DE42016C - Einrichtungen zum Bewegen schwerer Geschütz-Laffeten und Richten schwerer Geschützrohre durch pneumatischen Druck - Google Patents
Einrichtungen zum Bewegen schwerer Geschütz-Laffeten und Richten schwerer Geschützrohre durch pneumatischen DruckInfo
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- F—MECHANICAL ENGINEERING; LIGHTING; HEATING; WEAPONS; BLASTING
- F41—WEAPONS
- F41A—FUNCTIONAL FEATURES OR DETAILS COMMON TO BOTH SMALLARMS AND ORDNANCE, e.g. CANNONS; MOUNTINGS FOR SMALLARMS OR ORDNANCE
- F41A27/00—Gun mountings permitting traversing or elevating movement, e.g. gun carriages
- F41A27/06—Mechanical systems
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
durch pneumatischen Druck.
Die vorliegende Erfindung betrifft Neuerungen an Einrichtungen zum Bewegen schwerer
Geschützlaifeten und zum Richten schwerer Geschützrohre unter Benutzung comprimirter
Luft oder gespannter Gase, welche in passend angebrachten Cylindern zur Wirkung kommen,
deren Kolbenstangen an einem Theil der zu bewegenden Laffeten oder Geschützrohre angreifen.
Der Rück- und Vorlauf des Geschützrohres mit der Oberlaffete erfolgt demgemäfs
unter Hin- und Herbewegung der Kolbenstangen in Cylindern, die an dem
Laffetenrahmen angeordnet und an jedem Ende mit Kanälen für den Ein- und Austritt
des comprimirten Gases versehen sind. Zur Hemmung des Rücklaufes beim Abfeuern sind
Einrichtungen getroffen, mittelst welcher ein Quantum comprimirter Luft in dem Cylinder
zurückbehalten wird, das durch seine Compression einen elastischen Buffer bildet. und
das selbstthätige Vorlaufen der Oberlaffete mit dem Geschützrohr bewirkt. Um ferner die
nöthige Höhenrichtung des Geschützrohres zu nehmen, sind zwei nahezu horizontale Cylinder,
an der Oberlaffete angeordnet, die ebenfalls Kanäle an den Enden enthalten, um das
comprimirte Gas vor oder hinter den Kolben einzulassen, deren Stangen mit passenden
Zwischenmechanismen für den Anschlufs an das Geschützrohr verbunden sind. Auch kann
man der Unterlaffete oder, wie es in folgendem kurz heifsen soll, dem Rahmen eine
passende Seitenrichtung vermittelst zweier an demselben angeordneten Cylinder geben, die
für den Einlafs des comprimirten Gases vor oder hinter die Kolben an beiden Enden
Kanäle enthalten, während die Kolbenstangen auf die Kurbel einer Welle des Rahmens einwirken,
wobei die Cylinder verschieden weit von der Kurbel entfernt sind.
Endlich sind auch noch mehrere Details dieser Einrichtung zur Erleichterung der Bedienung
schwerer Geschütze wesentlich, um das wirksame Functioniren der ganzen Einrichtung
zu sichern.
Beiliegende Zeichnung zeigt in Fig. ι eine derart ausgerüstete Laffete in Seitenansicht,
in Fig. 2 in Seitenansicht und theilweisem Schnitt, in Fig. 3 in Hinteransicht, in Fig. 4
im Grundrifs und in Fig. 5 ein Detail der Einrichtung im Schnitt.
Die Wände A1 des Rahmens A werden stark
und so hoch ausgeführt, dafs die inneren Bewegungsmechanismen möglichst geschützt liegen.
Die Kolben C der an diesem Rahmen befestigten beiden Cylinder B und B1, Fig. 2
und 4, sind durch ihre Stangen C1 mit den Wangen D der Oberlaffete verbunden, und
durch die vorderen Kanäle B2 und die hinteren Kanäle J33 der beiden Cylinder kann
das comprimirte Gas ein- oder austreten, um die Kolben C zu verschieben. Das comprimirte
Gas, das dazu dient, das selbstthätige Vorlaufen des Geschützes zu bewirken und zu
diesem Zwecke zwischen dem Kolben und den hinteren Cylinderböden eingeschlossen ist,
wird comprimirt, wenn beim Abfeuern der Rücklauf der Oberlaffete eintritt, und bildet
auf diese' Weise einen elastischen Buffer für
die Hemmung des Rücklaufes. Es würde nun das Geschütz infolge der dadurch erzeugten
starken Compression wieder vorlaufen, wenn nicht ein Gegendruck im vorderen Ende der
Cylinder und dem abgesperrten Gas bei einem gewissen ,Grade der Compression ein Ausweg
geschaffen würde.
