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einrichtung
zum Umsetzen und/oder Aufladen von in Mieten gelagertem Schüttgut einri chtunz Die
Erfindung betrifft eine
zum RTmsetzen und/oder Aufladen von in Mieten gelagertem Schtittgut, insbes. von
aufbereitetem und in Freilandmieten zu kompostierendem Müll oder Müll-Klärschlamm-Gemisch.
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Zum Beispiel bei der Kompostierung von Stadtmüll, gegebenenfalls
in Verbindung mit Klärschlamm ist es zum Zwecke einer sich über mehrere Wochen erstreckenden
hygienisierung und Verrottung erforderlich, den bereits vorbehandelten Müll in Freilandmieten
aufzusetzen. Um eine ausreichende Durchlüftung zu gewährleisten, müssen diese Mieten
während dieser Zeit vorzugsweise mehrmals umgesetzt werden. Hierfür sind fahrbare
Flurfördergeräte bekannt, welche z. B. an der Stirnseite der Miete angesetzt werden
und Binrichtungen zum Abfräsen oder Abraspeln der Miete aufweisen. Das abgefräste
bzw. abgeraspelte Gut wird mittels einer r Hochfördereinrichtung auf eine bestimmte,
zum Aufsetzen einer neuen Miete geeignete Höhe gefördert und von dort entweder unmittelbar
oder z.B. mittels eines weiteren Bandförderers seitlich oder rückwärts des Flurfördergerätes
zum Errichten der neuen Miete auf den Boden oder zum Abtransport auf ein Fahrzeug
abgeworfen.
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Bei einem bekannten derartigen Gerät sind beiderseits und koaxial
zu der unteren Umlenkrolle eines etwa unter 450 nach oben fördernden und sich nur
über etwa ein Drittel der größten Mietenbreite erstreckenden Becherwerks Bandschnecken
vorgesehen. Das Becherwerk und die beidseitig angeordneten Bandschnecken, die sich
zusammen über die gesamte Mietenbreite erstrecken, weisen Reißzähne auf, welche
das Gut von der Miete abraspeln. Gleicnzeitig fördern die relativ schnell umlalttenden
Bandschneckeii das abgeraspelte Gut in Richtung auf das Becherwerk zu, welches das
Gut greift, hochfördert und
auf den Anfang der Forderstrecke eines
unterhalb eer--oberen Abgabestelle des Becherwerks- schwenkb&r gelagerten Gurtförderers
abgibt.
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In -einer anderen bekannten Einrichtung wird das Gut von rasch laufenden
Fräs- oder Raspelwalzen, die sich übe die gesamte Mietenbreite erstrecken, abgefräst
bzw. abgeraspelt und gegen eine Prallwand geschleudert. Von dort fällt das Material
in Taschen, die auf der Innenseite eines umlaufenden und über Kopf entladenden sogenannten
Taschenbandes angeordnet sind. In dem schräg nach oben führenden Bereich, in welchem
die Taschen teilweise über Kopf hängen, muß das Band in einem Kanal geführt sein.
In einem oberen kurzen horizontalen Bereich ist dieser Kanal unterbrochen, 90 daß
sich die hier vollständig über Kopf hängenden Taschen auf den Anfang der Förderstrecke
eines darunter befindlichen schwenkbar gelagerten Gurtför, deres entladen können.
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In beiden bekannten Geräten- findet während des Umsetzens eine erhebliche
Verdichtung des Gutes statt. In dem erstgenannten Gerät erfolgt die Verdichtung
im wesentlichen durch das Fördern zur Mitte hin mittels der Bandschnecken, da bei
solchem kompostierbaren Gut allein schon durch ein-Schieben des Gutes, wie es z.B.
auch durch eine konische Verengung einer Fördereinrichtung herbeigeführt wird, eine
Klumpenbildung und damit ein Verdichten.desselben erfolgt. Bei dem zweiten Gerät
führt das Aufklatschen des abgeraspelten Gutes an der Prallwand-zu einer erheblichen
Verdichtung. Auf3erdem wirkt sich die Pührung des Taschenbandes innerhalb des Kanals
sehr ungünstig hinsichtlich einer ausreichenden Belüftung des Gutes aus.
