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Schüttelrutsche für Abbauförderung unter Tage mit an ihrem Ausguß
angeordneter Siebvorrichtung Bei der Förderung der gelösten Kohle vom Abbauort bis
zu den Wagen und von da zum Füllort hat man bisher keine oder nur beschränkte Möglichkeit,
etwa die mit der Kohle zur Förderung gelangenden Steine auszulesen. Die dadurch
über Tage gelangenden Steine stellen eine unnötige Belastung und eine Minderung
der Kohlengüte dar. Weiter tritt beim übergang der Kohle in die Wagen bzw. beim
Fahren der Wagen im Wetterstrom starke Staubentwicklung auf, die zwar in Hauptquerschlägen
oder Richtstrecken durch Berieselung abgedämpft wird, doch in den Abbaustrecken,
in denen kein Wasser vorhanden ist, nicht gemindert werden kann. Dadurch ergeben
sich in den Abbaustrecken Gefahrmomente, die durch das Streuen von Gesteinsstaub
nicht absolut verhindert werden können.
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Nach der Erfindung wird ein Weg gezeigt, der in gleicher Weise der
Verbesserung der Kohlengüte wie der Verminderung der Staubgefahr dient. Die Erfindung
geht von der Erkenntnis aus, daß zur Erhaltung reiner Kohle und Bekämpfung der Staubgefahr
in erster Linie die Trennung der Kohle in Stückkohle und Feinkohle gehört,- so daß
danach das Auslesen der heute meist in der Feinkohle eingeschlossenen Steine möglich
wird. Im Anschluß daran muß dann die Verladung der Kohle in der Weise erfolgen,
daß abwechselnd Feinkohle und Stückkohle in die Wagen kommt, und zwar so, daß die
Stückkohle nach der Feinkohle geladen wird und diese so deckt, daß auch im scharfen
Wetterstrom keine Staubentwicklung eintreten kann. Die dazu notwendigen Maß: nahmen
und Einrichtungen sind nach der Erfindung solch einfacher Natur, daß der Betrieb
im Wesen wie bisher aufrechterhalten werden kann und keine Minderung der Förderung
eintritt. Dafür werden aber alle oben geschilderten Nachteile und Gefahrmomente
ausgeschaltet.
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Zunächst ist die Trennung der Kohle in Feinkorn und Stückkohle in
einfacher Weise durch die Ausrüstung eines Rutschenschusses mit einem Rost zu bewirken.
Über diesem Siebrost sind dann die Steine, die vordem von den Feinkohlen umgeben
und unsichtbar sind, leicht auszulesen. Der Rost kann als Stabrost ausgebildet sein,
dessen Stäbe die für die Größe der Stückkohle gültige Entfernung voneinander haben,
so daß beim Wandern der Kohle über den Rost die Kohle sich nach ihrer Korngröße
scheidet. Die Verladung der Kohle kann ebenfalls wieder im Rahmen des bisherigen
Betriebs entweder unmittelbar von der Rutsche aus oder unter entsprechender Ausbildung
des letzten Schusses oder über Roll- oder Füllkästen erfolgen, und zwar entsprechend
der weiteren Erkenntnis der Erfindung nach Feinkohle und Stückkohle getrennt. Zur
Vermeidung des Staubens im Wetterstrom werden daher die in den Endgliedeni der Abbauförderer
ankommenden
Kohlen beeinflußbar geleitet oder gespeichert, so daß
die Wagen zunächst mit Feinkohle und als Decke mit Stückkohle beladen werden können.
Dadurch wird dann auch gleich .ein weiterer Vorteil erzielt, der sich in einem richtigen
Beladen der Wagen kennzeichnet. Die Wagen kommen voll zu Tage. Bisher wurde nämlich
durch die Beladung der Wagen mit Kohle im Rohzustand eine solche Mischung erzielt,
daß bei dem während des Fahrens der Wagen zum Füllort einsetzenden Rütteln und Stoßen
die während des Füllens im Wagen stets auftretenden Hohlräume ausgefüllt wurden,
die Kohle sich gesetzt hatte und der Wagen daher als nicht voll beladen galt.
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An Hand der Zeichnungen wird die Erfindung näher erläutert. Abb.1,
2 und 3 sind Längsschnitt, Querschnitt und Draufsicht eines Rutschenschusses mit
eingebautem Rost. Abb. q. und 5 sind Längsschnitt und Querschnitt einer gleich als
Laderutsche ausgebildeten Trennrutsche. Abb.6 ist Draufsicht einer anderen Ausführungsform
einer Laderutsche. Abb.7, 8 und 9 sind L,ängs-, Stirnansicht und Draufsicht eines
in Verbindung mit einer Rostrutsche gebrauchten Füllkastens.