Zu diesem Zwecke führt das Rohr E, Fig. 4, unterhalb des Geschützrohres vorn von der
Laffete aus rückwärts nach einem Vierwegehahn F, durch welchen es mit den beiden
Rohren G und H in Verbindung steht, deren Zweigrohre g und h vorn bei B2, Fig. 2, und
hinten bei Ba in die Cylinder B B1 einmünden.
Wenn nun- der Rücklauf des Geschützes nahezu vollendet ist, so tritt comprimirte
Luft vor die Kolben und wirkt dem Vorlauf entgegen, worauf die comprimirte Luft hinter den Kolben ausströmt, so dafs das
Geschütz durch die vorn eingelassene comprimirte Luft gegen die hinteren Buffer zurückbewegt
wird. Die Einrichtung ist so getroffen, dafs das Einlassen von Luft vor die
Kolben und das Auslassen von Luft hinter die Kolben von Hand oder selbstthätig erfolgen
kann. Zu diesem Zwecke ist mit dem Küken des Vierwegehahnes F eine Welle J
mit Handhebel J, Fig. 1 und 4, derart verbunden, dafs, wenn man diesen Hebel hebt,
Luft vor die Kolben, und wenn man ihn niederdrückt, hinter die Kolben eintritt. Selbstthätig
geschieht dies mittelst der Stellschiene d, Fig. i, die an der Seite der einen Laffetenwange
D angeordnet und mit stellbaren Anschlägen dl und d2 versehen ist, welche die
oberen Enden der Hebel K und L beeinflussen. Beide Hebel sind an der Rahmenwand
A1 drehbar gelagert und das obere Ende K1 des ersteren Hebels ist derart federnd
mit K verbunden, dafs mittelst desselben der Hebel K nach rechts, Fig. 1, gedreht werden
kann. Die Anschläge werden nun so eingestellt, dafs beim Rücklauf des Geschützes das Ende K1
des Hebels vom Anschlage d2 getroffen wird, wenn das Geschütz bis zu der für den Lufteinlafs
vor die Kolben passenden Stelle zurückgegangen ist.
Dann wird der Hebel K durch den Ansatz J2, Fig. i, nach rechts gedreht, und indem
der Arm K sich dabei senkt, tritt durch den Vierwegehahn F Luft vor die Kolben.
Gegen Ende des Rücklaufes des Geschützes wird der Hebel L, der durch die Stange / mit
dem mit dem hinteren Ende der Cylinder communicirenden Auslafshahn L1 verbunden
ist, Fig. 4, vom Anschlag d1 getroffen, wodurch
dieser Hahn sich öffnet, so dafs das Geschütz bis gegen die hinteren Buffer zurückgebracht
werden kann. Durch Einstellen des Handhebels / kann also die Luft vor oder
hinter die Kolben eingelassen und dadurch das Geschützrohr beliebig vor- oder rückwärts bewegt
werden.
Die erforderliche Elevation bezw. Inclination wird dem Geschützrohr vermittelst zweier fast
horizontaler Cylinder M, Fig. 2 und 4, ertheilt, die seitlich, der eine links, der andere rechts
vom Geschützrohre, angeordnet sind. Die Kolbenstangen M1 dieser Cylinder tragen an
den Enden Zahnstangen M2, die in innen an den Laffetenwandungen gelagerte Zahnräder M3
eingreifen, welche mit Zahnstangen N an den Seiten des Geschützrohres in Eingriff sind. Auf
diese Weise kann also durch den Hin- und Hergang der beiden Cylinderkolben ein Heben
und Senken des hinteren Geschützrohrendes bewirkt werden.