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Da jedoch der wesentliche Sinn des Umsetzvorganges darin liegt, das
Gut zu durchlüften, sollte moglichst alles vermieden werden, was zu einer Verdichtung
desselben führen kann, da sonst das in Zwischenräumen und Kapillaren der Kompostpartikelchen.
gebundene Wasser an die Oberfläche dieser Partikelchen tritt und eine schmierige
zur Anaerobie neigende Substanz erzeugt. Dadurch wird -die Durchlüftung behindert,
der Umsetzvorgang empfindlich gestört oder sogar unmöglich gemacht und die qualität
des Kompostes verschlechtert.
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Weitere Nachteile der bekannten Einrichtung mit Bandschnecken bestehen
darin, daß sich der Raum zwischen den Windungen der Bänder sehr leicht zusetzt,
daß also das Material darin in Klumpen hängen bleibt, und so die Förderung zur Mitte
hin überhaupt unterbunden wird.
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Auch das Taschenband des zweiten Gerätes verstopft sehr leicht und
führt; schon allein durch das Aufklatschen auf die Prallwand zu der unerwUnschen
Klumpenbildung des Gutes.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine derartige Fördereinrichtung mit
einer die Frontseite der Miete angreifenden Einrichtung zum Aufnehmen, z.B. Abfräsen
oder Abraspeln des Schüttgutes von der Miete und einer gegebenenfalls mit dieser
kombinierten Einrichtung zum Hochfördern auf einen hochgelegenen und sich im wesentliohen
quer zur Bewegungsrichtung der Fördereinrichtung erstreckenden Bandförderer zu schaffen,
die eine gute Förderleistung hat, in welcher bei einer optimalen Durchlüftung des
Gutes während des Umsetzena dieses so schonend wie möglich behandelt wird und in
welcher Verdichtungsvorgänge sowie ein Aufklatschen des Gutes weitestgehend vermieden
werden.
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Die Erfindung'lst; das Problem dadurch, daß der Förderquerschnitt
der Einrichtung zum Hochfördern entlang dem gesamten Förderweg im wesentlichen die
gleiche Breite hat wie die Einrichtung zum Aufnehmen des Schuttgutes und daß zwischen
der höchsten Förderstelle der Einrichtung zum Hochfördern und dem Bandförderer eine
vorzugsweise mit einer Passiereinrichtung versehene Siebeinrichtung angeordnet ist.
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Das Abfräsen bzw. Abraspeln kann bei diesem erfindungsgemäßen Gerät
mittels an sich bekannter Einrichtungen, wie z.B. Fräswalzen oder Eimerketten erfolgen,
vorausgesetzt, daß dabei das Gut möglichst behutsam und schonend behandelt und nicht
schon bei diesem Vorgang verdichtet, sondern eher gelockert wird.
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Jedes Partikelchen des Gutes wird auf kürzestem Weg und in sohonendster
Weise vom Abfäspunkt an der Miete bis auf den querfördernden Bandförderer transportiert,
ohne daß es währenddessen irgendeinem wesentlichen Verdichtungs-Vorgang ausgesetzt
ist.
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Eine andere zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung ergibt sich,
wenn außer dem sich quererstreckenden Bandförderer ein weiterer von diesem beschickbarer,
an elnemEnde in an sich bekannter Weise in einer Horizontalebene schwenkbar gelagerter
Bandförderer angeordnet ist. Mit diesem schwenkbaren Bandförderer wird der Aktionsradius
des Gerätes wesentlich erweitert, z. B. ist es damit möglich,-die neue Miete unmittelbar
hinter der alten Miete oder nur geringfügig zu dieser versetzt aufzusetzen. Vorzugsweise
ist das schwenkbar gelagerte Ende des zweiten Bandförderers für eine wahlweise Beschickung
von beiden Enden des sich quererstreckenden BandfUrderers quer zur Bewegungsrichtung
der Fördereinrichtung verschiebbar ausgebildet. Auf diese Weise kann der durch den
schwenkbaren Bandförderer erreichbare Bereich noch wesentlich erweitert werden.
Ganz besonders vorteilhaft ist es, wenn der zweite in einer Horizontalebene sehwenkbare
Bandforderer an der Fördereinrichtung in an sich bekannter Weise auch in einer Vertikalebene
schwenkbar gelagert ist.
