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Maschine zum Ausleisten fertigen Schuhwerks. Die Erfindung betrifft
eine Maschine zum Ausleisten fertigen Schuhwerks, bei welcher der Leisten mittels
eines spreizbaren Zapfens gehalten und das Schuhwerk mittels eines die Absatzkappe
umfassenden Greifer und plattenförmiger, zwischen Leisten und Schuhwerkkappe eindringender
Schieber vom Leisten abgehoben wird. Nach der Erfindung werden diese einzelnen Teile
gleichzeitig an einer Maschine verwendet, und ihre einzelnen Verrichtungen werden
in- eine solche zeitliche Folge gebracht, daß sie durch eine einzige Maschinenbewegung
ausgelöst werden können. Zu dem Zweck erfolgt das Spreizen des Haltezapfens für
den Leisten, (las Einschieben der plattenförmigen Schieber und das Anlegen des Greifers
an die Absatzkappe im ersten Teil und das Abstreifen des Schuhwerks im zweiten Teil
der Abwärtsbewegung eines Fußhebels,.wobei noch die Schieber die Wirkung des Abstreifgreifers
mit einer gekrümmten Anhebebewegung unterstützen. Eine weitere Ausbildung der Erfindung
bezieht sich auf den Greifer selbst und besteht darin, daß die Anlegebewegung des
Greifers noch anhält, wenn der Greifer bereits die Absatzkappe umfaßt hat und zum
Einschieben eines Druckstückes zwischen an den Wangen des Greifers vorgesehenen
Dacken zwecks Festklemmung des Greifers dient.
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Ein Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung in den Abb. i, 2 und
3 in Seitenansichten und drei verschiedenen Bewegungsstadien der Maschine erläutert.
Die Abb.4 zeigt in einem senkrechten Schnitt Einzelheiten der Spreizvorrichtung
für den Haltezapfen, und die Abb.5 und 6 zeigen Einzelheiten des gamaschenartigen
Greifers in Seitenansicht und Grundriß.
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Auf einem starren Maschinenständer i ist ein bockartiges Gerüst 15,
15 angeordnet, auf dem ein spreizbarer Zapfen befestigt ist. Dieser spreizbare Zapfen
besteht aus einer halbierten Hülse 16, die an ihrer Außenwandung mit scharfkantigen
ringartigen Erhöhungen versehen ist und deren Teile von starken Flachfedern i9,
i9 (Abb. 4) zusammengehalten werden, die mit dem Gerüstteil 15,15 verschraubt sind.
In das Innere der halbierten Hülse 16 tritt ein Spreizdorn 14 ein, der in den Teilen
15a geführt wird, unter der Einwirkung einer Feder 15L steht und mit einem Hebel
13 kraftschlüssig gekuppelt ist, der auf dem Drehbolzen 17 ruht und mittels der
geteilten Zugstange 26d, 26L, 26c an den Fußhebel 6 angelenkt ist. Die beiden Teile
26a, 26L der Zugstange sind durch Schlitzführung miteinander verbunden und werden
durch eine Feder 26c um die Länge des Schlitzes verkürzt, sobald die Zugstange nicht
mehr unter einem die Federkraft übersteigenden Zug steht. An dem unter der Einwirkung
einer Feder 6a stehenden Fußhebel 6 ist ferner die Zugstange 5 angelenkt, die durch
den Schlitz 511 dem Fußhebel bei der Abwärtsbewegung einen gewissen Leergang ermöglicht,
währenddessen mittels der Zugstange 26 der Hebel 13 geschwenkt wird. Tritt dann
die Zugwirkung auf die Zugstange 5 in Tätigkeit, so gibt die Zugfeder z6c nach,
und der Hebel 26b folgt allein der Abwärtsbewegung des Fußhebels 6. Durch
die Schwenkung des doppelarmigen Hebels 13 um den Drehpunkt 17 wird der Spreizdorn
14 angehoben und tritt in die geteilte Hülse 16 ein, die sich dabei in der Zapfenbohrung
des Leistens festsetzt. Gegen Ende dieser Aufwärtsbewegung kommt die rückwärtige
Verlängerung 13d des doppelarmigen Hebels 13 in Berührung mit einem doppelarmigen
Hebel 13a und 13L, dessen Arm 13a unter dem Einfluß einer am Arm i3L angreifenden
Zugfeder 13e nach aufwärts gezogen wird, und drückt den letzteren nach abwärts.
Das Ende des Hebelarmes 13a steht in kraftschlüssiger Verbindung mit einem Anschlag
9, der durch die Aufwärtsschwenkung des Armes 13a frei wird. Dieser Anschlag 9 sitzt
an einem gebogenen Hebelarm 7, der mittels eines Hebelarmes 1o um den Zapfen ioa
geführt wird und an den Arm 3a eines Zahnsegmentes 3 angelenkt ist. Die Verbindung
zwischen dem Hebelarm 7 und dem Führungsarm 1o kann mittels einer Verlängerung i
i hergestellt werden, die durch den Hebelarm 7 hindurchtritt und gleichzeitig als
Führung für die Druckfeder 12 dient, die bestrebt ist, den Hebelarm 7 gegen den
Drehpunkt ioa zu bewegen. Das im Inneren des Maschinengestells i liegende Zahnsegment
3 erhält seinen Antrieb mittels eines Zwischenrades 4 von einem zweiten Segment
2, das mittels eines Armes 2a an die Zugstange 5 angelenkt ist. An den Führungshebel
io sind mittels der Zapfen 2o11 zwei Flachschieber 2o angelenkt, die mittels der
Stifte 2oa in Kurvennuten 2oc der Ständer 15, 15 (vgl. Abb. 4) geführt werden und
mit ihren zugeschärften Enden 20L, tob zwischen Leisten
und Schuhwerk
treten und gegen die Brandsohle anliegen, sobald das Schuhwerk mit dem Leisten auf
den Maschinenzapfen 16 aufgesetzt ist.