Die Seiteneinstellung des Laffetenrahmens
wird vermittelst der an demselben angeordneten oscillirenden Cylinder O bewirkt, deren Kolbenstangen
an die Kurbel O1, Fig. 1 und 2, der Welle P angreifen. Die beiden Cylinder
sind unter solchen Winkeln zur Welle P angeordnet, dafs kein todter Punkt eintritt, und
haben verschieden weiten Abstand von der Kurbel. Die Steuerung jedes Cylinders erfolgt mittelst Kanäle, welche in der um den
Zapfen des Cylinders drehbaren Scheibe T, Fig- 5, angeordnet sind. Diese Scheibe ist zwischen
dem Schieberspiegel des Cylinders und dem festliegenden Kasten S angeordnet. Zu
beiden Seiten des Mittelpunktes der Scheibe sind in derselben zwei Gruppen Kanäle vorgesehen,
von denen die gerade diametral gegenüber liegenden einmal nach dem Innern des Kastens »S und einmal nach aufsen führen.
Nimmt der Cylinder die in Fig. 5 gezeichnete Lage ein, so gelangt das treibende Gas aus
dem Schieberkasten S unter den Kolben und treibt denselben hoch, während das verbrauchte
Gas durch den winkelförmigen Kanal der Scheibe T nach aufsen entweicht. Ist der
Kolben oben angekommen, so hat sich der Cylinder so weit gedreht, dafs der obere
Kanal desselben einem quer durch die Scheibe T gehenden Kanal gegenüber zu liegen kommt,
während der untere Cylinderkanal auf einen winkelförmigen Kanal der Scheibe T trifft.
Nun enthält die Scheibe T so viele Quer- und Winkelkanäle, dafs man durch geeignete
Drehung derselben die Maschine umsteuern kann.
Die Drehung der Scheiben T beider Cylinder O erfolgt mittelst eines mit einem Hebel U
verbundenen Zahnrades, dessen Zähne in auf. dem Umfange der Scheiben T angeordnete
Zähne eingreifen, Fig. 3. Je nachdem man diesen Hebel einstellt, tritt bei einer bestimmten
Stellung der Kurbel comprimirtes Gas oder Luft über oder unter die Kolben, so dafs die
Claims (1)
- Maschine entsprechend rechts oder links umläuft. :Die Drehung der Kurbelwelle P wird mittelst Zahnrades auf ein Zahnrad, das an dem Laufrade des Laffetenrahmens angeordnet ist, übertragen und dadurch der Laffetenrahmen gedreht.Patent-A νSprüche:i. Bei Rücklaufbremsen für Geschützlaffeten, deren Bremscylinder auch gleichzeitig zum Vor- oder Zurückbringen der Laffeten mittelst comprimirter Luft oder Gase dienen:a) die Anordnung eines mit den hinteren Enden der Cylinder (B) verbundenen Absperrorgans (L1), welches beim Rücklauf der Laffete automatisch durch an der Laffete (D) angebrachte stellbare Anschläge, die auf einen mit dem Absperrorgan (L1) verbundenen Hebel (L) wirken, so gesteuert wird, dafs zu einem bestimmten Zeitpunkte die beim Rücklaufe comprimirte Luft oder das comprimirte Gas aus den Cylindern gelassen wird;b) die Verbindung der vorderen Enden der Cylinder (B) mit einem Zuflufsrohr (E G g) für comprimirte Luft oder Gase, dessen Absperrorgan (F) automatisch durch an der Laffete angebrachte stellbare Anschläge, die auf einen mit dem Organ (F) verbundenen Hebel (K) wirken, so gesteuert wird, dafs zu einem bestimmten Zeitpunkte comprimirte Luft oder gespanntes Gas vor den.oder die Kolben -tritt und die Laffete an dem bei Beendigung des Rücklaufes eingenommenen Platze hält, während behufs Vor- oder Zurückbringens der Laffete die Steuerung des Organes (F) von Hand erfolgt.
In Verbindung mit den unter i. angegebenen Anordnungen eine Einrichtung zum Nehmen der Höhenrichtung unter Benutzung comprimirter Luft oder Gase, gekennzeichnet durch einen horizontalen oder doch annähernd horizontal an der Laffete unterhalb des Rohres gelagerten Cylinder (M), dessen Kolbenstange (M1) mittelst einer Zahnstange (M^) ein Zahnrad (Ms) treibt, das entweder selbst oder mittelst eines anderen Triebes die Bewegung auf eine mit dem Rohr verbundene gekrümmte Zahnstange (N) überträgt, zu dem Zweck, die horizontale Bewegung der Kolbenstange (M1) in eine hebende Bewegung umzuwandeln.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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