoch nicht notwendig, auch bei der künstlichen Leitung eine derartige Isolation
vorzunehmen. Die Albschnitte des mit Band bewickelten Leiters der künstlichen Leitung
können verschiedene Länge haben. Sie sind kürzer nahe der Brücke und werden mit ihrer
Entfernung von der Brücke länger. Indessen können sie auch dieselbe Länge haben, z. B.
ein jeder 18,25 m. Diese Abschnitte werden über kleine einstellbare Induktanzspulen 12
und' Widerstände 13 hintereinandergescnaltet.
x\uf der einen Seite geerdete Kondensatoren
14 sind andererseits mit Abzweigstellen der Spulen 12 verbunden. Der Zweck des
Kondensators 14 ist, wie weiter unten noch angegeben,wird', der, die Kapazität des Kabels
selbst nachzubilden, unabhängig von den verschiedenen Bedingungen, unter welchen
die Abschnitte und das Kabel sich befinden. Diese bei 15 an Erde liegenden Kondensatoren
sind einstellbar und sind durch einstellbare Widerstände 16 nebengeschlossen. Für
ein transatlantisches Kalbel mit einer Länge vori 'beispielsweise 3700 km mag'der Tail der
künstlichen Leitung, der in der eben beschriebenen Weise zusammengesetzt ist, zusammen
ungefähr 185 km lang sein. Unter der Annahme, daß die Abschnitte je 18,25 m lang
sind, ergeben sich 10 000 Abschnitte. Diese Abschnitte müssen nach bekannten Prinzipien
so angeordnet und gruppiert werden, daß die wechselseitigen Induktanzwirkungen zwischen
verschiedenen Abschnitten außer acht gelassen werden können.
Das Kabel zeigt vier fundamentale physikaiische Konstanten, welche beachtet werden
müssen, um die künstliche Leitung dem· Kabel anzupassen. Es sind dies Widerstand,
Kapazität, Induktanz und Ableitung. Macht man nun den Leiter 'der Abschnitte 11 aus 1°°
gleichem Material und gleichem Querschnitt wie den Kalbelleiter, so ist der Serienwiderstand
pro Längeneinheit bereits sehr scharf . angepaßt. Es ist bekannt, daß KaJbel in der
Weise hergestellt wenden, daß vor dem Legen die Abschnitte zusammengespleißt werden.
Die verwendeten Herstellungsmethoden bringen notwendigerweise kleine Unterschiede in
den Konstanten dieser Abschnitte mit sich. Wie auch immer die Konstanten für die verschiedenen
Abschnitte des Kabels sein -mögen, so sei angenommen, daß sie für die entsprechenden
Abschnitte der künstlichen Leitung .-■ 11 gleich sind derart, daß jedes der 185 km
denselben Widerstand hat wie das entsprechende Kilometer des Kabels. Durch kleine,
instellbare, zwischengeschaltete Widerstände 13 wird Genauigkeit der Einstellung gewähr- ,
leistet.
Der Teil 11 der- künstlichen Leitung hat
nicht nur den gleichen Leiter- wie das Kabel,
sondern er hat auch dasselbe zur Erhöhung
der Induktion spiralig herumgewundene Material. Infolgedessen ist in einer engen Annäherung
die Serieninduktanz der künstlichen Leitung 11 die gleiche, als wie bei den ersten
185 km des Kabels, und zwar Kilometer für Kilometer, und die kleinen, einstellbaren Induktanzspulen
12 ermöglichen eine ganz genaue Einstellung bezüglich der Gleichheit der
Induktanz · zwischen Kabel- und künstlicher Leitung, und zwar Kilometer um Kilometer.
-Die verteilte Nebenschlußkapazität für das Kabel" wird" in der künstlichen Leitung durch
die Kondensatoren 14 in genügender Weise nachgebildet, welche mit der einen Seite an
>5 Erde liegen und mit der anderen Seite mit dem Kabel mit Zwischenräumen von 18,25 m
in Verbindung stehen. Jeder Kondensator 14 hat im wesentlichen eine Kapazität, die der
Kapazität von 18,25 m Länge des wirklichen Kabels entspricht.
Die Wirkung der »dielektrischen Hysteresis« des Isolationsbelages des Kabels ist in
ihrer Rückwirkung auf den-Kabelstromkreis gleichwertig einem höhen Widerstand im Nebenschluß
zu einem Kondensator. Dementsprechend sind hohe, einstellbare Widerstände 16 vorgesehen im Nebenschluß zu den diesbezüglichen
Kondensatoren 14, und vermittels dieser Widerstände kann die Wirkung
der dielektrischen Hysteresis des Kabelisolationsmaterials in genauer Weise nachgebildet
werden.