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Die gamaschenartigen Greifer sitzen am oberen Ende des Schwenkhebels
7, und zwar auf einem Zwischenstück 23, das auswechselbar ist und die beiden Stifte
26 trägt, auf denen zwei Backen 24 und 23 (v g1. Abb. 5 und 6) schwenkbar angeordnet
sind, die durch die Zugfeder 28 gegeneinander gezogen werden. An den schwenkbaren
Backen 24., 25 sind Platten 21 befestigt, die die eigentliche Greif ergamasche 8
derart mittels Stifte 22 und Schlitze 31 tragen, daß die Gainascbe 8 eine Längsbewegung
um den Betrag der Schlitze 31 ausführen kann. Am bogenförmigen Verbindungsstück
der Gamasche ist ein spornartiges Druckstück 27 angeordnet, das unter der Einwirkung
der Feder 29 (Abb. 5) von den beiden Backen 2q., 25 abgezogen wird und diese beiden
Backen spreizt, wenn die Gamasche 8 gegen den Einfluß der Feder 29 nach rückwärts
gestoßen wird und damit innerhalb der Schlitze 31 die Stellung einnimmt, die in
den Abb. 5 und 6 angedeutet ist. Die Greifergamasche besteht zweckmäßig aus Leder
und ist im Inneren mit gewürfeltem Plattengummi ausgekleidet. Wird sie durch eine
Schwenkung des Hebels 7 um seinen Gelenkzapfen mit dem Arm 3a auf den Fersenteil
des Schuhwerks zu bewegt, so macht sie, sobald sie das Schuhwerk umfaßt hat, eine
Relativbewegung in dem Schlitz 31, stößt dabei das spornartige Druckstück 27 zwischen
die schwenkbaren Backen 24 und 25, deren Platten 21,:21 nun die Gamasche fest an
die Seiten des Schuhwerks anpressen. Die Feder 29 ist auf einer Platte
30 abgestützt, die die oberen Enden der beiden Stifte 26 mittels der Schrauben
30a verbinden. Wird die Greifergainasche 8 durch eine Rückwärtsschwenkun g des Hebels
7 vorn Schuhwerk abgezogen, so führt sie zunächst eine Relativbewegung innerhalb
der Schlitze 31 aus. Dadurch kommt das Druckstück 27 außer Berührung mit den Backen
24 und 25, die unter dem Einfluß der Feder 28 aufeinander zu bewegt werden und die
Seitenteile der Gamasche 8 wieder spreizen.
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Der die Maschine bedienende Arbeiter hat lediglich das zu entleistende
Schuhwerk mit der Zapfenöffnung des Leistens auf den Zapfen 16 des Maschinenständers
aufzusetzen und dann den Fußhebel 6 nieder zu bewegen. Im ersten Teil dieser Abwärtsbewegung
des Fußhebels 6 wird mittels der Zugstange 26 der doppelarmige Hebel 13 geschwenkt.
Dabei tritt der Spreizdorn 14 in die spreizbare Klemmhülse 16 ein. Gleichzeitig
schwenkt der rückwärtige Ansatz 13d den doppelarmigen Hebel 13a, 13b derart
herum, daß der Anschlag 9 frei wird und der Hebel 7 unter dem Druck der Feder 12
sich mit seiner Greifergamasche 8 gegen das Schuhwerk legen kann, wie das die Abb.
2 zeigt. Im weiteren Verlauf der Abwärtsbewegung des Fußhebels 6 wird die Einwirkung
auf den doppelarmigen Hebel 13 mittels der Zugstange aha, 26b, 26@' infolge des
Leerganges zwischen den Teilen 26a und 26b aufgehoben und die Zugstange 5 mitgenommen,
die jetzt eine Schwenkung der Segmente -: und 3 herbeiführt. Diese Schwenkung hat
zur Folge, daß der Gamaschenträger 7 um den Drehpunkt ioa geschwenkt wird und dabei
das Schuhwerk vom Leisten in der in Abb.3 angedeuteten Weise abstreift. An dieser
Abstreifbewegung nehrnen die Schieber 2o teil, die durch den Führungshebel io angehoben
werden.
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Die Maschine kann auch so ausgebildet sein, daß sie die einzelnen
Bewegungsteile wieder in ihre Anfangslage zurückführt, bevor der Fußhebel seine
tiefste Stellung erreicht. In dem Ausführungsbeispiel besorgen die angedeuteten
Federn diese Zurückführung.