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Durch diese Ausbildung wird ermöglicht, daß das freie Ende des schwenkbaren
Bandförderers stets an die bereits errichtete Höhe der neuen Miete- angepaßt und
so immer eine möglichst geringe Fallhöhe erhalten werden kann, so daß auch hier
alles vermieden wird, was gegebenenenfalis zu einer Verdichtung des Gutes führen
kann.
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Die Erfindung ist im folgenden an Hand mehrerer in den Zeichnungen
dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert.
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Darin zeigt: Fig. 1 schematisch im Längsschnitt eine Ausführungsform
einer Fördereinrichtung nach der Erfindung mit einem-Schleuderbandförderer als Einrichtung
zum Hochfördern, Fig. 2 eine Draufsicht und Fig. 3 eine Vorderansicht der AusfUhrungsform
gemäß Fig. 1, Fig. 4 und 5 im Schema prinzipielle Anwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäßen
Fördereinrichtung,
Fig. 6 schematisch im Längsschnitt ein weiteres
Uusführungsbeispiel der Erfindung mit einem Steilbaridlörderer, Fig. 7 einen Schnitt
entlang der Linie VII-VIS der Fig. 6 und Fig. 8 schematisch im Längsschnitt ein
drittes Ausführungabeispiel mit einer gleichzeitig zum Abraspeln und Hochfördern
des Gutes dienenden Eimerkette.
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Das Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 bis 3 zeigt ein Fahrzeug
1, dessen Räder 2 auf vorzugsweise festen, in Längsrichtung der Miete 4 sich erstreckenden
Bahnen 3 laufen. Zweckmäßigerweise ist die Spurweite geringfügig größer als die
größte Breite der Miete 4. An seinem vorderen Ende trägt das Fahrzeug übereinander
angeordnete Fräswalzen 5, die sich über die ihrer Höhenlage entsprechersue jeweilige
Breite des im wesentlichen dreieckförmigen Mietenquerschnittes erstrecken. Hinter
den Fräswalzen 5 ist in geringem.Abstand dazu ein sogenarmter Schleuderbandförderer
6 derartig 'angeordnet, daß das von den Fräswalzen 5 abgefräste und dabei nach hinten
geschleuderte Mietengut zwecks weitgehender Vermeidung eines Aufklatschens möglichst
schräg auf das sich bewegende Band auftrifft. Das Gut wird von dem Schleuderbandförderer
6 nach oben in den der Wurfparabel des Gutes angepaßten Trichter 7 geworfen, wo
es kurz hinter dem Scheitelpunkt der Wurfparabel von einer Paddelschnacke 8 durch
ein Sieb 9 passiert wird, von wo es auf einen unmittelbar darunter quer zur Fahrtrichtung
des Pahrzeuges 1 verlaufenden Bandförderer 10 fällt, von welchem es unmittelbar
über der Stelle einer neu'zu errichtenden Miete abgeworfen wird.
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Das Antriebsaggregat 11 zum Antrieb des Wagens 1, der Sräswalzen
5, der Paddelschnecke 8 und des Bandförderers 10 ist auf dem Fahrzeug 1 untergebracht.
Der Deutlichkeit halber wurde auf die Darstellung der jeweils an sich bekannten
Antriebsübertragung auf die einzelnen Aggregate verzichtet.
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Hinter der untersten Fräswalze 5? ist eine Pflugschar 12 angeordnet,
die von vorne gesehen ein dachförmiges Profil aufweist, wie es aus Fig. 3 zu ersehen
ist. In gleicher Weise sind die Reißstifte 13 dieser untersten fräswalze 5' über
die Walzenlänge entsprechend mit verschiedener Länge ausgebildet, so daß man beim
Abfräsen der Miete einen dachiörmigen Sohlenboden erhält, wodurch ein besseres
Ablaufen
des Sohlenwassers zu den Mietenrändern ermöglicht wird.