Die Dämpfung bringt in dem wirklichen Kabel einen Strom hervor, welcher ungefähr
in Abb. 2 dargestellt ist, in welcher die Abszissen Entfernungen in Kilometern vom
Sendeende und die Ordinaten die Ströme an den entsprechenden Punkten des Kabels darstellen.
Bei einer Entfernung von 185 km wird der Strom von seinem Sendewert OA
auf den Wert abfallen, der durch die Ordinate DP gegeben ist. Unter der Voraussetzung,
daß der ganze ankommende Strom gegen das Sendeende zurückreflektiert wird, würde der Strom, welcher zum Sendeende
zurückgeleitet würde, lediglich von der Größe D' P' sein. Aber es wird natürlich
irgendeine RefLektionsunregelmäßigkeit nur einen geringen Bruchteil einer gesamten Reflektion
mit sich bringen. Es ist klar, daß infolge Unregelmäßigkeiten in der weiteren Leitung, d. h. weiter als 185 km längs des
Kabels, die Wirkungen von teilweisen Reflektionen am Sendeende verhältnismäßig gering
sind. Hieraus ergibt sich, daß insbesondere für das Kopfende der künstlichen Leitung die Notwendigkeit der genauesten
Einstellung besteht, und dies ist der Grund, warum die ununterbrochen belastete künstliehe'Leitung
11 für das Köpfende, wie in Abb. i, Verwendung findet,' an Stelle einer
künstlichen Leitung mit zusammengefaßter Belastung. Nachdem diese ununterbrochen
belastete künstliche Leitung bis zu einer gewissen Länge, wie z. B. bis zur Stelle 17 der
Abb. i, ausgeführt ist, wird sie als-künstliche Leitung
weitergeführt, die aus zusammengefaßten Elementen in einer der nachstehend
beschriebenen Zusammensetzungen besteht.
Für den Teil der künstlichen Leitung, der den nächsten 185 Kilometereinheiten des Kabels
entspricht, werden Sätze von Elementen aufeinanderfolgend vorgesehen. Jeder Satz
besteht aus einer Serieninduktanzspule 19, einem Serienwiderstand 18 und einem Nebenschlußkondensator
20. In erster Annäherung hat die Induktanzspule 19 eine Induktanz,
die etwas geringer ist als die Induktanz einer bestimmten Länge des Kabels 10, welcher
dieser Abschnitt entspricht. Der Widerstand 18 ist (ungeachtet des Widerstandes in der
Spule 19) derselbe, wie der Widerstand derselben Länge des Kabels 10, und der Kondensator
20 hat dieselbe Kapazität wie diese Länge des Kabels 10.
In Verbindung mit einer jeden derartigen · Gruppe von Spulen 19, Widerstand 18 und
Kondensator 20 steht eine kleine, einstellbare Induktanzspule 21 mit einem mit Luftzwischenraum
versehenen Kern in Serie und eine einstellbare, hohen Widerstand aufweisende
Spule 30 in Nebenschluß zum Kondensator 20. Die Funktion des Widerstandes 30 ist im
wesentlichen dieselbe wie die des Widerstandes 16. Der Kondensator 20 ist genau berechnet,
und seine Ableitung ist geringer als diejenige des Kabels, und der im Nebenschluß
zum Kondensator 20 liegende Widerstand 30 bewirkt eine größere Genauigkeit. Der Zweck
der einstellbaren Induktanzspule 21 wird »°o
nachstehend erläutert.
Die Größen der aufeinanderfolgenden Widerstände 18 und Spulen 19 können albgestuft
werden, indem sie in der Nähe der Brücke kleiner gemacht werden und so eine engere
Einstellung dort ermöglichen, wo die Nachbildung der wirklichen Leitung genauer sein
muß. In diesem Falle werden die Kondensatoren 20 in gleicher Weise abgestuft.
Die Benutzung des zur induktiven Belastung dienenden Materials gibt dem Kabel
eine Induktanz L, die nicht konstant ist, aber von der Größe des Stromes abhängt. . Dies
sei an Hand der Abb. 3 erläutert. Die Kurve 22 ist die gewöhnliche B-H-Kurve. für Permalloy.
