DE49444C - Geschütz zum Schleudern von Geschossen und Torpedos vermittels Druckluft - Google Patents
Geschütz zum Schleudern von Geschossen und Torpedos vermittels DruckluftInfo
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-
- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41B—WEAPONS FOR PROJECTING MISSILES WITHOUT USE OF EXPLOSIVE OR COMBUSTIBLE PROPELLANT CHARGE; WEAPONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- F41B11/00—Compressed-gas guns, e.g. air guns; Steam guns
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- General Engineering & Computer Science (AREA)
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Vorliegende Erfindung bezieht sich auf einläufige Geschütze und besonders auf Torpedolancirrohre,
aus welchen mittelst comprimirter Luft geschossen wird. Durch diese Neuerungen wird in erster Linie bezweckt, eine Regelung
der Luftdruckladung dergestalt zu bewirken, dafs man mit Luft von beliebigem Druck laden
kann, um hierdurch die Schufsweite der Geschosse bezw. Torpedos nach Erfordernifs zu
bemessen.
Nachstehend sollen die Einrichtungen an Hand der beiliegenden Zeichnungen erläutert
werden. Auf letzteren ist:
Fig. ι bis 3 Seiten-, Ober- und Hinteransicht des Geschützes,
Fig. 4 ein Querschnitt.
Fig. 5 zeigt die Anordnung des Luftdruckregulators für das Lancirrohr im Schnitt und
Fig. 6 ist eine Ansicht hierzu nach Linie a-b.
Die Fig. 7 und 7 a sind Details hierzu.
Es bezeichnet in diesen Figuren: 1 ein glatt ausgebohrtes Geschützrohr aus Bronze oder
anderem passenden Material, das mit Schildzapfen 2 in den Böcken 3 der Laffete 4 gelagert
ist. Letztere hat den hohlen Drehzapfen 5 als Pivot und ist im übrigen wie bekannt
ausgeführt. Im vorliegenden Fall ist für das Rohr ein drehbarer Verschlufscylinder ia
von gleichfalls bekannter Anordnung angenommen. ib ist ein Verstärkungsmantel für
das Rohr, dessen Verlängerung ic den Vorderlauf
des Geschützrohres trägt und verstärkt. 6 ist das Gehäuse eines Luftdruckregulators,
welches unter dem hinteren Ende des Geschützrohres befestigt ist. Die Construction dieses
Luftdruckregulators ist weiter unten näher beschrieben. 7 ist ein mit dem einen Ende an
dem Drehzapfen 5 und mit dem anderen Ende an dem Gehäuse 6 befestigtes Rohr, Welches
mittelst Gelenkmuffen und teleskopartiger Verbindungsstücke' der Bewegung des Geschützes
folgen kann. :
Bei der in den Zeichnungen dargestellten Anordnung ist das vordere Ende des Rohres 7
durch zwei Röhren 8 mit dem Drehzapfen 5, Fig. 4, verbunden. Die Röhren 8 sind bei -8a
drehbar mit einander und mit Hohlzapfen verbunden, während sie mit Rohr 7 bei 9, 9
mittelst Verbindungsstücke zusammenhängen, welche die Stopfbüchsen luftdicht abschliefsen..
Um' die Verbindung zwischen Rohr 7 und
Zapfen 5 herzustellen, kann auch ein Schlauch gebraucht werden, welcher mittelst Drahtes befestigt wird." Unter Druck .befindliche Luft
wird dem Drehzapfen 5- zugeführt und von
hier in die Röhre 7 und in den Druckregulator mittelst Rohre 10 geleitet, welch letztere
mit einer comprimirte Luft enthaltenden Vorrathskammer oder mit einem Luftcompressor,
der in ; einer geeigneten und geschützten
Lage angebracht ist, in Verbindung gebracht wird; ri, Fig. 1,. ist ein im Rohr 10
angeordnetes Absperrventil. 12, 12 sind comprimirte
Luft enthaltende und in der Laffete 4 untergebrachte Reservoire, die mit dem Innern
des Zapfens 5 in Verbindung stehen und hinreichend grofs sind, um die für das Abschiefsen
eines oder mehrerer Torpedos erforderliche Luft abgeben zu können.