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Wie in Fig. 3 weiterhin dargestellt, ist der Bandförderer 10 in Lagern
14 nach beiden Seiten längsverschieblich gelagert, so daß mit ihm, wie in den Figuren
4 und 5 angedeutet, bei entsprechender Umkehr der Förderrichtung auf beiden Seiten
der abzufräsenden Miete 4 in jeweils unterschiedlichen Abständen neue Mieten 15
errichtet werden können Das in den Figuren 6 und 7 dargestellte Ausführungsbeispiel
eines Flurfördergerätes ist mit ebensolchen Fräswalzen 5 ausgerüstet, wie das Gerät
nach Fig. 1 bis 3. Als Hochfördereinrichtung dient hier jedoch ein sogenannter Steilbandförderer
16,-unterhalb dessen höchster Förderhöhe eine Paddelschnecke 8 mit Sieb 9 und quer
zur Fahrtrichtung des Flurfördergerätes verlaufendem Bandförderer 10 angeordnet
ist. Der Bandförderer 10 fördert auf einen weiteren Bandförderer 17, der in einem
Lagerbock 18 mittels der Zapfen 19 innerhalb der in Fig.- 6 durch strichpunktierte
Linien angedeuteten Grenzen vertikal verschwenkbar gelagert ist, während der Lagerbock
18 horizontal um einen senkrechten Zapfen 20 in einem Schwenkbereich von etwa 1800
verschwenkbar ist. Der Zapfen 20 ist in. einem Wagen 21 gelagert, der in U-förmigen
Schienen 22 quer zur Fahrtrichtung des Flurfördergerätexs verfahrbar ausgebildet
ist. Es besteht- also die Möglichkeit, den sowohl horizontal wie auch vertikal verschwenkbaren
Bandförderer 17 mit wenigen Handgriffen von einer Seite des Flurfördergerätes zu
dessen anderer Seite zu verschieben, -wobei es jedesmal erforderlich ist, gleichfalls
den Bandförderer 10 in seiner Förderrichtung umzukehren und geringfügig in entgegengesetzter
Richtung längs zu verschieben, bis sich das Ende des Bandförderers 10 in der zur
Übergabe des Gutes auf den Bandförderer 17 geeigneten Lage befindet. Mittels eines
Handrades 23 bzw. eines Verriegelungshebels 24 kann der Bandförderer 17 in an sich
bekannter Weise bezüglich seiner Verschwenkbarkeit in der Horizontal-bzw. Vertikal
ebene festgestellt'werden.
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Das Gut welches dasSieb 9,nicht passieren kann, wird durch die Paddelschnecke
8 auf dem Sieb 9 jeweils in der zur Förderrichtung des Randförderers 10 entgegengesetzten
Richtung gefördert und rutscht über eine Rutsche 25 in einen im Fahrzeug 1 gelagerten
Auf fangbehälter 26. Rutsche 25 und Auffangbehälter 26 sind vorzugsweise umsetzbar
ausgebildet, so -daß siesåeweils auf der entgegengesetzten Seite, auf welcher sich
der Bandförderer 1 7 befindet, angebracht
werden können Wie in den
Figuren 6 und 7 dargestellt, ragen die Paddelsclmecke 8 mit Sieb 9 zu beiden Seiten
über das Flurfördergerät hinaus, damit auch für das am Rand geförderte Gut noch
ein ausreichender Siebweg erhalten wird.
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In dem Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 8 sind die Einrichtungen zum
Abfräsen bzw. Abraspeln des Gutes von der Miete mit der Einrichtung zum Hochfördern
in Form. einer sich über die gesamte Mietenbreite erstreckenden Eimerkette 27 miteinander
vereinigt. Paddcelschnecke 8, Sieb 9 und querverlaufender Bandförderer 10 sind in
gleicher Weise wie bei den vorhergehenden Ausführungsbeispielen ausgebildet. Der
horizontal verschwenkbare Bandförderer 28 ist hier nicht quer verfahrbar wie in
dem Beispiel gemäß Figuren 6 und 7, sondern wird jeweils auf derjenigen Seite e
des Flurfördergerätes, auf welcher er eingesetzt werden soll, in ein Lager 29, von
denen zu beiden Seiten des Wagens 1 je eines vorgesehen ist, eingesteckt. Dabei
kann der Bandförderer 28 auch hier vertikal verschwenkbar ausgebildet sein.
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Anstatt der in Fig. 8 dargestellten Eimerkette kann auch eine Kratzerkette
mit Kratzleisten verwendet werden, zwischen denen das Gut hochgefördert wird. Dabei
besteht die Möglichkeit, das Kratzerkettenband entgegengesetzt der in Fig. 8 durch
Pfeile angedeuteten Richtung laufen zu lassen.
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Anstatt der in jedem Beispiel gezeigten Räder 2 können auch Raupenketten
oder auf Schienen laufende Spurkranzräder vorgesehen sein.