H entspricht der zugeführten magnetischen Kraft und B der magnetischen Induktion
des Materials. Die Kurve 23 in der gleichen Abbildung ist die (/,-//-Kurve, wobei
μ = BjH ist. Die Werte von H bei der iao
Signalgebung sind gering und fallen mit. der Entfernung vom Sendeende- sehr schnell ab,
so daß über die ersten 185 km des Kabels
hinaus und in dem entsprechenden Teil der künstlichen Leitung nur ein enger Bereich
von O bis X in Albb. 3 besteht. Unter Anwendung geeigneter konstanter
Proportionalitätsfaktoren kann dieKurve μ-Η auch betrachtet wenden als eine L-I-Kurve,
wobei L die Induktanz und I den Strom darstellt. Man kann sagen, daß das Problem
der Nachbildung der belasteten Leitung die Aufgabe darstellt, der künstlichen Leitung
dieselbe /»-/-Kurve zu geben wie dem Kabel. Dieses bedeutet, daß für entsprechende
Punkte der beiden Leitungen die L-i-Kurve dieselbe ist. Außerdem muß der Hysteresisverlust
an jedem Punkt der künstlichen Leitung derselbe sein wie an dem entsprechenden Punkt längs des Kabels, aber für weit
entfernt liegende Punkte ist ihre Wirkung co praktisch vernachlässigbar und das Kriterium
der Anpassung der L-I-Kurven genügt vollkommen. Wäre die Induktanz konstant, so
würde die L-J-Kurve eine horizontale Linie sein, aber ihre gekrümmte Form bringt zum
*5 Ausdruck, daß die Induktanz ein Verhältnis ist, dessen Wert sich in Abhängigkeit vom
Strom ändert. Um im vorliegenden Falle die zusammengefaßte künstliche Leitung soweit
wie möglich dem Kabel gleich zu machen, wird dasselbe induktive Material verwendet, d. h. die Kerne der Spul« 19 werden
aus Permalloy gemacht, mit Hitze behandelt und sonst in der gleichen Weise wie das Permalloyband präpariert. Durch diese
Art der Konstruktion ist ein wesentlicher Schritt in der Richtung gemacht, durch die
künstliche Leitung in genauer Weise die wirkliche Leitung nachzubilden.
Für die Kerne der Iniduktanzspulen 19
wird nicht nur Permalloy verwendet, sondern außerdem sind diese Spulen und Kerne so
gestaltet, daß das Permalloy dieselbe magnetische Dichte wie das Kabel zeigt, d.h. wenn
ein stetiger Strom mit einer bestimmten Anzahl von Mikroampere durch das Kabel fließt
und eine bestimmte Kraftliniendichte in dem Material des Bandes hervorbringt, so sind die
Spulen 19 so konstruiert, daß der gleiche Strom in ihren Windungen die gleiche Dichte
im Kernmaterial erzeugt. Auf diese Weise ist eine Gewähr dafür gegeben, daß die gleiche
Kurve 23 in Abb. 3 für entsprechende Punkte des Kabels und der künstlichen Leitung gilt.
Gewisse Verluste infolge von Wirbelströmen im Belastungsmaterial des Kabels sind
unvermeidlich, und dementsprechend sind die Kerne der Spulen 19 lamelliert, und zwar so
bezüglich der Dicke der Lamellen, daß · die Wechselstromverluste für die gleichen Ströme
dieselben sind wie im Kabel.
Ein weiteres Konstruktionsmerkmal besteht bei den Serieninduktantzspulen 19 darin, daß
man dieselben mit Luftzwischenräumen versieht und diese einstellbar macht. Der Zweck
der Einstellibarkeit ist der, die Induktanz der Spulen regeln zu können. Eine Vergrößerung
des Luftzwischenraumes vermindert die Induktanz der Spule und umgekehrt. Mit Änderung
des Luftziwischenraumes verändert sich die Induktanz, und zwar nicht proportional,
sondern schneller. Betrachten wir Abb. 4 und vergrößert man den Luftzwischenraum,
so ändert sich die /,-/-Kurve
von Kurve 27 in Kurve 28, und wenn man die Ordinaten mit einer Konstanten für Kurve 28
multipliziert, so kann die Kurve 28 nicht so weit gebracht werden, daß sie mit 27 zusammenfällt,
sondern sie nimmt einen Verlauf, wie derselbe durch Kurve 29 zum Ausdruck gebracht ist.
Untersucht man die Vorgänge auf mathematischem Wege, so ergibt eich, daß der
Luftzwischenraum einen wesentlichen Einfluß auf das Verhalten der Permeabilität ausübt.
Wird z. B. durch den Luftzwischenraum die Permeabilität auf die Hälfte des Wertes
herabgesetzt, so findet eine wesentlich verringerte Änderung der Permeabilität für
kleine magnetische Kräfte statt, und zwar ungefähr auf 1Z8 des vorhergehenden Wertes.