Der Luftdruckregulator, Fig. 5 bis 7, besteht aus einem Gehäuse 6, in welchem ein rechteckiger
Behälter 13 sitzt, .dessen Inneres eine
Luftkammer bildet, die durch Rohr 7 und Zapfen 5 mit dem Luftreservoir 12 in Verbindung
steht. Das Rohr 7 ist mit einem Zweiweghahn 15 (s. Fig. 7) versehen, der dazu
dient, aus dem Reservoir der Luftkammer 14 Luft zuzuführen, sowie auch die aus dem Reservoir
kommende Luft abzusperren und durch eine am Rohr angebrachte Auslafsöffnung 16
so viel derselben entweichen zu lassen, als erforderlich ist, um der Feder 17 die Oeffnung
eines Klappenventils 18 wieder zu gestatten, wie weiter unten ausführlich beschrieben werden
wird. i5a, Fig. 2, ist ein an dem Kegel
des Ventils 15 befestigter Handhebel, der dazu dient, das Ventil zu steuern. 19 ist ein Ventilkasten
im Gehäuse 6, der in der Mitte mit Lagern 20 ausgerüstet,ist, in denen eine Welle 21
liegt, deren Drehung auf eine Klappe 18 wirkt. Das Klappenventil 18 besteht einfach aus einer
flachen Metallplatte, die genau in das Innere des Kastens 19 eingepafst ist. Die Platte ist durch
einen in der Welle 21 befindlichen Schlitz hindurchgeführt und wird durch Schrauben 22
in derselben festgehalten. Wenn, wie in Fig. 5 in vollen Linien dargestellt, das Ventil offen
ist, so ruht die untere Seite der Platte auf Knaggen 23 (links, Fig. 5 punktirt), die auf der
Innenseite an dem einen Ende des Ventilkastens angebracht sind, während die obere
Seite des Ventils unter andere Knaggen 24 schlägt, die an der rechten Seitenwand in das
Ventilgehäuse mit eingegossen sind. 25 ist ein Rohr, welches die Luftkammer 14 mit dem
Ventilkasten 19 verbindet. Das Innere des letzteren ist mit dem Innern des Geschützrohres
durch ein Rohr 26 verbunden (s. Fig. 1). 27 ist ein Cylinder, dessen vorderes offenes
Ende in die Hinterwand der Luftkammer 13 (wie in Fig. 5 dargestellt) eingeschraubt ist. In
diesem Cylinder 27 befindet sich ein Kolben 28, der an einer Kolbenstange 29 sitzt, die durch
eine Zugstange 3 1 und einen Kurbelarm 3 2 mit der Welle 21 verbunden ist. 3 3 ist ein konisches
Getriebe, welches auf einer hohlen Welle 34 befestigt ist, die am Cylinder 27 sitzt und um 29
fafst. Der in der Rückwand von 27 sitzende Theil der Welle 34 ist mit einem Schraubengewinde
versehen, welches mit einem Muttergewinde der Muffe 35 in Eingriff steht, und diese
Muffe 35 ist an einer im Cylinder 27 liegenden perforirten Scheibe 36 befestigt. 17 ist
eine Schraubenfeder, welche den zwischen der Scheibe 36 und dem Kolben 28 befindlichen
Theil der Kolbenstange 29 umgiebt. Die Kolbenstange 29 ist durch die Welle 34 und
das konische Zahnrad 33 hindurchgeführt. Ein an der Hinterwand des Cylinders 27 sitzender
Flantsch reicht bis in eine ringförmige Aussparung 38 der hohlen Welle 34 hinein, so
dafs diese in ihrer Lage gesichert ist und sich nur drehen kann.
