DE494101C

DE494101C - Vorrichtung zum Ausziehen von Stempeln aus dem Grubenversatz mit doppelarmigem Ausziehhebel und Kette o. dgl.

Info

Publication number: DE494101C
Application number: DEP58233D
Authority: DE
Original assignee: AUGUST PESEK; LADISLAV KUCA
Current assignee: AUGUST PESEK; LADISLAV KUCA
Priority date: 1928-07-26
Filing date: 1928-07-26
Publication date: 1930-03-18

Description

Vorrichtung zum Ausziehen von Stempeln aus dem Grubenversatz mit doppelarmigem Ausziehhebel und Kette o. dgl. Der Abbau steiler, mächtiger Flöze wird fast allgemein in horizontalen oder mäßig geneigten Scheiben von 2,5 bis 4#o m Höhe betrieben, die voll versetzt werden und in der Regel übereinander zu liegen kommen. Die nächsthöhere Scheibe gelangt zum Abbau erst, wenn die darunter befindliche voll versetzt ist. Jedem Grubenmann muß heute daran gelegen sein, das Holz, das beim Entkohlen der Scheibe als Stütze für die anstehende Kohle eingebaut werden muß, nach Ausfüllen derselben mit Versatzmaterial wiederzugewinnen, da doch die Ausfüllmasse die Aufgabe der Stützstempel im weitaus ausgiebigerem und reicherem Maße übernimmt. Da jedoch das Ausziehen der Holzstempel von 2,5 bis 4,o m Länge entsprechend der Scheibenhöhe mit gewöhnlichen Mitteln ziemlich schwierig und wenig ausgiebig war, wurden größtenteils die Stempel im Versalze belassen und belasteten durch den Geldverlust bedeutend die Gewinnungskosten. Das Wiederge,#%znnen der Grubenstempel und deren mehrmalige Wiederverwendung Wird mit Rücksicht auf die hohen Preise des Grubenholzes den Grubenbetrieb jedenfalls fühlend verbilligen. Speziell das Wiedergewinnen des Holzes bei steil gelagerten Flözen, die in horizontalen oder mäßig geneigten Scheiben mit Vollversatz abgebaut werden, also bei an und für sich schwierigen und teuren Abbaumethoden, wird durch die mehrmalige Wiederverwertung des Holzes von günstigem wirtschaftlichen Einfluß auf die Gewinnungskosten sein. Es muß natürlich ein Mittel vorhanden sein, das ermöglicht, die Stempel aus dem Vollversatze unversehrt ohne viel Mühe und Anstrengung und in solchen Mengen wiederzugewinnen, daß der dadurch hereingebrachte Geldwert nach Abzug der mit der Rückgewinnung des Holzes verbundenen Kosten die Kosten für Gestehung der Kohlengewinnung wesentlich herabsetzt.
Alle diese Vorteile werden durch die neuerfundene Vorrichtung zum Ausziehen von Stempeln aus dem Grubenversatz mit doppelarmigem Ausziehhebel und Kette o. dgl. zum Umfassen des Stempels voll erreicht, dadurch, daß die Kette an zwei benachbarten Enden zweier scherenartig miteinander verbundener Hebel angreift, deren zwei andere Enden vermittels zweier in einem gemeinsamen Gelenk an dem Ausziehhebel angeschlossenen Arme derart angeordnet sind, daß sich bei der Betätigung der Vorrichtung die Enden der Schere einander nähern und dadurch die Kette fest um den Stempel herumspannen. Bekannt sind bereits einfache Vorrichtungen mit doppelarmigem Ausziehhebel und solche mit Ketten zum Umfassen der Stempel.
Die Erfindung erfüllt daher die Aufgabe, die eingebauten Stempel ohne besondere Mühe rasch, d. i. in bedeutenden Mengen und unbeschädigt, zu gewinnen; es wird jeder Stempel nicht zwei-, dreimal, sondern mehrere Male, sechs- bis zehnmal wiedergewonnen und wiederverwendet. Vom Stande der heutigen Grubenwirtschaft bedeutet die Ausziehvorrichtung nach der Erfindung, speziell wegen ihrer Einfachheit und leichten Handhabung, verbunden mit der entsprechenden Leistungsmöglichkeit, einen wesentlichen Fortschritt der Grubentechnik.
In der Zeichnung ist eine Ausführungsform der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar in Abb. i in Seitenansicht und in Abb.2 in. Draufsicht.
Die neue Vorrichtung besteht aus einem doppelarmigen Ausziehhebel i, der mittels des Drehzapfens 2 in einem Lagerständer 3 drehbar gelagert ist. Das eine Ende des Hebels i trägt eine Hülse 4 zum Einsetzen einer Hebestange 5, wogegen an dem anderen Ende desselben ein Klemmgreifer 7 mittels des Gelenkes 6 angelenkt ist. Die Länge des Arbeitsarmes des Hebels i kann durch eine Umstellung des Zapfens 2 in die danebenliegende Lageröffnung 8, wovon mehrere angeordnet werden können, geregelt werden.
An den Klemmbacken 9 des Greifers 7 sind die beiden Enden einer Ümlegekette io o. dgl. befestigt. Die Länge der Greiferarme 7 kann ebenfalls durch eine entsprechende Einstellung der verstellbaren Gelenkzapfen i i und frei liegenden Gelenköffnungen 12, wovon. auch mehrere angeordnet werden können, nach Bedarf geregelt werden. Beim Ausziehen des Stempels mittels des Ausziehhebels i wird der Greifer 7, durch den Stempelwiderstand selbsttätig zusammengezogen, wobei die Kette io o. dgl. das obere Ende des auszuziehenden Stempels 13 durch eine feste Umklemmung umfaßt, wodurch derselbe auch bei den schlechtesten Becdingungen aus dem Versatze leicht herausgezogen und wiederbenutzt werden kann. Gegen Abrutschen können die inneren Fassungsflächen 14 der Klemmkette i o o. dgl. entsprechend gekerbt oder gerauht werden.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Vorrichtung zum Ausziehen von Stempeln aus dem Grubenversatz mit doppelarmigem Ausziehhebel und Kette o. dgl. zum Umfassen des Stempels, dadurch gekennzeichnet, daß die Kette (I0) an zwei benachbarten Enden zweier scherenartig miteinander verbundener Hebel (7, 9) angreift, deren zwei andere Enden vermittels zweier in einem gemeinsamen Gelenk (6) an dem Ausziehhebel angeschlossenen Arme derart angeordnet sind, daß sich bei der Betätigung der Vorrichtung die Enden der Schere einander nähern und dadurch die Kette fest um den Stempel herumspannen.
2. Vorrichtung nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge der Greiferarme (7) durch eine Verlegung der verstellbaren Verbindungsgelenke (I 1, 12) nach Bedarf geregelt werden kann.
3. Vorrichtung nach Anspruch i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Angreifsflächen (14) der Klemmkette o. dgl. gegen Abrutschen entsprechend gekerbt oder gerauht sind.