Hieraus folgt, daß die Einstellung des Luftzwischenraumes für jede Spule 19 eine ungewünschte
Änderung der Induktanz für verschiedene Stromstärkenverursacht. Um diese Wirkung auszugleichen, werden kleine, einstellbare
Serienluftkerninduktanzen 2Ί verwendet.
Vermittels 21 kann die Induktanz verändert werden, ohne daß die Geschwindigkeit,
bei welcher die Induktanz mit dem Strom sich ändert, eine Änderung erfährt, so daß mit den zwei einstellbaren Spulen19 und
21 eine gewünschte Einstellung dieser beiden Faktoren gewährleistet ist.
In der künstlichen Leitung wird noch ein anderes Verfahren verwendet, um die Induktanz
der Spulen zu regeln. Dieses Verfahren ist in den Spulen 19' durchgeführt. Diese
können, ebenso wie die anderen, mit Permalloy hergestellt werden, aber sie halben
keine einstellbaren Lufträume, und die einstellbaren Luftkernspulen 21 kommen nicht
zur Verwendung.
Um jeden Kern für die Serienwindungen 19' der künstlichen Leitung ist eine besondere
Wicklung 24 in einem Stromkreis mit einer Batterie und einem regelbaren Widerstand 25
gelegt. Aus Abb. 3 ergibt sich, daß, obwohl L mit I1 wie dies durch Kurve 37 ausgedrückt
ist, variiert, für einen superponierten Gleichstrom und einen kleinen Bereich von iao
variablem Strom den Wert von L. nach der Kurve 26 sich ändert. Man sieht also, daß
die Kurve 26 so entstanden ist, daß der Gesamtstrom, d. h. der Strom /, der durch die
Wickelung 19' fließt, plus dem Strom Γ, der
durch die Wickelung 24 fließt, als Abszisse aufgetragen wird, während die resultierende
Induktanz L' die Ordinate bildet. Indem man den Gleichstrom Γ in der Wicklung 24 vermittels
25 regelt, wird der Kern auf irgendeinen gewünschten Punkt der Kurve 26 der
to Abb. 5 gehalten. Da die Ordinaten dieser Kurve Induktanz darstellen, so sieht man, daß
durch diese Anordnungen eine Einstellung der Induktanz erfolgen kann.
Wenn die Unregelmäßigkeiten der Reflek-
»5 tion in ihrer das Gleichgewicht störenden
Wirkung bei der Brücke besonders klein sind, so kann weiterhin eine künstliche Leitung üblicher
Konstruktion mit festliegenden Induktanzen, Kapazitäten und Widerständen, wie
ao dies in 32 in der Abb. 1 angedeutet ist, verwendet
werden.
Claims (7)
- Patentansprüche :i. Schaltungsanordnung für Duplexbetrieb zur Übermittelung von telegraphischen Nachrichten über lange Kabel, die ununterbrochen belastet und an beiden Enden mittels künstlicher Linien nachgebildet sind, dadurch gekennzeichnet, daß bei abschnittsweiser Nachbildung der natürlichen Linie bestimmte Abschnitte durch einen oder mehrere Abschnitte eines ununterbrochen belasteten Kabels genau abgeglichen werden, während zur Nachbildung der übrigen Abschnitte der natürlichen Linien an sich bekannte Kombinationen von Kapazitäten, Induktivitäten und Ohmschen Widerständen verwendet werden, die ihrer Wirkung nach annähernd die gleichen elektrischen Eigenschaften wie die Abschnitte der natürlichen Linie aufweisen.
- 2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abschnitte des ununterbrochen belasteten Kabels der künstlichen Linie der Signalleitung elektrisch naheliegen.
- 3. Anordnung nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen je zwei Abschnitten des ununterbrochen belasteten Kabels der künstlichen Linie regelbare Induktivitäten und Ohmsche Widerstände angeordnet sind.
- 4. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktanzelemente (19) der an die genaue Nachbildung (11) sich anschließenden künstlichen Leitungsglieder (18, 19, 20, 21) aus magnetischen Induktanzspulen mit einstellbarem Luftzwischenraum bestehen.
- 5. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spulen und Kerne so proportioniert sind, daß sie für den Abschnitt der Signalleitung, welchen sie nachbilden, dieselbe Induktanzcharakteristik haben.
- 6. Anordnung nach den Ansprüchen 1 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese Spulen in Serie mit einstellbaren Luftkerninduktanzspulen (21) geschaltet sind.
- 7. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kerne und das Belastungsmaterial für den ununterbrochenen belasteten Leiter in der künstlichen Linie aus Permalloy bestehen, so daß für das magnetische Material der künstlichen Linie und der Signalleitung dieselbe !-/-Linie (Abb. 5) gilt.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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