Das konische Zahnrad 33 steht in Eingriff mit einem zweiten konischen Zahnrad 39, welches
auf einer kurzen Welle 40 sitzt, die in einer der Seitenwandungen des Regulatorgehäuses
6 gelagert ist. Diese Welle trägt an ihrem äufseren Ende eine Handkurbel 41, und
es ist aufsen am Gehäuse 6 genau dem von dem Kurbelgriff beschriebenen Bogen entsprechend
eine Bogenscala 42 angebracht, Fig. i, deren Ziffern die verschiedenen Spannungen
anzeigen, auf welche der Regulator zu bringen ist.
Die Torpedoschiefsvorrichtung kann mit passender Einrichtung versehen sein, um das Geschützrohr
in eine mehr oder weniger geneigte Lage zu bringen. Bei der in den Zeichnungen dargestellten Anordnung ist dieselbe mit einem
gewöhnlichen Zahnbogen 43 versehen, der mit dem Getriebe 44 in Eingriff steht, welches an
einer in Lagern auf den Böcken 3 befestigten und mit Kurbelhandgriff versehenen Welle 45
befestigt ist, Fig. 1. 46,46 sind Zeiger, die an den Enden der Schildzapfen 2 sitzen, um
in Verbindung mit einer aufsen an jedem Bock 3 angebrachten Scala die Elevation des
Geschützes anzuzeigen. 47 ist eine erhöht liegende Plattform hinter dem Geschützrohr,
wie solche bei Torpedolancirvorrichtungen grofsen Kalibers zur Anwendung kommt. 48 ist ein Flaschenzug, um die Torpedos handhaben
zu können. Die Wirkungsweise der Torpedolancirvorrichtung ist nun folgende.
Nachdem ein Torpedo in die Ladekammer des Geschützrohres gebracht, die Ladekammer
verschlossen und die Reservoire 12 mit Luft, die auf den erforderlichen Grad comprimirt
ist, angefüllt worden sind, braucht man nur das Ventil 15 mittelst des Hebels 15a zu
öffnen, um den Torpedo abzuschiefsen.
Soll Luft von z. B. einem Druck von 50 kg auf ι qcm in das Geschütz eingelassen werden,
so ist die Spannung der Feder 17 vermittels Handhebels 41 und der Transmission 40, 39, 33
sowie des Kolbens 36 dergestalt regulirt, dafs sie gerade bei diesem Drucke zusammengeprefst
wird. Es ist klar, dafs die Feder bei diesem Druck das Ventil 18 öffnen und so lange offen
halten wird (s. Fig. 5), bis der Luftdruck gegen den Torpedo im Geschützrohr 50 kg erreicht
hat, worauf dieser Druck den Kolben 28 rückwärts der Spannung der Feder entgegendrücken
wird. Durch Vermittelung der Kolbenstange 29, der Stange 31 und des Kurbelarmes 32 wird die Welle 21 des Ventils gedreht
und das Ventil selbst geschlossen, wie in Fig. 5 in punktirten Linien dies angedeutet ist.
Das Geschofs wird wohl anfangen, sich zu bewegen, bevor es den Druck von 50 kg erreicht
hat, aber die Zunahme des Druckes wird so schnell vor sich gehen, dafs das Maximum sofort erreicht wird. Sobald nun
der Torpedo abgeschossen und das Ventil 18 geschlossen ist, wird der Zweiweghahn
in die in der Fig. 7 a dargestellte Lage gedreht. Bei dieser Stellung des Hahnes 15 ist die
Verbindung zwischen den Reservoiren und dem Ventil abgeschnitten und kann gleichzeitig eine
genügend grofse Menge Luft durch die Oeffnung 16 aus der Kammer 14 ausströmen, um
der Feder 17 das Oeffnen des Ventils zu gestatten.
Da das Ventil, wenn es geschlossen ist, dieselbe Oberfläche auf jeder Seite der Welle
darbietet, so mufs nothwendigerweise der gegen sie ausgeübte Luftdruck unter der Welle derselbe
sein, wie der oberhalb der Welle, und folglich wird das Ventil im Gleichgewicht gehalten
werden.