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Nach der Erfindung wird gemäß Abb. i bis 3 z. B. der Endschuß io einer
Rutsche mit dem Rost i i ausgerüstet. Dabei kann das Ladeende entweder in einen
besonderen Füllkasten nach Abb. 7, 8 und 9 übergehen oder selbst mit entsprechenden
Schiebereinrichtungen i i' versehen sein. Wo der Hauptwert allein auf das Auslesen
der Steine gelegt wird, kann natürlich auch der Rutschenschuß i o ohne jeden Zusatz
außer dem Rost i i verwendet werden. Für das unmittelbare Beladen von Wagen aus
der Rutsche kann nach Abb. q. und 5 der Endschuß nahe dem Anschluß 12 an die Rutsche
so ausgebildet werden, daß die eigentliche Rinne 13 nach unten gekröpft ist, während
das Gut zunächst über dem Rost 14 weiterwandert und das Feinkorn dabei durch die
Spalten des Stabrostes 1 ¢ in die Rinne 13 fällt. Das Ende 15 der Rinne 13 kann
unmittelbar in die Wagen 16 ausgießen oder mit Absperrschiebern versehen sein, die
ein zeitweiliges Unterbrechen des Ausgießens gestatten. Der Rost 14 endigt über
einem Ausgußstück 17, das entweder zum Ausguß in den gleichen Wagen 16, wie punktiert
angedeutet, abgeschiebert werden kann oder in daneben aufgestellte Wagen ' i 8 ausgießt.
Die oberen und unteren Rutschenstücke und Roststützen können durch Bügel o. dgl.
i9 verbunden sein.
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Statt die Rutschenendstücke übereinander anzuordnen oder ausgießen
zu lassen, kann nach Abb. 6 auch eine Gabelung der Enden eintreten, so daß die Wagen
16 unmittelbar hintereinander erst mit Feinkohle und dann mit Stüc1&ohle beladen
werden können. Hierbei geht die Unterrutsche für das Feinkorn in die Gabel 20 über,
der Rost 1q. in das Gabelstück 21. Die Gabelung kann so durchgeführt werden, daß
die Enden 22 und 23 in zwei hintereinanderstehende Wagen 16 ununterbrochen ausgießen
oder indem die Enden wieder für sich abgeschiebert werden können.
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Für Schüttelrutschenbetriebe, bei denen am Endschuß ein Füllkasten
zur Aufnahme der Kohle anschließt, aus dem die Kohle in die Wagen abgezogen wird,
kann die mit denn Rutschenendschuß nach Abb. i bis 3 durchgeführte Trennung in Feinkorn
und Stückkohle ebenfalls aufrechterhalten und getrennt abgezogen werden, wenn der
Füllkasten nach Abb. 7 bis 9 mit Taschen ausgebildet wird. Die in der Rutsche io
vorwandernden Feinkohlen gelangen dabei in eine Tasche 25, die über dem Rost i i
ankommenden Stückkohlen in die Tasche 26, wobei beide Taschen durch eine Zwischenwand
27, voneinander getrennt sind. Ein Seitenblech 28 lenkt dabei die Feinkohle in die
Tasche 25, eine schräg verlaufende Plätte 29 die Stückkohle in die Tasche 26. Die
beiden Taschen 25 und 26 werden unten durch Schieber 3o und 31 verschlossen, so
daß die nach Dorngröße getrennte Kohle auch getrennt abgezogen werden kann. Der
Füllkasten kann über den Wagen im Streb in üblicher Weise mittels Haken, Schellenbändern
o. dgl. 32 aufgehängt werden. Bei der Verbindung des Füllkastens mit der Rutsche
i o, i i braucht nur darauf geachtet zu werden, daß der überstehende Rost i i sich
auf der schrägen Ebene 29 im Füllkasten bewegt und die Rutsche i o eine gute Überleitung
in die Tasche 25 des Füllkastens gewährt.
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Man hat also unter Benutzung der oben geschilderten Einrichtungen
die Möglichkeit, reine Kohle zu liefern, die Wagen voll zum Schacht zu bringen und
die Verstäubung im Wetterstrom ohne Berieselung zu verhindern.
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Bei Siebvorrichtungen in Aufbereitungen über Tage ist es bekannt,
die Rinnen uswmit zwei Böden auszurüsten oder die Kohlen überhaupt zu klassieren.
Auch werden hier die in der Kohle eingeschlossenen Berge über den Lesebändern ausgelesen.
Diese Vorgänge sind aber hier erst möglich, nachdem die Kohle mit den Bergen bereits
die Strecke vom Gewinnungsort bis zur Aufbereitung durchlaufen hat. Bei den weiterhin
bekannt gewordenen, in der Strecke aufgehängten und den Anschluß an die Förderrutsche
vermittelnden Siebkästen wird zwar die Kohle nach
ihrer Größe getrennt
und getrennt abgezogen, aber es ist hier ohne einen besonderen Ausbau der Strecke
und des Strebs nicht möglich, die Berge gleich und bequem auszulesen. Ferner ist
das Beladen der Wagen mit den verschiedenen Korngrößen an derselben Stelle und im
Sinne der vorliegenden Erfindung nicht möglich. Es stellt also gerade gegenüber
den Siebkästen obiger Art die Ausrüstung des untersten Rutschenschusses mit zwei
Böden, dessen oberer ein Siebrost ist, eine Möglichkeit dar, die Kohle rein zu fördern
und ihre Güte zu steigern. Ferner wird dadurch, ohne @ in den bisher üblichen Arbeits-
und Betriebsprozeß einzugreifen, verhindert, daß das mitgelöste Gestein erst über
Tage gefahren werden muß, tun nachher als Waschberge usw. wieder zum Versatz in
die Grube gefördert werden zu müssen. Der Prozentsatz an toter Arbeit bei Gewinnung
und Förderung wird also mit dem Erfindungsgegenstand vermindert.