Soll Luft unter einem noch stärkeren Drucke eingelassen werden, z. B. 250 kg auf
den Quadratcentimeter, um den Torpedo auf eine noch gröfsere Entfernung abzüschiefsen,
so wird die Handkurbel 41 so weit gedreht, bis der Zeiger die Zahl 250 auf der Scala angiebt.
Bei dieser Bewegung der Kurbel wird durch die konischen Räder 33 und 39 eine
Drehung auf die Welle 34 übertragen, wodurch die Muffe 35 sich nach auswärts dreht. Infolge
dieser letzten Bewegung der Muffe 35 und folglich auch des Kolbens 36 wird die zwischen
dieser letzteren und dem Kolben 28 befindliche Schraubenfeder 17 so weit zusammengedrückt,
dafs ein Druck von 250 kg auf den Quadratcentimeter gegen den Kolben erforderlich ist, um die Spannung der Schraubenfeder
zu überwinden. Wenn die Luft diese Höhe des Druckes erreicht hat, so wird das Ventil 18 so wie früher schliefsen.
Bei der in den Fig. 8 bis 10 dargestellten Construction der Torpedolancirvorrichtung sind
die Luftreservoire mit dem Geschützrohr durch Metallbänder 49 verbunden, so dafs sie mit
dem Geschützrohr sich bewegen und unter einander durch Rohrstutzen 50 (s. Fig. 9) in
Verbindung stehen. Diese Behälter, von denen vier in der Zeichnung dargestellt sind, haben
einen cylinderförmigen Querschnitt und werden am besten aus Stahl hergestellt; selbstverständlich
kann die Anzahl und Gestalt derselben verändert werden, ohne aus dem Rahmen dieser Erfindung herauszutreten.
Der Zweck dieser Behälter besteht darin, Luft unter Druck behufs Anwendung in den
Geschützrohren stets bereit zu halten. 51 ist ein Anschlufsrohr, welches dazu dient, um die
Verbindung mit einem Luftcompressor oder einem comprimirte Luft enthaltenden Vorrathsraum
herzustellen. Das Rohr steht mit den Reservoiren in Verbindung und ist mit einem
Absperrventil 52 ausgerüstet. Im übrigen ist die Construction und Wirkungsweise dieser
Torpedolancirvorrichtung entsprechend derjenigen, wie solche in den Fig. 1 bis 7 beschrieben
worden ist. Die einander entsprechenden Theile sind mit gleichen Buch-, stäben versehen.
Claims (1)
- Pate nt-An spruch:Ein Geschütz, bestimmt zum Schleudern von Geschossen oder Torpedos mittelst verdichteter Luft, gekennzeichnet durch die Einschaltung eines Luftdruckreglers zwischen dem Laderaum ιb und. dem Zuleitungsrohr 7, welch letzteres mit einem Zweiweghahn 15 als Absperrventil in solcher Anordnung ausgerüstet ist, dafs entweder Verbindung zwischen Geschützrohr und Reservoir oder Geschützrohr und der Atmosphäre hergestellt wird, wobei in ersterem Falle der Eintritt der Prefsluft in das Geschütz nur unter vorher bestimmtem Druck erfolgen kann, indem durch passende Mittel (z. B. Kurbel, Räder und Preisschraube, Fig. 5 und 6) von aufsen her eine Feder 17 gespannt wird, die entsprechend diesem Druck auf die eine Seite eines Kolbens 28 wirkt, dessen andere Seite dem Druck der aus Rohr 7 zuströmenden Prefsluft ausgesetzt ist, während der Kolben mittelst Kurbelantriebs 29, 31, 32 die Welle 18 einer in der Druckluftleitung eingeschalteten Drosselklappe 21 in der Weise bethätigt, dafs bei Ueberwindung des Widerstandes der Feder 17 durch die angewendete Prefsluft die Drosselklappe geschlossen wird und so lange geschlossen bleibt, wie der Ueberdruck andauert.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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DE49444C true DE49444C (de) |
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Family Applications (1)
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DE (1) | DE49444C (de) |
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- DE DENDAT49444D patent/DE49444C/de not_active Expired - Lifetime
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